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Veröffentlicht am 15.05.2020

Janas Mütter statt Margos Töchter

Margos Töchter
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Der erste Satz des Buches berührt macht gleichzeitig neugierig auf die Vergangenheit. Jeder Mensch hat eine Mutter. Jana Seliger hatte zwei. Denn statt Margos Töchter wäre der Titel: Janas Mütter genauso ...

Der erste Satz des Buches berührt macht gleichzeitig neugierig auf die Vergangenheit. Jeder Mensch hat eine Mutter. Jana Seliger hatte zwei. Denn statt Margos Töchter wäre der Titel: Janas Mütter genauso passend gewesen.
Jana wurde als Kleinkind von einer jungen Mutter namens Gisela, die nach dem Freikauf aus der Haft in der DDR freigekauft wurde und bei Margo Seliger Unterschlupf gefunden hatte, zurück gelassen. Von Gisela gab es danach keine Spur und Leonore, Margos Tochter, adoptierte das Kind. Das Kind, dass sie selbst nach einer missglückten Abtreibung nicht bekommen konnte. Leos Leben hatte mehr Tiefen als Höhen, sie lebte als Kind ein Außenseiterleben, als Studentin in einer WG, die mit der RAF sympathisierte und sie vertraute den falschen Menschen. Als sie den aus der DDR geflüchteten Alexander kennenlernte, sollte sich ihr Leben zum Besseren wenden, so dachte sie, als sie in Frankfurt in einer schönen Umgebung mit ihrer kleinen Familie lebte. Doch Leo fühlte sich verfolgt und beobachtet, bis sie meinte, Gisela wieder zu erkennen.
In einem weiteren Teil des Romans erfahren wir mehr über das Leben Giselas, die als Spionin in den Westen geschickt wird und dort einiges über sich selbst und ihre Familie lernt.
Der Roman ist einerseits eine Familiengeschichte über mehrere Generationen aus Ost- und Westdeutschland, andererseits werden viele Aspekte in der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung erst beider, danach des einen Deutschlands beleuchtet. Die Flucht nach dem Krieg und später in den Westen, die Studentenrevolten und die RAF, die Demonstrationen gegen Atomkraft und für die Umwelt, die Gründung der Partei die Grünen, die Spionagetätigkeit innerhalb der Familien und Freunde, Leben und Arbeiten in der DDR sowie die fehlende Privatsphäre durch den Überwachungsstaat inklusive Verhaftungen für Verfehlungen werden nebenbei erzählt und vermitteln sehr anschaulich, warum sich Menschen so verhalten wie in dieser Geschichte. Auch wenn man wie ich den ersten Band um Margo Seliger nicht gelesen hat, kommt man sofort in die Handlung hinein und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2019

Flucht durch die Rockys

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
1

Mitten in der Wildnis in den Rocky Mountains gab es einen Flugzeugabsturz. Außer Allison gab es keine Überlebenden. Allison sucht im Flugzeugwrack nach nützlichen Dingen für ihre Flucht. Jemand verfolgt ...

Mitten in der Wildnis in den Rocky Mountains gab es einen Flugzeugabsturz. Außer Allison gab es keine Überlebenden. Allison sucht im Flugzeugwrack nach nützlichen Dingen für ihre Flucht. Jemand verfolgt sie, denn keiner darf den Absturz überleben. Allison Mutter Maggie erfährt beim Brotbacken vom wahrscheinlichen Tod ihrer Tochter. Seit Jahren hatten die beiden keinen Kontakt mehr, doch Maggie spürt, dass ihre Tochter noch lebt. Sie versucht mehr über die Vergangenheit Allisons herauszufinden.
Die kurzen, prägnanten Sätze sowie der Perspektivwechsel zwischen Mutter und Tochter fördern die Spannung und regen zum schnellen Lesen an.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

überleben

Die Letzten ihrer Art
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Nach den Vorgängerbänden, die sich mit dem Bienensterben und der Wasserknappheit beschäftigten, geht es nun um die vom Aussterben bedrohten Wildpferde, den Thakis. Aus drei Zeitepochen wird über die Pferde ...

Nach den Vorgängerbänden, die sich mit dem Bienensterben und der Wasserknappheit beschäftigten, geht es nun um die vom Aussterben bedrohten Wildpferde, den Thakis. Aus drei Zeitepochen wird über die Pferde und die Menschen, die sich um den Erhalt der Rasse kümmern, berichtet. Im Jahr 1881 benötigt der Tierpark in St. Petersburg eine neue Attraktion um die Besucher anzulocken. Da kommt eine Expedition in die Mongolei gerade passend. Auch wenn der Zoologe Michail die Hilfe eines erfahrenen Wildtierfängers dabei hat, so gibt es Probleme bei dem Einfangen und Transportieren der Pferde.


Als Tierärztin hat sich Karin ganz der Pflege und Aufzucht der im Jahr 1992 auf wenige Expemlare reduzierten Pferde verschrieben. Die Pferde stehen immer an erster Stelle, noch vor ihrem Sohn. Sie versucht, einige Thakis wieder zurück in der Mongolei anzusiedeln, doch dort ist der Winter hart und die Pferde nicht mehr daran gewöhnt.


Der Klimawandel hat im Jahr 2064 auch Norwegen erreicht, die Menschen leiden unter den Bedingungen. Eva lebt dort mit ihrer Tochter und kümmert sich um die wenigen noch verbliebenen Tiere ihres kleinen Privatzoos. Das Futter wird auch für die Tiere immer knapper, einige werden in die Freiheit entlassen, ohne zu wissen, ob sie dort überleben können. Dieses Schicksal möchte sie ihren beiden Thakis so lange wie möglich vermeiden.


Die verschiedenen Lebensbedingungen, die Anforderungen der Zeiten und die persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse der Protagonisten werden - wie von Maja Lunde gewohnt - geschickt miteinander verwobenen. Der reale Hintergrund sorgen für ein zusätzliches Betroffensein als Leser.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 15.11.2019

Widerstand mittels Literatur

Alles, was wir sind
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Der 2. Weltkrieg ist zu Ende, der Friede nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, der kalte Krieg zwischen Ost und West beginnt. Zu dieser Zeit verliebt sich Olga Iwinskaja in den verheiratet Boris Pasternak, ...

Der 2. Weltkrieg ist zu Ende, der Friede nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, der kalte Krieg zwischen Ost und West beginnt. Zu dieser Zeit verliebt sich Olga Iwinskaja in den verheiratet Boris Pasternak, der gerade an dem Roman Doktor Schiwago schreibt. Der Kreml will mit allen Mitteln eine Veröffentlichung dieses Romans verhindern, sie verhaften die von Boris schwangere Irina. Im berüchtigten Lubjankagefängnis verliert sie das Kind. Der CIA sieht mit Hilfe von Literatur die Möglichkeit, den Widerstand in der Bevölkerung zu wecken. Zur Spionage eignen sich Frauen ganz besonders, im Schreibbüro werden sie kaum zur Kenntnis genommen und erfahren sehr viel.
Wie auch der Roman Doktor Schiwago ist dieses Buch einerseits ein Liebesroman, andererseits nimmt die Politik der Zeit einen großen Stellenwert ein. Durch die wieder aufkommenden Differenzen der beiden Großmächte ein sehr aktueller Roman.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Ideen und Inspirationen

Die Wanderschriftsteller
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Das Schriftstellerehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath sind unter dem Namen Iny Lorentz zu Bestsellerautoren geworden. Wie sie es wurden, welche Ideen sie hatten, welche Inspirationen sie bekamen, wird ...

Das Schriftstellerehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath sind unter dem Namen Iny Lorentz zu Bestsellerautoren geworden. Wie sie es wurden, welche Ideen sie hatten, welche Inspirationen sie bekamen, wird in diesem hoch interessanten und informativen Sachbuch geschildert. Die Gegenden, in denen ihre historischen Romane spielen, wurden von ihnen eingehend besichtigt und erwandert. Mit ihrem Camper waren sie in allen Teilen Europas um zu recherchieren. Sehr persönlich wird über ihr Leben berichtet und wie alles begann - mit Sciene Fiction Kurzgeschichten.
Die Aufmachung des Sachbuches bekommt einen zusätzlichen Pluspunkt.