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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Matriachat

Männer sterben bei uns nicht
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Luise ist 10 als sie die erste Leiche im See findet und ein Jahr später folgt die nächste. Was nach einem Kriminalroman klingt ist eine Familiengeschichte der besonderen Art in der man Männer vergeblich ...

Luise ist 10 als sie die erste Leiche im See findet und ein Jahr später folgt die nächste. Was nach einem Kriminalroman klingt ist eine Familiengeschichte der besonderen Art in der man Männer vergeblich sucht. Dabei sterben diese nicht, sie verschwinden einfach.

Bei der Beerdigung der Großmutter die nach Jahren die weiblichen Familienmitglieder wieder vereint erzählt Luise in Rückblicken ihre Kindheit in einem großen Familienanwesen. Jahrelang hat die Großmutter dort recht streng regiert und die Schwächeren aus der Familie verdrängt und aus der Geschichte tilgt.

Als Synonym steht das leerstehende Haus auf dem Anwesen wo die Erinnerungen an die Männer der Familie eingesperrt sind.

Der Schreibstil ist ruhig, manches Mal humorvoll oder sarkastisch. Das Cover ist nett, ein nicht ganz perfektes Stilleben mit der Schüssel die einen Sprung hat und den verwelkten Blütenblättern.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Auf Messers Schneide

Die Herzchirurgin
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Anna Jones ist eine anerkannte Herzchirurgin, die sich seit der Trennung von hrem Mann alleine um den achtjährigen Sohn Zack kümmert. Zum Glück hilft die ältere alleinstehende Nachbarin Paula mit.
Als ...

Anna Jones ist eine anerkannte Herzchirurgin, die sich seit der Trennung von hrem Mann alleine um den achtjährigen Sohn Zack kümmert. Zum Glück hilft die ältere alleinstehende Nachbarin Paula mit.
Als sie an einem Abend nachdem sie gerade einen Menschen auf dem OP-Tisch verloren hat, nach Hause kommt, trifft sie dort auf einen Möbelwagen und fremde Leute. Ihr Sohn wurde entführt und die Nachbarin ermordet. Sie soll den Politiker Ahmet Shabir dessen Herzoperation in ein paar Tagen stattfinden soll, bei der Operation sterben lassen, dann würde sie ihren Sohn wiedersehen.

Margot Barnes ist OP-Schwester und hat Schulden. Um über die Runden zu kommen bestielt sie ihre Kolleginnen. Sie gerät zunehmend unter Druck und verliert ihre Umsicht und gerät in Verdacht.

Das Buch ist in Ich-Form aus Sicht der beiden Frauen geschrieben. Mit dabei ist noch Rachel Conaty die den Mord der alleinstehenden Nachbarin aufklären soll. Mit der Zeit stößt sie dabei auch auf die Ärztin deren Sohn mit der Nachbarin gesehe wurde. Anna verstrickt sich immer mehr in Lügen.

Es ist ein großes Dilemma für den es keinen Ausweg gibt. Der hippokratische Eid gebietet es Menschenleben zu schützen, der Mutterinstinkt will aber ihren Sohn retten. Wie wird sie sich entscheiden?

Der Schreibstil ist durchaus spannend, es gibt wenig Längen wird zum Ende hin aber etwas abenteuerlich und die Handlung der beiden Frauen etwas verworren.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Wie gut kennst du deine Kinder

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Am Sylvesterabend verbringen befreundete Familien wie immer bei einer Party im Haus von Lollo und Max. Im anderen Haus von Nina und Frederik darf die älteste Tochter Smilla mit Freunden eine Party schmeissen. ...

Am Sylvesterabend verbringen befreundete Familien wie immer bei einer Party im Haus von Lollo und Max. Im anderen Haus von Nina und Frederik darf die älteste Tochter Smilla mit Freunden eine Party schmeissen. Nach dem Kater von Sylvester folgt die Ernüchterung, die beste Freundin von Smilla hat die Party vorzeitig verlassen ist jedoch nicht zu Hause angekommen.

Nach und nach müssen die Eltern Lollo und Max erkennen, dass es so einige Geheimnisse gibt von denen sie keine Ahnung hatten. Mit Frederik, einem beliebten Lehrer wird geschickt eine Fährte gelegt. Dieser fühlt sich schuldig und bricht völlig zusammen als Jennifer nach einigen Tagen tot in einem Steinbruch aufgefunden wird.

Die Erzählung ist in Ichform aus Sicht der jeweiligen Person geschrieben. Durch die Überschriften kann man die Personen gut auseinanderhalten. Das Buch ist eher eine gute Psychostudie über die Gefühle in dieser Situation. Besonders der Mittelteil enthält doch einige Längen in denen es nicht weitergeht. Am Ende kommt kurzzeitig wieder etwas Spannung auf. Alles in allem war es eine gute Lektüre aber nicht so überragend.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Donauschwaben

Das letzte Versprechen
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Weihnachten 1944 in Lazarfeld im Banat, eine deutsche Enklave im heutigen Serbien wird für die fünfjährige Anna zu einem Alptraum der Jahre andauert. Die deutsche Wehrmacht ist fest entschlossen das Banat ...

Weihnachten 1944 in Lazarfeld im Banat, eine deutsche Enklave im heutigen Serbien wird für die fünfjährige Anna zu einem Alptraum der Jahre andauert. Die deutsche Wehrmacht ist fest entschlossen das Banat von den Deutschen zu befreien und bringt die Frauen in Arbeitslager und die Kinder in ein Lager. Die Großmutter schafft es Anna zu begleiten und zu schützen. Es sind schier unmenschliche Zustände die Anna und ihre Großmutter in dem Lager bzw. Heim erdulden müssen. Die Mutter ist indessen auf dem Weg in ein Straflager nach Sibirien wo sie ebenfalls ein unmenschliches Leben führen muss. Tag ein Tag aus 1000 Meter in ein Kohlebergwerk die verbliebene Kohle aus dem Boden zu holen. Manch einer bleibt dabei auf der Strecke.

In diesem Buch wird anhand von Tagebucheinträgen das traurige Leben von Anna und ihrer Mutter Amalie erzählt vom schönen Leben im Banat und dem schwierigen Start am Ende des Krieges in Deutschland. Amalie kommt an Körper und Seele gestört nach jahrelanger Schwerstarbeit in ein ihr völlig fremdes Land und findet keinen Zugang mehr zu ihrem Kind, denn Anna die die Jahre an der Seite ihrer Großeltern überstanden hat, kann sich nicht von ihnen trennen. Eine Therapie gab es damals nicht und so hat sie einen schweren Start in der Schule und im Berufsleben.

Die nächsten Jahre in Deutschland ab ca. 1950 bis 2012 hat Anna ihren vermeintlichen Traummann gefunden und lebt in Bayern mit ihrer Mutter im Haus und den Großeltern in der Nähe. Die Schicksalsschläge die das Leben für sie bereit hält werden fast im Schnelldurchgang gestreift.

Dies war mein erstes Buch von Hera Lind und vom Banat und den dort lebenden Schwaben hatte ich noch nie gehört, da wäre eine Einführung oder eine Karte hilfreich gewesen. Auch hat mir ein roter Faden durch das Buch gefehlt. Insbesondere die Jahre in Deutschland wirkten wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen während die ersten Jahre noch eher romanhaft waren.

Alles in allem hat mir das Buch aber gefallen und es ist wichtig, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Spannend

Der Strand: Vermisst
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Die gehörlose Lili Sternberg verschwindet spurlos am Strand der Halbinsel Darß. Die Freundin mit der sie verabredet war erhält eine Nachricht mit einer wahllosen Ziffern und Buchstabenfolge. Die Polizei ...

Die gehörlose Lili Sternberg verschwindet spurlos am Strand der Halbinsel Darß. Die Freundin mit der sie verabredet war erhält eine Nachricht mit einer wahllosen Ziffern und Buchstabenfolge. Die Polizei ermittelt. Der örtliche Hauptkommissar Tom Engelhardt erhält Unterstützung von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Es dauert etwas bis die beiden sich zusammengerauft haben. Jeder hat sein Päckchen zu tragen was eine Zusammenarbeit schwierig macht.

Tom ist nach dem Tod seiner Frau alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter die leider viel zu kurz kommt und er erkennt nicht die Trauer die noch in der Tochter ist. Immer wird sie zu Nachbarn und in die Kinderkrippe abgeschoben. Maschas Vergangenheit beim LKA bleibt etwas im Dunkeln, auf jeden Fall wurde sie zur Schreibtischarbeit verdonnert und erhält mit diesem Fall eine Bewährungsprobe.

Der Schreibstil ist packend, die Kapitel enden fast alle mit einem Cliffhänger. Leider war mir nicht von Anfang an klar, dass sich dieser Fall wohl auf die kompletten Bände dieser Trilogie hinzieht. Was wirklich mit Lili Sternberg geschah erfährt man wohl erst ganz am Ende. Ich befürchte jedoch, dass die Spannung mit der langen Wartezeit auf den Folgeband abnimmt.

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