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Veröffentlicht am 21.08.2018

Nette leichte, humorige Unterhaltung.

Der Tod hält keine Mittagsruhe
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„Der Tod hält keine Mittagsruhe“ ist Teil 3 der „Hirschgrund-Morde" Reihe von S. Hanika, den ich gern, nebenbei beim heimischen Werkeln, gehört habe: Humorig, mit etwas Situationskomik, manchmal etwas ...

„Der Tod hält keine Mittagsruhe“ ist Teil 3 der „Hirschgrund-Morde" Reihe von S. Hanika, den ich gern, nebenbei beim heimischen Werkeln, gehört habe: Humorig, mit etwas Situationskomik, manchmal etwas makaber, aber insg. als leichte Unterhaltung ganz in Ordnung.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Das Morden geht heiter weiter! Auffällig oft schleicht der unsympathische Immobilienmakler Holger Schwarz in letzter Zeit auf Sofias Campingplatz herum. Und nach einem heftigen Streit am Abend liegt er Sofia am nächsten Morgen zu Füßen. Tot. Mausetot. Passé sind damit auch seine Pläne, auf dem idyllischen Platz einen Hotelbunker samt Golfplatz hochzuziehen. Und für Sofia sieht es auch nicht gut aus: Sie hat ein Motiv und die Mordwaffe stammt aus ihrer Küche! Doch mit Evelyns Hilfe findet sie schnell heraus, dass eine ganze Reihe von Leuten, den Makler am liebsten tot gesehen hätten. Aber wer von ihnen könnte tatsächlich einen Mord begangen haben? Sofia und ihre Camper sind fest entschlossen, den Täter zu überführen. Und zum Glück schlägt sich auch der fesche Kommissar wieder auf Sofias Seite ...“

Die Geschichte bietet sowohl etwas von Liebesverwicklungen als auch von den eigenmächtigen Ermittlungen von Sofia. „Wer hat Schwarz ermordet und vor allem, warum?“, treibt sie, die Zuhörer und den Krimi voran. Sofia kann sich nicht so recht entscheiden, ob der Kommissar oder doch die Jugendliebe. Dann taucht auch noch der Ehemann uneingeladen auf dem Campingplatz auf.
Was die Mordermittlungen angeht: Viele haben ihre Gründe, den Schwarz umzubringen, wie es nach und nach klar wird. Bloß wer hat es tatsächlich getan?
Am Ende ist alles geklärt, aber bis dahin weiß man nicht, wer dahintersteckt. Auch privat lösen sich alle Knoten. Etwas zu leicht und zu schnell, wie mir erschien. Aber gut. Die Reihe ist zunächst abgeschlossen. Dazu gehört Klarheit auf allen Fronten.

Yara Blümel hat sehr gut gelesen. Ich konnte mich in alle Figuren, ihre emotionalen Zustände, hineinversetzen, sie wiedererkennen und insg. prima mitgehen.

4 Stunden 47 Minuten der ungekürzten Ausgabe sind schnell vergangen.

Fazit: Eine unterhaltsame, gekonnt geschriebene Folge, wie auch die ganze Trilogie. Als Hörbuch zwecks leichter Unterhaltung geht sie wunderbar.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Nett, atmosphärisch. Hpts. für Modeleisenbahnliebhaber.

Cherringham - Folge 30
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Auf die 30. Folge habe ich mich gefreut. Recht nett und atmosphärisch ist sie geworden. Beschäftigt sich mit einem Thema, das vorher noch nicht angesprochen wurde.

Klappentext beschreibt die Folge ganz ...


Auf die 30. Folge habe ich mich gefreut. Recht nett und atmosphärisch ist sie geworden. Beschäftigt sich mit einem Thema, das vorher noch nicht angesprochen wurde.

Klappentext beschreibt die Folge ganz gut: „Bernard Mandeville liebt Züge. Jeden Sonntag kauft der elegante ältere Herr ein Ticket für die Great Cotswold's Dampfeisenbahn. Und jedes Mal nimmt er im Erste-Klasse-Abteil Platz und genießt die Fahrt in dem prächtigen Museumszug. Doch an diesem einen Sonntag geschieht etwas Merkwürdiges: Bernard verschwindet spurlos ... und die Zeugen sind sich sicher, dass der alte Herr den Zug nie verlassen hat! Die Familie engagiert Sarah und Jack, um nach dem vermissten Bernard zu suchen. Wurde er entführt? Die beiden Ermittler sind entschlossen, das Rätsel um den verschwunden Gentleman zu lösen, doch ihre Zugfahrt in der historischen Bahn birgt eine Menge Überraschungen ...“

Für die Liebhaber der Modelleisenbahnen und Museumszügen bereitet diese Folge bestimmt viel Vergnügen, denn hier spielen erwachsene Männer mit den Modeleisenbahnen, Sarah und Jack fahren im Museumszug, wandern durch den Tunnel, durch den der Zug fährt. Cotswolds samt dem Boot von Jack wurde nachgebaut. Man muss wirklich ein Fan davon sein, dann hat man seinen Spaß, denn gerade gleich zu Anfang taucht man in diese Atmosphäre und bleibt dabei bis zum Schluss.

Etwas durchsichtig ist der Fall schon. Dabei wurde Jack unterstellt, dass er nicht durchgeblickt hat, Sarah dagegen aber schon. Das fällt mir schwer zu glauben, aber gut, so wollten es die Erschaffer.

Wenn man sich vor Augen führt, dass dies die 30.te Folge der seichten cosy Kimi-Serie ist, dafür ist sie recht gut gelungen.

Ein nettes Wiedersehen mit Jack und Sarah. Beim heimischen Werkeln kann man die Folge, wie die Serie insg., ganz gut hören.

Sabina Godec hat wie immer sehr gut gelesen. Alle Figuren samt ihren emotionalen Zuständen konnte ich heraushören und gleich wiedererkennen.

Ich verbleibe auf die nächsten Folgen gespannt und vergebe hier vier Sterne.

3 ST. 33 Min., ungekürzt

Veröffentlicht am 07.08.2018

Wissenswertes übers Essen. Angenehm, amüsant, unterhaltsam.

Gastrologik
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„Gastrologik“ von Charles Spencer habe ich gern gelesen, einiges über die neue, „erstaunliche Wissenschaft der kulinarischen Verführung“ erfahren, und mich einfach wohl und gut unterhalten gefühlt, daher ...

„Gastrologik“ von Charles Spencer habe ich gern gelesen, einiges über die neue, „erstaunliche Wissenschaft der kulinarischen Verführung“ erfahren, und mich einfach wohl und gut unterhalten gefühlt, daher empfehle ich das Buch auch gern weiter.
Rund 310 Seiten, mit recht viel Text, sind in 14 Kapitel unterteilt. Das Ganze ist wie eine auf einander abgestimmte Mahlzeit arrangiert, sodass man unbedingt mit Amuse-Gueule, so heißt die Einführung, anfangen und sich sukzessiv durcharbeiten sollte: Schmecken (Kap.1), Riechen (Kap. 2), Sehen, Hören, Tasten. Hier wird erzählt, wie sich diese Sinne beim Essen auf die Wahrnehmung auswirken. Dass das Auge mitisst, das kennt man. Aber dass man auch zum Schmecken und Riechen z.B. das Hören und Tasten miteinbezieht, und wie das Ganze zu einem stimmigen Essen komponiert werden kann, Kap. 6, darüber soll man unbedingt selbst lesen. Charles Spencer erzählt leichtfüßig, amüsant und einfach wunderbar.
Zum Autor laut Klappentext: „Charles Spencer ist Professor für Experimentalpsychologie an der University of Oxford. Für seine Forschungen erhielt er zahlreiche Preise…“
Etwas Geschichte gibt es auch, Kap. 8, „Essen im Flugzeug“. Das war nicht immer schlecht, wie man erfährt, denn zu den Zeiten hatten die Betreiber der Fluglinien ganz andere Prioritäten. Das gute Essen sollte die Leute motivieren, ins Flugzeug zu steigen.
Ein extra Kapitel gibt es fürs personalisierte Mahl. Spannend.
Bei den Futuristen und ihrer Visionen, wie das Essen der Zukunft aussehen soll, ist Spencer am Anfang und am Ende des Buches. Dabei geht er auf die Themen wie „Essen und Big Data“ ein, „Das gesunde, nachhaltige Essen der Zukunft“ und gibt zum Schluss „Tipps für ein gesundes Leben“, die einem verraten, wie man weniger isst und das wenige mit allen Sinnen maximal genießt.
Für wen ist dieses Buch interessant? Für Gastronomen, die nach neuen Erkenntnissen suchen, um ihr Lokal und das Essen besser gestalten zu können. Auch für Marketingleute könnte es nützlich sein, denn hier werden die Erkenntnisse der Gastrophysik preisgegeben, die, wenn angewendet, was z.B. Verpackung angeht, zu höheren Absätzen führen können. Spencer erzählt von viele Experimenten, die er mit seinem Team in den angesagten Restaurants durchgeführt hat, um das Verhalten der Restaurantbesucher zu ergründen, wie sie z.B. auf schnellere oder lautere Hintergrundmusik oder auf die veränderte Beleuchtung: ganz dunkel oder in bestimmte Farben getaucht reagieren. Auch wie man das Essen wahrnimmt, wenn es auf farbigen Tellern oder Schalen oder Tablets (flache Computer) serviert wird, wie man das Essen schmeckt: süßer, salziger, knuspriger, wenn man bestimmte Klänge dabei hört, usw.
Das Buch ist hochwertig gemacht. Festeinband mit goldenen Mustern, so wie man es auf dem Cover sieht. Lesebändchen passend dazu. S/w Fotos, Diagramme, insg. 55 Abbildungen.
Weiterführende Literatur, ca. 12 S., sowie auch die Anmerkungen, ca. 11 S., sind nach Kapiteln geordnet, und stellen hpts. Fachliteratur auf Englisch dar.
Die kürzeren Unterkapitel sorgen dafür, dass man schnell fertig und immer versucht ist, ein Stück und noch paar Seiten weiter zu lesen.

Fazit: Insg. angenehm, amüsant, unterhaltsam. Man erfährt etwas Neues/Anregendes, das man anwenden kann, wenn man z.B. Freunde einladen und ein unvergessliches Mahl zubereiten möchte. Spencer spricht solche Gelegenheiten auch an mehreren Stellen explizit an. Das Buch ist also nicht nur für die Marketing- und Gastroprofies gemeint, sondern für jeden, der sich fürs gute Essen interessiert.
Gekürzt.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Netter cosy Krimi. Eine gute Folge.

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 02
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Auch die zweite Folge der neuen Serie fand ich ganz gut. Prima zum Nebenbeihören beim heimischen Werkeln.
Klappentext beschreibt den Fall sehr gut: „Davon stand nichts im Testament... Cottages, englische ...


Auch die zweite Folge der neuen Serie fand ich ganz gut. Prima zum Nebenbeihören beim heimischen Werkeln.
Klappentext beschreibt den Fall sehr gut: „Davon stand nichts im Testament... Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie.
Die letzten Worte des Ian O'Shelley
"Leb wohl, tristes Dasein." Der berühmte Schriftsteller Ian O'Shelley wird tot in seinem Cottage in Earlsraven aufgefunden - neben ihm liegt ein Abschiedsbrief. Aber war es tatsächlich Selbstmord? Oder wurde der sympathische Bestsellerautor umgebracht? Nathalie ist ein großer Fan des Autors und fängt an, sich genauer mit dem Fall zu befassen. Sie entdeckt schnell, dass O'Shelley eine ganze Reihe an Geheimnissen hatte - findet sich hier das Motiv für einen Mord? Doch während Nathalie O'Shelleys Leben durchleuchtet, muss sie feststellen, dass es auch in ihrem Privatleben drunter und drüber geht und ihr Umzug nach Earlsraven nicht ohne Folgen bleibt.“

Ganz zu Anfang trifft Nathalie ihren Lieblingsautor ganz unerwartet in ihrem Café „Black Feather“. Dort liest eine begabte Schauspielerin einen seiner Stücke, und zwar so, dass alle Zuhörer restlos begeistert von ihrer Darbietung sind. Nathalie will O’Shelley und die Schauspielerin zu einer weiteren, noch spektakuläreren Veranstaltung bewegen. Aber dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig. Von O’Shelley hört man nach diesem Abend nichts mehr. Als Nathalie und ihre Köchin ihn zu Hause aufsuchen, können sie nur seinen Tod feststellen. Natürlich wollen sie wissen, warum er umgebracht wurde. Da geht es mit den Ermittlungen los.
In der Mitte gab es für mich einen Durchhänger, denn hier ging es um Nathalie und ihre Beziehung zu ihrem Freund, der sich immer weiter von ihr entfernt. Sie besucht auch ihre Eltern und lässt sich dort verwöhnen. Der Fall blieb erstmal links liegen.

Erst im letzten Drittel ging es da weiter. Da ging es plötzlich Schlag auf Schlag, etwas überzogen, etwas konstruiert kam mir die Handlung, aber insg. logisch und nachvollziehbar, und wenn man ein Auge zudrückt ganz ok. Alles wurde am Ende erklärt, die Motive freigelegt. Wer der Mörder war, wusste ich bis zum Schluss nicht.

Schön atmosphärisch ist dieser Fall. Man fühlt sich regelrecht in dieses englische Dorf versetzt.
Vera Teltz hat ganz gut gelesen. Alle Figuren und ihr emotionales Befinden konnte ich prima heraushören.

Für Teil 2 gibt es von mir 4 Sterne. Ich bleibe auf weitere Folgen in Hörbuchform gespannt.

Hörbuch, 4 Stunden 37 Minuten, ungekürzt.

Leichte Frauenunterhaltung, gemütlicher Regio-Krimi.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Gute Idee, gute Umsetzung. Für Einsteiger auf dem Gebiet gut geeignet.

Wenn Maschinen Meinung machen
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Das Buch besteht aus 15 ca. 10-15 Seiten langen Beiträgen der jungen Journalisten, Jahrgangsdurchschnitt 1991, die in Dortmund Journalistik in Master- Studiengängen studieren, plus Vorwort der Herausgeber.
Die ...

Das Buch besteht aus 15 ca. 10-15 Seiten langen Beiträgen der jungen Journalisten, Jahrgangsdurchschnitt 1991, die in Dortmund Journalistik in Master- Studiengängen studieren, plus Vorwort der Herausgeber.
Die Sicht der jungen Generation der Journalisten auf die Gegenwart und auch die Zukunft ihres Berufes wurde hier den Lesern präsentiert.
Besonders gelungen fand ich den Beitrag von Dominik Speck, der ganz zum Schluss kommt. „Die Gatekeeper sind weg – eine Welt ohne Journalismus“, der zwei kurze Dystopien darbietet, die zeigen, wie es in der Welt ohne den Qualitätsjournalismus der 4.ten Gewalt ausschauen könnte, die Erläuterungen des Autors kommen im Anschluss. Gekonnt erzählt, ironisch- humorig, zum Nachdenken anregend, nimmt er die heutigen Tendenzen auf und entwickelt sie weiter. So entsteht das Bild der Zukunft, das gar nicht so unrealistisch oder gar abwegig erscheint.
Auch den Beitrag „Warum die Massenmedien am Ende sind – ein persönlicher Abschied“ von Maike Knorre fand ich gut gelungen. Darin skizziert sie nicht nur die Präferenzen ihrer Generation, was Versorgung mit Informationen angeht. Sie erklärt, warum die Massenmedien in der seit Jahrzehnten gewohnten Form ihrer Meinung nach am Ende sind. Mit dem Aufruf „… mehr Mut zur Veränderung!“ beendet sie ihren reichhaltigen und unterhaltsamen Artikel. Infotainment beherrscht sie sehr gut.
Bei manchen anderen Beiträgen konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Titel etwas mehr versprachen, als die Inhalte dann lieferten: Mir erschienen die Texte zwar gut geschrieben, aber in der Argumentation etwas zu politisch korrekt, zu weichgespült, was dem Ganzen das Flair von Mittelmäßigkeit und Oberflächlichkeit verlieh, u.a. z.B. in dem Artikel, in dem es um die Glaubwürdigkeit ging.

An manchen Beiträgen fehlten mir arg die Quellen, z.B. bei „Social Bots und Manipulationen“. Ohne blieben die ganzen Behauptungen eher auf dem Hören-Sagen Niveau. Hier wurde mMn den Leitmedien nachgeeifert und die Vorgehensweise wiederholt, die diesen den allseits bekannten Titel „Lügenpresse“ eingespielt haben. Bei „Privatsphäre im Netz“ war mir, dass die Autorin sich darin gefiel, ihre Leser durchwegs zu belehren. Dabei erzählte sie wohl bekannte Dinge, die ich aus anderen Quellen kenne und mich fragen musste, warum auch hier in die Fußstapfen der Leitmedien geraten wurde. Das täte beim Weitem nicht Not.

Fazit: Ein recht interessantes Kompendium, dessen Beiträge stellenweise etwas oberflächlich erscheinen und weniger liefern, als der Titel andeutet.

Wer schon mal „Lügen die Medien?“ von Jens Wernicke (Hrsg.), auch von Westend Verlag, gelesen hat, was inhaltlich um paar Etagen höher angesiedelt ist, der wird hier vermutlich etwas sparsam schauen.
Alles in allem: gute Idee, gute Umsetzung. Für Einsteiger auf dem Gebiet eine recht unterhaltsame und doch informative Lektüre.