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Veröffentlicht am 14.11.2019

Sie war weit ihrer Zeit voraus

Teufelsgrinsen
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Dr.Anton Kronberg hat es in London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu Ehre und Ansehen gebracht .Als ein Choleraopfer ausgerechnet im Wasserwerk gefunden wird, bittet man ihn um Rat, um die Gefahr einer ...

Dr.Anton Kronberg hat es in London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu Ehre und Ansehen gebracht .Als ein Choleraopfer ausgerechnet im Wasserwerk gefunden wird, bittet man ihn um Rat, um die Gefahr einer Ausbreitung der tödlichen Krankheit zu vermeiden. Vor Ort trifft er auf Sherlock Holmes, der den Arzt nach einem langen Blick als das entlarvt, was er in Wirklichkeit ist- eine Frau. Anton, oder besser Anna Kronberg merkt schnell , das Holmes sehr intelligent und redegewandt ist. Da er nun ihr Geheimnis kennt, hat er Anna in der Hand und erzwingt eine weitere Zusammenarbeit.Sehr schnell sind die Beiden sich einig, das an den Todesumständen etwas nicht stimmen kann.Es bleibt nicht bei einem Opfer, aber die Ausmasse der Verschwörung, und welche menschenverachtenden Tätigkeiten, Anna und Holmes aufdecken sind gewaltig. 

Schon das Grundthema hat mir sehr zugesagt.Eine mutige Frau, die nur als Mann ihren Traumberuf ausüben kann und dies fast bis zur Selbstaufgabe praktiziert.Die Engstirnigkeit des ausgehenden 19.Jahrhundert und die menschenverachtenden Handlungsweisen der Reichen und Gebildeten gegenüber den Armen ist sehr anschaulich und erschreckend beschrieben.Die Romanfigur Holmes tritt nicht sehr in den Vordergrund,ich finde, es tut der Geschichte nur gut.Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er wirkt der Zeit angepasst , ohne schwerfällig zu sein.Annelie Wendeberg hat die Atmosphäre des viktorianische England sehr gut getroffen.Eigentlich sind Geschichten über Medizin und Ärzte nicht so "meins", aber die Fakten werden gut erklärt und sind nicht schwer zu verstehen oder langweilig.Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, meinetwegen hätte das Buch mehr Seiten haben können.Ich würde gerne noch mehr über Anna Kronberg erfahren und werde Teufelsgrinsen auch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Beeindruckende Protagonistin

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Claras Kindheit und Jugend, fand fast ausschließlich im eigenen Haus statt . Ein normales Leben wäre zu gefährlich für ein Kind mit der Glasknochenkrankheit, hinzu kommt, das die Medizin noch in den Kinderschuhen ...

Claras Kindheit und Jugend, fand fast ausschließlich im eigenen Haus statt . Ein normales Leben wäre zu gefährlich für ein Kind mit der Glasknochenkrankheit, hinzu kommt, das die Medizin noch in den Kinderschuhen steckte. Ihre Mutter versucht ihr die Welt durch Erzählungen und Bücher näher zu bringen, bis sich Claras Zustand bessert, und sie die ersten kleinen Ausflüge in Begleitung ihrer Mutter wagen kann. Doch viel zu früh , stirbt Claras Mutter , und Clara startet eigene Erkundungen und Erfahrungen. 1914 bekommt sie ganz überraschend das Angebot , bei der Bepflanzung eines exotischen Gewächshauses mit zu wirken. Doch in dem Anwesen mit riesigen , verwunschen wirkenden Gärten scheint etwas sehr Merkwürdiges vor zu gehen. 
Ein Roman , der mich fesseln konnte, mit einigen kleinen Schwächen. Der Anfang macht neugierig auf diese seltsame junge Frau, die zwar tapfer ihre Krankheit meistert, sehr intelligent ist, aber eindeutig Defizite im zwischenmenschlichen Umgang zeigt. Im Mittelteil stockt die Story ein wenig, es geschieht nicht viel , was die Geschichte voran bringt. Dafür kann das Ende mit vielen Überraschungen punkten, obwohl man hier als Leser schon einiges verdauen muss, es gibt einige Situationen , die mir schon etwas klischeehaft erschienen. Trotzdem vier Punkte, weil der Schreibstil und das Thema mir zu sagten . Das Grundthema dieser Geschichte handelt von den erwachenden Frauenrechten , und dem Verlangen nach mehr im Leben , einfach mal an sich selber denken , und danach handeln. Traurig fand ich die Geschichte um Veronique ( die letzte Vorbesitzerin des Anwesens), hier zeigt sich , was Klatsch aus dem Ansehen einer Frau machen konnte.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Spannend, mit kleinen Schwächen

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield bekommt die Chance der Polizei als beratende Profilerin zur Seite zu stehen . Doch während die ersten Ermittlungen anlaufen, geschehen noch mehr Morde und Holly muss sich ihrer Vergangenheit ...

Holly Wakefield bekommt die Chance der Polizei als beratende Profilerin zur Seite zu stehen . Doch während die ersten Ermittlungen anlaufen, geschehen noch mehr Morde und Holly muss sich ihrer Vergangenheit stellen. 
Der Einstieg in die Story gelang mir gut , das ist auch kein Wunder, der Anfang ist an Spannung kaum zu überbieten. Holly ist eine sympathische Protagonistin und auch an dem ermittelnden Detective Bishop gibt es nichts wirklich negatives . Der Schreibstil ist flüssig , die Handlung ist gut verständlich , die Morde sind bildhaft, aber nicht zu ausführlich beschrieben. Es gab einige Wendungen und Momente die nicht vorher sehbar sind und mich angenehm überrascht haben. Es kam leider ein wenig Langeweile bei mir im mittleren Teil auf ,dort geschah nicht wirklich viel , was die Lösung näher brachte. Das Ende und auch die Auflösung um Hollys Geheimnis konnten dagegen wieder bei mir punkten. Dark Call liegt für mich über dem Durchschnitt im Thrillerbereich , aber für mich ist da noch etwas Luft nach oben. Vielleicht liegt es auch daran, das ich schon viele Thriller gelesen habe. Empfehlenswert ist dieses Thrillerdebüt aber auf jeden Fall. Weitere Fälle des Ermittlerduos Wakefield/Bishop würde ich eine Chance geben und sie lesen wollen.