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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2018

Leichter Sommerroman für zwischendurch

Der Sommer der Wünsche
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Debbie Macomber hat mit ihrer erfolgreichen Blossom-Street-Reihe zwei Hobbys miteinander verbunden, die auch ich teile: Lesen und Stricken. Diese Reihe ist ein wenig wie „Lindenstraße“, man lernt die Charaktere ...

Debbie Macomber hat mit ihrer erfolgreichen Blossom-Street-Reihe zwei Hobbys miteinander verbunden, die auch ich teile: Lesen und Stricken. Diese Reihe ist ein wenig wie „Lindenstraße“, man lernt die Charaktere kennen und freut sich auf die Fortsetzung. Allerdings sind die einzelnen Bücher weitgehend abgeschlossen und man kann sie gut ohne Vorkenntnisse lesen.

In und um die Blossom Street wohnen sympathische Menschen, die am Anfang des Buches mit den Problemchen des Alltags zu kämpfen haben. Da ist es schön, dass Lydia in ihrem Wollgeschäft den Kurs „Stricken, um loszulassen“ anbietet. Und so treffen sich in diesem Kurs Phoebe, die eine Trennung hinter sich hat, Alix, die das Rauchen aufgeben will und auch ein Mann, nämlich Bryan, der seinen Stress reduzieren will.
Mit dabei ist immer auch Lydias grummelige Schwester und natürlich Lydia selbst, die gerade die Unterlagen für eine Adoption ausgefüllt hat. Sie und ihr Mann hoffen, schon bald ein Baby adoptieren zu können.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, in denen jeweils aus Sicht einer der Personen geschrieben wird. Alle waren mir sympathisch (natürlich gibt es auch hier einen Fiesling) und es hat Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen.

Ein besonderes Detail (über so etwas freue ich mich immer!) möchte ich vorab verraten: In dem Kurs wird ein Musterschal gestrickt und die Anleitung ist ganz hinten im Buch abgedruckt! Auf der Internetseite der Autorin kann man das schöne Stück bewundern.

Zwei Dinge haben mich an diesem Buch trotzdem gestört. Zum einen kommt mir die Sprache an vielen Stellen seltsam altmodisch vor. Das liegt vermutlich an der Übersetzung, die hier einfach nicht gut gelungen ist. Es ist glaube ich das erste Mal, dass ich so etwas kritisiere, aber die jungen Frauen (20-40 Jahre) reden wie meine Uroma. Zum anderen war mir bei jedem einzelnen Handlungsstrang klar, wie er ausgeht. Auch wenn es zwischendurch eine kleine Überraschung gibt, war mir alles viel zu glatt.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Interessant und wichtig

Das Eis
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Laline Paull hat mit "Die Bienen" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen. An manchen Stellen fehlte mir aber fast die Motivation weiter zu lesen, ich habe es oft lange aus der Hand gelegt, obwohl die ...

Laline Paull hat mit "Die Bienen" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen. An manchen Stellen fehlte mir aber fast die Motivation weiter zu lesen, ich habe es oft lange aus der Hand gelegt, obwohl die Geschichte wirklich gut war. Und eigenlich kann ich das selbe über "Das Eis" schreiben. Die erste Hälfte des Buches plätschert eher dahin, auch wenn es stellenweise sogar so aussieht, als würde es sich um einen Thriller handeln. Das Buch ist gut geschrieben und das Thema hochaktuell, aber keine der Figuren hat mich wirklich in ihren Bann gezogen.

Aber von vorn: In diesem Buch geht es um Tom und Sean, beide sind begeistert (geradezu besessen) von der Arktis. Beide kennen sich seit Studententagen und haben viel miteinander erlebt. Doch die Arktis ist bedroht, das Eis schmilzt unaufhörlich und die Natur ist gefährdet. Tom war jahrelang im Vorstand von Greenpeace und gilt als das große Gesicht des Umweltschutzes. Sean ist Unternehmer und hört von einem Grundstück in der Arktis, das verkauft werden soll. Er tut sich mit Tom zusammen um dort ein exklusives Hotel zu bauen - und dabei etwas für den globalen Umweltschutz zu tun. Mittlerweile ist Tom seit einigen Jahren tot und das Buch beginnt quasi mit dem Fund seiner Leiche. Dadurch kommen Erinnerungen wieder hoch, die Sean am liebsten verdrängt hätte.

Dieser Roman beleuchtet viele Facetten des menschlichen Zusammenlebens. Im Fall von Sean sind das vor allem geschäftliche Kontakte, Geldgeber und Politiker. Aber auch er hat eine Exfrau, eine Tochter, eine Lebensgefährtin und Freunde. Es gibt Verstrickungen und Beziehungen, die erst langsam klar werden und auch über Sean erfährt man erst nach und nach die ganze Wahrheit.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, bei dem leider erst in der zweiten Hälfte etwas Schwung in die Handlung kommt.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Tieftraurig

Deine Worte in meiner Seele
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Dieses Buch verbindet zwei Themen, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben: Teenagerliebe und den Tod der Schwester. Genaugenommen ist es sogar die Zwillingsschwester der Hauptfigur Ashlyn, die an ...

Dieses Buch verbindet zwei Themen, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben: Teenagerliebe und den Tod der Schwester. Genaugenommen ist es sogar die Zwillingsschwester der Hauptfigur Ashlyn, die an Leukemie stirbt. Diese unvorstellbare Trauer muss Ashlyn zunächst allein verarbeiten, denn ihre Mutter ist keine Hilfe. Im Gegenteil, sie schickt ihre Tochter zum Vater, mit dem sie jahrelang keinen Kontakt hatte. Sie lernt schnell einen jungen Mann kennen und verliebt sich. Ashley ist 19, Daniel 22 - was kein Problem wäre, wenn sich nicht herausstellen würde, dass Daniel Daniels ihr Lehrer ist.
Das Buch ist wirklich traurig, der Verlust der eigenen Schwester ist unglaublich groß und kaum zu beschreiben. Die Mischung mit einem Liebesroman, der oft in erotische Gefilde abgleitet finde ich daher nur mäßig gelungen. Die Liebesgeschichte an sich ist gut geschrieben, dabei wechseln sich Ashlyns und Daniels Perspektive ab. Und auch die Randfiguren sind interessant, hier hat jeder seinen Probleme und Schwierigkeiten mit dem Leben.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Leider zu wenig von der "Killer City"

Killer City
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Das Buch beginnt spannend und geheimnisvoll. Der mysteriöse Thornhill kommt nach Chicago und hofft, in der Großstadt nicht aufzufallen. Da die Weltausstellung ansteht, ist die Stadt voll von Touristen ...

Das Buch beginnt spannend und geheimnisvoll. Der mysteriöse Thornhill kommt nach Chicago und hofft, in der Großstadt nicht aufzufallen. Da die Weltausstellung ansteht, ist die Stadt voll von Touristen - doch trotzdem zieht Thornhill bald einige Aufmerksamkeit auf sich.
Nach und nach erfährt der Leser von Thornhills Vergangenheit: Als Junge, fast noch ein Kind, kämpfte er im Bürgerkrieg. Er überlebt und bekommt von einem sterbenden Indianer ein merkwürdiges Geschenk. Thornhill wird praktisch unsterblich. Er muss grauenvolle Verbrechen mitansehen und schwört Rache, aber bis es dazu kommt, wird noch viel Zeit vergehen. Ob Thornhill selbst Opfer der Umstände ist, ja sogar der Antiheld, dessen Taten gerechtfertigt erscheinen oder ob er einfach ein wirrer Geist ist, wird nicht vollständig geklärt. Manchmal hatte ich regelrecht Mitleid mit ihm, dann wird er wieder zum kaltblütigen Verbrecher. Dabei hat er stets sein Rasiermesser in der Tasche, dass er gern noch öfter einsetzen würde. Leider habe ich zu der Hauptfigur keine Beziehung aufbauen können - nicht einmal eine negative. Er bleibt für mich nicht greifbar und seine Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen.

Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen, obwohl es sich an einigen Stellen etwas in die Länge gezogen hat. Einige Nebenhandlungen hätte ich nicht gebraucht. Dafür ging es zum Schluss schnell und logisch durchdacht zu Ende.
Alles in allem ist das Buch meist spannend und empfehlenswert für alle, die Hohlbein mögen und Blut vertragen können.

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Veröffentlicht am 28.10.2017

Spannend, aber leider nicht ganz rund

Die stille Kammer
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Susan Webster saß wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn im Gefängnis. Sie soll das Baby mit einem Kissen erstickt haben, erinnert sich aber nicht an die Tat. Als sie freikommt, will sie sich unter einem neuen ...

Susan Webster saß wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn im Gefängnis. Sie soll das Baby mit einem Kissen erstickt haben, erinnert sich aber nicht an die Tat. Als sie freikommt, will sie sich unter einem neuen Namen ein neues Leben aufbauen. Eigentlich kann niemand an ihrem neuen Wohnort von ihrer Vergangenheit wissen, aber dann bekommt sie einen Brief mit dem Foto eines Jungen. Der Junge ist nicht nur so alt, wie ihr Sohn heute wäre, auch sein Name ist auf die Rückseite des Bildes geschrieben. Außerdem ist der Brief an Susan Webster adressiert, nicht an ihren neuen Namen. Susan macht sich auf die Suche nach dem Absender und wird dabei von ihrer Freundin Cassie unterstützt, die selbst eine verurteilte Mörderin ist. Der Journalist Nick will ihnen helfen, verhält sich aber selbst verdächtig.

Neben dem Passagen, in denen Susan in der Ich-Perspektive ihr Leben heute schildert, gibt es immer wieder Rückblenden. Darin wird allerdings nicht Susans Vergangenheit beleuchtet, sondern die Freundschaft von einigen Jungen geschildert, die erst die gleiche Schule besuchen und später zusammen studieren. Die Zusammenhänge werden erst sehr spät klar, dadurch bleibt es spannend. Sowohl die Grundidee, als auch die Suche nach der Wahrheit haben mir gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende wurde es jedoch ziemlich abstrus und die Autorin ist meiner Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Schade, denn auch mit weniger Dramatik hat die Story genug Potential. Es wirkt fast, als wollte Jenny Blackhurst schnell noch einige Ideen unterbringen. Damit dies funktioniert, verhalten sich einige der Figuren recht merkwürdig.

Trotz Schwächen ist es für mich aber ein spannender Thriller, mit einer ganz spannenden Ausgangssituation. Dies wird für mich bestimmt nicht das letzte Buch von Jenny Blackhurst gewesen sein!

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