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Veröffentlicht am 19.08.2017

krass und durchgeknallt

... und morgen werde ich dich vermissen
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.. und morgen werde ich dich vermissen von Heine Bakkeid

So hatte Thorkild Aske sich das nicht vorgestellt, erst Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei, dann suspendiert und jetzt im Gefängnis. ...

.. und morgen werde ich dich vermissen von Heine Bakkeid

So hatte Thorkild Aske sich das nicht vorgestellt, erst Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei, dann suspendiert und jetzt im Gefängnis. Sein Versuch im Gefängnis aus dem Leben zu scheiden, verlief auch ergebnislos. Nach seiner Entlassung bringt auch das nette Gespräch bei der Arbeitsvermittlerin keine rosigen Zukunftsaussichten für ihn. Nur deshalb nimmt er das Angebot seines Psychiaters und Freundes an, einen jungen Mann aufzufinden, der bei einem Tauchgang verschwunden ist. Rasmus Eltern sind verzweifelt, denn es gibt bisher keine Leiche. Zur Zeit des Verschwindens lebte Rasmus auf der Leuchtturminsel im Norden Norwegens und die ortsansässige Polizei vermutet einen Tauchunfall. Nachdem Thorkild auf der Insel eintrifft und auf sofortige Spurensuche geht, wird er von einer Leiche überrascht an der ein fremder Unterarm angekettet ist, doch es ist nicht Rasmus.

Die gesamte Handlung wird aus Sicht von Thorkild in der Gegenwartsform berichtet und ich habe das Gefühl im Geschehen anwesend zu sein. Der Thriller ist angenehm zu lesen, die Sprache ist ungewöhnlich bildhaft und eindringlich. Mit einigen Längen ab und an nimmt er dann Fahrt auf und wird richtig spannend bis zum Ende. Überraschend und unvorhersehbar ist dem Autor die Auflösung zum Finale gelungen. Thorkild ist ein Ermittler an dessen Eigenarten man sich langsam gewöhnen muss. Er scheint mir recht durchgeknallt, ein Einzelgänger ein krasser und schräger Typ mit immer wiederkehrenden Selbstmordgedanken, vielleicht sind deshalb die restlichen Charaktere so schwer zu greifen und sich vorzustellen. Es gibt für mich wenig Sympathieträger in diesem Thriller. Düster, etwas atmosphärisch und nicht bluttriefend besitzt der Thriller doch eine gewisse Anziehungskraft.
Für mich ein positiver Einstieg des Autors Heine Bakkeid ins Kriminalgenre und ein guter Auftakt für den suspendierten Verhörspezialisten Thorkild Aske und seinen Freund und Psychiater Ulf und bestimmt nicht sein letzter Fall als Privat-Ermittler.

Veröffentlicht am 11.08.2017

turbulenter Einstieg

Spectrum
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Spectrum von Ethan Cross
Dr. August Burke, gerade dem Teenageralter entwachsen, besitzt eine seltene Gabe. Durch sein Asperger Syndrom ist er menschenscheu, doch gerade deshalb funktioniert sein Gehirn ...

Spectrum von Ethan Cross
Dr. August Burke, gerade dem Teenageralter entwachsen, besitzt eine seltene Gabe. Durch sein Asperger Syndrom ist er menschenscheu, doch gerade deshalb funktioniert sein Gehirn speziell. Es erkennt außergewöhnlich schnell verborgene Zusammenhänge und genau deshalb wird er vom FBI zu diesem Geiseldrama hinzugezogen. Es geht um mehrere Geiseln, die in einer GoBox Filiale festgehalten werden. Die Geiselnehmer verlangen kein Geld, sie verlangen die Anwesenheit eines CIA Agenten. Als die Filiale gestürmt wird finden die Ermittler dort ein Geheimlabor der besonderen Art und die Geiselnehmer sind auf geheimnisvolle Weise entkommen.

Der Einstieg in den Thriller ist schon recht brutal und blutig. Grausame Szenen, die ich mir bildlich nicht verinnerlichen möchte. Sehr turbulent und temporeich geht es von Anfang bis zum Finale. Viele Szenen und noch mehr Akteure kommen ins Spiel und lassen mir keine Erholungspause. Hochspannende Szenen, ständige Gefahr, nervenaufreibende und bangende Augenblicke, dramatische Drohungen folgen ohne Unterbrechung. Dieser Thriller ist voll gespickt mit ständig aufeinanderfolgender Dynamik.
Somit haben sich mir einzelne Charaktere auch nicht besonders eindringlich eingeprägt. Manches entstandene Mitgefühl wurde im nächsten Moment durch Kaltblütigkeit wieder zerstört. Ich war neugierig, wie es dem Autor gelingt, die Figur des Dr. Burke mit dem Asperger-Syndrom in die Aktion einzubauen, da darf noch mehr nachkommen.
Spectrum ist mein erster Thriller von Ethan Cross und mir erschien er zeitweise etwas überladen und sprunghaft.
Der Schreibstil ist gefällig und flüssig und an den richtigen Stellen aufs Nötigste beschränkt, wodurch die Spannung aufrecht erhalten wird.
Die kurzen Kapitel enden oft in knappen Sätzen und lassen damit meiner Fantasie freien Lauf.
Hier ist ein guter und steil vorgelegter Auftakt für eine neue Thriller-Serie gelungen. Dr. Burke und weitere Darsteller werden demnächst noch weiterhin für Spannung sorgen.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.08.2017

spannend und turbulent

Oxen. Das erste Opfer
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OXEN das erste Opfer von Jens Henrik Jensen

Hochdekoriert und mit der einzigen und höchsten dänischen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, gerät der Ex-Elitesoldat Niels Oxen trotz allem ins Visier einer ...

OXEN das erste Opfer von Jens Henrik Jensen

Hochdekoriert und mit der einzigen und höchsten dänischen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, gerät der Ex-Elitesoldat Niels Oxen trotz allem ins Visier einer gewaltigen und mächtigen Organisation. Mehrere Wirtschaftsbosse und Regierungsgrößen wurden ermordet. Der oberste Geheimdienst übernimmt und lässt die örtliche Polizei im Regen stehen. Um die Ungeheuerlichkeiten zu vertuschen kommt ihnen Niels Oxen als Täter gerade recht, er ist aber auch immer am falschen Ort. Sein treuer Gefährte Mr. White musste bereits grausam sterben. Und auch Niels kommt immer wieder in sehr brisante Situationen.

Jens Henrik Jensen hat hier ein überraschend spannendes Debüt für eine Trilogie hingelegt. Gleich zu Beginn fesselt er mit angedeuteten Visionen und es gelingt ihm mich durch den gesamten Thriller immer wieder mit neuen Vermutungen zu verblüffen und in die Irre zu leiten. Immer wieder treten unvermittelt Niels Nahtot-Erlebnisse als Gedankenblitze oder Alpträume auf, die mich bestürzen und mir unter die Haut gehen. Inzwischen wurde seine Mitstreiterin Margarethe Franck vom Geheimdienst klarer und mir durch ihre eigenen traumatischen Erlebnisse sympathischer.
Die verabscheuungswürdigen Charaktere der Verschwörer haben sich in meinem Kopf festgesetzt. Der Schreibstil des Autors ist bezwingend und baut den Spannungsbogen bis zum Ende auf. Als ausgebildeter Journalist in der Nachrichtenbranchen kommt hier sein Wissen für die Machenschaften der Politik und Wirtschaft in diesem Thriller voll zum tragen.
Ich freue mich diesen Thriller demnächst auf der Leinwand zu sehen, denn die Fortsetzung der Trilogie folgt 2018 mit: „Der dunkle Mann“ und „Gefrorene Flammen“. Möglicherweise auch filmreif.
Ich kann „Oxen - Das erste Opfer“ bedenkenlos weiterempfehlen, er ist turbulent, geheimnisvoll und verwirrend.

Veröffentlicht am 24.07.2017

geheimnisvoll

Eine von uns
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Eine von uns von Harriet Cummings

Nicht alles was uns an Erzählungen überliefert wird, heißt dass es nicht wahr sein kann.
Diese Erkenntnis hat die britische Autorin Harriet Cummings zum Anlass für ...

Eine von uns von Harriet Cummings

Nicht alles was uns an Erzählungen überliefert wird, heißt dass es nicht wahr sein kann.
Diese Erkenntnis hat die britische Autorin Harriet Cummings zum Anlass für diesen Debüt-Roman genommen. Eine Geschichte, die zur Zeit ihrer Geburt in England so oder so ähnlich geschehen sein soll.

Eigentlich ist er ja gar kein ein Einbrecher, oder? Denn er stiehlt nichts Wertvolles, Kleinigkeiten nur, oder hinterlässt kleine Andenken, aber am meisten fürchten die Einwohner seine heimlichen Besuche in ihren vier Wänden, die sie nicht deuten bzw. beweisen können. Manchmal weht nur ein sanfter Hauch über ihr Angesicht. Ein gespenstisches Gefühl des Beobachtet Werdens und der Kontrollverlust macht sie unsicher. Am schlimmsten jedoch trifft die Gemeinde, als eine junge Frau aus ihrer Mitte von jetzt auf nachher spurlos verschwunden ist.
Jeder misstraut jedem, jeder fühlt sich im Recht, Vorurteile und Verdächtigungen zu äußern und jeder hat jeden in Verdacht.

Ein außergewöhnlicher und gelungener Debüt Roman mit kleinen, aber verzeih baren Spannungsschwächen, jedoch mit einem ungewöhnlichen knallharten Ende. Auf eine berührende Weise hat mich die Hauptfigur in meinen Gefühlen sehr betroffen gemacht und im Nachhinein zur eigenen Einstellung nachdenklich gestimmt.
Aus vier verschiedenen Blickwinkeln von Betroffenen werden ihre Ansichten und Einstellung vermittelt. Doloris, eine jung verheiratete Frau die sich in ihrem Luxusleben langweilt; Brian, ein Schulfreund der Vermissten und Ermittler bei der ortsansässigen Polizei; Jim, Kirchenvorstand des Ortes, doch vom Dekanat mehr geduldet als anerkannt; und Stan, der eine ungewöhnliche Vorliebe hat.
Die Gefühle dieser Parteien werden während die Suchaktion läuft eindrucksvoll geschildert und allgemeine Ungewissheit herrscht.
Viele Dorfbewohner kommen ins Fadenkreuz der Ermittler und jeder bekommt sein eigenes Spiegelbild vorgehalten und wird an seine eigene Unzulänglichkeit bzw. Ignoranz ermahnt.

Von der Geschichte war ich von Anfang an gefangen, die Ungewissheit der Vermissten gab mir bis zum Schluss Rätsel auf.
Der Schreibstil ist etwas ungewohnt, jedoch einfühlsam, bezwingend und geheimnisvoll.
Ein unterhaltsamer Roman, ein bisschen Krimi, großes Rätselraten, und garantiert ein gelungener Start der englischen Autorin mit ihrem Debütroman auf dem deutschen Büchermarkt.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Welt in Gefahr

Die Kaskaden des Salamanders
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Die Kaskaden des Salamander von van Deuss


In den 70ziger Jahren wird im Central Park von New York Joycelyn Miller von ihrem Mörder gefunden ...

Die Kaskaden des Salamander von van Deuss


In den 70ziger Jahren wird im Central Park von New York Joycelyn Miller von ihrem Mörder gefunden und brutal hingerichtet, zurück bleibt ein verwaistes 5jähriges Mädchen.
Jahrzehnte später wird im selben Park ein Hobbyfotograf unfreiwillig Zeuge einer seltsamen Begegnung und kurz darauf als Leiche aufgefunden. Seine Aufnahmen sind purer Sprengstoff, sollten sie durch falsche Hände an die sich in Sicherheit wähnende Weltbevölkerung geraten. Ein Tauziehen zwischen teuflischen und verschwörerischen Organisationen beginnt, und die Welt wird zum Spielball mächtiger Herrscher.

Ich hatte keine Probleme in die Geschichte einzusteigen, obwohl ich den ersten Band „Operation Sonnenwende“ nicht gelesen habe.
In „Die Kaskaden des Salamanders“ werden alle möglichen, bekannten sowie bereits vorhandenen Verschwörungstheorien miteinander verflochten und lassen erahnen in welchem Ausmaß wir manipuliert werden können. Z.B. über 9/11 und biologische Kriegsführung, Abhörmechanismen, auch die altbekannten Illuminati fehlen nicht. Ich fühlte mich z. T. sehr beklommen, ob der schon reellen Tatsachen und der zukünftigen technischen Möglichkeiten.
Der Thriller ist angenehm zu lesen; Spannung zu Beginn und am Ende verbannen kleine Schwächen im Mittelteil in den Hintergrund.
Es gibt aber auch einige Handlungen, die mir nicht ganz schlüssig bzw. logisch durchdacht und abgehandelt vorkommen. Und über vorhandene Schreibfehler muss man einfach hinwegsehen. „Die Kaskaden des Salamanders“ ist ein unterhaltsamer Verschwörungsroman doch der erwartete Nervenkitzel beim Lesen blieb bei mir aus. Die am Ende aufgeführte Liste der Akteure war hilfreich diese zeitweise zuzuordnen. Auch an Hand der anhängenden Navigationskarten konnte man sich eindeutig und schnell orientieren. Ein zu eempfehlender Thriller für Lesefreunde die das aussergewöhnliche lieben.