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Veröffentlicht am 16.08.2018

Atmosphärischer Krimi mit ruhiger Spannung. Etwas amateurhaft insg.

In Schönheit sterben
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Da ich den ersten Teil recht gut fand, war ich gespannt, wie es mit den liebgewonnenen Figuren weitergeht. Trotz des missglückten Anfangs mit der bildhaften Vergewaltigungsszene, trotz Warnungen mancher ...

Da ich den ersten Teil recht gut fand, war ich gespannt, wie es mit den liebgewonnenen Figuren weitergeht. Trotz des missglückten Anfangs mit der bildhaften Vergewaltigungsszene, trotz Warnungen mancher Leser, dass es hier mit der Spannung nicht weit her ist, beschloss ich diesen Krimi zu lesen.
Mein Eindruck ist eher gemischt. Vor lauter Spannung kommt man hier wirklich nicht um. Das habe ich nicht erwartet. Die Figuren, insb. Dr. Lichtenwald und Giada, fand ich nach wie vor überzeugend, überlebendgroß. Das Auftauchen von Lichtenwalds Frau wirkte aber etwas gewollt, aufgesetzt, hätte gern wegbleiben können. Den Dachs als Haustier fand ich originell. Der stand mir, wie die beiden Hauptfiguren, lebendig vor Augen. Er spielte am Ende noch eine Rolle.
Lichtenwald und Giada ermitteln wieder auf eigene Faust, wobei dies den beiden verboten wurde. Die Recherchen verlaufen eher schleppend, aber sie kommen voran. Am Ende ist alles aufgeklärt, die Motive freigelegt.
Was mich wirklich in der gesamten Länge gestört und zum Sterneabzug geführt hat, war die Diskrepanz zwischen dem Thema und dem, wie der Leser behandelt wurde. Etwas Kunst, etwas Geschichte, all die Aphorismen der Philosophen, die im Text verstreut sind, und die Figuren, mit gutem Bildungsniveau und ausgeprägtem Denkvermögen wohl gemerkt, auf Anhieb erraten, ob diese von Euripides oder von Dostojewski oder von einem weiteren Denker stammen, all dies deutet darauf hin, dass die Zielgruppe der bildungsnahen Leser/innen angepeilt wurde. Behandelt wurde man aber, als ob man stark minderbemittelt wäre und nicht imstande, die Inhalte, die gerade paar Seiten zuvor ausgebreitet wurden, zu behalten und daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Die völlig unnötigen Stoffwiederholungen fingen recht früh an und nervten bis zum Ende. Lichtenwalds Familienverhältnisse kamen sehr oft zur Sprache. Dass ihm die Frau weggelaufen, war, dass die Tochter oben im Norden studiert, sodass der Eindruck entstand, dass der werte Autor nicht viel zu sagen hatte, deshalb hackte er auf diesen Dingen ständig herum. Das, was man aus den Schilderungen der Handlung leicht schließen konnte, „musste“ unbedingt dem Leser auf die Nase gebunden und noch paar Mal wiederholt werden. Spaß gemacht hat so ein Umgang nicht.
Zudem war es als unbedingt nötig angesehen, einige Male auf Teil 1 hinzuweisen, was auch nervte, dabei aber auch zu spoilern, wer der Mörder war.
Manche Dialoge wirkten hölzern. Bei manchen Szenen habe ich mich schlicht geekelt. Manche Details entbehrten der Glaubwürdigkeit. Da war mir wieder, dass man die Leser für sehr naiv hält. „Gerade weil es unser Mäzen ist, müssen wir darüber berichten, sonst machen wir uns ja lächerlich.“ Von Journalisten ehre ist da oft die Rede.
Sonst sah ich, dass hier viel Wert auf die Erschaffung der Atmosphäre gelegt wurde, und größtenteils war dies auch gelungen. Mal ist man in Rom, mal sitzt man mit Lichtenwald und seinen Freunden auf seinem Rustico beim schönen Essen und gutem Wein mit dem Spruch von Mark Aurel: „Es soll keiner so wenig Wein trinken, dass er seiner Gesundheit schadet.“
Das Thema an sich ist gut ausgearbeitet worden, der Titel passt zum Inhalt. „Der Sinn für objektive Schönheit ist unserer Existenz vorgegeben, so wie Zeit, Raum und Kausalität.“ Ab der zweiten Hälfte habe ich dem Autor gewünscht, dass er sich beim Handlungsaufbau etwas geschickter angestellt hätte, statt zu versuchen, die Leser zu blenden und Eindruck zu schinden, wäre es besser, die Handlung voranzutreiben. Was die Sprache angeht, ging mir ebenso. In einem Krimi erwarte ich keine literarischen Meisterwerke, aber etwas geübter, runder hätte die Schreibe gern ausfallen können.

Fazit: Ein atmosphärischer Krimi mit ruhiger Spannung aus der Nähe von Rom. Auf eine eigenwillige Art wurde hier über die Schönheit und ihre Rolle im Leben nachgedacht. Etwas Kulturgeschichte, einige Aphorismen tun dem Ganzen gut. Etwas amateurhaft insg.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein gemütlicher Krimi. Etwas einfach gestrickt.

Tee? Kaffee? Mord! - Folge 01
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Ein interessanter Auftakt der Reihe, die ich weiterverfolgen werde, vorausgesetzt, auch weitere Folgen werden im Hörbuchformat erscheinen.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten: ...

Ein interessanter Auftakt der Reihe, die ich weiterverfolgen werde, vorausgesetzt, auch weitere Folgen werden im Hörbuchformat erscheinen.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist die reizende alte Miss Beresford aus Earlsraven dement oder bei ihr zu Hause geht etwas nicht mit rechten Dingen zu! Doch was hat Nathalie damit zu tun? Die junge Frau ist gerade eben erst von Liverpool ins beschauliche Earlsraven gezogen, um das Erbe ihrer Tante anzutreten: den Pub "The Black Feather". Als Miss Beresford jedoch in ihrem Garten eine Leiche entdeckt, beginnt Nathalie gemeinsam mit ihrer Köchin Louise zu ermitteln...“

Die Reihe fängt so an: Nathalie führt ihr eher langweiliges Leben in Liverpool. Sie arbeitet als Statistikerin in einem größeren Unternehmen, hat einen Freund, liebt gute Krimis und denkt dankbar an ihre Tante zurück, die sie als Teenie besuchte und die Nathalie stets mit kniffligen Denkaufgaben gefüttert hatte, sodass Nathalie nun kein Problem mit logischem Denken hat und sonst gern die spannenden Fälle löst.
Als sie in dem beschaulichen Dorf auftaucht und dabei ist zu entscheiden, ob sie das gemütliche Café ihrer Tante langfristig übernimmt, stellts ich heraus, dass das Leben im Dorf viel spannender ist als das in der Großstadt. Die Köchin entpuppt sich als eine Geheimagentin, wie es ihre Tante auch war. Die beiden lösen den Fall mit dem falschen Monet im Haus der Miss Beresford im Handumdrehen.

Mein Eindruck: Mir war der Auftakt etwas zu simpel gestrickt. Zudem wurde alles doppelt und dreifach erklärt und vieles wiederholt. Gefühlten Dutzend Mal kam der Spruch der Köchin, wie stolz ihre Tante auf Nathalie wäre.

Dazu kommt, dass die Ermittlung nur wenig Raum einnehmen. Im letzten Viertel, großzügig geschätzt, geht es damit los. Alles davor ist Vorgeplänkel, bei dem man erfährt, wie es um ihre Beziehung zu ihrem Freund steht, ob Nathalie aus betriebswirtschaftlichen Gründen das Café übernehmen möchte usw.

Ich hoffe, die darauffolgenden Fälle werden in der Hinsicht etwas elaborierter und spannender ausfallen.
Solch gemütlichen Krimis zum Nebenbei-Hören finde ich sonst ganz nett. Etwas mehr Pepp würde hier bestimmt nicht schaden.

Die Sprecherin Vera Telz hat ganz gut gelesen. Die meisten Figuren konnte ich gut heraushören. Nicht mit allem in ihrer Interpretation war ich einverstanden. Auch mehr Hingabe und Professionalität habe ich gewünscht. Hoffe, all das kommt in den nächsten Folgen.

Hörbuch, 4 Stunden 21 Minuten ungekürzt, Lübbe Audio.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen.

Zu nah
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Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen ...

Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen habe, dass es den Thriller als Hörbuch beim neuen Hörbuchanbieter im Programm gibt, wollte ich ihm eine zweite Chance geben. Oft ist es so, dass eine Geschichte als Hörbuch einen besseren Eindruck macht, und die Möglichkeit besteht, dass ich sie doch noch zu Ende bekomme. Das habe ich. Hat mir einiges an Durchhaltevermögen gekostet.
Mit Frankie konnte ich bis zum Ende nicht warm werden. Obwohl sie als ständig leidend dargestellt wurde, was oft zum Zweck der Sympathieerzeugung verwendet wird, konnte sie bei mir keine Sympathie wecken. Ihre Verletzung aus ihrem vorigen Fall wurde schon zu oft erwähnt, was mir geradezu aufdringlich und mitleidheischend vorkam, andere Leiden gesellten sich hinzu. Alles vergebens. Sie blieb mir fern.
Ermittelt wurde in den Sphären, in denen die Menschen ihre Todesphantasien ausleben wollen. BDSM taucht auch auf. Nicht gerade mein Thema, interessiert den ganzen lieben Tag nicht. Diese Wahl roch mir auch zu sehr nach Effekthascherei.
Der Umgang mit dem Leser hat mich öfter mal den Kopf schütteln lassen. Oft musste ich fragen: Wird der Leser/Hörer hier nicht für voll genommen? Die Art der Stoffdarbietung gibt leider die Gründe zu dieser Annahme. Alles, was bisher geschah, wurde leider zu oft wiederholt. Genauso wie manche Elemente, die kaum eine Rolle spielten, aber vermutlich als falsche Fährte auserkoren wurden. So wie diese präsentiert wurden, erschienen sie mir einfach wenig glaubwürdig.
Die Handlung schleppte sich geradezu vor sich her. Frankie ermittelt und ermittelt, da kommt aber nichts Gescheites dabei rum. Paar glückliche „Zufälle“ tragen zur „Glaubwürdigkeit“ auch enorm bei.
Ich fühlte mich wie auf einer langweiligen Party, wo man nur bliebt, weil man denkt, na vllt kommt da noch etwas Spannendes. Ich konnte an jeder Stelle aufhören und das Hörbuch gleich vergessen, aber zumindest ein Thriller in diesem Jahr wollte ich schaffen.

Das, was den Thrill verleihen sollte, das Unheimliche, Schreckliche, wurde oft bloß behauptet, ohne dass ich dies hätte nachempfinden können. Bis zum Ende blieben Emotionen Wunschdenken. Die Flashbacks und Kopfkinos, die Frankie einfach zu oft hatte, haben wohl darauf gezielt. Ich kam aber aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Wie kann so eine emotional instabile Person zu den Ermittlungen zugelassen werden? Sie gehört auf die Couch eines Psychotherapeuten.
Zum Schluss wurde es doch halbwegs spannend, aber sehr kurz, und eklig.

Im Hörbuch gibt es in regelmäßigen Abständen Musikeinlagen, die ich leider auch nicht goutieren kann.
Sabine Godec, ich kenne sie aus anderen Hörbüchern, hat ganz gut gelesen und das Beste aus diesem Werk gemacht. Sie hat dafür gesorgt, dass ich doch noch zum Ende dabeibleibe.

Fazit: Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen, die man schon von woanders kennt und nicht unbedingt nochmals haben wollte. Als Hörbuch ging es gerade noch. Mit viel Geduld und dem Willen, bis zum Ende doch noch durchzuhalten. Mich interessiert einfach, was da Neues auf den Markt kommt. Wenn ich das sehe…, bleibe ich weiterhin lieber bei den Sachbüchern.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Ein hochwertig gemachtes Buch mit vielen schönen Fotos. Evtl was für Einsteiger.

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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„Naturnahes Kochen“ von Erwin Seitz hat auf mich insg. einen guten Eindruck gemacht, wobei es einiges gibt, was zum Sterneabzug geführt hat.
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung ist auch recht nett. ...

„Naturnahes Kochen“ von Erwin Seitz hat auf mich insg. einen guten Eindruck gemacht, wobei es einiges gibt, was zum Sterneabzug geführt hat.
Die Idee fand ich sehr gut, die Umsetzung ist auch recht nett. Viele schöne Bilder verleiten einen geradezu, im Buch immer weiterzublättern und die Rezepte auszuprobieren.
Das Buch ist auch wie ein Geschenk, hochwertig gemacht: Mit festem Umschlag, auf dem das schöne Coverbild direkt aufgedruckt ist, vorne und hinten, dickem Papier, auf dem die Fotos noch besser zur Geltung kommen. Für Einsteiger auf dem Gebiet eignet sich das Buch ganz gut.
Es gibt 24 Rezepte. Manche sind schon sehr einfach: „Haferlocken-Müsli mit Früchten“ und „Rührei mit Kräutern“, wohl etwas fürs Frühstück. Weiter gibt es zwei Salate: „Sommersalat“ mit Kopfsalat, Tomaten, Champignons, Avocado uvm, alles in Bio-Qualität; „Wintersalat“: mit Radicchio, Endivie, Orange, auch als Bio. Schon ist man bei Hauptgerichten, davon sind 6 mit Fleisch, wie z.B. „Gepökelter Schweinebauch auf Alblinsen mit Joghurt und Raz el Hanout“, „Wachtel auf Belugalinsen mit Holunderrahm und Haselnüssen“. 5 Gerichte mit Fisch bzw. Meeresfrüchten wie „Scholle, Krabbe, Queller auf Kartoffelstampf“, „Saibling auf Buchweizen-Risotto mit Bergkäse und Buttermilch“, „Spaghetti mit Kräuter-Pesto und Garnelen“. Der Rest ist vegetarisch bzw. vegan, z.B.: „Curryspinat mit Seidentofu und Cashewnüssen auf Basmati-Reis“. 4 Rezepte gibt es für Dessertspeisen, z.B. „Sommerliches Obst mit Buttermilch und Balsamessig“, „Exotische Früchte in Schokoladencreme mit Rum“ usw.
Die Rezepte sind einfach zuzubereiten. Sie sind gut durchdacht und verständlich beschrieben, auf max. 2 Seiten, mit Mengen- und Kochzeitangaben, sodass jeder Anfänger sie nachkochen könnte. Die Fotos der fertigen Gerichte und der Zutaten vor der Zubereitung sind auch dabei.
Der Anspruch des Autors an diese Rezepte: diese soll man in 30 Minuten zubereiten können. Bei den meisten scheint es zutreffend. Bei Cannellini-Bohnen jedoch, die zu Kabeljau, Oliven und Rosmarin-Sonnen-Blumenöl serviert werden sollten, ist es nicht der Fall. Man soll sie vorher 1,5 Stunden kochen. Das ist mir zu energieintensiv und wenig umweltfreundlich, wenn ich 100 Gramm Bohnen fürs Rezept so lange kochen muss. Man hätte durchaus andere Beilage nehmen können, die der 30 Minuten Regel durchaus genügen würde.

Die Warenkunde, eher allgemein gehalten und kulturgeschichtlich geprägt, erstreckt sich über ca. 90 Seiten. Sie ist mit vielen bunten ganzseitigen Farbfotos versehen und aufgeteilt in: „Milch und Milcherzeugnisse“, „Getreide und getreideähnliche Pflanzen“, „Kartoffeln und Hülsenfrüchte“, „Gewürze“, „Pilze“ usw. Für jedes Thema gibt es ca. 2-4 Seiten Text, der erklärt, wie diese Produkte schmecken, wozu sie gut sind und was sie im Körper bewirken. Am Ende der Ausführungen zu jedem Thema findet man eine Seite mit Adressen der Höfe und Verkaufsstellen, auch in Internet, wo man diese Ware beziehen könnte. Einerseits praktisch, könnte man meinen. Andererseits ist es ganz klar Werbung. Bücher sind für mich der letzte Zufluchtsort, an dem ich nicht mit Werbeanzeigen und ähnlichem ungewollt konfrontiert werde. Und ich möchte, dass es auch weiterhin so bleibt.

Fazit: Für Einsteiger auf dem Gebiet mag das Buch ein nützliches und schönes Geschenk sein. Die Rezepte sind einfach und bestimmt sehr lecker, wenn man sie aus 1A Zutaten zubereitet.
Ich beschäftige mich schon länger mit naturnahem Kochen. Für mich war da nicht wirklich was dabei. Etwas wenig Rezepte insg.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Gute Idee, schwache Umsetzung.

Psychopathinnen
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Auf „Psychopathinnen“ habe ich mich gefreut. Leider hat es sich als etwas endlos Langatmiges herausgestellt. An der Art der Stoffdarbietung hätte man gern noch arbeiten können, bevor dieses Buch auf die ...

Auf „Psychopathinnen“ habe ich mich gefreut. Leider hat es sich als etwas endlos Langatmiges herausgestellt. An der Art der Stoffdarbietung hätte man gern noch arbeiten können, bevor dieses Buch auf die Leser losgelassen wurde.

Dem Text sieht man an, dass hier kaum eine wohl geübte Erzählerin an den Werken war: Zu amateurhaft diese Art, zu frivol der Umgang mit den Lesern und ihrer wertvollen Lesezeit.

Ich fühlte mich nicht abgeholt, obwohl ich es ernsthaft versucht habe und mich ohnehin stark für das Thema interessiere. Vielmehr musste ich mich schon sehr motivieren, nach längeren Pausen, die ich mir in der Hoffnung, dass es dann besser wird, gegönnt habe, zum Buch wieder zurückzukehren.

Diese dröge, mitunter schnöselige, gleichzeitig aber zu breite Erzählart, vermutlich qua der Unfähigkeit, das Wesentliche vom Unwichtigen zu trennen, hat mich stets dazu gebracht, etwas anderes zu lesen. Mit dem Thema bin ich, fürchte ich, erstmal durch.

Es ist zwar von der Sache her richtig, was generell zum typisch psychopathischen Verhalten hier gesagt wurde, aber von diesem Grundsätzlichen gab es eher wenig. Man fischt es wie die winzigen Sandkörnchen aus dem Meer der Worte. Diese Art, diese epische Breite, die insb. auf den ersten 37% beim Fall der Diana Downs an den Tag gelegt wurde, hat meine Geduld deutlich überstrapaziert. Warum war es nötig, Diana so ausführlich darzustellen, hat sich mir am Ende nicht erschlossen. Bei drei weiteren Personen im Kapitel 2 ging es doch. Da habe ich keine weiteren Einzelheiten vermisst.

Ich habe schon einige Bücher über Psychopathen gelesen, die kurz aber prägnant das Wesentliche erläutern, die typischen Merkmale, die deutlich im Vordergrund stehen, mit paar Beispielen verdeutlicht, klar, stramm und verständlich an die Leser bringen. Hier dagegen muss man schon sehr viel Geduld und Zeit aufbringen, um zu den gleichen Ergebnissen kommen, die ich nach nur paar Stunden des Lesens der besser geschriebenen Werke zu dem Thema hatte. Hier habe ich noch paar gute Punkte/Merkmale vermisst.

Fazit: Gute Idee, schwache Umsetzung. Kann ich leider nicht empfehlen.