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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2019

Optisch ein Knaller, Inhalt Mittelmaß

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Worum geht es in Fire and Frost ?
Es geht um eine Welt in der Feuer und Eis in ewigen Krieg liegen, in dem seit Jahren der mächtige Frostkönig die Oberhand hat. Um seine Macht weiter zu stärken, ist er ...

Worum geht es in Fire and Frost ?
Es geht um eine Welt in der Feuer und Eis in ewigen Krieg liegen, in dem seit Jahren der mächtige Frostkönig die Oberhand hat. Um seine Macht weiter zu stärken, ist er im ganzen Land auf der Suche nach Firebloods wie Ruby, die die Magie der Flammen für sich nutzen können. Sein Ziel ist es, sie alle auszulöschen. Als seine Soldaten eines Tages in Rubys Dorf kommen, verhaften sie das Mädchen und bringen ihre Mutter vor ihren Augen um. Noch im Gefängnis schwört sie dem grausamen König Rache und als der junge Frostbloodkrieger Arcus ihr ein Angebot macht, kann sie trotz Misstrauen nicht ablehnen. Der Handel: Er befreit sie aus dem Gefängnis, dafür tötet sie den König.

Meinung:
Der Aufbau der Geschichte funktioniert nach dem klassischen Schema für Jugend/Fantasybücher. Kampf, Verrat, Liebe, besondere Fähigkeiten und eine kleine Dreiecksgeschichte treffen aufeinander und bilden mit einem schönen Setting einen soliden Hintergrund. Die Idee der Fähigkeiten, die sich Eis und Feuer zunutze machen, gefiel mir, ebenso wie die entsprechende Umgebung dazu. Auch die Figuren der Geschichte mochte ich trotz vorhersehbaren Handelns. Leider kam die durchschlagende Spannung bei mir nicht so auf. Ich war nicht desinteressiert oder so, aber eben auch nicht so gefesselt, wie es sich ein Autor sicherlich wünschen würde. Dafür wiederholte sich einfach zu vieles, vor allem in den Kampfszenen und die ständigen Beschreibungen der doch so hübschen blauen Augen nahmen den Dampf zusätzlich raus.
Die Intrigen hingegen waren genau nach meinem Geschmack und für mich gut und schlüssig aufgebaut. Ebenso wie der Trainingsprozess den Ruby durchläuft.

Fazit:
Optisch ein Highlight, das inhaltlich nicht ganz mithalten konnte. Trotzdem eine solide Unterhaltung.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Schöne Idee, gutes Setting, viel Naivität

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Das Autorinnenduo Rose Snow bringt mit "Ein Augenblick für immer" den Auftakt einer neuen Jungend/Romance-Reihe an den Start.

In dieser Reihe geht es um die junge, deutsche June, die für ihren Abschluss ...

Das Autorinnenduo Rose Snow bringt mit "Ein Augenblick für immer" den Auftakt einer neuen Jungend/Romance-Reihe an den Start.

In dieser Reihe geht es um die junge, deutsche June, die für ihren Abschluss ein Jahr lang nach England geht, um dort eine renommierte Schule zu besuchen, die sie auf ihr Studium vorbereiten soll. Während ihres Auslandsjahres wohnt June bei ihrem Onkel und ihren zwei gut aussehenden Cousins auf einem herrschaftlichen Anwesen in Cornwall. Einem Anwesen, das neben allerlei Komfort auch zahlreiche Geheimnisse birgt. Eins davon wird Junes Leben nachhaltig verändern, denn es weckt in ihr eine alte Gabe, von der sie nie auch nur geahnt hat.

Meinung:
Ein Buch, das in etwa hält, was der Klappentext verspricht. Als Leser bekommt man in erster Linie eine Liebesgeschichte, bzw. in diesem Fall eine Dreiecksgeschichte und nebenbei noch einen magischen Faktor. Die Liebelei steht allerdings klar im Vordergrund und untergräbt den Fantasyaspekt. Ob dem Leser das gefällt, ist natürlich Geschmackssache, ich finde es aber positiv das der Klappentext schon vor der Dreiecksgeschichte warnt.
Diese finde ich an sich auch nicht so schlimm, mag in diesem Fall allerdings die Art und Weise von Blake nicht. Man hat das Gefühl er sei einem Jahrhundert entsprungen, in dem Frauen keinerlei Rechte haben und man dringend das Denken für sie übernehmen muss. Dagegen tut June wenig. Sie versucht ihn anzuzicken, sobald sie aber in seine wahnsinnig blauen Augen schaut, rudert sie wieder zurück. Kein schönes Vorbild für die Zielgruppe und für mich ein Stern Abzug.

Ansonsten gefällt mir die Geschichte wirklich gut. Das Setting in Cornwall ist traumhaft und sehr lebendig beschrieben. Auch die Nebenfiguren sagen mir zu und mildern June und Blakes Makel ein wenig. Was mir noch fehlt ist der magische Anteil. Angerissen wurde er schon, aber was wirklich dahintersteckt, kam nur am Schluss ansatzweise zum Vorschein. Hier freue ich mich auf den nächsten Band, der hoffentlich etwas mehr Fokus auf die Magie legen wird.

Fazit:
Ein angenehmer Einstieg mit viel Potenzial, der aber weniger machohaft hätte sein sollen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Da wäre mehr drin gewesen

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Seit Flinns Halbbruder Jonte vor zwei Jahren fast spurlos verschwand, wünscht sich Flinn nichts sehnlicher, als wieder bei ihm zu sein. Deshalb sitzt sie regelmäßig am kleinen Bahnhof von Weidenborstel, ...

Seit Flinns Halbbruder Jonte vor zwei Jahren fast spurlos verschwand, wünscht sich Flinn nichts sehnlicher, als wieder bei ihm zu sein. Deshalb sitzt sie regelmäßig am kleinen Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, an dem Jonte verschwand. Dabei passiert eines Tages etwas Unglaubliches. Ein Zug fährt ein und bringt Flinn in das Abenteuer ihres Lebens, denn es ist kein gewöhnlicher Zug, sondern der Weltenexpress. Ein magischer Internatszug für außergewöhnliche Kinder, der eine Menge Abenteuer für Flinn bereithält.

Meinung:
Anca Sturm hatte mit dem Weltenexpress, eine wie ich finde großartige Idee. Ein rollendes Internat, das immer in Betrieb, quer durch die Welt reist und ganz besondere magische Eigenschaften hat. Ein schöneres Setting hätte sich die Autorin für mich und alle Liebhaber von Harry Potter und anderen Internatsgeschichten kaum aussuchen können. Zum Teil schafft sie es auch ähnlich schöne Details zu zaubern wie Rowling und Co. beispielsweise zeigen Buchstaben unter den Fenstern immer an, wo sich der Zug gerade befindet. Geht es in den nächsten Ort, sortieren sie sich selbst neu.
Auch der Rest der Einrichtung ist wirklich hübsch. Trotzdem fehlt mir überall eine Spur des Zaubers, den andere Bücher in dieser Richtung verströmen. Es wirkt alles ein wenig unausgereift. Ebenso geht es mir mit der Geschichte. Sie ist in ihren Grundzügen wunderbar, schafft es aber nicht richtig mitzureißen. Es fehlt an Spannung und Witz, sodass hier viel Potenzial verschenkt wurde.
Ganz im Gegensatz dazu stehen allerdings die Charaktere. Die Figuren sind allesamt liebevoll und mit viel Fantasie gezeichnet. Hier schafft Anca Sturm das, was man sich auch vom Setting erhofft hätte. Ein Grund für mich auch Band 2 zu lesen, obwohl es ein paar Schwächen gab.

Fazit:
Wunderschönes Setting und eine etwas maue Geschichte. Durch tolle Figuren aber auf jeden Fall Potenzial für den nächsten Band.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Eindrückliches Thema mit furchtbarem Ende

Vox
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100 Wörter am Tag. Das ist alles was Frauen in den USA in Zukunft zur Verfügung steht. Sie wissen nicht wie es soweit kommen konnte, aber müssen jetzt mit den Konsequenzen leben. Wird sich die Bevölkerung ...

100 Wörter am Tag. Das ist alles was Frauen in den USA in Zukunft zur Verfügung steht. Sie wissen nicht wie es soweit kommen konnte, aber müssen jetzt mit den Konsequenzen leben. Wird sich die Bevölkerung erheben und die Stimmen der Frauen zurückfordern oder bleibt alles stumm?

Meinung:
Christine Dalcher reiht sich mit ihrem Buch Vox in die aktuelle Disskusion um Frauenrechte ein. Spätestens seit Debatten wie der #metoo-Bewegung rückt öffentlicher Aufstand von Frauen wieder mehr in den Vordergrund. Und genau darum geht es auch in diesem dystopischen Roman. Es betrifft in diesem Fall die Stimme, die sie den Frauen nehmen wollen. Im wörtlichen, wie übertragenen Sinn. Denn mit der Stimme, gehen auch Arbeit, Freizeit und Soziales verloren. Dabei spielen Staat, Kirche und Gesellschaft als Verursacher eine gleichermaßen große Rolle.

Das Thema ist also ebenso wichtig wie interessant wenn man sich die Konsequenzen vor Augen führt. Dafür bekommt die Autorin auf jeden Fall einige Pluspunkte. Auch die Mischung aus Dystopie und wissenschaftlichem Roman verbuche ich als spannende Zusammensetzung. Weniger gut gefallen hat mir teilweise der Schreibstil. An sich schön zu lesen, aber zu häufig mit unnötiger Vulgärsprache. Ebenso gibt es Abzug dafür, dass der Roman immer wieder konstruiert daher kam, besonders beim Ende schüttelt es mich regelrecht. So bleibt von einem spannenden und thematisch tollen Roman leider nur eine mittlere Bewertung übrig. Ich hätte mir nach einem vielversprechenden Anfang mehr von der Autorin gewünscht.

Fazit:
Eine Leseempfehlung von mir trotz Schwachstellen, denn das Thema ist einfach wichtig.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Zwiegespalten

Children of Blood and Bone
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Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie ...

Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie um ein ganz normales Jugendbuch. Gut gegen Böse, magische Elemente, erste Liebe und eine Menge Abenteuer. Diesmal im Gegensatz zu den meisten Jugendbüchern aber mit afrikanischem Flair und dunkelhäutigen Figuren. Eine Besonderheit die mir gut gefallen hat, eben weil sie sich von der Masse in diesem Genre abhebt. Zu Beginn stolpert man ein wenig über die fremden Begriffe, die recht zahlreich auftreten, was mich aber nicht gestört hat. Für mich sind sie eine gute Unterstützung für die exotische Stimmung.

Leider findet sich sonst wenig, was so bisher nicht da gewesen ist. Die Unterdrückung bestimmter Volksgruppen, die böse Monarchie und all das kennen wir aus vielen anderen Büchern. Ich hatte gehofft, das die magischen Elemente des Buches aussergewöhnlicher sein würden. Das Potenzial dazu hätten sie gehabt, nur leider kommt für meinen Geschmack zu wenig Magie rüber. Sehr schade, denn wenn die Zauberkunst eine Rolle spielte, fand ich die Szenen sehr schön zu lesen.

Aber es muss ja auch nicht immer das Rad neu erfunden werden, der Leser freut sich ja einfach über eine gut geschriebene Geschichte. Das ist hier bis auf einige logische Schwächen der Fall. Man hat einfach manchmal das Gefühl ein Erstlingswerk zu lesen. Es holpert hier und da in der Sprache und es werden zu viele Ideen verarbeitet, um alle in ein Buch zu pressen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Ich mochte nicht alle Charaktere, habe aber mit manchen wirklich mitgelitten, so das ich am Ende denke, die Geschichte macht Spaß, wenn man sie nicht allzu kritisch beäugt.

Fazit:

Wie man sehen kann bin ich wirklich hin- und hergerissen weil sowohl positiv als auch negativ die Liste recht lang ist. Mein Rat an euch lautet einfach, euch nicht zu sehr von dem Hype beeinflussen zu lassen. Für den kann die Autorin nichts. Bildet euch einfach eine eigene Meinung und schaut ob ihr euch von dem afrikanischen Flair anstecken lasst.