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Veröffentlicht am 21.02.2020

Der Bewahrer der Jahreszeiten

Tagwind. Der Bewahrer der Jahreszeiten (Buch 4)
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Inhalt
Yannis Tagwind ist jung, attraktiv und eigentlich auch sehr beliebt. Er scheut sich nie vor der Arbeit und hat ein großes Herz für Kinder. Für seine Geschwister wäre er bereit alles zu tun. Doch ...

Inhalt
Yannis Tagwind ist jung, attraktiv und eigentlich auch sehr beliebt. Er scheut sich nie vor der Arbeit und hat ein großes Herz für Kinder. Für seine Geschwister wäre er bereit alles zu tun. Doch der warmherzige junge Mann hat auch ein Geheimnis, von dem er fürchtet, jemand könnte es aufdecken. Denn während seine Familie darauf hofft, dass er sich bald eine Braut sucht, hat er sein Herz an einen anderen Mann verloren. Zwar sind gleichgeschlechtliche Beziehungen in Hemera nicht verboten, doch Yannis weiß, dass ihm diese Liebe niemand verzeihen würde. Schließlich kämpfen zu viele um die Aufmerksamkeit des Gottessohnes unter ihnen.

Meine Meinung
Die Handlung setzt kurz nach den Ereignisse von “Nachtblüte. Die Erbin der Jahreszeiten” an. Göttersohn Sol ist auf der Erbe geblieben, um in Hemera ein einfaches Leben zu führen. Damit hat er seiner Enkelin Ilea die Chance gegeben seinen Platz einzunehmen, liebt sie doch schließlich seinen Bruder Aviv. Gleichzeitig hat er aber auch die Aufgabe übernommen deren Tochter aufzuziehen, da ihre Macht in der Götterwelt für ein Ungleichgewicht sorgte.

Nun versucht Sol seinen Platz unter den Menschen zu finden, was sich aber als gar nicht so einfach erweist. Die Menschen haben schließlich eine Vorstellung von ihm und wollen diese ausgefüllt haben. Auch sehnen sie sich nach seiner Macht, glauben sie doch etwas davon für sich verdient zu haben. Doch Sol ist geblieben, weil er sich zum ersten Mal in seinem Leben richtig und wahrhaftig verliebt hat. Zwar fürchtet er sich vor diesen Gefühlen und der möglichen Verurteilung oder dem Unverständnis durch andere, aber gleichzeitig will er für sie kämpfen und endlich das Glück ausleben, nachdem er sich schon lange gesehnt hat.

Yannis geht es da nicht unähnlich. Er hat seine Familie und seine Freunde und glaubt seinen Platz zu kennen. Von ihm wird erwartet ein nettes Mädchen zu treffen und eine eigene Familie zu gründen, kann er doch sehr gut mit Kindern. Doch während der Ereignisse um Ilea hat er auch etwas über sich gelernt und sich verliebt. Allerdings hat Yannis Angst vor seinen Gefühlen. Was, wenn man ihn so nicht akzeptiert? Die Liebe zu einem Mann ist zwar nicht verboten aber ungern gesehen, bringt sie doch keine Kinder hervor. Darf er also Sol lieben und damit möglichen Kindern mit den Fähigkeiten des Sommers im Weg stehen? Wird er womöglich mit seiner Liebe sogar seiner Familie Unheil bringen?

Sol und Yannis sehen sich mit vielen Fragen konfrontiert aber auch mit ihren Gefühlen, schließlich wissen sie nicht wie der andere fühlt. Auf freundschaftliche Weise suchen sie die Nähe des Anderen, sehnen sich nach Berührungen und suchen nach Zeichen und Erwiderung. Obwohl sie die eigenen Gefühle und ihre Beziehung selbst nicht eingeordnet haben, scheinen andere die Anziehung zwischen ihnen bemerkt zu haben. Es passt ihnen nicht, dass ein junger Mann wie Yannis es wagt sich dem göttlichen Sol anzunähern und das lassen sie ihn auch sehr deutlich spüren.

Jennifer Wolf ist eine Autorin, die überaus lebendig und nahegehend ihre Geschichten erzählt. Dieses Buch ist ein tolles Beispiel dafür, denn die beschriebene Abneigung gegen Yannis und seine Liebe zu Sol bereitet einem geradezu Gänsehaut. Es ist weniger die Thematisierung seiner Homosexualität, die dabei ins Rampenlicht gestellt wird. Es ist die Selbstsucht der Menschen, die glauben, dass eine Beziehung zwischen ihm und Sol ihnen etwas rauben wird. Mit einer unglaublichen Intensität werden diese Bilder des Hasses gezeichnet.

Zum Glück sind hier aber nicht alle Emotionen negativer Art. Jennifer Wolf sorgt für genug Ausgeglichenheit. Auch das Zarte und Romantische erhält seine Chance und bringt die kribbelnde Aufregung mit sich. Es sind aber nicht nur die Momente zwischen den Männern, die das Herz anfüllen, auch ihre Beziehung mit ihren Familien bringen viele positive Gefühle zum Vorschein. Überhaupt schafft die Autorin hier ein tolles Gleichgewicht zwischen dem Positiven und dem Negativen.

Traurigerweise zeigt die Handlung auf, dass sich die Geschichten nun immer weiter vom ursprünglichen Rahmen entfernen. Die Beziehungen der Brüder sind gefestigt und abgeschlossen, weshalb die göttliche Welt von Gaia immer weiter in den Hintergrund rückt. Zwar bleiben diesbezüglich einige Fragen offen, die wahrscheinlich nie wirklich beantwortet werden, aber einiges kann in den weiteren Bänden vielleicht noch ans Licht gebracht werden.

Fazit
Immer wieder müssen gleichgeschlechtliche Beziehungen viele Hürden überwinden, doch auch die von Yannis und Sol in diesem Buch. Sachlich und doch emotional wird ihr Kampf um die Anerkennung ihrer Liebe thematisiert. Wunderbar menschlich und magisch dargestellt, überzeugt Jennifer Wolf davon, dass Liebe viele Gesichter hat, ebenso wie der Hass der Menschen. Es starkes Buch, das einfach beeindruckt.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Percy Jacksons erstes Abenteuer

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Inhalt
Percy Jackson ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der ADHS hat und ein unglaubliches Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten. Leider sorgt dieses Talent dafür, dass er immer wieder von den ...

Inhalt
Percy Jackson ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der ADHS hat und ein unglaubliches Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten. Leider sorgt dieses Talent dafür, dass er immer wieder von den Schulen verwiesen wird. So auch diesmal nach einem äußerst seltsamen Vorfall im Museum, wo seine Mathelehrerin ihn als Monster angriff. Zu allem Übel taucht sein Freund Grover bei der Hütte am Meer auf, wo er mit seiner Mutter ist, und behauptet er sei in Gefahr. Scheinbar ist er ein Halbgott und soll etwas unheimlich wichtiges gestohlen haben, weshalb ihn nun die Monster der Mythologie jagen. Es gibt nur einen sicheren Ort, das Half-Blood Camp. Doch der Weg dorthin ist gefährlich und fordert einen hohen Preis.

Meine Meinung
Eigentlich ist Percy Jackson inzwischen ein Name, der vielen was sagen sollte, schließlich wurden die ersten zwei Bücher verfilmt, auch wenn diese Filme eher wenige mit den Büchern zu tun haben.
Denn Percy ist gerade Mal zwölf und kämpft mit vielen Problemen. Ohne es zu wollen, gerät er immer wieder in Schwierigkeiten. Seine Noten sind mies und irgendwie schafft er es dauernd von der Schule verwiesen zu werden. Es ist frustrierend, denn ihm ist nur all zu klar, dass er damit einer Mutter viele Sorgen bereitet, die eh schon unter ihrem furchtbaren Ehemann zu leiden hat.

Alles wird aber schlimmer, als er von Monstern angegriffen wird und man ihm mitteilt, dass er ein Halbgott ist. Sein Vater, den er nie kennengelernt hat, ist ein olympischer Gott. Da er gejagt wird, muss er im Halb-Blood Camp Schutz suchen. Hier lernt er weitere Halbgötter kennen und findet Freunde. Es dauert nicht lange und Percy erfährt, dass sein Vater ausgerechnet Poseidon ist, der Herr der Meere und einer der großen Drei. Damit ist sein Schicksal scheinbar besiegelt, denn große Hoffnungen und Erwartungen ruhen nun auch ihm. Er wird aber auch stärker beobachtet, denn es gibt einige, die denen Existenz nicht passt.

Zusammen mit Grover und Annabeth, muss Percy eine Mission zu erledigen. Der Herrscherblitz von Zeus wurde gestohlen, angeblich von ihm für seinen Vater. Da Percy aber keine Ahnung von dieser Welt hatte, hat er sicherlich auch nichts gestohlen. Es gibt noch einen anderen Verdächtigen und genau den wollen sie zur Rede stellen. Doch um ihn zu erreichen, müssen die drei Freunde ganz Amerika durchqueren und sich vielen Gefahren stellen, denn nach wie vor ist Percy ein Gejagter.

Damit beginnt das ganz große Abenteuer für sie. Schnell wird ihnen klar, dass sie sich die Reise etwas zu leicht vorgestellt haben. Binnen kürzester Zeit geraten sie in Gefahr und sind gezwungen zu kämpfen. Allerlei Verrücktheiten und Monster kreuzen ihren Weg und selbst der ein oder andere Gott begegnet ihnen.

Percy muss schnell lernen seine erwachenden Kräfte zu kontrollieren und sich im Kampf zu beweisen. Längst geht es um sein Leben und das seiner Freunde. Irgendwie fühlt er die Verantwortung bei sich und will sie beschützen. Dabei wird er gezwungen Erwachsener zu werden, was ihn aber nicht davon abhält so manches Mal trotzdem ein kindischer Chaot zu bleiben. So beeindruckt er mit seinen recht simplen Ausflüchten und Aussagen und kann dabei trotzdem viel erreichen. Er stellt aber auch seinen Mut zur Schau und scheut sich nicht selbst den Göttern die Stirn zu bieten.

Rick Riordan hat hier ein wahrlich geniales Buch geschrieben. Ihm gelingt es zu unterhalten, zu fesseln und irgendwie auch zu belehren. Im modernen Amerika lässt er die griechische Mythologie einen Platz finden. Da alles außerhalb des Sichtfeldes der Menschen stattfindet, kommt es zu keinerlei Problemen und auch sonst gibt es gute Ausreden, die gegen die Nutzung von Technologie sprechen. Er hat es gut durchdacht und in einer gewissen Logik verpackt.

In Percy Jackson wurde ein Protagonist geschaffen, der keineswegs perfekt ist. Er ist noch jung, hat viele Probleme und versucht trotzdem das Beste aus seiner Situation zu machen. Seine Macht steigt ihm nicht zu Kopf und er ist bereit alles für seine Mutter zu tun. Aber auch die anderen Charaktere wurden toll gezeichnet. Annabeth, die glaubt so vieles zu wissen, hat noch viel zu lernen. Grover, der voller Angst ist, mit seinen Freunden aber doch das Abenteuer wagt und für seinen Traum kämpft. Und schließlich Luke, der die Hoffnung aufgegeben hat, aber doch für seine Überzeugung steht.

Mit seinem einfachen Schreibstil gelingt es Rick Riordan eine locker leichte Geschichte zu erzählen, die aber viel Ernst und viele Emotionen beinhaltet. Auf den ersten Blick ist es ein unterhaltsames Jugendbuch, doch wer genauer hinschaut, wird viel mehr entdecken.

Fazit
Ein starkes und witziges Jugendbuch über einen Helden, der sich plötzlich inmitten der griechischen Mythologie wiederfindet und seinen Platz darin verteidigen muss. Ein toller Reihenauftakt, der viele weitere spannende Abenteuer verspricht, die sowohl weibliche als auch männliche Leser gleichermaßen ansprechen dürften.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Flitterwochen in Venedig

Midnight in Venice
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Inhalt
Endlich hat Feline ihren Niklas geheiratet. Alles scheint perfekt und die Flitterwochen warten, doch dann kommt ein Anruf, der alles ändert. Niklas wird der große Auftrag in Dubai angeboten von ...

Inhalt
Endlich hat Feline ihren Niklas geheiratet. Alles scheint perfekt und die Flitterwochen warten, doch dann kommt ein Anruf, der alles ändert. Niklas wird der große Auftrag in Dubai angeboten von dem er schon lange geträumt hatte und Feline lässt ihn gehen. Zum Glück erhält auch sie einen Auftrag, allerdings bringt er sie nach Venedig. Im bunten Treiben des Karnevals erwartet sie eine unvergessliche Erfahrung.

Meine Meinung
Die typischen Eigenschaften eines Wassermanns sind Aufrichtigkeit, Einfallsreichtum, Freundlichkeit, Prinzipientreue und Willensstärke. Als Schwächen gelten Extravaganz, Rebellion, Sturheit und Snobismus.

Feline ist jedenfalls sehr glücklich ihren Wassermann endlich unter die Haube bekommen zu haben. Die Hochzeit war wunderschön und die Hochzeitsnacht überaus erotisch und verspielt. Doch statt am nächsten Morgen in die Flitterwochen zu fliegen, sind sie gezwungen sich zu trennen. Niklas bekommt nämlich einen Auftrag zugeteilt, den er schon lange haben wollte und fliegt daher nach Dubai. Sie hingegen vergräbt sich in Arbeit, bis diese sie nach Venedig bringt.

Hier beginnt die Geschichte dann richtig. Venedig wird auf eine ganz und gar wunderschöne Weise in Worten umschrieben. Die Stadt auf dem Wasser entfaltet ihre Magie und nimmt die Leser mit in die Gassen und Kanäle. Um den Zauber vollkommen zu machen, spielt sich die Handlung zur Zeit des Karnevals ab. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich würde dieses Fest gerne mal selbst dort erleben.

In dem bunten Treiben der Festlichkeiten darf Feline ihr ganz eigenes erotisches Abenteuer erleben. Auf einer exklusiven Party wird sie Zeugin von erotischen Spielchen und lässt sich selbst dazu hinreißen an solchen teilzunehmen. Der Reiz des Unbekannten macht Neugierig und schafft eine kribbelnde Spannung. Jede Berührung ist aufregend, jeder Kuss etwas Verbotenes.

Izabelle Jardin hat einen tollen Schreibstil. Es ist egal, ob sie über Felines Leidenschaft zur Kunst und Architektur oder über ihre verspielten Erlebnisse im Bett schreibt, sie schafft es unglaublich überzeugend und irgendwie zärtlich zu sein. Bei ihr kommen Emotionen sehr glaubhaft rüber. Auch ihre Beschreibungen sind sehr aussagekräftig und umschreibend, ohne aber überfüllt zu klingen.

Was mich bei diesem Astro-Quickie aber am stärksten überzeugt und begeistert hat, ist Felines Begegnung in Venedig. Die Autorin hat nämlich etwas ausgelassen, was mich bei vielen anderen Quickies gestört hat. Es hat mich sehr gefreut, dass Izabelle Jardin hier einen anderen Weg gewählt hat und damit gezeigt hat, dass nicht immer jemand anders kommen muss um Romantik und Erotik in den Alltag zu bringen.

Fazit
Ein Paar, gezwungen sich zu trennen. Eine Frau vom Zauber Venedigs ergriffen und eine hemmungslose Nacht im Schutz der Karnevalsmasken. All dies bietet die Kurzgeschichte von Izabelle Jardin, die auch auf wenigen Seiten zu fesseln vermag. Ein erotisches Abenteuer, das absolut lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Ein Jahr zum Leben

Ein Jahr zum Leben (Die Jahr-Reihe 1)
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Inhalt
Um ihre beste Freundin aus ihrem Tief zu holen, überredet Marie Eve an Silvester eine Liste mit zehn Vorsätzen zu schreiben. Im neuen Jahr sollen die Punkte dann abgearbeitet werden, so lautet die ...

Inhalt
Um ihre beste Freundin aus ihrem Tief zu holen, überredet Marie Eve an Silvester eine Liste mit zehn Vorsätzen zu schreiben. Im neuen Jahr sollen die Punkte dann abgearbeitet werden, so lautet die Wette. Obwohl Eve darauf keine Lust hat, stellt sie eine Liste zusammen. Allerdings hat sie auch ein halbes Jahr später noch keinen Punkt durchstreichen können, zu sehr schmerzt der Verlust der geliebten Person noch. Als sie sich dann aber doch aufrafft, um etwas zu tun, begegnet sie dem seltsam charmanten Ben. Dieser provoziert sie mit ihren Vorsätzen und überredet sie so zu einem aufregenden Ausflug nach Frankreich. Doch Eve ahnt nicht, dass es ihm dabei nicht nur um sie geht, auch er versucht vor etwas davonzulaufen.

Meine Meinung
Es ist Silvester, als Marie ihre beste Freundin Eve dazu bringt eine Liste mit Vorsätzen für das neue Jahr zu schreiben, die sie bis zum nächsten Silvester auch erledigen soll. Sie machen eine Wette daraus die zehn Punkte zu schaffen. Doch während Marie sich voller Eifer auf ihre Vorsätze stürzt, schiebt Eve sie auch ein halbes Jahr später vor sich her. Kurz vor Weihnachten hatte sie nämlich einen geliebten Menschen verloren und trauert noch immer. Es fällt ihr schwer sich aufzuraffen und wieder aktiv und mit voller Lebensfreude am Alltag teilzunehmen. Und so kämpft sie sich von Tag zu Tag. Als sie eines Tages einen Aushang sieht, beschließt sie doch endlich den ersten Punkt anzugehen. Sie ahnt allerdings nicht, dass diese Entscheidung vieles für sie verändern wird, denn bei der Ausführung begegnet sie Ben.

Ben ist witzig, charmant und irgendwie vorlaut. Durch einen Zufall sieht er Eves Liste mit den Vorsätzen und spricht sie darauf an. Er macht ihr den verrückten Vorschlag mit ihr durch Frankreich zu reisen, da viele Punkte dort erledigt werden müssen, und ihr so bei der Erfüllung zu helfen. Und obwohl sie sich dagegen sträubt, kann er sie überzeugen. Für sie erstellt er einen Reiseplan und bereitet alles vor, dabei kennt er sie gar nicht, doch dieses traurige Mädchen berührt ihn, denn auch er macht gerade eine schwere Zeit durch. Um wenigstens für kurze Zeit dem Druck und der Belastung zu entkommen, lässt er sich auf dieses wilde Abenteuer ein.

Nachdem also die Sachen gepackt wurden, geht die Reise los. Ben hat einen genialen Reiseplan erstellt, der sie zu den verschiedensten Orten führt. Von Stadt zu Stadt, von Aufgabe zur Aufgabe. Natürlich müssen die Erfolge auch festgehalten werden, daher bringt er eine Polaroidkamera mit. Zehn Fotos für zehn Aufgaben, keine dutzende Selfies, wie man es heute macht. Dadurch werden die Aufnahmen unperfekt, einzigartig und echt, was einfach Freunde mit sich bringt.

Natürlich spinnt die Autorin hier auch eine Liebesgeschichte. Obwohl Eve und Ben zu Beginn praktisch Fremde sind, wachsen sie doch zusammen. Auf ihrer Reise werden sie Freunde, Komplizen und schließlich irgendwie zum Paar, auch wenn Missverständnisse immer wieder dazwischen funken. Ihre Annäherung ist ungewöhnlich, schön und auf gewisse Weise auch zärtlich. Auch wenn Eve sich erst gegen die Gefühle wehrt, hat sie doch Angst verletzt zu werden, muss sie doch nachgeben und sich fallen lassen.

Es wäre aber zu einfach, wenn es nur um die Reise und die entstehende Liebesgeschichte gehen würde, etwas Drama darf schließlich nicht fehlen. So wird im Hintergrund noch eine kleinere Handlung gesponnen, die irgendwann auf die Haupthandlung trifft. Dadurch kommt es zu weiteren Verwicklungen zwischen Eve und Ben, was manches verkompliziert. Leider ist ein Teil davon ziemlich durchschaubar, denn die Autorin gibt starke Hinweise darauf, was noch kommen wird.

Absolut genial finde ich die beschriebene Reise durch Frankreich. Emilia Fuchs hat sich große Mühe gegeben die Örtlichkeiten in Worte zu fassen. Mit jedem neuen Halt, wächst die Sehnsucht selbst mal eine solche Reise zu machen. Durch Eve und Ben bekommt man einen wunderschönen und verträumten Blick auf Frankreich.
Gut beschrieben war auch die Trauer von Eve und das emotionale Tief. Sie lebt ihr Leben weiter, ohne aber wirklich glücklich zu sein. Wie programmiert arbeitet sie sich durch den Alltag, fühlt sich dabei aber leer.
Allgemein sind die Beschreibungen und Emotionen unglaublich gut gelungen. Emilia Fuchs schafft es alles aussagekräftig und lebendig klingen zu lassen, sodass es einem nahe geht und echt wirkt.

Fazit
“Ein Jahr zum Leben” ist eine wunderbar emotionale Geschichte über Verlust, schwierige Zeiten und dem Kampf zurück ins Leben. Eve und Ben tragen beide schwere Lasten auf sich, doch die gemeinsame Zeit hilft ihnen neue Kraft zu schöpfen. Eine fesselnde und faszinierende Handlung, die zwar manchmal recht vorhersehbar ist, aber doch zu begeistern weiß.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Vorlesung mit Verführung

Heart of Stone
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Inhalt
Allein schon im Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant zu sitzen, ist für Sofie ein Traum. Doch sie hat auch das Verlangen die Verführungs-App eines Freundes an ihn zu testen. Anhand der Sternzeichen ...

Inhalt
Allein schon im Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant zu sitzen, ist für Sofie ein Traum. Doch sie hat auch das Verlangen die Verführungs-App eines Freundes an ihn zu testen. Anhand der Sternzeichen werden einem dabei Flirt-Tipps gegeben. Natürlich wird Sofie von Tom abgewiesen, was sie aber dazu bringt noch verbissener seine Nähe zu suchen. Doch geht es wirklich noch um die App oder doch um etwas vollkommen anderes?

Meine Meinung
Typische Steinböcke sind beharrlich, ehrgeizig, klug, pflichtbewusst, sachlich und verantwortungsbewusst. Sie sind aber auch engstirnig, autoritär, ungesellig und unnahbar.

Sofie ist eine Studentin für Architektur und besucht ein Seminar des Stararchitekten Tom Vaillant. Sie ist absolut hingerissen von dem Mann, was ihre Freundin Angelika verunsichert. Allerdings versichert Sofie ihn nur für den Test der Verführungs-App ausnutzen zu wollen, die ein Freund von ihnen entwickelt hat. Doch je öfter Tom den Tipps durch die App ausweicht und sie abweist, desto versessener wird sie darauf ihm näherzukommen. Allerdings muss Sofie sich selbst irgendwann fragen, ob sie tatsächlich alles wegen der App macht oder aus ganz anderen Gründen die Nähe von Tom sucht.

Tom Vaillant ist ein bekannter Stararchitekt und ist inzwischen darauf vorbereitet, dass ihn immer wieder Menschen um Gefallen bitten oder wegen etwas ansprechen. Daher reagiert er erstmal auch abweisend auf Sofie, denn ihre Versuche ihm näherzukommen sind irgendwie plump. Da er aber schon etwas über ihre Arbeit gelesen hat, erlaubt er eine kleine Annäherung. Die verbissene junge Frau macht ihn neugierig, vor allem aber ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen. Doch Tom nutzt auch die Gelegenheit sie zu beobachten und zu analysieren, um die Wahrheit zu verstehen.

Natürlich findet eine erotische Begegnung zwischen Sofie und Tom statt. Obwohl Sofie eigentlich verheiratet ist, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, denn Tom ist so ganz anders als ihr Ehemann. Mit ihm ist alles neu und aufregend, aber vor allem versteht er sie besser als Felix, denn Tom macht jetzt schon das, wovon sie noch träumt. Ihr Sex ist frei und wild, aber auch erhellend, denn durch ihn erkennt Sofie eine Wahrheit, die sie vor sich selbst verborgen hatte.

Emilia Lucas, auch als Alana Falk bekannt, verpackt in dieser Kurzgeschichte viele verrückte Flirt-Tipps und einen Hauch an Selbsterkenntnis. Verpackt in einem erotischen Abenteuer, muss Sofia einiges für sich reflektieren. Der Aufbau von all dem, was wirklich gut gemacht. Die Autorin weiß, wie sie Geschichten erzählen kann. Allerdings gibt es natürlich einen Punkt, der mich irgendwie störte. Sicherlich hätte man den Aufbau etwas anders machen können um zum selben Ergebnis zu gelangen: Und zwar fand ich es albern, dass sie erst mit Tom ins Bett springen musste, um für sich die Wahrheit zu erkennen. Dadurch fällt für mich der Betrug irgendwie schlimmer aus, auch wenn es albern ist.

Fazit
Der Test einer App, der eine Frau dazu bringt ihr Leben zu überdenken. Das erotische Abenteuer des Steinbock Mannes ist etwas sanfter, verglichen mit einigen anderen Astro-Quickies, allerdings bietet die Kurzgeschichte auch einen Betrug, der alles verändern dürfte. Die Autorin weckt das Interesse des Lesers, doch die begrenzte Länge der Handlung lässt keine all zu große Entfaltung zu. Einige Seiten mehr, hätte nicht geschadet.

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