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Veröffentlicht am 29.04.2020

Die Frau muss mit

Die Muskatprinzessin
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Die Protagonistin dieses Romans, Eva Ment, hat wirklich gelebt und wie viele Frauen hatte sie keine Wahl, sondern musste dem Willen der Männer folgen: zunächst dem ihres Vaters, der sie aus Geldnot reich ...



Die Protagonistin dieses Romans, Eva Ment, hat wirklich gelebt und wie viele Frauen hatte sie keine Wahl, sondern musste dem Willen der Männer folgen: zunächst dem ihres Vaters, der sie aus Geldnot reich verheiratete - an einen wesentlich älteren, für Eva absolut nicht attraktiven Mann, dem sie dann in die Kolonien in Übersee folgen musste. Dieser, nämlich Jan Pieterszoon Coen, auch eine "wahre" Figur, hatte bereits vor Jahren in Ostindien eine kleine Enklave geschaffen, in der er als Diktator auftrat. Hier wollte er nun mit Eva weiterleben- und -herrschen.

Ein farbiger, praller Stoff, den der Autor Christoph Driessen faszinierend präsentiert, mit dem er jedoch aus meiner Sicht ein klein wenig zu eigenmächtig umgeht. Im Nachwort wird deutlich, dass nicht nur Eva Ment mehr oder weniger sein ureigenes Konstrukt ist.

Was mich hingegen fesselte, war die Schilderung der damaligen Welt und der Sorgen und Nöte ihrer Einwohner: sowohl derer in Europa als auch der Ureinwohner und Siedler in den Kolonien. Auch wenn ab und zu dann doch ein sprachlicher Ausreißer in die Gegenwart erfolgt, habe ich die Handlung sehr genossen und empfehle diesen historischen Roman jedem, der sich für die Kolonialgeschichte interessiert.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Irgendwas braucht sie immer

Vor Rehen wird gewarnt
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Ann Ambros ist eine Frau, der nicht auskommt ohne ihre Mitmenschen. Irgendetwas braucht sie immer von ihnen: ihre blanke Zuwendung ist ihr zu wenig. Ihr Umfeld muss schon sein gesamtes Leben auf sie abstellen ...

Ann Ambros ist eine Frau, der nicht auskommt ohne ihre Mitmenschen. Irgendetwas braucht sie immer von ihnen: ihre blanke Zuwendung ist ihr zu wenig. Ihr Umfeld muss schon sein gesamtes Leben auf sie abstellen bzw. nach ihr richten - dann ist es ihr gerade so recht.

Wobei sie liebenswert rüberkommt - und vor allem schutzbedürftig! Dabei ist sie eine Ränkeschmiedin erster Güte - was Vicky Baum stilistisch auf ihre ganz eigene und besondere Art rüberbringt!

Ein Roman über einen Menschen, den man besser nicht in sein Leben lässt - schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber in seiner Eloquenz, seinem Wortwitz durchaus zeitlos gültig. Auch wenn ich der guten Ann Ambros doch immer wieder überdrüssig wurde und ein Päuschen einlegen musste.

Veröffentlicht am 25.04.2020

Mit Kräutern durch das Jahr

Kleine Frauenkräuterkunde
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Ein schönes Buch ist der Autorin Ruth Pfennighaus hier gelungen, ein Geschenk für jede Frau! Denn es erhält wundervolle und ausgesprochen hilfreiche Hinweise und Anleitungen zur Verwendung von Kräutern ...

Ein schönes Buch ist der Autorin Ruth Pfennighaus hier gelungen, ein Geschenk für jede Frau! Denn es erhält wundervolle und ausgesprochen hilfreiche Hinweise und Anleitungen zur Verwendung von Kräutern als Heilmittel - ganz im Allgemeinen, jedoch auch im Besonderen für die Zipperlein und Nöte der Frau.

Herrliche Sprüche und Geschichten vervollständigen das Buch, in dem eine ganze Reihe von Heilpflanzen inklusive ihrer Wirkung aufgeführt wird.

Garniert wird das Ganze mit hübschen Sprüchen und Zeichnungen. Diese treffen allerdings leider nicht meinen Geschmack, da die Frauen darauf gesichtslos abgebildet werden. Damit ist sicher gemeint, dass eine jede davon für die Leserin selbst stehen kann bzw. auch für jede andere Frau. Mir jedoch erscheint dies ein bisschen lieb- und gedankenlos, aus meiner Perspektive will es nicht ganz zu dem insgesamt so bezaubernden Büchlein passen.

Insgesamt ist es jedoch ein besonderes Kleinod und ein schönes Geschenk für jede Frau, die im Einklang mit sich und der Natur lebt.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Ausgesprochen speziell

Ayurvedische Wohlfühlküche
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und lohnenswert!

Ich bin kein Kostverächter und mag vor allem gerne diverse Gemüse, Getreide etc., aber auch Fisch. Alles eigentlich nicht ungesund - ganz im Gegenteil. Seit einiger Zeit bemerke ich ...

und lohnenswert!

Ich bin kein Kostverächter und mag vor allem gerne diverse Gemüse, Getreide etc., aber auch Fisch. Alles eigentlich nicht ungesund - ganz im Gegenteil. Seit einiger Zeit bemerke ich jedoch, dass ich immer weniger von diesen guten Sachen vertrage. Gerade erst von einer Reha zurückgekehrt, in der ich mich an der abendlichen Rohkostplatte mit reicher Auswahl lediglich an Möhren bedienen konnte und auch vieles andere nicht vertrug, stürzte ich mich voller Erwartungen und mit großer Begeisterung in dieses vielversprechende Kochbuch und machte mich daran, die Rezepte darin zu erforschen.

Sehr positiv aufgenommen habe ich zunächst die umfassende Einführung in die unterschiedlichen Ernährungstypen des Ayurveda. Allerdings kann ich mich keinem der drei bedingungslos zuordnen, aber es gibt einen Typ, zu dem ich mit realitiv großem Übergewicht tendiert. Doch oje: passen die empfohlenen Rezepte wirklich alle zu mir? Sie beinhalten eine Menge Gemüse, aber auch anderes wie Linsen, die ich so gar nicht vertrage! Ich habe beschlossen, mich erstmal vorsichtig über die "sicheren" Rezepte anzunähern und bin schon sehr gespannt. Ein ungewöhnliches Kochbuch, für das man viel Zeit braucht - doch ist aktuell coronabedingt ausnahmsweise in vielen Fällen zur Genüge vorhanden!

Veröffentlicht am 01.04.2020

Manchmal fällt es schwer, zur eigenen Stärke zu finden

Das Flüstern von Tinte auf Papier
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So geht es zumindest den Amerikanerinnen Ginny und Sophia, die einander zufällig ausgerechnet in Südengland begegnen, im beschaulichen Cornwall nämlich.

Beide befinden sich persönlich an einem Scheideweg ...

So geht es zumindest den Amerikanerinnen Ginny und Sophia, die einander zufällig ausgerechnet in Südengland begegnen, im beschaulichen Cornwall nämlich.

Beide befinden sich persönlich an einem Scheideweg und obwohl sich ihre Schicksale gewaltig voneinander unterscheiden, gibt es Gemeinsamkeiten: in beiden Fällen hat es jeweils mit einem Mann zu tun sowie mit beruflichen Aspekten. Und überraschend schnell ziehen beide an einem Strang, um Ginnys Buchladen zu retten. Der ihr allerdings nicht allein gehört, sondern gemeinsam mit ihrem Mann Garrett, der sie vor einem halben Jahr verließ, um sich selbst zu finden. Dabei gehört ihre eigene Leidenschaft dem Backen.

Anders Bücherwurm Sophia, die Buchläden liebt und in diesem ein geheimnisvolles, etwa 150 Jahre altes Tagebuch entdeckt, dass sie neugierig macht und nicht nur sie...

Ein warmherziger, nicht zu oberflächlicher Unterhaltungsroman, der deutlich macht, dass man der eigenen Kraft vertrauen, ebenso jedoch nicht die Hoffnung auf Hilfe und Liebe anderer Menschen verlieren sollte, wie hoffnungslos auch immer die eigene Situation scheinen mag.