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Veröffentlicht am 06.08.2017

Frühlingsglück und Mandelküsse

Frühlingsglück und Mandelküsse
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Zuallererst fällt besonders die liebevolle Gestaltung des Buches auf. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es ein leckeres Rezept für Kuchen. Diese sind sehr vielfältig, wodurch auch wirklich für jeden Gaumen ...

Zuallererst fällt besonders die liebevolle Gestaltung des Buches auf. Zu Beginn jeden Kapitels gibt es ein leckeres Rezept für Kuchen. Diese sind sehr vielfältig, wodurch auch wirklich für jeden Gaumen etwas passendes dabei ist.

Charlie ist Patissière im Hotel Elisabethhof und übt ihren Beruf mit viel Liebe und Leidenschaft aus. Sie wirkte auf mich mehrmals ein bisschen chaotisch, aber das hat sie nur noch sympathischer gemacht. Ihre Kuchen, Häppchen und Torten haben mir jedes Mal das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und ich hätte zu gerne ein bisschen genascht, während dem Lesen.
Eddie, Charlie's Freund, war mir vom ersten Moment an unsympathisch. Er ist so selbstgefällig, ich-bezogen, eingebildet und einfach unmöglich. Ich kann überhaupt nicht verstehen wie Charlie für diesen Mann Gefühle entwickeln konnte und bei dem was er sich leistet hätte ich ihn schon längst zum Teufel gejagt.
Richard, der bisherige Chef von Charlie, hat mir total gut gefallen und es scheint als würde er die Köstlichkeiten seiner Angestellten am liebsten alle selbst verputzen. Dabei hat er auch noch einen ausgezeichneten Geschmack und ihm entgeht einfach nichts. Ein wirklich toller Chef und eine sehr gelungene Nebenfigur.
Zuletzt wäre da noch Daniel Eppensteiner, der neue Chef. Er wirkte zunächst sehr unnahbar und ein bisschen steif auf mich und man bekommt das Gefühl, dass Daniel zum Lachen in den Keller geht, so ernst wirkt er die meiste Zeit über. Nach und nach konnte ich ihn allerdings besser kennen lernen und meine Meinung über ihn revidieren.

Durch die bevorstehende Messe, sowie die privaten Probleme von Charlie und auch noch die Schwierigkeiten mit ihrem Chef gerät man als Leser in ein ganz schönes Chaos hinein. Es war an vielen Stellen sehr amüsant, Charlie dabei zu beobachten, wie sie verzweifelt versucht diesem Wahnsinn Herr zu werden. Einige Passagen wirken ein wenig kitschig oder sind nicht schwer vorherzusehen, aber das hat mich hier überhaupt nicht gestört. Die Geschichte war für mich sehr kurzweilig und zügig zu lesen und ist einfach perfekt für einen verregneten Tag.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Die sieben Farben des Blutes

Die sieben Farben des Blutes
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Für mich war es das erste Buch von Uwe Wilhelm und nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es mir mehr und mehr gefallen. Vorab möchte ich noch erwähnen, dass es in dem oft etwas blutiger zugeht und die ...

Für mich war es das erste Buch von Uwe Wilhelm und nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es mir mehr und mehr gefallen. Vorab möchte ich noch erwähnen, dass es in dem oft etwas blutiger zugeht und die Morde teilweise doch recht grausam beschrieben werden. Mich selber hat das jetzt nicht so sehr gestört, da ich solche Bücher öfter lese. Die Beschreibung der Morde ist definitiv nichts für schwache Nerven und wer eher Probleme mit blutigen Details hat, sollte besser die Finger von dem Buch lassen.

Nach und nach lernt man alle Figuren näher kennen. Hauptfigur ist Helena Faber, eine attraktive und intelligente Staatsanwältin. Sie lebt getrennt von ihrem Ehemann, welcher Polizist ist, und der Spagat zwischen den familiären Umständen und ihrer Arbeit wird wirklich toll geschildert. Man bekommt einen sehr guten Eindruck in das Leben der Familie.
Robert Faber, war für meinen Geschmack zu klischeehaft aufgebaut. Er begegnet seiner Frau immer wieder bei der Arbeit und ist dabei dauerhaft eifersüchtig, was für mich einfach nicht zusammengepasst hat, immerhin wollte er die Trennung ja auch.
Es gibt auch einen Zeugen, der eine recht bedeutende Rolle spielt, allerdings war mir diese Figur von Beginn an bis zu Schluss komplett unsympathisch. Zwischen ihm und Helena gibt es auch ein Ereignis (wer das Buch liest wird wissen was ich meine), welches ich komplett unnötig für die weitere Handlung empfand. Es wirkte zu sehr gewollt und konstruiert, als dass es glaubhaft gewirkt hätte.

Man erhält aber nicht nur in Helena's Arbeit oder die der Polizei. Im späteren Verlauf bekommt man durch den Autor einen indirekten Tipp, wer der wahre Täter ist und wenn man aufmerksam mitliest kann einem das gar nicht entgehen. Ich war davon zunächst enttäuscht, da ich es spannender finde, wenn ich bis zuletzt miträtseln kann, wer der Bösewicht ist. Die nächsten Kapitel haben sich dann zum Teil doch recht stark in die Länge gezogen und erst ganz zum Schluss wurde es noch einmal richtig spannend. Allerdings wird das Tempo am Ende sehr schnell und wirkt schon fast gehetzt, während es sich vorher eher wie Kaugummi dahin gezogen hat. Der Abschluss selbst ist in sich sehr stimmig, wobei der Autor auf den letzten Seiten noch einen fiesen Cliffhanger eingebaut hat. Dieses offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen und nach kurzer Recherche habe ich heraus gefunden, dass "Die sieben Farben des Blutes" der Auftakt einer Trilogie sein soll. Ich bin daher schon neugierig auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ewig Dein

Deathline - Ewig dein
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Gelesen wird das Hörbuch von Friederike Walkf, die mir bislang als Leserin noch unbekannt war. Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten mich an sie zu gewöhnen, aber mit der Zeit hat sich das gelegt. ...

Gelesen wird das Hörbuch von Friederike Walkf, die mir bislang als Leserin noch unbekannt war. Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten mich an sie zu gewöhnen, aber mit der Zeit hat sich das gelegt. Lediglich die Imitationen der männlichen Figuren haben mir bis zum Schluss nicht gefallen. Für mich haben sich irgendwie alle gleich angehört. Da wäre es schön gewesen, wenn sie mehr mit ihrer Stimme gearbeitet hätte. Im Großen und Ganzen hat es mir aber sehr gut gefallen wie sie liest.

Zu Beginn lernen wir Josie und ihr Zuhause, die Pferderanch, näher kennen und auch ihre Familie und zwei besten Freunde. Josie ist ein Mädchen, dass anpackt und nicht vor harter Arbeit zurückschreckt. Im Gegenteil, für ihre Familie und die Ranch würde sie wohl alles tun. Josie verliebt sich in Ray und kann von da an nur noch an ihn denken und hat nichts anderes mehr im Kopf. Mit dieser Liebe hatte ich ein bisschen so meine Probleme. Die beiden kennen sich kaum, man weiß über Ray eigentlich gar nichts und dennoch ist Josie fast schon besessen von ihm und hängt wie eine Klette an Ray dran. Das hat mich gestört, denn sie gibt sich fast schon auf und richtet alles nur noch nach ihm. Man bekommt teilweise das Gefühl, dass sie ohne ihn überhaupt nicht mehr leben kann und das war mir dann ein bisschen zu übertrieben. Im späteren Verlauf ist mir mehrmals aufgefallen, dass Josie sehr naiv und gutgläubig und manchmal nicht die schnellste im Kopf ist. Teilweise müssen ihre Freunde oder Ray ihr alles drei- oder viermal erklären ehe sie versteht, worauf die anderen hinaus wollen. Da hätte ich sie gerne das ein oder andere Mal durchgeschüttelt.
Ray ist sehr gut aussehend und hat wohl die strahlensten grünen Augen, die es je gab - zumindest wird das gefühlt 100 Mal betont...Davon abgesehen wirkt er zunächst unnahbar und man merkt recht schnell, dass er ein Geheimnis hütet. Leider erfährt man recht wenig über seine Gefühle für Josie. Es wird zwar immer wieder betont, dass er sie liebt, aber mehr erfährt man leider nicht.

Das Volk der Yowama spielt eine große Rolle in dieser Geschichte und Ray gehört auch zu ihnen. Sie leben rund um Angels Keep in einem Reservat und werden von Einwohnern der Stadt nur als Greenies bezeichnet. Es gibt einige Geschichten und Mythen rund um das Volk und diese Elemente der Geschichte haben mir besonders gut gefallen. Ich wäre gerne selbst einmal in ihr Reservat gefahren um alles ansehen zu können, dort muss es wirklich traumhaft schön sein.

Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, nur Josie's Art ist manchmal ein kleiner Kritikpunkt gewesen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den zweiten Band und hoffe nicht all zu lange darauf warten zu müssen.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Tochter des Seidenhändlers

Die Tochter des Seidenhändlers
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Für mich war dies mein erster Roman, der in Vietnam spielt und ich war neugierig darauf, mehr über das Land und seine Einwohner und Kultur zu erfahren.
Nicole und ihre Schwester Sylvie könnten nicht unterschiedlicher ...

Für mich war dies mein erster Roman, der in Vietnam spielt und ich war neugierig darauf, mehr über das Land und seine Einwohner und Kultur zu erfahren.
Nicole und ihre Schwester Sylvie könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Sylvie ein eher französisches Aussehen hat, so sieht man Nicole eher ihre vietnamesischen Wurzeln an. Leider ist das Verhältnis der beiden zu Beginn alles andere als gut, da Sylvie es ihrer Schwester nicht verzeihen kann, dass die Mutter bei deren Geburt gestorben ist.
Beide wachsen ohne Mutter auf und mit ihrem strengen und sehr resoluten Vater haben sie es nicht immer leicht. Gerade Nicole fühlt sich zwischen ihren französischen und vietnamesischen Wurzeln hin und her gezogen.
Zu Beginn lernt man das Leben von Nicole und ihrer Familie, sowie deren Seidengeschäfte näher kennen. Besonder der kleine Laden, den Nicole übernimmt hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mir sofort genau vorstellen wie dieser aussieht und wie liebevoll Nicole ihn dekoriert hat. Im weiteren Verlauf wandelt sich das Geschehen und die Geschichte nimmt eine starke Wendung.
Sie lernt Tran, einen Vietnamesen, kennen und Mark. Während Mark die französische Seite in ihr bestärkt, so versucht Tran ihr Mitgefühl für die Vietnamesen zu wecken. Hier merkt man Nicole ihr junges Alter und ihre Unsicherheit an und sie trifft einige Entscheidungen, die sich im Nachhinein als nicht sehr klug heraus stellen.
Der Konflikt zwischen Sylvie und Nicole spitzt sich mit der Zeit immer weiter zu, genauso wie die Spannungen zwischen den Franzosen und den Vietnamesen. Man wird in einen Strudel aus Machenschaften, Lügen und Krieg hineingezogen. Dabei erfährt man sehr viel über Vietnam, die Kultur und die Menschen. Zeitgleich erhält man allerdings auch einen Einblick in die Sichtweise der Franzosen.
Die Autorin hat einen sehr bildhaften und malerischen Schreibstil, durch den ich das Gefühl hatte, die Geschichte hautnah mitzuerleben.

  • Einzelne Kategorien
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  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.06.2017

Das Erdbeermädchen

Das Erdbeermädchen
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Die Geschichte gewährt Einblick in das Leben des berühmten Malers Edvard Munch, allerdings nicht aus seiner Sicht, sondern aus der Perspektive von Johanne. Johanne ist ein junges Mädchen und soll den Sommer ...

Die Geschichte gewährt Einblick in das Leben des berühmten Malers Edvard Munch, allerdings nicht aus seiner Sicht, sondern aus der Perspektive von Johanne. Johanne ist ein junges Mädchen und soll den Sommer über als Hausmädchen arbeiten. Dort freundet sie sich mit der Tochter der Herrschaft an und das stößt in ihrem Umfeld auf wenig Begeisterung. Viele missbilligen diese Freundschaft, da es sich nicht schickt. Hier erhält man großartige Einblicke in die damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten und das Leben der Menschen von Asgardstrand.
Tullik hat mir sehr gut gefallen, denn sie nimmt es mit Anstandsregeln nicht so genau, sondern möchte viel mehr ihr Leben selbst bestimmen und ihren eigenen Weg gehen und ist bereit dafür zu kämpfen.
Aber auch die anderen Figuren fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Besonders die Haushälterin und zweite Bedienstete bei Familie Ihlen haben mir gut gefallen. Johanne's Mutter konnte ich mir lebhaft vorstellen und unter ihrer Fuchtel leben zu müssen, ist bestimmt nicht immer einfach für Johanne gewesen.
Das Leben und die Kunstwerke von Edvard Munch nehmen einen großen Teil der Handlung ein. Das Thema Kunst ist allgemein sehr präsent in dieser Geschichte. Ich musste mich da erst einmal langsam reinlesen, denn mir war aufgrund des Klappentextes nicht bewusst, dass die Malerei so viel Raum bekommt. Auch das berühmte Bild "Der Schrei" bekommt eine tragende Rolle in der Geschichte. Wer sich für Kunst im Allgemeinen nicht interessiert, sollte das Buch besser nicht lesen, denn dann könnte man es schnell als langweilig empfinden. Die Autorin hat es hier auf wunderbare Art und Weise geschafft Fiktion mit historischen Fakten zu verweben und so ein wunderschönes Sommerbuch geschaffen, das man unbedingt gelesen haben sollte.