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Veröffentlicht am 12.07.2020

Oma an die Macht

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Die rüstige Rentnerin, Renate Bergmann, ist mit ihren 82 Jahren noch sehr unternehmungslustig und fühlt sich noch nicht zum Alten Eisen gehörig. Somit plant sie einen Campingurlaub in einem Wohnmobil mit ...

Die rüstige Rentnerin, Renate Bergmann, ist mit ihren 82 Jahren noch sehr unternehmungslustig und fühlt sich noch nicht zum Alten Eisen gehörig. Somit plant sie einen Campingurlaub in einem Wohnmobil mit einem ebenfalls betagten, befreundeten Ehepaar.
Der wesentlich jüngere Autor, Thorsten Rohde, verfasst unter dem Pseudonym Renate Bergmann Geschichten die, in einem lockeren, umgangssprachlichen Sprachstil, zum Schmunzeln anregen sollen. Irgendwie hat mich das Ganze an „Frühstück mit Stefanie“ denken lassen.
Wir haben eine Protagonistin, die zwanghaft an den Wertvorstellungen der Wilhelminischen Zeit festhält, obwohl sie sich für modern und aufgeschlossen hält. Diverse englischsprachige Termini hat der Autor für sie verdeutscht, damit sie authentisch wirkt.
In vielerlei Hinsicht erinnert mich Renate auch an ältere Nachbarinnen, die sehr genau aufpassen, was ihre Mitmenschen so tun. Folglich werden in diesem Werk auch alle Mitcamper genau charakterisiert und bewertet. Dabei kommt Frau Hupe, dick, behäbig und faul, sehr schlecht weg.
Ordnung, Sauberkeit und das Urteil der Nachbarn bestimmen die spießbürgerlichen Wertvorstellungen dieser Oma. So muss natürlich ein großer Topf mit in den Urlaub, damit die Bettwäsche einmal pro Woche ausgekocht werden kann.
Ältere Männer werden degradiert und als unfähig beschrieben, sie müssen beschäftigt werden.
Wir haben hier keinen Roman mit Spannungsaufbau, sondern, in direkter Assoziation, erzählt uns Oma Bergmann Anekdoten, die witzig sein sollen. Dabei wird deutlich, dass sich der Autor nicht unbedingt an die junge Generation wendet, denn diese kann gewisse Dinge kaum nachvollziehen. Zwar musste ich auch manchmal grinsen, besonders bei dem WC-Papier Sonderangebot, jedoch habe ich einen gewissen Tiefgang vermisst.
Daher als Bettlektüre gut geeignet.

Veröffentlicht am 03.10.2021

Der Flummi

Der Kolibri
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Das wunderschöne Cover in Grüntönen mit dem Kolibri im Zentrum und der Klappentext haben mich neugierig auf dieses Werk gemacht. Der Kolibri ist immer in Bewegung, und auch der Protagonist Marco Carrera ...

Das wunderschöne Cover in Grüntönen mit dem Kolibri im Zentrum und der Klappentext haben mich neugierig auf dieses Werk gemacht. Der Kolibri ist immer in Bewegung, und auch der Protagonist Marco Carrera ist immer wie ein flatternder Vogel.
Der spannende Einstieg hat mir noch gut gefallen, dann jedoch geht es weiter mit zerstückelter Narration, Vor- und Rückblenden ,in 46 einzelnen Kapiteln, mit großen Zeitsprüngen. Die verschiedenen Einblicke in das Leben von Marco werden durch Briefe an unterschiedliche Personen dargelegt. Er beschreibt das Verhältnis zu seiner Tochter, seinen Eltern, deren Ehe, zu seinen Geschwistern und zu seinem Freund und dessen Probleme. Über allem kreist die Liebe zu seiner Frau. Man muss sich fragen, welche Rolle eigentlich Luisa, die Jugendfreundin des Augenarztes, spielt.
Zwar konnte der Autor dem Anspruch gerecht werden, eine neue Art der Familiensaga zu präsentieren, jedoch haben mich weder die Erzähltechnik noch der Protagonist angesprochen. Leider fehlt dem Werk die Spannung, und ich hatte Mühe, mich bis zum Ende durchzukämpfen. Das wurde auch durch den Sprachstil unterstützt, denn der Autor (beziehungsweise der Übersetzer?) liefert teilweise endlose Bandwurmsätze, deren intendierte Aussage mir auch nach zweimaligem Lesen verborgen blieb.
Oder sollte damit das Chaos, die Sprunghaftigkeit des Protagonisten, noch unterstützt werden?
Somit bin ich von diesem Werk enttäuscht worden. Vielleicht spricht der Autor damit eine italophile Germanistenclique an, jedoch könnte ich es in meinem gebildeten Bekanntenkreis niemandem empfehlen.

Veröffentlicht am 22.12.2020

Princess meets butler

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Die an Fibromyalgie erkrankte Chloe stammt aus einer wohlhabenden Familie. sie beschließt aus dem behüteten Nest auszuziehen und möchte sich nicht weiter von ihrer Krankheit einschränken lassen, sondern ...

Die an Fibromyalgie erkrankte Chloe stammt aus einer wohlhabenden Familie. sie beschließt aus dem behüteten Nest auszuziehen und möchte sich nicht weiter von ihrer Krankheit einschränken lassen, sondern stattdessen eine Liste mit außergewöhnlichen Dingen “abarbeiten”. Dazu erscheint ihr Red, der hübsche sehr gut gebaute Hausmeister ihrer neuen Wohnanlage der Richtige zu sein. 
Beide haben vorher schlechte Erfahrungen mit Partnern gemacht und sind deshalb vorsichtig bei neuen Beziehungen. 
Red erscheint Chloe “ unter ihrem Niveau”, obwohl er sehr hilfsbereit und sympathisch und eigentlich Künstler (Maler) ist. Als Charakter gefällt er mir gut. Besonders ist seine hingebungsvolle Art, wie er Chloes Herz gewinnt. Herausragend sind die “Softpornoszenen” bei denen er überhaupt nicht an seinen Höhepunkt denkt, sondern wie er Chloe zu ihrem “Plaisir” führen kann. Cloe finde ich überkandidelt und anstrengend. Somit der Bruch kurz vor dem waren Ende nicht überraschend. Es gibt wenig Handlung. auf endlosen Seiten plätschert der Dialog zwischen beiden hin. Der Schreibstil in den kurzen Kapiteln ist wenig anspruchsvoll. Wer eine schnell durchzulesen de Schnulze mag, der sollte das Werk kaufen, mir ist die Problematik und Handlung zu flach. daher nur 3 Punkte