Ich hatte mehr erwartet...
SamariterDie Geschichte beginnt spannend: Faith fährt mitten in der Nacht durch die einsamen Landstraßen zwischen den Zuckerrohrfeldern nach Hause. Es regnet stark, sie weiß nicht genau, wo sie ist und sie hat ...
Die Geschichte beginnt spannend: Faith fährt mitten in der Nacht durch die einsamen Landstraßen zwischen den Zuckerrohrfeldern nach Hause. Es regnet stark, sie weiß nicht genau, wo sie ist und sie hat einiges getrunken. In einer kleinen Ortschaft beschließt sie, ihren Rausch auszuschlafen und eine Pause zu machen. Sie möchte nicht, dass ihr Mann herausfindet, dass sie mit ihrer kleinen Tochter auf dem Rücksitz betrunken gefahren ist. Als eine junge Frau an ihre Scheibe klopft, entscheidet Faith ihr nicht zu helfen. Während das noch als Angstreaktion gelten mag, ist es vollkommen unverständlich, warum Faith niemanden benachrichtigt als sie sieht das diese Frau verschleppt wird.
Faith weiß, dass sie ihre Ehe zerstören würde, wenn sie etwas sagt, denn sie hat seit längerem ein Alkoholproblem. Aber sie verschließt auch die Augen vor jeglichen Konsequenzen und verliert langsam aber sicher die Kontrolle über ihr Leben.
Obwohl es um zwei skrupellose Serienmörder geht, steht Faith im Mittelpunkt der Geschichte. Sie trifft dabei eine Reihe von falschen Entscheidungen und schafft es irgendwann nichtmehr sie zu korrigieren. Das ist psychologisch interessant und natürlich kann man sich an diversen Stellen fragen, wie man selbst gehandelt hätte. Am liebsten hätte ich aber Faith geschüttelt und ihr gesagt sie solle sich endlich mit ihrer Sucht auseinandersetzten. Das ist für mich das Kernthema gewesen, das über allem liegt. Das ist zwar interessant, hätte aber keine sadistischen, grausamen Serienmörder gebraucht, die reihenweise junge Frauen töten.
Das Ende kam dann doch sehr überraschend, aber vielleicht ist es nur konsequent.
Das beste an diesem Hörbuch war für mich die Stimme von Andrea Sawatzki. Sie spricht die unterschiedlichen Charaktere (vor allem die kleine Tochter von Faith) toll und ich konnte ihr gut zuhören.