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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2022

Hat mich nicht ganz gepackt

Canaria Mortal
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Der Journalist Felix Faber tauscht das graue Wetter Deutschlands gegen die Sonne Gran Canarias und arbeitet bei einer jungen, eher linksorientierten Zeitung. Recht bald gerät er bei seinen Kollegen unter ...

Der Journalist Felix Faber tauscht das graue Wetter Deutschlands gegen die Sonne Gran Canarias und arbeitet bei einer jungen, eher linksorientierten Zeitung. Recht bald gerät er bei seinen Kollegen unter Verdacht, Geheimnisse aus der Redaktion auszuplaudern, die nicht unbedingt mit dem Zeitungsgeschäft zu tun haben. Er lässt sich von seiner Kollegin überreden, den Mord an einer jungen Frau selbst zu recherchieren und unversehens sitzt er zwischen allen Stühlen.

Meine Meinung:

Gleich vorweg, der Krimi hat mich nicht überzeugt. Die Krimi soll den Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe bilden. Zumindest suggerieren das die nicht fertig verknüpften Handlungsstränge. Ich fühle mich, ob der losen Enden ein wenig unzufrieden zurückgelassen.

Dabei hätte aus der Grundidee, Korruption, Flüchtlinge und den rechtsgerichteten Zeitungen - also lauter brisante Themen - eine tolle Story werden können.

Leider sind auch die Charaktere eher flach. Felix Faber wirkt wie ein großer Schuljunge auf mich - naiv, leichtgläubig und unbedarft. Seine Undercover-Mission kann nur zum Scheitern verurteilt sein, denn er stellt sich doch ziemlich dilettantisch an. Ich kann auch nicht wirklich erkennen, das die Journalisten der Zeitung wirklich arbeiten. Für mich überwiegt der Eindruck, dass sie lieber in Bars herumhängen und schon am frühen Vormittag ein (oder zwei) Glas Wein trinken. Anfangs wundert sich Felix noch, dann ist es im egal oder hat sich daran gewöhnt? Diese Mentalitätsunterschiede hätten Stoff für funkensprühende Dialoge bieten können. Leider nur lauwarme Kost.

Fazit:

Leider habe ich nicht das bekommen, was ich erwartet habe und kann daher nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.09.2022

Hat mir nicht so gefallen

Falschgeld
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Gleich vorweg, ich bin als Österreicherin vermutlich eine der wenigen, die den Schauspieler Matthias Matschke nicht kennen.

„Falschgeld“ - sein Erstlingswerk als Autor hat mich ein wenig ratlos zurück ...

Gleich vorweg, ich bin als Österreicherin vermutlich eine der wenigen, die den Schauspieler Matthias Matschke nicht kennen.

„Falschgeld“ - sein Erstlingswerk als Autor hat mich ein wenig ratlos zurück gelassen. Ich habe keine Ahnung, was er mir mit diesem Roman mitteilen möchte.

Dass seine Kindheit auch so etwas wie Falschgeld war? Das war zu jener Zeit (ich bin Jahrgang 1960) nicht Ungewöhnliches. Auch bei uns daheim wurde stets die Fassade gewahrt. Interessant habe ich gefunden, dass vor allem seine Mutter das Leben in ein „Innen“ und ein „Außen“ geteilt hat. Allerdings, die Erinnerungen an die eigene Kindheit kann trügerisch sein - Falschgeld möglicherweise.

Dass er ein Aufschneider war, weil ihn niemand wirklich beachtet hat? Ein falscher Fuffziger also?

Dass sowohl Vater als auch Mutter Geheimnisse vor ihm hatten? - Völlig normal.
Dass der Onkel in etwas Kriminelles verwickelt war?

Erst auf den letzten Seiten enthüllt sich vielleicht ein Konnex zum Titel.

Der Schreibstil hat mir nicht wirklich zugesagt. Besonders das x-malige „Ich bin Matthias Matschke“ ist mir tierisch auf die Nerven gegangen.

Die einzig nette, fast gefühlvolle Szene war, als er mit seinem Vater Winterreifen auf das Auto montiert hat. Das ist ja auf dem Cover zu sehen. Das ist mir aber zu wenig.

Daher kann ich das Buch leider nur mit 2 Sternen bewerten.

Veröffentlicht am 12.08.2022

Hat mir nicht so gefallen

Das U-Boot
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Dieses Buch ist der zweite Teil einer Thrillerreihe. Es lässt sich grundsätzlich auch solo lesen. Allerdings wird einiges vielleicht klarer, wenn „Der Tunnel“ bekannt ist.

Die Geschichten von Leah und ...

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Thrillerreihe. Es lässt sich grundsätzlich auch solo lesen. Allerdings wird einiges vielleicht klarer, wenn „Der Tunnel“ bekannt ist.

Die Geschichten von Leah und Tarik, sie Angehörige des israelischen Militärs, er palästinensischer Tunnelbauer, wird in zwei Handlungssträngen erzählt, wobei das Hauptaugenmerk auf Leah liegt, denn Tariks Geschichte ist ja schon aus „Der Tunnel“ bekannt. Der erste Teil dieses Buchs verzettelt sich leider in der Beziehungsgschichte zwischen Leah und Freund Uri. Auch die Fahrt mit dem U-Boot wirkt eher langatmig.
Und der Abschnitt, der in ferner Zukunft liegt, in dem eine Handvoll Auserwählte (?) die nicht näher beschriebene Katastrophe überlebt hat und nun in einer kalten, lebensfeindlichen Umgebung einen neuen Menschenschlag hervorbringt, der auch nach hunderten von Jahren noch weit hinter unserer aktuellen Zivilistation herhinkt.

Meine Meinung:

Aufgrund der tollen Aufmachung des Buches habe ich hier zugregriffen. Ich wollt wieder einmal „U-Boot-fahren“. Ich persönlich habe noch Lothar-Günther Buchheims Wälzer und Wolfgang Petersens TV-Reihe „Das Boot“ vor Augen und im Kopf, sodass diese Fahrt hier leider nur wie ein müder Abklatsch wirkt. Aber vermutlich geht es hier um ganz etwas anderes. Nur um was?

Ich gebe zu, keine große Freundin von dystopischen Geschichten zu sein. Das Buch habe ich deswegen gelesen, um einmal wieder über meinen Tellerrand zu blicken.

Doch wie befürchtet, hat mich die Geschichte nicht so wirklich gefesselt. Der Teil, in der über die Katastrophe berichtet wird, erscheint mir zu kurz und zu undurchsichtig. Hans Leister hält seine Leser lange im Dunkeln, was genau passiert sein könnte. Es drängt sich bei mir der Gedanke auf, dass sich Hans Leister die Katastrophe für einen dritten Band der Reihe aufhebt.

Fazit:

Fans von dystopischen Thrillern oder auch Katastrophenszenarien allgemein, werden hier aufs Beste versorgt. Mich hat das Buch nicht überzeugt, daher nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 23.01.2022

Ärgerliche Langeweile

Fröhliches Morden überall
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Margareta und Thomas fahren gemeinsam mit ihren Müttern in den Weihnachtsurlaub. Dazu hat man ein gemütliches Ferienhaus gemietet. Doch mit der Idylle ist es bereits bei der Ankunft vorbei, weil Thomas, ...

Margareta und Thomas fahren gemeinsam mit ihren Müttern in den Weihnachtsurlaub. Dazu hat man ein gemütliches Ferienhaus gemietet. Doch mit der Idylle ist es bereits bei der Ankunft vorbei, weil Thomas, seines Zeichens Kriminalkommissar zahlreiche Verhaltensregelen aufstellt, die an einen Aufenthalt in einer Jugendherberg erinnern. Natürlich rebellieren die Damen, allen voran seine eigene Mutter Eleonore. Als dann Eleonore am Silvesterabend ermordet wird, entwickelt sich der Urlaub in einen veritablen Albtraum.

Es scheint, als wäre die Frau mit der Altbäuerin Brigitte verwechselt worden, die ihren Sohn finanziell an der kurzen Leine hält.

Doch was führt Fritz, den ergrauten Hahn eines illustren Damenquartetts aus Leonores Heimatort an den Tatort? War da doch mehr zwischen der Toten und Fritz?

Meine Meinung:

Die Idee zu diesem Krimi hat mir gut gefallen, die Umsetzung hingegen war einfach nur schlecht.

Thomas entpuppt sich als unfähiges Muttersöhnchen, das in Selbstmitleid verfällt und als lebensunfähiger Macho. Wie macht der bitte seinen Job bei der Kripo? Dem Vernehmen nach ist das bereits der 8. Krimi rund um dieses Duo. Ich gebe zu, dies hier ist mein erstes Buch der Autorin.
Margarete ist private Ermittlerin und kommt auch nicht wirklich in Schwung. Die aus Dortmund herbeigerufene Kriminalpolizisten Rolf Grundmüller und Tanja Altmaier scheinen eher damit beschäftigt zu sein, sich gegeneinander anzufeinden und den Dorfpolizisten Ralf Gradomski zu mobben, als Eleonores Tod aufklären zu wollen.

Gemeinsam haben alle Personen, dass ihnen kalt ist (eh klar, es ist Winter) und das mehrfache Hineinstopfen von Torten im Café des Ortes. Ach ja, lautstark unterhalten sich die Polizisten im Wirtshaus bzw. Im Café über Ermittlungserbenisse, mögliche Mordmotive und Verdächtige. Blöderweise sind mindest zwei potenzielle Täter anwesend.

Die Charaktere weisen jede Menge Charakterschwächen auf. Sie sind lieb- und farblos gezeichnet, entsprechen dafür zahlreichen Klischees.
Die einzige Person, die mir gefallen hat, ist Brigitte Voss-Grobe, die der ermordeten Eleonore zum Verwechseln ähnlich sieht und die im Dorf mehr Feinde als Freunde hat.

Der Schreibstil ist einfach und zahlreiche Wiederholungen nerven ziemlich (frieren, Torten essen etc.). Wir Leser können uns merken, dass es zu Weihnachten und Silvester schneit und kalt ist. Die Dialoge lassen ebenso zu wünschen übrig, wie die Handlung an sich.
Insgesamt wirkt der Krimi ziemlich lieblos hingeschrieben. Diese Reihe werde ich nicht weiterverfolgen.

Fazit:

Die Idee hat mir gefallen, dafür lasse ich den 2. Stern blinken, sonst ist dieser Krimi weder fröhlich noch spannend, sondern einfach ärgerlich langweilig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2022

Hat mich leider nicht gepackt

Hundepark
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Die Ich-Erzählerin Olenka sitzt 2016 auf einer Parkbank im Hundepark von Helsinki und beobachtet eine Familie: Eltern und zwei Kinder.

Was niemand weiß, die beiden Kinder stammen aus einer Wunschkind-Klinik, ...

Die Ich-Erzählerin Olenka sitzt 2016 auf einer Parkbank im Hundepark von Helsinki und beobachtet eine Familie: Eltern und zwei Kinder.

Was niemand weiß, die beiden Kinder stammen aus einer Wunschkind-Klinik, in der jungen, schönen Ukrainerinnen mehr oder weniger freiwillig Eizellen entnommen und zahlungskräftigen, aber unfruchtbaren Frauen aus dem Westen eingesetzt worden sind. Olenka ist eine jener Ukrainerinnen. Doch nicht nur das. Sie hat an diesen mafiös anmutenden Machenschaften eine gewisse Zeit lang sehr gut verdient.

Als sich dann eine Frau, Daria, zu Olenka auf die Parkbank setzt, steigt Panik bei ihr auf, denn sie hat Darias Leben zerstört. Doch für einen kurzen Moment sitzen die beiden Frauen einträchtig nebeneinander und sehen ihren Kindern beim Spielen zu ...

Meine Meinung:

Die finnische Bestsellerautorin Sofi Oksanen greift in ihrem Roman ein Tabu auf: Die Eizellenspenden von mittellosen Frauen und Mädchen, die aufgrund ihrer Armut mehr oder weniger gezwungen sind, ihren Körper zu verkaufen.

So wirklich gefangen hat mich dieser Roman nicht. Ich habe sehr viel Selbstmitleid von Olenka heraus gelesen. Die anderen Frauen wie Daria kümmern sie wenig. Verständlich ist der Wunsch, die Tristesse der herunter gewirtschafteten ehemaligen Länder der Sowjetunion, zu verlassen.

Die Autorin macht es ihren Lesern nicht leicht. Sie pendelt zwischen Orten und Zeiten. Die meisten Figuren haben wenig Liebenswürdiges an sich. Alles wirkt depressiv und grau. Vermutlich wird das der Lebensrealität in der Ukraine entsprechen.

Fazit:

Leider hat mich dieser Roman nicht gepackt, daher erhält das Buch nur 2 Sterne.