„Shame and Scandal in the Family“
Die andere FrauAuf diesem 11. Band, mit dem Psychologen Joe O’Loughlin und dem pensionierten Detektiv Ruiz, steht am Cover “Psychothriller”. Deshalb habe ich ihn gelesen. Doch unter einem „Thriller“ verstehe ich etwas ...
Auf diesem 11. Band, mit dem Psychologen Joe O’Loughlin und dem pensionierten Detektiv Ruiz, steht am Cover “Psychothriller”. Deshalb habe ich ihn gelesen. Doch unter einem „Thriller“ verstehe ich etwas anderes: Cliffhanger nach einem Kapitel oder auch das Vorhersehen von gefährlichen Situationen durch den Leser, sucht man vergeblich. Keine der Figuren steht unter Zeitdruck. Alles kommt, wie es kommt.
Familiensaga wäre richtiger, aber nicht wirklich richtig. Für einen Roman zu viel Krimi. Der Schwerpunkt liegt auf Joe’s Seele, auf seiner Psyche. Melancholisch und gleichzeitig spannend erzählt, das zum Nachdenken anregt.
„Psycho“ stimmt also, vor allem, weil auch die Figuren sich hervorragend entwickeln. Weitere Spannung erzeugt der Text durch sein Whodunit–Format. Die Fragen: „Wer, Was, Wann, Warum“ zwingen einem förmlich zum steten Weiterlesen.
Robothams bedient sich einer schnörkellosen, aber detailverliebten, ehrlichen Sprache, die mich sehr angesprochen hat. Die Szenen, die er beschreibt, sind manchmal düster und geben der Geschichte viel Atmosphäre. Richtige Action findet man nur vereinzelt.
Übrigens: Der Text hat mich ein wenig an das Lied: „Shame and Scandal in the Family“ erinnert! Soll ja in den besten Familien vorkommen!