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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein so wichtiges Thema über das man nicht gerne spricht - das Sterben

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Es ist ein so wichtiges und unbeliebtes Thema, mit dem sich Susann Pásztor hier auseinandersetzt: der Tod, der in absehbarer Zeit bevor steht. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, dieses schwierige Thema ...

Es ist ein so wichtiges und unbeliebtes Thema, mit dem sich Susann Pásztor hier auseinandersetzt: der Tod, der in absehbarer Zeit bevor steht. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, dieses schwierige Thema in eine sehr gute Geschichte zu bringen. Es macht sehr deutlich, wie schwer oder auch wie einfach der Umgang mit jemandem ist, der weiß, dass er nicht mehr lange leben wird.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen und es ist leicht verständlich. Der Inhalt ist sehr mitfühlend und berührend.

Zum Inhalt:
Fred ist alleinerziehender Vater vom 13-jährigen Phil. Er hat gerade seine Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter beendet. Karla ist die erste Person, die er auf dem Weg zum Tod begleiten wird. Karla hat Krebs und sie weiß, dass sie nur noch ein halbes Jahr oder auch weniger zu leben hat. Allerdings kommen Fred und Karla nicht gut miteinander klar. Fred möchte alles besonders gut machen und tritt dabei auch gerne mal in ein Fettnäpfchen (oder eher ein Fett-Topf).

Karla ist in ihrem gesamten Leben immer ihren Weg gegangen und möchte auch zu ihrem Lebensende sich nicht von jemand anderem etwas sagen lassen - sie ist schon recht eigensinnig. Ganz anders als Fred, kommt sein Sohn Phil bestens mit Karla klar und die beiden werden sich gegenseitig sehr wichtig. Letztendlich profitiert davon auch ein sehr viel besseres Verhältnis zwischen Fred und Phil.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das führt zu einer sehr nachdenklichen aber auch humorvollen Geschichte zu einem sehr schwierigen und unschönen Thema.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Der Wahrheit auf der Spur

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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In diesem Buch geht es hauptsächlich um Zoe. Als sie 15 Jahre alt war hat ein Autounfall ihr Leben komplett verändert. Zoe ist sehr begabt und eine leidenschaftliche Klavierspielerin. Für die Schule die ...

In diesem Buch geht es hauptsächlich um Zoe. Als sie 15 Jahre alt war hat ein Autounfall ihr Leben komplett verändert. Zoe ist sehr begabt und eine leidenschaftliche Klavierspielerin. Für die Schule die sie besucht, hat sie ein Stipendium bekommen. Für Zoe ist es an der Schule nicht einfach. Sie findet nur schwer Kontakt zu den anderen Mitschülern. Als Zoe mit ihrer Freundin auf einer Party ist, hat sie die leise Hoffnung, dass sich doch nun einiges zum Guten wenden könnte, doch dann passiert der verhängnisvolle Autounfall. Zoe selber ist das Auto gefahren, obwohl sie keinen Führerschein hat. Ihre drei Mitfahrer haben den Unfall nicht überlebt. Zudem wurde festgestellt, dass Zoe alkoholisiert war. Zoe wird verurteilt.

Drei Jahre später führt sie ihr "zweites Leben". Die Mutter hat sich inzwischen von Zoes Vater getrennt und hat wieder geheiratet. Die Familie wohnt in einer anderen Stadt, wo man die Vergangenheit von Zoe und ihrer Familie nicht kennt. Die Familie besteht aus Zoe, ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und dessen Sohn und Grace, dem Baby ihrer Mutter und ihres Stiefvaters. Alles scheint in Ordnung, bis eines Tages bei einem Klavierkonzert von Zoe und ihrem Stiefbruder der Vater eines bei dem Autounfall verstorbenen Mädchens aufsteht und Zoe schwer beschuldigt. Genau in dieser Nacht wird Zoes Mutter zu Hause tot aufgefunden.

Das Buch erzählt eigentlich nur an dem Abend des Konzertes und den darauffolgenden Tag. Die einzelnen Kapitel werden aus Sicht der unterschiedlichen Familienmitgliedern erzählt. Durch diese unterschiedliche Sichtweise kommt eine ganz besondere Spannung auf, die bis zum Schluss erhalten bleibt.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein sehr schöner Roman über traurig, schön bis lecker

Das Brombeerzimmer
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Zunächst einmal überzeugt das Buch durch seine schöne Umschlaggestaltung. Die finde ich sehr gelungen und das Buch fühlt sich sehr schön an. Da kann es mit der Freude am Lesen schon beginnen. Insgesamt ...

Zunächst einmal überzeugt das Buch durch seine schöne Umschlaggestaltung. Die finde ich sehr gelungen und das Buch fühlt sich sehr schön an. Da kann es mit der Freude am Lesen schon beginnen. Insgesamt ist dieser Roman sehr einfach zu lesen und bereit damit unbeschwertes Lesevergnügen. Zum Ende hin hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird und das Lüften des Familiengeheimnisses bewusst hinausgezögert wird.

Zum Inhalt: Seit einem Jahr schon muss Nora ohne ihren geliebten Julian leben. Die beiden waren sehr glücklich miteinander und hatten noch so viel vor. Doch nach einem Herzinfarkt wird Julian aus dem Leben gerissen. Er überlebt den Infarkt nicht. Für Nora bricht die Welt zusammen. Auch nach einem Jahr hat sie nicht das Gefühl, dass ihre Trauer weniger wird. Aber sie hat auch großartige Unterstützung von ihrer Freundin und von ihrer Mutter. Dann findet sie einen Brief von Julians Großtante Klara. Beim Erwähnen dieser Großtante erfährt Nora bei Julians Familie teilweise eine deutliche Ablehnung. Warum ist das so, was hat sich da in früheren Jahren in der Familie ereignet?


Dieses Buch ist sehr schön geschrieben und am Anfang auch sehr traurig, da musste ich doch tatsächlich ein paar Tränen verdrücken. Gespickt ist dieses wunderschöne Buch mit sehr leckeren Rezepten, z. B. ein vielversprechendes Holunderblütengelee, eine Brombeerkonfitüre mit Lavendelblüten oder ein Gurkenlikör. Das Holunderblütengelee und den Gurkenlikör werde ich auf jeden Fall ausprobieren!

Auf jeden Fall spreche ich für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Der zweite Fall für Klaudia Wagner - ein solider Regionalkrimi

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, kommt man meiner Meinung nach gut in diesen zweiten Fall hinein. Die Autorin vermittelt auf eine gelungene Weise die Geschehnisse aus dem ersten Buch, so hat ...

Auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, kommt man meiner Meinung nach gut in diesen zweiten Fall hinein. Die Autorin vermittelt auf eine gelungene Weise die Geschehnisse aus dem ersten Buch, so hat der Leser nicht das Gefühl, dass er was verpasst hat. Ich lese sehr gerne Krimireihen, weil man trotz eines neuen Falles immer wieder auf bekannte und sympathische Charaktere trifft. Genau so geht es mir auch bei dieser Spreewald-Krimi-Reihe.

In diesem Buch geht es um einen rumänischen Gurkenarbeiter, der tot in einem Fließ gefunden wird. War es ein Unfall oder wurde er umgebracht? Auf einem Fest am Abend zuvor war der rumänische Gurkenarbeiter an einem Streit beteiligt. Gibt es dort einen Zusammenhang? Oder hat dieser Tod vielleicht sogar einen rassistischen Hintergrund? Klaudia mit ihrem Team ist fleißig am Ermitteln, doch so richtig kommt sie dem ganzen nicht auf die Spur und dann gibt es eine weitere Tote.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und verständlich und es rund herum ein solider Regionalkrimi, der ohne viel "Schnickschnack" auskommt und das gefällt mir sehr gut.

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall von Klaudia Wagner.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Ferrante-Fieber

Die Geschichte eines neuen Namens
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Ich habe in den bisherigen Meinungen oft gehört, dass es sehr hilfreich ist, wenn man den ersten Teil dieser Neapolitanischen Saga gelesen hat. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und fand das auch ...

Ich habe in den bisherigen Meinungen oft gehört, dass es sehr hilfreich ist, wenn man den ersten Teil dieser Neapolitanischen Saga gelesen hat. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und fand das auch nicht tragisch. Auf den ersten Seiten werden die Familien quasi vorgestellt und auch durch das Geschriebene der ersten Kapitel habe ich das Gefühl, dass neue Leser "auf Stand" gebracht werden.

Es geht um die Freundinnen Elena und Lila in den 1960-er Jahren. Lila ist gerade frisch verheiratet, doch glücklich ist sie nicht. Elena hingegen macht Abitur und entscheidet sich anschließend für ein Studium. Trotz dieser sehr unterschiedlichen Lebensweisen und der vorhandenen Distanzen verbindet die beiden eine sehr besondere Freundschaft.

Die Autorin überzeugt mit ihrem besonderen Schreibstil. Der Leser fühlt sich regelrecht nach Italien in die 60-er Jahre versetzt.