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Veröffentlicht am 01.09.2023

lukrativer Schmuggel von Glasaalen

Die Spur der Aale
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Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst als sie zu einem Leichenfund gerufen wird. Der Tote ist der sm Frankfurter Flughafen arbeitende Zollfahnder Lars Mathissen. Direkt deutet nichts ...

Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst als sie zu einem Leichenfund gerufen wird. Der Tote ist der sm Frankfurter Flughafen arbeitende Zollfahnder Lars Mathissen. Direkt deutet nichts auf Mord, eher Unfall oder sogar Selbstmord, da erst kürzlich Lars Frau an Krebs starb. Die Ermittlungen wurde nun an die entsprechende Abteilung weitergeleitet, Greta hat offiziell nichts mehr mit dem Fall zu tun, und dennoch lässt er sie nicht los. Mathissen hätte sich nicht selbst getötet, er hat sich in seine Arbeit verbissen und war einer Bande von Schmugglern auf der Fährte. Von Frankreich über Deutschland nach Hongkong gibt es einen florierenden und verbotenen Handel von Glasaalen, Noch ganz jungen durchscheinenden Aalen. Von den wichtigen Abteilungen der Staatsanwaltschaft wird die Arbeit von Greta in der Bekämpfung von Schmuggel belächelt, bis es eskaliert.
Der Kriminalroman um eine Staatsanwältin ist mal etwas anderes, so gesehen eine Bereicherung. Es ist der erste Band eine geplanten Serie, dennoch liest es sich so als wäre einem schon manches entgangen. Personen, wie der Journalist Robert werden kurz vorgestellt, eine gemeinsame Vergangenheit haben die Beiden wohl, diese wird nicht näher erläutert. Auch Mitarbeiter aus der Staatsanwaltschaft scheinen Vorgeschichten zu haben, nur welche? Privates wird mit eingewoben, doch die Protagonisten bleiben blass. Die Handlung ist vorhersehbar und es gibt eine klare Abgrenzung von gut und böse. Von Interesse und völlig neu war für mich überhaupt vom lukrativen Schmuggel von Aalen zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Pilgerreise einer Schriftstellerin

Der weiße Fels
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Im Jahr 2020 befindet sich eine namenlose Schriftstellerin auf einer Pilgerreise zum weißen Felsen an der mexikanischen Küste. Viele Tage fährt sie bereits mit ihrer kleinen zusammen gewürfelten Truppe, ...

Im Jahr 2020 befindet sich eine namenlose Schriftstellerin auf einer Pilgerreise zum weißen Felsen an der mexikanischen Küste. Viele Tage fährt sie bereits mit ihrer kleinen zusammen gewürfelten Truppe, ihrer dreijährigen Tochter und ihrem Mann im beengten heißem Van. Dieser Felsen wird von den Ureinwohnern der Gegend, den Wixarikas, verehrt. Der erste Europäer, der diesen Felsen sah, war im Jahr 1775 ein spanischer Leutnant. 1969 versteckte sich dort ein Sänger vor seinen Fans und gab sich dort dem Alkohol und Drogen hin. Auch für ein namenloses mexikanisches Mädchen, die mit ihrer älteren Schwester verschleppt wurde, landet an diesem weißen Felsen. Erst in den Anmerkungen der Autorin erfährt man näheres über die namenlosen Protagonisten der Geschichten, die es wirklich gab.
Vier sehr unterschiedliche Geschichten aus verschiedenen Zeitebenen werden in sehr ansprechendem Schreibstil beschrieben, private, politische und gesellschaftliche Probleme stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Leider haben, bis auf die Verschleppung des Mädchens, die Geschichten bei mir keine Emotionen ausgelöst, ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Ebenso negativ empfand ich die Stückelung der Kurzgeschichten.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Idee gut, Umsetzung stark verbesserungsfähig

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Das Thema an sich ist interessant. Im Jahr 2059 bricht eine Crew zum Planeten 9, noch hinter Pluto, auf, um Anomalien auf dem Planeten am Rande unseres Sonnensystems zu erforschen. Die Handlung ist in ...

Das Thema an sich ist interessant. Im Jahr 2059 bricht eine Crew zum Planeten 9, noch hinter Pluto, auf, um Anomalien auf dem Planeten am Rande unseres Sonnensystems zu erforschen. Die Handlung ist in zwei Bücher aufgeteilt, eins aus Sicht der 1. Kommandantin Cim Immortelle, das zweite aus Sicht des 2. Kommandanten Prosper Alpan. Die Handlung springt immer wieder vor und zurück im Buch, je nach getroffener Entscheidung. Das Zusammenleben der Crew wird genauso thematisiert wie technische Abläufe und Unstimmigkeiten bei der Entscheidungsfindung. Die Bücher sind mit vielen technischen und astronomischen Begriffen versehen, leider werden die wenigsten erklärt. Dabei hätte man dieses durch die Mitreise der Tochter des Geldgebers geschickt einbinden können.
Am Besten liest man es abwechselnd zu zweit, so ist es auch wohl gedacht. Leider finden sich schon bald handwerkliche Fehler, Stellen, an denen man weiterlesen sollte, passen nicht in das Zeitgefüge und um die Stelle zurück wieder zu finden, fehlt der entsprechende Vermerk. Viele Handlungen werden aus beiden Sichtweisen beschrieben, mit der Zeit wird es langweilig. Die grau unterlegten Passagen kann jeder für sich selbst lesen, sie sollten inhaltlich deckungsgleich sein, sind es aber nicht.
Fazit, die Idee ist gut, die Umsetzung stark verbessungsfähig.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

zwei Frauen in Island

Der Sommer der Islandtöchter
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Hannahs Leben gerät aus den Fugen, ihr Traum von einer Karriere als Violonistin ist geplatzt und ihre Ehe mit Nils steht vor dem Aus. Sie braucht dringend eine Auszeit und fährt mit ihrem Sohn Max nach ...

Hannahs Leben gerät aus den Fugen, ihr Traum von einer Karriere als Violonistin ist geplatzt und ihre Ehe mit Nils steht vor dem Aus. Sie braucht dringend eine Auszeit und fährt mit ihrem Sohn Max nach Island. Sie mietet sich ein altes, baufälliges Haus und findet dort Zeichnungen, die denen, die ihre Mutter gemalt hatte, ähneln.
30 Jahre vorher hatte die reiche Kaufmannstochter Monika dort einen Sommer verbracht.
Zwei Erzählebenen, zwei Frauen, zwei unterschiedliche Zeiten werden hier verknüpft. Für meinen Geschmack ist der Schreibstil zu sehr auf Herzschmerz angelegt, auch wenn die Kulisse Island so einiges wettmachen.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

fragmentarisch

Tremor
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Der Autor Teju Cole ist wie seine Romanfigur Tunde Fotograf, lebt und arbeitet in den USA und stammt aus Lagos, Nigeria. Im dem Roman erleben wir Tunde mit seiner Lebensgeschichte, seinen Gedanken und ...

Der Autor Teju Cole ist wie seine Romanfigur Tunde Fotograf, lebt und arbeitet in den USA und stammt aus Lagos, Nigeria. Im dem Roman erleben wir Tunde mit seiner Lebensgeschichte, seinen Gedanken und Gefühlen. Teils in Episoden, teils auch nur fragmentarisch werden Gedanken über die unterschiedlichsten Musikrichtungen angesprochen, über Filme und Kunst sinniert. Es gibt Nacherzählungen von Gesprächen mit Kollegen, er ist Professor an einer amerikanischen Universität, mit Freunden und seiner japanischen Frau. Politik, wie Sklaverei, Kriege und die Auslöschung ganzer Gruppen, Menschenrechte aber auch technische Errungenschaften und die Rolle der Frau werden thematisiert. Ab circa der Hälfte des Romans werden Sichtweisen aus Lagos von dort Lebenden erzählt. Über Alltägliches, über Korruption, über sexuelle Ausschweifungen, über arm und reich. Dieser Teil ist für mich das einzig interessante an dem ganzen Buch. Davon hätte ich gerne mehr und umfassender gelesen. Der ganze Rest war für mich schwer lesbar, die Personen und Orte von denen berichtet wurde, sagten mir gar nichts.

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