Platzhalter für Profilbild

Venatrix

Lesejury Star
offline

Venatrix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Venatrix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Ein unblutiger Krimi mit Humor

Kraut und Rübchen
0

Die 32-jährige Journalistin Katharina Rübchen erbt nach dem Tod ihrer Tante Marion ein Haus in Kleinhaulmbach. Eigentlich will sie die Liegenschaft möglichst schnell verkaufen, ist sie ja eine Stadtpflanze ...

Die 32-jährige Journalistin Katharina Rübchen erbt nach dem Tod ihrer Tante Marion ein Haus in Kleinhaulmbach. Eigentlich will sie die Liegenschaft möglichst schnell verkaufen, ist sie ja eine Stadtpflanze und kein Landei. Neugierige Nachbarinnen beäugen Katharina argwöhnisch und sprechen von einer Aufgabe, die sie nach dem Tod von Marion übernehmen soll. Alles recht vage. Keine spricht Klartext. Und so kommt es, dass die Fantasie der Reporterin mit ihr durchgeht, als sie ein altes Tagebuch findet. Dort beschreibt eine Frau namens Hilde, wie sie Frauen von ihren gewalttätigen Männern befreit.
Einen besonderen Kick bekommt die Geschichte als die Polizei wegen eines kürzlich verstorbenen (Ehe)Mannes nachfragt.
Katharinas Kopfkino beginnt sofort zu laufen. Sind ihre Vorfahrinnen Hilda und Tante Marion Mörderinnen?
Erwartet die weibliche Dorfgemeinschaft, dass sie diese Gepflogenheit fortsetzt?

Meine Meinung:

Ein recht amüsanter Land-Krimi, der allerdings auch ernste Themen, nämlich Gewalt und Niedertracht in der Ehe bespricht. Schön sind die Lebensumstände der Vergangenheit dargestellt, in denen Männer ihre Frauen als Eigentum betrachten, mit dem sie nach Belieben verfahren können. Doch diese Männer haben nicht mit der subtilen Wehrhaftigkeit von Kräuterfrau Hilda gerechnet.

Die Autorin bringt die düster aufgeregte Stimmung in Kleinhaulmbach gut zur Geltung. Zu Beginn weiß der Leser nicht, worin diese ominöse Aufgabe für Katharina besteht. Nach und nach lüftet sich das Geheimnis. Ein Immobilienhai will aus dem idyllischen Dorf eine Shopping-City machen.
Der Name des Immobilienspekulanten taucht bereits im Tagebuch Hildas auf. Auch der Altvordere hat mit ziemlich unlauteren Mitteln versucht, Grundstücke in seinen Besitz zu bekommen. Schließt sich hier der Kreis?

Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet. Alle haben so ihre Ecken und Kanten. Katharina wirkt trotz ihrer 32 Jahre manchmal wie eine Pubertierende, doch findet sie zu selbstkritischen Gedanken. Da ist zum Beispiel Nachbarin Mila, die auch nach Jahren als „Fremde“ im Dorf gilt, weil sie zugezogen ist. Oder Tierarzt Alexander oder Björn, Katharinas Chef und Lover in der Stadt. Das Match zwischen den beiden Männern hat mich sehr amüsiert. Vor allem als die Ziegen Björn Auto okkupiert und ruiniert haben.
Ach ja, die Ziegen. Marion hat Katharina drei Ziegen und einen Ziegenbock hinterlassen, die ihrer Leidenschaft, auszubüxen und in fremden Gärten Pflanzen zu fressen, genussvoll frönen. Und dann gibt es noch Herrn Hoppenstedt, den einzigen Vertrauten Katharinas – einen Kater.

Der Schreibstil ist humorvoll und verheißt einige frohe Lesestunden. Gut gefallen haben mir die Pflanzenporträts, die zwischen den einzelnen Kapiteln eingeschoben sind. Hier sind auch höchst giftige dabei wie Blauer Eisenhut oder Fingerhut. Vor der Verwendung dieser Pflanzen als Würze in Speisen wird eindringlich gewarnt!

Fazit:

Dieser Land-Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Ein fesselnder WIen-Krimi

Zu Grabe
0

Der ehrgeizige Archäologie-Professor Vitus Novak wollte schon immer seinen Kopf in der erlauchten Runde der Wissenschaftler in der Ruhmeshalle der Alma Magna Mater Rudolphina sehen. Allerdings in Marmor ...

Der ehrgeizige Archäologie-Professor Vitus Novak wollte schon immer seinen Kopf in der erlauchten Runde der Wissenschaftler in der Ruhmeshalle der Alma Magna Mater Rudolphina sehen. Allerdings in Marmor und nicht blutig und abgetrennt von seinem Körper.

Sofort fällt der Verdacht auf den Kollegen Leander Lorentz, der mehrfach Streit mit Novak hatte. Ermittler Roman Weber nimmt Leander auch sofort fest, ohne auch nur eine andere Möglichkeit ins Auge zu fassen.
Doch er hat nicht mit seinem früheren Kollegen Otto Morell, der nun als Provinzpolizist im weit entfernten Tirol gerechnet. Zumal Leander Ottos Freund ist. Die dritte im Bunde ist Nina Capelli, die Innsbrucker Gerichtsmedizinerin, die nun zu Leander nach Wien gezogen ist.

Wird es Otto und Nina gelingen, den Mord an Professor Novak aufzuklären?
Was oder wer verbirgt sich auf dem Foto, das aus Novaks Büro fehlt?

Meine Meinung:

Ein verzwickter Krimi, in dem es um Rache und Neid sowie um sinnlosen Ehrgeiz geht. Längst ist nicht alles so wie es scheint. Auch das honorige Bestattungsinstitut „Pietät“, das sich um Novaks Beisetzung kümmert, ist in pietätlose Machenschaften verwickelt. Bei seinen Recherchen unter den Verdächtigen deckt Otto ganz nebenbei einen schwunghaften Handel mit künstlich gealterten Knochen auf, die als Reliquien an die Katholische Kirche verhökert werden.

Obwohl der wahre Täter schon längst präsent ist, bin ich erst recht spät auf ihn gekommen. Wobei die Auflösung dann fast zu kurz geraten ist.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 30.09.2018

EIn nettes Mitbringsel

Das kleine Buch: Unser Bier
0

Ein weiteres „Kleines Buch“ aus der gleichnamigen Serie des Servus-Verlages.

Auf 64 Seiten wird uns die hohe Kunst des Bierbrauens und seiner Geschichte erzählt. Ergänzt wird das liebevoll gestaltete ...

Ein weiteres „Kleines Buch“ aus der gleichnamigen Serie des Servus-Verlages.

Auf 64 Seiten wird uns die hohe Kunst des Bierbrauens und seiner Geschichte erzählt. Ergänzt wird das liebevoll gestaltete Buch durch ansprechende Fotos und einer alphabetisch gereihten Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe aus dem Jargon der Bierbrauer.

Fazit:

Für Bierliebhaber und solche, die es noch werden wollen, ein Überblieb über die Zubereitung des Gerstensafts und ein nettes Mitbringsel. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.09.2018

EIn nettes Mitbringsel

Das große kleine Buch: Vergessene Hausmittel
0

Wieder ein Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ vom Servus-Verlag. Diesmal erinnern wir uns all die Hausmittelchen, mit denen unsere Großmütter allerlei Wehwehchen kuriert haben.

Eine Ringelblumensalbe ...

Wieder ein Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ vom Servus-Verlag. Diesmal erinnern wir uns all die Hausmittelchen, mit denen unsere Großmütter allerlei Wehwehchen kuriert haben.

Eine Ringelblumensalbe habe ich schon selbst hergestellt. Faszinierend sind die Pechsalbe oder der Hustensaft aus schwarzem Rettich. Dieses Rezept muss ich doch glatt ausprobieren.

Fazit:

Ein nettes Mitbringsel, das die eine oder andere Leserin wieder zu alten, beinahe vergessenen Hausmitteln statt zur chemischen Keule greifen lässt.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Sehr empfehlenswert!

Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke
0

Die Neurowissenschafterin Dr. Manuela Macedonia erklärt in 7
Kapiteln die komplexen Vorgänge im „bewegten“ Gehirn. Die Erklärungen sind auch für Laien gut verständlich.
Nach einer Einleitung über die ...

Die Neurowissenschafterin Dr. Manuela Macedonia erklärt in 7
Kapiteln die komplexen Vorgänge im „bewegten“ Gehirn. Die Erklärungen sind auch für Laien gut verständlich.
Nach einer Einleitung über die grundsätzliche Funktionsweise der verschiedenen Gehirnregionen steigen wir in die einzelnen Abschnitte ein:

• Unser Gehirn, unser Potenzial
• Ich laufe nicht für meine Figur, ich laufe für mein Gehirn
• Freizeit und Bewegung
• Die Kontrollzentrale im Vorderhirn
• Essen und Gehirn (und Bewegung)
• Warum überdrehte Teenager und traurige Erwachsene Sport betreiben sollten
• Bewegung im Alter: Balsam für unser Gehirn

In jedem der 7 Kapitel legt die Autorin dar, wie sehr Bewegung unserem Gehirn guttut. Beispiele aus ihrer persönlichen Erfahrung regen zur Nachahmung an.
Anhand von wissenschaftlichen Studien erklärt sie uns, wie unser Gehirn von äußeren Faktoren wie Essen und/oder Bewegung beeinflusst wird. Manches wird im Tierversuch untersucht und dann auf Menschen umgelegt.

Eine, wie mir scheint, sehr wichtige Idee ist, bevor man Kinder, die am ADHS leiden, mit der chemischen Keule (Ritalin) niederstreckt, sollte der Bewegungsdrang der Kids in geordnete Bahnen gelenkt werden. (S. 125)

„Zahlreiche Studien belegen die Wichtigkeit der Bewegung für die kognitive und emotionale Entwicklung junger Menschen.“ (S. 121


Meine Meinung:

Das Buch sticht durch eine hochwertige Ausführung – gebunden mit Lesebändchen und sorgfältiger Recherche – wohltuend aus dem Wust von (pseudo)wissenschaftlichen Werken zum Thema Hirnforschung heraus.

Sperrige Begriffe wie Gitterzellen, Oligodendrozyten, Mikroglia oder auch die Neurogenese werden erklärt und durch mehrfärbige Skizzen anschaulich dargestellt.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend. Die anspruchsvolle Thematik wird in aufgelockerter Schreibweise den Lesern nähergebracht.

Ungewöhnlich, aber hilfreich ist, dass Schlüsselwörter gelb hinterlegt sind, so als hätte man mit dem Textmarker selbst Anmerkungen angebracht. Tolle Idee! Ein ausführliches Quellenverzeichnis ergänzt das Buch.

Dass Menschen, die bis ins hohe Alter in Bewegung bleiben, weniger häufig an Demenz erkranken, sollte doch ein Ansporn sein, den inneren Schweinehund ein Schnippchen zu schlagen, und sich mehr zu bewegen.

Fazit:

Ein sehr empfehlenswertes Sachbuch, das uns zu mehr Bewegung verhelfen kann. Gerne gebe ich 5 Sterne