Hat mir gut gefallen
Terra di Sicilia. Die Rückkehr des PatriarchenDas Buch von Mario Giordani "Terra Sicilia" hat mir im Ganzen sehr gut gefallen,.
Es wird interessant über den Sizilianer Barnaba Carbonaro, dessen große Familie über Generationen hinweg, und seinem Werdegang ...
Das Buch von Mario Giordani "Terra Sicilia" hat mir im Ganzen sehr gut gefallen,.
Es wird interessant über den Sizilianer Barnaba Carbonaro, dessen große Familie über Generationen hinweg, und seinem Werdegang erzählt. Er wuchs in sehr armen Verhältnissen auf und musste schon als Kind arbeiten, um die Familienkasse aufzubessern. Obwohl er nie Schreiben und Lesen gelernt hatte, konnte er dennoch schon in Kindertagen sehr gut mit Zahlen umgehen und demnach auch excellent rechnen. Das hat ihm in seinem beruflichen Fortkommen sehr gut geholfen. Eingebunden in sein persönliches Schicksal ist eine Beschreibung der landschaftlich wunderschönen Insel mit ihren vielen Orangengärten, mit ganz viel Geschichte und mit zeitnahen, politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, überspannt mit technischen und kulturellen Entwicklungen über 80 Jahre hin bis ins Jahr 1960 in Europa.
Nachdem er sich umfassende Kenntnisse im Obst-, Gemüse- , aber insbesondere im Orangenanbau angeeignet hatte, versuchte er sich im Handel damit und konnte dort auch Fuß fassen. Das ermöglichte ihm später auch, nachdem es ihn nach Süddeutschland (München) verschlagen hatte, dort erst klein, mit vielen Rückschlägen, dann groß im Orangen-Exporthandel einzusteigen - und obwohl er nie die deutsche Sprache gelernt hatte, wurde er mit diesem Handel reich!
Der Schriftsteller berichtet auch ausführlich über das Liebesleben des Barnaba Carbonaro, er blickte im Alter auf Kinder und Enkelkinder, die von seinen gezeugten 24 Kindern mit seiner Frau übrig geblieben und die alle in Deutschland verblieben sind, dabei wird auch von einem Sohn mit einer deutschen Frau - einerseits dramatisch, aber immer anschaulich und interessant erzählt.
Ich habe aus diesem Buch neue Erkenntnisse, insbesondere über Sizilien und dessen Bewohner aus dieser Zeit bekommen und mir vorstellen können, wie Analphabetismus und Armut Menschen prägen . Dieses Thema hat Giordani auch sehr ausführlich und nachvollziehbar behandelt.
Der Stil dieses Buches ist nicht immer nur sachlich, manchmal sehr emotional und auch mit einigen "Blüten", z.B. auf Seite 81:"Eine Standuhr hat scheu die Stunden der Nacht verkündet!“
Mir hat es Freude gemacht, dieses Buch zu lesen, ich kann es sehr empfehlen, zumal der Schriftsteller eine sehr angenehme und gut lesbare Satzstellung und Wortwahl benutzt hat.