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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2019

Ein herrlich skurriler Roadtrip

Den Mond aus den Angeln heben
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Ihr seht am Klappentext schon, dass dieses Jugendbuch etwas außerhalb der Norm liegt. Die Figuren, die Stimmung, die Handlung – alles ist eher ungewöhnlich und ziemlich eigen. Ich bin froh, das ich die ...

Ihr seht am Klappentext schon, dass dieses Jugendbuch etwas außerhalb der Norm liegt. Die Figuren, die Stimmung, die Handlung – alles ist eher ungewöhnlich und ziemlich eigen. Ich bin froh, das ich die Geschichte nicht gelesen, sondern gehört habe, denn der Sprecher Andreas Fröhlich hat viel dazu beigetragen, diese besondere Stimmung positiv zu übermitteln. Gelesen hätte mir diese Andersartigkeit, glaube ich nicht so gut gefallen.

Was mich während des Hörens immer wieder erstaunt hat, war der schöne Gegensatz zwischen Grausamkeit und Warmherzigkeit. Das Schicksal trifft die Geschwister zwar hart, aber trotzdem muss man die beiden Kinder einfach lieben. Gerade die Ratte hat eine so tolle Art an sich, auf Fremde zuzugehen, sich selbst zu vertrauen und hoffnungsvoll in die Zukunft zu sehen, obwohl das Leben es nicht gut mit ihr meint.
Ein Leben als Waise, auf der Straße und allen möglichen Gefahren ausgesetzt ist sicherlich kein Zuckerschlecken.
Mir hätten diese reellen Gefahren schon gereicht, aber der Autor baut hier leider noch so viel mehr ein, das die Geschichte stellenweise weit überzogen ist. Daher rührt auch mein Abzug in der Bewertung. Hier wäre etwas weniger klar mehr gewesen.

Fazit:
Ein ganz spezieller Roadtrip, auf den man sich einlassen muss. Hier macht für mich das Lesen einer Leseprobe oder das Reinhören vor dem Kauf mal wirklich Sinn, denn es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich mochte das Hörbuch und würde 4/5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Dieses Jugendbuch hat mehr zu bieten, als die süßliche Optik vermuten lässt

Nur ein Tag
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Und zwar geht es in der Geschichte darum, das die eher konservative Allyson, mit ihrer Freundin Melanie einen Trip quer durch Europa macht. An einem ihrer letzten Tage lernt sie Willem kennen und verliebt ...

Und zwar geht es in der Geschichte darum, das die eher konservative Allyson, mit ihrer Freundin Melanie einen Trip quer durch Europa macht. An einem ihrer letzten Tage lernt sie Willem kennen und verliebt sich auf den ersten Blick. Er läd sie ein, für einen Tag mit ihm nach Paris zu gehen und statt wie es für sie typisch wäre, die sichere Variante zu wählen, geht sie das Risiko ein und reist mit diesem wildfremden Mann nach Paris und verbringt dort das Abenteuer ihres Lebens.

Von diesem Abenteuer und der Suche nach sich selbst handelt „Nur ein Tag“. Dabei macht Allyson depressive und lustlose Zeiten durch, die fast dafür gesorgt hätten, dass ich das Buch vorzeitig zuklappe. Ganz im Ernst – hier war ich zwischenzeitlich wirklich genervt von so viel Selbstmitleid. Dann hat sie aber zum Glück die Kurve gekriegt und sich zu einer mutigen und kreativen jungen Frau entwickelt, bei der es Freude macht ihr zu folgen. Manch eine Unternehmung hätte mir und euch sicherlich auch Spaß gemacht.
Die Reisen und Abenteuer sind aber nicht wirklich das, was dieses Buch ausmacht. Vielmehr nimmt einen die unterschwellige Stimmung einfach mit und lässt einen über manchen Schwachpunkt großzügig hinwegsehen. Neben der Depression ist das vor allem die Tatsache, dass vieles doch echt konstruiert erscheint. So viele Zufälle kann es nicht geben. Trotz dieser Makel ist das Buch ein „Wohlfühlbuch“, mit dem man sich gerne die Zeit vertreibt.

Fazit:
Ein Wohlfühlbuch über die Reise zu sich selbst und eine Liebesgeschichte, bei der man sich manchmal die Haare raufen möchte.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Magie, Freundschaft und was zum Naschen

Cassandra Carpers fabelhaftes Café
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In diesem Buch geht es um Emma, ein ganz normales Mädchen, was sich nach dem Genuss eines Cupcakes in einer Welt voller Magie wiederfindet. Einer Welt, die für sie allerhand Aufgaben und Abenteuer bereithält. ...

In diesem Buch geht es um Emma, ein ganz normales Mädchen, was sich nach dem Genuss eines Cupcakes in einer Welt voller Magie wiederfindet. Einer Welt, die für sie allerhand Aufgaben und Abenteuer bereithält. Sie muss Freundschaften schließen, lernen Gut und Böse zu unterscheiden, ein magisches Buch zu bewachen und ein Händchen für gefährliche Haustiere zu haben. Puh, ganz schön viel für ein gewöhnliches Mädchen. Doch mit der richtigen Unterstützung kann jeder über sich hinaus wachsen.

Die Geschichte ist wirklich nett, sowohl für Eltern, als auch für Kinder (oder natürlich auch erwachsene Leser mit einem ♥ für Kinderbücher wie mich).
Man fühlt sich über das ganze Buch hinweg gut unterhalten, auch wenn es mehrere kleine Kritikpunkte gibt. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht. Darunter fallen für mich zeitweise dürftige Beschreibungen, aber auch mangelnde Hintergründe für die Handlungsweisen der Figuren. Manchmal reagieren sie gar nicht oder für mich nicht nachvollziehbar ohne eine Erklärung seitens der Geschichte. Das lässt manche Szenen seltsam erscheinen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Länge der Kapitel, die für Kinder deutlich zu umfangreich ausfallen. Allgemein fehlt dem Buch einfach so ein wenig der kindliche Charme, den manch anderer Titel dieses Genres bietet.
Trotzdem muss man klar sagen, dass die Geschichte ein schöner Zeitvertreib ist. Emma als durchschnittliches Mädchen, bzw. sogar als unterdurchschnittlich? beschrieben, ist einfach eine nette Heldin. In ihr finden sich sicherlich viele Kinder wieder. Sie verkörpert für mich Neugierde und Mut genauso wie Ängstlichkeit und Verletzlichkeit. Ihre Freundin Paula bringt die nötige Andersartigkeit ins Spiel, um die Sache interessant zu machen. (Wobei mich auch nach dem Lesen noch interessiert hätte, warum sie sich so kleidet?)
Bei den restlichen Figuren mochte ich besonders Emmas feuriges neues Haustier. Worum es sich dabei handelt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.

Fazit:
Eine hübsche Geschichte die noch einen Feinschliff gebraucht hätte, um die volle Punktzahl zu bekommen. Trotzdem gibts eine Empfehlung für junge Lesemäuse.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Fantasie
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.04.2019

Zeitlos stilsicher

Dress like a Parisian
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Mit diesem Ratgeber der französischen Mode bekommen alle Fashionistas dieser Welt, einen guten Leitfaden für die tägliche Garderobenauswahl an die Hand.
Übersichtlich dargestellt befasst sich das Buch ...

Mit diesem Ratgeber der französischen Mode bekommen alle Fashionistas dieser Welt, einen guten Leitfaden für die tägliche Garderobenauswahl an die Hand.
Übersichtlich dargestellt befasst sich das Buch mit dem, was den Stil der Pariserinnen ausmacht – schlichte Eleganz, natürlich Verführung und Alltagstauglichkeit. Dabei umfasst die Themenauswahl alles Notwendige, worüber ich euch hier eine kurze Übersicht geben möchte.

1. Farben
2. Muster
3. Silhouette
4. Basics
5. Stoffe
6. Accessoires
7. Styles
8. Schönheit für dich (Körperform, Hautton etc.)

Jedes Kapitel gibt dabei wirklich umfangreiche Auskünfte darüber, wie ein Kleidungsstück beschaffen sein sollte, wie es kombiniert werden kann und was in jedem Kleiderschrank enthalten sein sollte. Für Menschen, die wenig modeaffin sind, werden einige Begriffe wohl unbekannt sein, sodass hier selbstständig recherchiert werden muss. In der Menge dieser verwendeten Begriffe sehe ich einen kleinen Kritikpunkt. Ebenso in den Fotos, die als gute Beispiele dienen sollen. Als Idee absolut sinnvoll, die Auswahl lässt allerdings manchmal zu wünschen übrig. Einige Fotos wirken doch recht unvorteilhaft und animieren mich nicht dazu, mich entsprechend zu stylen.
Sehr gut dagegen gefielen mir die Illustrationen, die das Buch hochwertiger machen.
Allgemein ist die Qualität des Buches – beispielsweise die Bindung – wirklich gut, was als Tipp auch immer wieder für die Klamotten gelten sollte. Lieber ein teures Teil für Jahre geshoppt, als ständig billigen Tand. Dies ist nur einer von vielen goldrichtigen Ratschlägen, die auch dem größten Modemuffel helfen sollten, seinen Kleiderschrank entsprechend zu bestücken.

Fazit:
Nicht nur für Modefreaks geeignet. Von diesem wertigen Ratgeber hat der Anfänger, wie auch der Profi in Sachen Outfit lange etwas.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Licht und Schatten

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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„Sag Wind und Feuer, wo sie halt machen sollen…
aber nicht mir.“

Mit diesem Zitat von Charles Dickens startet eine Jugenddystopie, die ich so nicht erwartet hätte. Die Grundbausteine zwischen neuer Welt, ...

„Sag Wind und Feuer, wo sie halt machen sollen…
aber nicht mir.“

Mit diesem Zitat von Charles Dickens startet eine Jugenddystopie, die ich so nicht erwartet hätte. Die Grundbausteine zwischen neuer Welt, Krieg und Liebe sind die gewohnten Elemente, jedoch hält sich die Autorin längst nicht an alle Klischees.

Direkt zu Anfang geht sie mit ihrer Erzählweise schon ein großes Risiko ein, denn anstatt einer sanften Einführung in ein uns unbekanntes Setting, erwartet den Leser ein Sprung mitten hinein in die Geschichte, die erst nach etwa einem Drittel des Buches verständlicher wird. Da ich dieses Buch als Rezensionsexemplar bekommen habe, kam aufgeben für mich nicht infrage, hätte ich es als gekauftes Exemplar gelesen, hätte ich es wahrscheinlich vorher schon zugeklappt. Somit ist die Art und Weise zu schreiben eher unklug gewählt und es sollte jedem Leser dieses Buches bewusst sein, das der Einstieg alles andere als angenehm ist.

Aber…

Dafür wird man spätestens ab der Hälfte des Buches mit einer ungewöhnlichen Geschichte belohnt. Brutal, ungeschönt und auf merkwürdige Weise ehrlich erleben wir das Schicksal der jungen Lichtmagierin Lucie, die als Hauptfigur absolut polarisiert.
Sie vereint so viele Eigenschaften und Rollen in sich, das ich hier jede Meinung über sie nachvollziehen könnte. Die Bandbreite bei uns Lesern dürfte bestimmt sehr schwanken. Ich mochte an ihr vor allem ihre Ehrlichkeit bezogen auf sich selbst. Sie sieht ein, das sie eine Lügnerin ist, die sich oft von ihren Ängsten leiten lässt und lieber alles Unrecht in Kauf nimmt, solange sie damit ihren eigenen Hintern retten kann. Gleichzeitig ist sie eine loyale Gefährtin und steht ein, für diejenigen, die sie liebt, auch wenn sie ihnen genauso vorurteilsbelastet gegenübertritt, wie sie es selbst verabscheut.
Mein persönlicher Favorit der Geschichte ist Carwyn, dessen gleichzeitig spöttische, liebevolle und sich selbst bewusste Art mir sehr zugesagt hat. Er verhält sich manchmal wie ein kleines Kind und man mag ihn schütteln, doch ist er im Grunde sehr liebenswert.
Die Hauptfigur Ethan bleibt eher blass, sodass es über ihn nicht viel zu sagen gibt.

Bevor ich meine Rezi schließe, möchte ich noch kurz auf die Brutalität der Geschichte eingehen. Man sollte sich von dem hübschen Cover nicht blenden lassen und eine süßliche Story erwarten. Wer Gewalt nicht mag und Happy Ends erwartet, sollte das Buch im Laden liegen lassen. Wer offen ist für Unvorhersehbares und menschliche Abgründe kann hier gerne zugreifen.

Fazit:
Wer es über das erste Drittel hinaus schafft, wird belohnt werden.