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Veröffentlicht am 14.06.2019

Das Land Kant

Das Land Kant
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Bereits der Prolog hat mich gefesselt und ich konnte schon da das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man wird ohne langes Gerede direkt in die Geschichte hinein geworfen, mitten ins Geschehen und ...

Bereits der Prolog hat mich gefesselt und ich konnte schon da das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man wird ohne langes Gerede direkt in die Geschichte hinein geworfen, mitten ins Geschehen und genau so mag ich es am liebsten.

Erzählt wird die Geschichte insgesamt aus drei Perspektiven, wobei mir Ximdi anfangs am sympathischsten war. Sie lernt eine für sie völlig neue Welt kennen und es war total toll, ihre Begeisterung und Freude mit ihr erleben zu können.
Joldur wiederum macht eine große Entwicklung durch und lernt sich selbst zu vertrauen und für seine Ziele einzustehen.
Krassnack, ein Höhlenwockler, konnte mich ebenfalls von seiner Rolle überzeugen. Auch er verändert sich, ähnlich wie Joldur und wächst über sich selbst hinaus. Dennoch war er mir nicht so ganz sympathisch wie die anderen beiden.

Die Idee und Umsetzung des Settings ist einfach großartig. Sowohl die Welt der Drumkanter, als auch die der Draufkanter ist so detailliert und facettenreich beschrieben, dass ich mir alles bis ins kleinste Detail genau vorstellen konnte. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Welt der Draufkanter wohl deutlicher besser gefallen würde als die Höhlen der Drumkanter. Am Anfang des Buches findet sich auch eine Karte, durch die man sich die gesamte Welt noch einmal besser vorstellen kann. Auch konnte ich so leichter nachvollziehen, welchen Weg die Protagonisten zurück legen.

Da sich die unterschiedlichen Erzählperspektiven abwechseln bleibt man bei allen Figuren stets auf dem Laufenden und ist immer direkt am Geschehen dabei. Dem Autor ist es auf diesem Wege gelungen, die Spannung konstant hoch zu halten und ich konnte das Buch schier nicht aus der Hand legen. Etwas fies ist der Schluss, weil ich nun einige offene Fragen habe und mich erst einmal noch gedulden muss, bis Band zwei erscheint. Ich hätte am liebsten sofort weiter gelesen.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Staat X

Staat X
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Nachdem die Schüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums sich rund 2 Jahre intensiv darauf vorbereitet haben, beginnt nun endlich das Projekt "Staat X". Eine Woche lang treten Lehrer und Direktor zurück und ...

Nachdem die Schüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums sich rund 2 Jahre intensiv darauf vorbereitet haben, beginnt nun endlich das Projekt "Staat X". Eine Woche lang treten Lehrer und Direktor zurück und übergeben die Schule ihren Schülern. Dabei begleiten wir einige von ihnen und erleben aus ihrer Sicht welche Erfahrungen Staat X für sie bereit hält.

Adrian hat es zuhause unter der strengen Art seines Vaters sehr schwer. Egal wie sehr er sich anstrengt oder bemüht, nie ist er gut genug und sein Vater scheint permanent enttäuscht von ihm. Um sich ihm endlich einmal zu beweisen bewirbt Adrian sich daher für den Posten des Präsidenten.
Vincent wiederum ist sehr in sich gekehrt und zurückgezogen seit dem Tod seiner Mutter. Die Beziehung zu seinem Vater gestaltet sich mitunter schwierig.
Lara ist die Neue. Kaum an der Schule angekommen beginnt Staat X und noch ehe sie weiß worum es dabei überhaupt geht, ist sie mitten drin. Dabei versucht sie alles um Anschluss zu finden, damit sie keine Außenseiterin bleibt.
Autorin Carolin Wahl bietet eine große Bandbreite von Charakteren, bei dem wohl für jeden eine Figur dabei ist, mit der man sich mehr oder weniger identifizieren kann.

Das Projekt selbst hat mich ein wenig an "Die Welle" erinnert, allerdings angepasst an die heutige Jugend und Gesellschaft. Die Jugendlichen werden im Laufe von Staat X mit vielen Fragen und Problemen konfrontiert, für die es eine Lösung zu finden gilt. Wie geht man mit Macht um? Wie löst man Verstöße gegen die Regeln/Gesetze des Staates? Wer die wahre Macht hat ist dabei oft unklar und die Schüler müssen sich auf einige unschöne Überraschungen gefasst machen.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der Zeitfaktor innerhalb der Geschichte. Einige Konflikte sind so groß, dass ich bezweifel, dass ein solches Ausmaß innerhalb weniger Tage erreicht werden kann. Ich versteh aber auch den Grundgedanken der Autorin, weshalb das Projekt nur eine Woche läuft. Längere Zeiten wären wiederum auch nicht ganz realistisch. Eine kleine Zwickmühle.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Schuldig

Schuldig
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Das Cover hat mich wirklich umgehauen. Zunächst lässt sich überhaupt kein Zusammenhang zwischen ihm und der Geschichte selbst erkennen, aber mit der Zeit versteht man die tiefere Bedeutung. Einfach genial ...

Das Cover hat mich wirklich umgehauen. Zunächst lässt sich überhaupt kein Zusammenhang zwischen ihm und der Geschichte selbst erkennen, aber mit der Zeit versteht man die tiefere Bedeutung. Einfach genial umgesetzt!

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Fukase. Der Kaffeeliebhaber ist ein ruhiger, in sich gekehrter Mensch, der sehr zurückgezogen lebt. Nachdem Erhalt des Briefes beginnt Fukase Hirosawas Leben zu hinterfragen und Nachforschungen anzustellen.

"Schuldig" ist ein äußerst treffender Titel und die Autorin hat es großartig umgesetzt. Was macht es mit einem Menschen, wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen wird. Vorwürfe, Geheimnisse und Angst spielen hier eine große Rolle und nach und nach taucht man immer tiefer in das Leben der Freunde ein.

Die Spannung findet eher unterschwellig statt, aber das passt einfach perfekt. Es brodelt unter der Oberfläche und ich war die gesamte Handlung über bis zum zerreißen gespannt, denn man spürt einfach, dass es noch einen ganz großen Knall geben wird. Der kam dann auch und hat mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen. Einen solchen Plottwist hätte ich im Leben nicht erwartet, einfach grandios von der Idee bis zur Umsetzung.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Tief im Wald

Tief im Wald
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Bereits bei den ersten Zeilen ist es der Autorin gelungen mich in ihren Bann zu ziehen. Zunächst ist Alys sieben Jahre alt und wir erleben hautnah mit ihr, wie die Seelenesserinnen alle Erwachsenen ihres ...

Bereits bei den ersten Zeilen ist es der Autorin gelungen mich in ihren Bann zu ziehen. Zunächst ist Alys sieben Jahre alt und wir erleben hautnah mit ihr, wie die Seelenesserinnen alle Erwachsenen ihres Dorfes töten und damit ihr Leben und das der anderen Kinder für immer verändern.

In ihrem neuen Zuhause wächst Alys mehr und mehr zur Frau heran und man spürt deutlich, wie sehr das Trauma ihrer Kindheit sie geprägt hat. Dennoch gibt sich nicht auf und versucht das beste aus ihrer Situation zu machen und kämpft trotz aller Widrigkeiten immer weiter. Sie hat mich damit wirklich beeindruckt und ihre Willensstärke ist gerade für dieses Alter wirklich besonders.

Das Setting hat mich stark an das Mittelalter und die früheren Hexenverfolgungen erinnert. Düstere Zeiten, in denen das Unwissen der Menschen und ihre Angst, sie zu fürchterlichen Taten treiben. Insgesamt ist die Atmosphäre eher drückend und schwer, aber das hat die Handlung hervorragend unterstützt.

Obwohl sich die Geschichte flott lesen lässt und mich wirklich gefesselt hat, habe ich zwei kleine Kritikpunkte, die dann auch zum Punktabzug geführt haben.
Zum einen hätte ich gerne viel mehr Hintergrund zu den Seelenesserinnen gehabt. Ihre Motive werden zwar in groben Zügen erläutert, aber da wäre auf jeden Fall Potenzial nach oben gewesen.
Zweiter Kritikpunkt ist der Schluss. Im Vergleich zur gesamten Story fällt dieser nämlich ziemlich übereilt und kurz aus. Hier hätte sich die Autorin gerne die Zeit nehmen können ein oder zwei Kapitel mehr zu schreiben. Dann wäre das Ende etwas runder und nicht so holprig gewesen. Dennoch eine wirklich gute Geschichte.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Das Spiel des Barden

Das Spiel des Barden
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Obwohl Autor Kevin Hearne, in diesem Genre ziemlich bekannt ist, was dieses Buch nun tatsächlich mein erstes Werk, dass ich von ihm gelesen habe. "Das Spiel des Barden" stellt zugleich den Auftakt einer ...

Obwohl Autor Kevin Hearne, in diesem Genre ziemlich bekannt ist, was dieses Buch nun tatsächlich mein erstes Werk, dass ich von ihm gelesen habe. "Das Spiel des Barden" stellt zugleich den Auftakt einer neuen Reihe dar.

In der Welt von Teldwan, leben verschiedene Völker, die wiederum unterschiedliche Fähigkeiten beherrschen. Die Elemente spielen bei den Kennings eine große Rolle und prinzipiell kann jedes Talent sowohl für das Gute, als auch für das Böse eingesetzt werden. Das ermöglicht eine Vielzahl an Möglichkeiten und einige davon sind alles andere als gut.

Die Geschichte selbst wird auf höchst ungewöhnliche Art und Weise erzählt, nämlich durch den Barden Fintan. Er schlüpft in die Rolle verschiedenster Charaktere und lässt den Leser so, an dessen/deren Erlebnisse teilhaben. Ich bin total begeistert von diesem Erzählstil, es ist etwas komplett neues und wirklich angenehm zu lesen. Auf die einzelnen Protagonisten möchte ich an dieser Stelle gar nicht näher eingehen, da ich sonst zu viel vorweg nehmen würde. Ihr solltet alles selbst und der Reihe nach für euch entdecken.

Die Spannung erhöht sich mit jedem Kapitel und ich teile die Vorfreude der Bewohner, jedes Mal, wenn ein neuer Abschnitt beginnt. Das Ende selbst fühlt sich an, als die Geschichte mittendrin unterbrochen werden. Ich habe viele offene Fragen und kann es kaum erwarten den zweiten Teil lesen zu können. Leider müssen wir lesen länger darauf warten, als die Bewohner im Buch.