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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

„Musik ist Magie, Magie ist Leben, Leben ist Musik.“

Seelenstern
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Anysa befindet sich zusammen mit Iskander auf der Flucht vor den Elben. Er hat ihr zwar versprochen sie nach Hause zu bringen, doch er hat eigene Pläne mit ihr. Es entwickelt sich eine rasante Flucht. ...

Anysa befindet sich zusammen mit Iskander auf der Flucht vor den Elben. Er hat ihr zwar versprochen sie nach Hause zu bringen, doch er hat eigene Pläne mit ihr. Es entwickelt sich eine rasante Flucht. Nach und nach werden die Handlungsstränge der einzelnen Charaktere zusammen geführt.

Das gesamte Buch ist sehr detailreich geschrieben, die Welt überaus komplex. Während der erste Band "Das Kind der Welten" noch teilweise in Berlin gespielt hat, entfaltet sich die Geschichte jetzt komplett in Landory. Außerdem gibt es auch weiterhin eine Art Rahmenhandlung. Am Anfang jeden Kapitels findet man zunächst ein prägnantes Zitat, welches wichtig für die Handlung ist. Dann folgt eine Episode im Kosmos wo der Weltenschmied, die Schreiberin der Weltenbücher, der Abend- und Morgenstern, das Schicksal, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in personifizierter Form auftreten und das Geschehen auf der Erde und in Landory beobachten beziehungsweise darauf einwirken.

Es gibt im Buch sehr viele Charaktere und dementsprechend einige Handlungsstränge. Das kann manchmal ein wenig zu Verwirrung führen, weil manche Namen ähnlich sind. Abhilfe schafft ein Glossar am Ende des Buches. Hier werden nochmal alle Personen und wichtige Orte aufgelistet und teilweise erklärt.

Durch die Vielzahl an Charakteren kommt es auch zu mehreren Perspektiven, es werden verschiedene Sichtweisen und Wahrnehmungen dargestellt. Daher gibt es aber auch ein paar Wiederholungen der Handlungen, nur eben anders erlebt von der jeweiligen Person.

Wie auch in den vorherigen Bänden bin ich der Protagonistin Anysa gegenüber zwiespältig eingestellt. Oft handelt sie egoistisch und unüberlegt. Musik geht für sie über alles, ist wichtig für ihr Seelenheil. Sie verliert sich in ihrer Musik und der Magie. Dadurch bringt sie nicht nur sich selber, sondern auch andere in Gefahr. Sie verhält sich anderen gegenüber oft respektlos. Im Verlauf erfolgen zwar ein paar Einsichten, aber erst nachdem andere sie mit der Nase darauf stoßen. Doch dann kommt es leider immer wieder zu impulsiven Gefühlsausbrüchen. Sie will nicht die Retterin sein, sagt immer wieder, dass sie sich das nicht gewünscht oder darum gebeten hat. Dabei hätten sich die Elben bestimmt auch eher jemanden gewünscht, der mehr kooperieren würde. Anysa sieht einfach nicht, dass andere so große Hoffnungen in sie setzen. Sie vertraut niemandem außer Iskander, sieht sich als Gefangene und nicht als Beschützte. Angesichts dessen, dass die Elben sie entführt haben, sie überhaupt nicht wirklich aufklären, was sie eigentlich von ihr wollen und warum und sie außerdem immer wieder verletzt wird, kann man diese Reaktion dennoch verstehen.

Wie auch bei "Fremde Heimat" gibt es auch zu diesem Band eine passende Playlist auf Spotify. Das finde ich grade deshalb so toll, weil diese Songs in der jeweiligen Szene in einer Fußnote erwähnt werden und dann zusätzlich dazu beitragen die richtige Stimmung und Atmosphäre zur Handlung zu erschaffen.

In der gesamten Reihe spielen Musik, Magie, Freundschaft, Familie, Macht, Intrigen und Verrat eine große Rolle. Grade in diesem Band kommt es wieder zu brutalen Kämpfen, großen Schlachten und beeindruckenden Entladungen der Magie. Für mich ist dieses Buch bisher das spannendste, die Ereignisse spitzen sich zu. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht, denn ich mag die Welt, das Szenario, das Zusammenspiel von Musik und Magie und habe sämtliche Charaktere in mein Herz geschlossen.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Geschichte über das Leben und verpasste Chancen

Ein Tag im Dezember
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Laurie sitzt im Bus, Jack an der Bushaltestelle, ihre Blicke treffen sich. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie glaubt, dass es auch bei ihm gefunkt hat. Doch sie verpassen sich um wenige Sekunden. ...

Laurie sitzt im Bus, Jack an der Bushaltestelle, ihre Blicke treffen sich. Für sie ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie glaubt, dass es auch bei ihm gefunkt hat. Doch sie verpassen sich um wenige Sekunden. Das nächste Jahr über ist sie erfolglos damit beschäftigt ihn zu finden. Eines Tages stellt ihre beste Freundin und Mitbewohnerin ihr ihren neuen Freund vor: es ist Jack. Bestürzt beschließt Laurie zu schweigen, denn sie ist sich nicht sicher, ob Jack sich überhaupt an sie erinnert und natürlich will sie Sarahs Glück nicht zerstören. Für sie beginnt eine lange Zeit der Eifersucht und des Liebeskummers.

Die Geschichte spielt bis zu zehn Jahre nach ihrem ersten Blickkontakt und wechselt in der Perspektive zwischen Laurie und Jack. Beide Protagonisten waren mir sehr sympatisch, ich konnte mich gut in sie hinein versetzen, habe mit ihnen gefühlt, geliebt, gelitten. Teilweise führen sie eine sehr enge Beziehung, sind beste Freunde. Doch das Leben führt sie auch auseinander. Es ist spannend zu beobachten, wie sie neue Bindungen aufbauen und versuchen ihre Ziele zu erreichen. Da man als Leser beide Gefühls- und Gedankenwelten kennt weiß man, dass beide etwas füreinander empfinden, aber scheinbar nie der richtige Zeitpunkt für sie kommt.

Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Verlust, Entscheidungen, verpasste und neue Chancen und auch darüber sich und anderen seine Gefühle einzugestehen.

Durch die relativ kurzen Episoden und einige Perspektivenwechsel ist das Buch locker und leicht zu lesen. Dabei ist es teilweise traurig und emotional, aber auch sehr schön. Es ist perfekt für die kalte Jahreszeit, weil es eben nicht nur eine gescheiterte mögliche Liebesgeschichte beschreibt, sondern das Leben selber.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Eine Liebesgeschichte mit dem gewissen Extra!

Now and Forever - Weil ich dich liebe
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Liam handelt nach ihrem vermeintlichen gemeinsamen One-night-stand ganz anders als Jillian es sich erwartet und erhofft hat. Anstatt sich am Morgen danach davon zu schleichen, entscheidet er sich zu bleiben ...

Liam handelt nach ihrem vermeintlichen gemeinsamen One-night-stand ganz anders als Jillian es sich erwartet und erhofft hat. Anstatt sich am Morgen danach davon zu schleichen, entscheidet er sich zu bleiben und ihr Waffeln zu backen. Obwohl sie es nicht zulassen will und ihn immer wieder von sich stößt, fühlen sich die beiden zueinander hingezogen.

Jills hat ein Geheimnis: sie ist schwer krank und will dies niemandem zumuten, weder jetzt noch in der Zukunft. Sie hält sich selber für kaputt, nutzlos und nicht liebenswert. Daher hat sie bisher Jungs wie Taschentücher verbraucht, wie ihre Mutter es so "nett" ausdrückt. Doch Liam berührt etwas in ihr.

Das Buch ist aus Jillians Sicht geschrieben, daher erfährt man direkt, wie sie sich fühlt, was für Gedanken sie hat und wie weit sie sich von ihrer Krankheit eingeschränkt fühlt beziehungsweise einschränken lässt. Dies ist teilweise wirklich sehr emotional, traurig und krass. Mich hat es sehr mitgenommen.

Das Buch beinhaltet nicht einfach nur eine Liebesgeschichte mit Erotikanteilen, sondern hat auch einen ernsten und tragischen Kern. Grade diese gesundheitlichen Aspekte fand ich sehr spannend. Sie haben das Buch zu etwas besonderem gemacht. Es zeigt wie sehr eine Erkrankung das Denken und Handeln beeinflusst. Im Großteil des Buches beschäftigt sich Jillian lediglich damit, was die Krankheit mit IHR macht. Sie lässt völlig außen vor wie es zum Beispiel ihrer Familie, ihren Freundinnen oder Liam damit geht. Natürlich muss sie primär erstmal selber damit zurecht kommen, es betrifft schließlich sie. Aber ihr Schicksal und auch ihr daraus resultierendes Verhalten ist auch anderen wichtig und verändert deren Leben. Das ist Jills lange nicht klar. Einerseits mag das egoistisch wirken, aber es ist auch verständlich.

Liam ist ein sehr attraktiver, sympatischer und einfühlsamer Charakter, der mir direkt ans Herz gewachsen ist. Ganz im Gegenteil zu ihrer Mutter, die ich einfach nur furchtbar finde. Kein Wunder, dass Jillian von zuhause ans College geflohen ist, um mit ihrer besten Freundin Jess zusammen zu wohnen. Ihre Mom will am liebsten ihr ganzes Leben kontrollieren, gibt ihr dabei aber das Gefühl eine Last zu sein, agiert scheinbar völlig gefühlslos und überhäuft sie mit Vorwürfen.

Ich freue mich, dass es im zweiten Teil der "Girls in Love"-Reihe um Jess gehen wird und hoffe, dass es auch einen dritten Band geben wird, in dem Cassie die Protagonistin sein wird.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Guter Mix aus Fantasy, Liebe und Erotik

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Unsere Welt wird von den sogenannten Fae bedroht. Dies sind außergewöhnlich schöne, mächtige, aber auch bösartige Wesen. Ihr oberstes Ziel ist die Unterwerfung der Menschheit. Diese können durch sie manipuliert ...


Unsere Welt wird von den sogenannten Fae bedroht. Dies sind außergewöhnlich schöne, mächtige, aber auch bösartige Wesen. Ihr oberstes Ziel ist die Unterwerfung der Menschheit. Diese können durch sie manipuliert und ausgezehrt werden. Das Problem ist, dass normale Menschen sie nicht als Fae erkennen und ihnen daher hilflos ausgesetzt sind. Ivy gehört einer geheimen Organisation an, deren Ziel es ist Fae zu töten, die es damals noch durch die Portale geschafft haben bevor diese versiegelt wurden. Außerdem werden diese Portale für den Fall geschützt, dass die Fae einen Weg finden sie wieder zu öffnen.

Ivys Familie wurde durch die Fae ausgelöscht. Daher lässt sie niemanden mehr zu nah an sich heran, um unnötigen Schmerz zu vermeiden. Sie ist eine Einzelgängerin, doch dann trifft sie Ren. Dieser sieht unverschämt gut aus und ist überaus sympathisch und sexy. Er ist neu im Quartier und sie wird ihm als Partnerin zur Seite gestellt. Dabei kommen sich die beiden zwangsläufig näher. Beide fühlen sich direkt zueinander hingezogen, es prickelt gewaltig und die Funken sprühen. Doch Ivy will ihren Grundsätzen treu bleiben, will ihr Herz nicht noch mal verschenken und hängt auch noch sehr an ihrem verstorbenen Freund.

Schnell wird klar, dass nicht alles so ist, wie Ivy bisher dachte. Die Welt, wie sie sie kannte, ist in Gefahr. Zusammen mit Ren versucht sie herauszufinden, wer dahinter steckt, was überhaupt los ist und wie sie es aufhalten können.

Die Geschichte ist aus Ivys Sicht geschrieben. Der Leser wird Zeuge ihrer Gefühls- und Gedankenwelt. Sie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Familie, ist hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen für Ren. Für meinen Geschmack entwickelt sich deren Beziehung relativ schnell und Ivy lässt sich wirklich rasch in Rens Bann ziehen.

Mein absoluter Lieblingscharakter im Buch ist Ivys geheimer Mitbewohner. Er ist einfach herrlich griesgrämig, verrückt und einfach goldig. Aber auch Ren habe ich in mein Herz geschlossen.

Das Buch beinhaltet einen guten Mix aus Fantasy, Liebe und Erotik, wobei es vielleicht ein bisschen zu viel der beiden letzteren gibt. Es wäre schön gewesen mehr über die Anderwelt, die Fae und andere Wesen zu erfahren.

Dies ist der Auftakt einer Trilogie. Am Ende gibt es noch mal einen Knaller, der viele Fragen und Problematiken aufwirft, so dass man schon gespannt auf Band zwei hinfiebert.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Spannend bis zuletzt

Das unsichtbare Mädchen
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Rose ist Einzelkind und fühlt sich unsichtbar, denn ihre Eltern sind so gut wie nie zuhause und beachten sie kaum. Auch in der Schule wird sie von ihren Mitschülern und Lehrern ignoriert. So kommt es, ...

Rose ist Einzelkind und fühlt sich unsichtbar, denn ihre Eltern sind so gut wie nie zuhause und beachten sie kaum. Auch in der Schule wird sie von ihren Mitschülern und Lehrern ignoriert. So kommt es, dass sie oft tagelang mit niemandem ein Wort wechselt. Sie hat außerdem eine Gabe, die für sie eher einen Fluch darstellt: Sie kann Geister sehen. In einem Haus, das sich direkt neben dem Friedhof befindet, ist das ein Problem. Sie fühlt sich von den Wesen bedroht und ängstigt sich sehr.

Polly lebt in einer Großfamilie, neben ihren drei leiblichen Geschwistern nehmen ihre Eltern auch Pflegekinder auf. Sie ist es Leid ständig hintenan zu stehen und - aus ihrer Sicht jedenfalls - benachteiligt zu werden. Sie sucht Zuflucht auf dem Dachboden und findet dort Rose. Die beiden Mädchen freunden sich an und kommen zusammen einem Familiengeheimnis auf die Spur.

Zunächst war ich etwas skeptisch, weil die beiden Mädchen erst um die 13 Jahre alt sind. Ich habe befürchtet, dass sich alles nur als Spiel oder Phantasie der beiden herausstellt. Aber was man als Leser dann geboten bekommt, ist soviel mehr.

Die Kapitel sind relativ kurz, die Perspektive springt immer wieder zwischen den beiden Protagonistinnen. Die Episoden, in denen sie erzählen sind ebenfalls sehr kurz, manchmal nur eine halbe oder eine ganze Seite. Dies ermöglicht einen leichten und schnellen Lesefluss.

Da ich ein großer Fan von Geistern bin, konnte mich dieses Buch wirklich überzeugen. Ich muss sagen, dass es teilweise sogar ein wenig gruselig war. Es werden außerdem der Tod, die Familie und auch Freundschaft thematisiert. Aufgrund dessen ist es teilweise sehr emotional, bedrückend und traurig. Es gibt einige unerwartete Wendungen, welche diese Geschichte zu etwas besonderem machen.