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Veröffentlicht am 03.04.2024

Große Empfehlung!

Mehr Feminismus! Ein Manifest / Liebe Ijeawele ... Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden
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Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, ...

Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, habe ich dann gleich noch ein zweites hinterhergeschoben. Große Empfehlung!


WE SHOULD ALL BE FEMINISTS

"We should all be feminists" ist mehr Essay ist Buch und beruht auf dem berühmten TED-Talk der Autorin (wer diesen noch nicht gesehen hat, wird die halbe Stunde Lebenszeit definitiv nicht bereuen!). Trotz der der Kürze ist der Essay ein sehr informativer und inspirierender Rundumschlag zu allem, was zum Thema Feminismus beachtet werden muss. Auch wenn ich fälschlicherweise in meiner Bubble (links-grüne Psychologiestudierende im gemütlichen Freiburg) gerne mal davon ausgehe, dass mittlerweile ein grundlegendes Verständnis zur Gleichheit von Menschen etabliert wurde und der Feminismus als erstrebenswerte Geisteshaltung in der Gesellschaft angekommen ist, stolpere ich im Netz und im persönlichen Umfeld immer wieder über Aussagen, die mir das genaue Gegenteil vor Augen halten. Wem mir in Zukunft dumm kommt, werde ich ohne großen Kommentar den Link zum TED-Talk schicken.


"Some people ask: “Why the word feminist? Why not just say you are a believer in human rights, or something like that?” Because that would be dishonest. Feminism is, of course, part of human rights in general—but to choose to use the vague expression human rights is to deny the specific and particular problem of gender. It would be a way of pretending that it was not women who have, for centuries, been excluded. It would be a way of denying that the problem of gender targets women.“



DEAR IJEAWELE: A FEMINIST MANIFESTO IN FIFTEEN SUGGESTIONS

Nachdem die Autorin in "We Should All Be Feminists" erklärt hat, weshalb eine feministische Geisteshaltung in unserer Welt dringend notwendig ist, dreht sich "Dear Ijeawele" darum, wie man Kinder mit einer feministischen Haltung erziehen kann. Ursprünglich basierend auf einem Brief an ihre Freundin, die kürzlich eine Tochter zur Welt gebracht hat, fasst die Autorin viele gute Denkanstöße zusammen und geht auf viele unterschiedliche gesellschaftliche Aspekte ein. Auch wenn man viele Punkte noch vertiefen könnte und auf den 66 Seiten nicht viel Komplexität und verschiedene Sichtweisen möglich sind, kann ich das Büchlein als Geschenk zum Lesen oder Hören sehr empfehlen: Eine gelungene, kurze Zusammenfassung aktueller feministischer Ideen und Grundsätze in 15 Unterpunkten.


“Teach her that if you criticize X in women but do not criticize X in men, then you do not have a problem with X, you have a problem with women."

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2024

Große Empfehlung!

Mehr Feminismus!
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Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, ...

Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, habe ich dann gleich noch ein zweites hinterhergeschoben. Große Empfehlung!


WE SHOULD ALL BE FEMINISTS

"We should all be feminists" ist mehr Essay ist Buch und beruht auf dem berühmten TED-Talk der Autorin (wer diesen noch nicht gesehen hat, wird die halbe Stunde Lebenszeit definitiv nicht bereuen!). Trotz der der Kürze ist der Essay ein sehr informativer und inspirierender Rundumschlag zu allem, was zum Thema Feminismus beachtet werden muss. Auch wenn ich fälschlicherweise in meiner Bubble (links-grüne Psychologiestudierende im gemütlichen Freiburg) gerne mal davon ausgehe, dass mittlerweile ein grundlegendes Verständnis zur Gleichheit von Menschen etabliert wurde und der Feminismus als erstrebenswerte Geisteshaltung in der Gesellschaft angekommen ist, stolpere ich im Netz und im persönlichen Umfeld immer wieder über Aussagen, die mir das genaue Gegenteil vor Augen halten. Wem mir in Zukunft dumm kommt, werde ich ohne großen Kommentar den Link zum TED-Talk schicken.


"Some people ask: “Why the word feminist? Why not just say you are a believer in human rights, or something like that?” Because that would be dishonest. Feminism is, of course, part of human rights in general—but to choose to use the vague expression human rights is to deny the specific and particular problem of gender. It would be a way of pretending that it was not women who have, for centuries, been excluded. It would be a way of denying that the problem of gender targets women.“



DEAR IJEAWELE: A FEMINIST MANIFESTO IN FIFTEEN SUGGESTIONS

Nachdem die Autorin in "We Should All Be Feminists" erklärt hat, weshalb eine feministische Geisteshaltung in unserer Welt dringend notwendig ist, dreht sich "Dear Ijeawele" darum, wie man Kinder mit einer feministischen Haltung erziehen kann. Ursprünglich basierend auf einem Brief an ihre Freundin, die kürzlich eine Tochter zur Welt gebracht hat, fasst die Autorin viele gute Denkanstöße zusammen und geht auf viele unterschiedliche gesellschaftliche Aspekte ein. Auch wenn man viele Punkte noch vertiefen könnte und auf den 66 Seiten nicht viel Komplexität und verschiedene Sichtweisen möglich sind, kann ich das Büchlein als Geschenk zum Lesen oder Hören sehr empfehlen: Eine gelungene, kurze Zusammenfassung aktueller feministischer Ideen und Grundsätze in 15 Unterpunkten.


“Teach her that if you criticize X in women but do not criticize X in men, then you do not have a problem with X, you have a problem with women."

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2024

Große Empfehlung!

Mehr Feminismus!
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Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, ...

Von der nigerianische Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie wollte ich schon länger mal ein Buch lesen. Nachdem mir das kurze Hörbuch zu ihrem bekannten TED-Talk so gut gefallen hat, habe ich dann gleich noch ein zweites hinterhergeschoben. Große Empfehlung!


WE SHOULD ALL BE FEMINISTS

"We should all be feminists" ist mehr Essay ist Buch und beruht auf dem berühmten TED-Talk der Autorin (wer diesen noch nicht gesehen hat, wird die halbe Stunde Lebenszeit definitiv nicht bereuen!). Trotz der der Kürze ist der Essay ein sehr informativer und inspirierender Rundumschlag zu allem, was zum Thema Feminismus beachtet werden muss. Auch wenn ich fälschlicherweise in meiner Bubble (links-grüne Psychologiestudierende im gemütlichen Freiburg) gerne mal davon ausgehe, dass mittlerweile ein grundlegendes Verständnis zur Gleichheit von Menschen etabliert wurde und der Feminismus als erstrebenswerte Geisteshaltung in der Gesellschaft angekommen ist, stolpere ich im Netz und im persönlichen Umfeld immer wieder über Aussagen, die mir das genaue Gegenteil vor Augen halten. Wem mir in Zukunft dumm kommt, werde ich ohne großen Kommentar den Link zum TED-Talk schicken.


"Some people ask: “Why the word feminist? Why not just say you are a believer in human rights, or something like that?” Because that would be dishonest. Feminism is, of course, part of human rights in general—but to choose to use the vague expression human rights is to deny the specific and particular problem of gender. It would be a way of pretending that it was not women who have, for centuries, been excluded. It would be a way of denying that the problem of gender targets women.“



DEAR IJEAWELE: A FEMINIST MANIFESTO IN FIFTEEN SUGGESTIONS

Nachdem die Autorin in "We Should All Be Feminists" erklärt hat, weshalb eine feministische Geisteshaltung in unserer Welt dringend notwendig ist, dreht sich "Dear Ijeawele" darum, wie man Kinder mit einer feministischen Haltung erziehen kann. Ursprünglich basierend auf einem Brief an ihre Freundin, die kürzlich eine Tochter zur Welt gebracht hat, fasst die Autorin viele gute Denkanstöße zusammen und geht auf viele unterschiedliche gesellschaftliche Aspekte ein. Auch wenn man viele Punkte noch vertiefen könnte und auf den 66 Seiten nicht viel Komplexität und verschiedene Sichtweisen möglich sind, kann ich das Büchlein als Geschenk zum Lesen oder Hören sehr empfehlen: Eine gelungene, kurze Zusammenfassung aktueller feministischer Ideen und Grundsätze in 15 Unterpunkten.


“Teach her that if you criticize X in women but do not criticize X in men, then you do not have a problem with X, you have a problem with women."

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein undurchsichtiger, hochspannender Romantic Suspense-Reihenauftakt

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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Von Tami Fischer habe ich bisher ihre fünfbändige Fletcher-University-Reihe gelesen, die mich sehr überzeugt hat. Als ich gehört habe, dass die Autorin von der gemütlichen Kleinstadt-Romance hin zu einer ...

Von Tami Fischer habe ich bisher ihre fünfbändige Fletcher-University-Reihe gelesen, die mich sehr überzeugt hat. Als ich gehört habe, dass die Autorin von der gemütlichen Kleinstadt-Romance hin zu einer Romantic Suspense Reihe vor glamourösem Großstadtsetting wechseln würde, war ich deshalb sofort an Bord! Mit dem Versprechen auf Gossip-Girl-Vibes und dem schmissigen Titel wurde meine Vorfreude dann nochmal gesteigert und spätestens als ich die ersten begeisterten Rezensionen gelesen habe, habe ich gewusst: das könnte richtig richtig gut werden - und wurde definitiv nicht enttäuscht!!!

Auch wenn ich kein Fan von Gesichtern auf Cover bin, mag ich die Gestaltung der Manhattan-Elite-Reihe sehr gerne. Zu sehen ist unsere Hauptfigur Sarah in Nahaufnahme, die mit filigranem Goldschmuck, perfekt gemachten Haaren, Make-Up und Nägeln und großer Sonnenbrille aussieht wie direkt aus dem Gossip-Girl-Trailer ausgeschnitten. Zusammen mit den anderen Cover der Reihe, auf denen vermutlich Cameron und Payton zu sehen sind, schreit die Gestaltung der Reihe gerade zu nach Glamour, Intrigen und Verrat... Toll finde ich übrigens auch den passend gestalteten Farbschnitt, die knackigen Kapitelüberschriften und die Eindrücke von New York in der Innenlasche der broschierten Auflage. Daumen nach oben für die Gestaltung also!

Erster Satz: "Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken."

Auch die Geschichte an sich beginnt vielversprechend. Nach diesem aufmerksamkeitsheischenden ersten Satz geht es los mit einem Prolog, in dem Sarah als ihre Schwester Payton einen elitären Ball besucht und kurz vor dem Höhepunkt ihres Racheplans steht. Wie sie an diesen Punkt gekommen ist erfahren wir dann anschließend in den folgenden Kapiteln. Viel kann ich zur Handlung leider nicht sagen, um bloß nichts vorwegzunehmen, die Mischung aus Verrat, Skandalen, Luxus, Geheimnissen, Romantik und Intrigen, in die sich Sarah verstrickt, als sie Paytons Leben in New York einnimmt, ist aber absolut süchtig machend. Dadurch, dass Sarah keine Ahnung hat, was mit Payton genau passiert ist und wem sie vertrauen kann, verbringt man den Hauptteil der Zeit beim Lesen damit, in zig verschiedene Richtungen zu denken und zu versuchen, das mysteriöse Puzzle rund um die Clique zusammenzusetzen. Woher kommen Paytons blaue Flecken? Was ist mit Peter Darlington passiert? Woher hat sie plötzlich so viel Geld? Wieso scheint die Clique sie zu hassen? Was verbindet sie mit ihrem Nachbarn Holden? Und wer zieht im Hintergrund die Fäden...? Lest dieses Buch und habt ebenso viel Spaß mit dem Rätseln wie ich!!!

Toll ist neben der spannenden und wendungsreichen Handlung auch das lebendige Setting in Manhattan. Ich mag New York als Schauplatz für Bücher sowieso sehr gerne, wie Tami Fischer die New Yorker Upper Class und das elitäre Studentenleben an der Columbia zum Leben erweckt, ist aber einfach großartig! Exklusive Ballnächte, teure Mittagessen in Clubs, gläserne Wolkenkratzer, schicke Penthouses, unbezahlbare Luxusmarken und böse Intrigen - die "Gossip Girl"/ "Sex and the City" / "Pretty Little Liars Vibes" sind REAL und sorgen zusätzlich dafür, dass man das man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. So war "Pretty Scandalous" wohl das kürzeste 600seitige Buch, das ich jemals gelesen habe und kam vollkommen ohne Längen aus. Am liebsten hätte ich natürlich beim Lesen gleich alle Geheimnisse auf einmal gelüftet und alle Fragezeichen verschwinden lassen. So war ich fast ein wenig enttäuscht, wie wenig Licht ins Dunkle über die Handlung hinweg gebracht wird. Da es sich aber um eine Trilogie handelt und die Rätsel und Spielchen sich also nochmal zwei weitere Bände fortsetzen werden, ist mir klar, dass Tami hier noch nicht alles vom Stapel lassen konnte.

Überzeugen konnte mich auch die Hauptfigur und Ich-Erzählerin Sarah Quinn, welche eine bodenständige Konstante in diesem verlogenen Schlangennest ist und damit die perfekte Erzählerin für diese Geschichte. Sie kommt aus einem normalen, liebevollen Elternhaus, lebt mit ihrer besten Freundin Laurel in einer gemütlichen Studenten-WG und studiert Architektur - somit könnte sie du oder ich sein. Als sie nach New York kommt und für kurze Zeit in ein fremdes Leben, in einen Traum voller Luxus und erfüllter Wünsche eintaucht, der sich aber schnell als Albtraum entpuppt, droht sie allerdings zunehmend sich selbst zu verlieren. Auf ihr als grundsätzlich ehrliche und direkte Person lasten sowohl die Lügen als auch die Einsamkeit, die ihre neue Rolle mit sich bringen. Der enorme Druck, sich nicht in Lügen zu verstricken und aufzufliegen und das extreme Mobbing der Clique tun ihr Übrigens und setzen Sarah ganz schön zu, sodass ich beim Lesen ziemlich mit ihr mitgelitten habe. Toll finde ich an ihrer Charakterisierung außerdem, dass sie als weibliche PoC selbst Rassismus und Sexismus sofort anspricht und trotz allem ihr moralischer Kompass nie verrutscht. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Schachzüge mit und von ihr!

Auch die Nebenfiguren sind alle durchweg spannend und vielschichtig angelegt. Manche mag man auf Anhieb mehr, manche weniger, aber alle verbergen mehr als es den Anschein hat, sodass ich irgendwann einfach NIEMANDEM mehr vertraut habe (naja bis vielleicht Sarahs bester Freundin Laurel und ihrem Hund Nacho). Da ich auch Monroe als Love Interest nicht über den Weg getraut habe, habe ich die sich anbahnende Liebesgeschichte zu Beginn nicht so ganz gefühlt und bin auch allen weiteren Entwicklungen und Figuren erstmal mit Misstrauen begegnet. Dementsprechend wenig geschockt war ich dann vom Ende - aber nicht, weil es wirklich vorhersehbar gewesen wäre (war es nämlich wirklich nicht), sondern weil ich dem Buch zu diesem Zeitpunkt einfach bereits alles zugetraut habe und gedanklich schon 10 Schritte weiter war. Nichtsdestotrotz würde ich am liebsten SOFORT den zweiten Band lesen und verfluche Autorin und Verlag insgeheim ein wenig, dass ich jetzt noch bis JUNI warten muss!!!! Ich würde also empfehlen diese Reihe unbedingt auch zu lesen, allerdings erst mit Band 1 zu starten, wenn zumindest die erste Fortsetzung bereits erhältlich ist.



Fazit:

"Pretty Scandalous" ist ein undurchsichtiger, hochspannender Romantic Suspense-Reihenauftakt, der mit einer authentischen Hauptfigur, einem lebendigen Setting und einer wendungsreichen Handlung überzeugt und dessen Mischung aus Verrat, Skandalen, Luxus, Geheimnissen, Romantik und Intrigen absolut süchtig macht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein undurchsichtiger, hochspannender Romantic Suspense-Reihenauftakt

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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Von Tami Fischer habe ich bisher ihre fünfbändige Fletcher-University-Reihe gelesen, die mich sehr überzeugt hat. Als ich gehört habe, dass die Autorin von der gemütlichen Kleinstadt-Romance hin zu einer ...

Von Tami Fischer habe ich bisher ihre fünfbändige Fletcher-University-Reihe gelesen, die mich sehr überzeugt hat. Als ich gehört habe, dass die Autorin von der gemütlichen Kleinstadt-Romance hin zu einer Romantic Suspense Reihe vor glamourösem Großstadtsetting wechseln würde, war ich deshalb sofort an Bord! Mit dem Versprechen auf Gossip-Girl-Vibes und dem schmissigen Titel wurde meine Vorfreude dann nochmal gesteigert und spätestens als ich die ersten begeisterten Rezensionen gelesen habe, habe ich gewusst: das könnte richtig richtig gut werden - und wurde definitiv nicht enttäuscht!!!

Auch wenn ich kein Fan von Gesichtern auf Cover bin, mag ich die Gestaltung der Manhattan-Elite-Reihe sehr gerne. Zu sehen ist unsere Hauptfigur Sarah in Nahaufnahme, die mit filigranem Goldschmuck, perfekt gemachten Haaren, Make-Up und Nägeln und großer Sonnenbrille aussieht wie direkt aus dem Gossip-Girl-Trailer ausgeschnitten. Zusammen mit den anderen Cover der Reihe, auf denen vermutlich Cameron und Payton zu sehen sind, schreit die Gestaltung der Reihe gerade zu nach Glamour, Intrigen und Verrat... Toll finde ich übrigens auch den passend gestalteten Farbschnitt, die knackigen Kapitelüberschriften und die Eindrücke von New York in der Innenlasche der broschierten Auflage. Daumen nach oben für die Gestaltung also!

Erster Satz: "Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken."

Auch die Geschichte an sich beginnt vielversprechend. Nach diesem aufmerksamkeitsheischenden ersten Satz geht es los mit einem Prolog, in dem Sarah als ihre Schwester Payton einen elitären Ball besucht und kurz vor dem Höhepunkt ihres Racheplans steht. Wie sie an diesen Punkt gekommen ist erfahren wir dann anschließend in den folgenden Kapiteln. Viel kann ich zur Handlung leider nicht sagen, um bloß nichts vorwegzunehmen, die Mischung aus Verrat, Skandalen, Luxus, Geheimnissen, Romantik und Intrigen, in die sich Sarah verstrickt, als sie Paytons Leben in New York einnimmt, ist aber absolut süchtig machend. Dadurch, dass Sarah keine Ahnung hat, was mit Payton genau passiert ist und wem sie vertrauen kann, verbringt man den Hauptteil der Zeit beim Lesen damit, in zig verschiedene Richtungen zu denken und zu versuchen, das mysteriöse Puzzle rund um die Clique zusammenzusetzen. Woher kommen Paytons blaue Flecken? Was ist mit Peter Darlington passiert? Woher hat sie plötzlich so viel Geld? Wieso scheint die Clique sie zu hassen? Was verbindet sie mit ihrem Nachbarn Holden? Und wer zieht im Hintergrund die Fäden...? Lest dieses Buch und habt ebenso viel Spaß mit dem Rätseln wie ich!!!

Toll ist neben der spannenden und wendungsreichen Handlung auch das lebendige Setting in Manhattan. Ich mag New York als Schauplatz für Bücher sowieso sehr gerne, wie Tami Fischer die New Yorker Upper Class und das elitäre Studentenleben an der Columbia zum Leben erweckt, ist aber einfach großartig! Exklusive Ballnächte, teure Mittagessen in Clubs, gläserne Wolkenkratzer, schicke Penthouses, unbezahlbare Luxusmarken und böse Intrigen - die "Gossip Girl"/ "Sex and the City" / "Pretty Little Liars Vibes" sind REAL und sorgen zusätzlich dafür, dass man das man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. So war "Pretty Scandalous" wohl das kürzeste 600seitige Buch, das ich jemals gelesen habe und kam vollkommen ohne Längen aus. Am liebsten hätte ich natürlich beim Lesen gleich alle Geheimnisse auf einmal gelüftet und alle Fragezeichen verschwinden lassen. So war ich fast ein wenig enttäuscht, wie wenig Licht ins Dunkle über die Handlung hinweg gebracht wird. Da es sich aber um eine Trilogie handelt und die Rätsel und Spielchen sich also nochmal zwei weitere Bände fortsetzen werden, ist mir klar, dass Tami hier noch nicht alles vom Stapel lassen konnte.

Überzeugen konnte mich auch die Hauptfigur und Ich-Erzählerin Sarah Quinn, welche eine bodenständige Konstante in diesem verlogenen Schlangennest ist und damit die perfekte Erzählerin für diese Geschichte. Sie kommt aus einem normalen, liebevollen Elternhaus, lebt mit ihrer besten Freundin Laurel in einer gemütlichen Studenten-WG und studiert Architektur - somit könnte sie du oder ich sein. Als sie nach New York kommt und für kurze Zeit in ein fremdes Leben, in einen Traum voller Luxus und erfüllter Wünsche eintaucht, der sich aber schnell als Albtraum entpuppt, droht sie allerdings zunehmend sich selbst zu verlieren. Auf ihr als grundsätzlich ehrliche und direkte Person lasten sowohl die Lügen als auch die Einsamkeit, die ihre neue Rolle mit sich bringen. Der enorme Druck, sich nicht in Lügen zu verstricken und aufzufliegen und das extreme Mobbing der Clique tun ihr Übrigens und setzen Sarah ganz schön zu, sodass ich beim Lesen ziemlich mit ihr mitgelitten habe. Toll finde ich an ihrer Charakterisierung außerdem, dass sie als weibliche PoC selbst Rassismus und Sexismus sofort anspricht und trotz allem ihr moralischer Kompass nie verrutscht. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Schachzüge mit und von ihr!

Auch die Nebenfiguren sind alle durchweg spannend und vielschichtig angelegt. Manche mag man auf Anhieb mehr, manche weniger, aber alle verbergen mehr als es den Anschein hat, sodass ich irgendwann einfach NIEMANDEM mehr vertraut habe (naja bis vielleicht Sarahs bester Freundin Laurel und ihrem Hund Nacho). Da ich auch Monroe als Love Interest nicht über den Weg getraut habe, habe ich die sich anbahnende Liebesgeschichte zu Beginn nicht so ganz gefühlt und bin auch allen weiteren Entwicklungen und Figuren erstmal mit Misstrauen begegnet. Dementsprechend wenig geschockt war ich dann vom Ende - aber nicht, weil es wirklich vorhersehbar gewesen wäre (war es nämlich wirklich nicht), sondern weil ich dem Buch zu diesem Zeitpunkt einfach bereits alles zugetraut habe und gedanklich schon 10 Schritte weiter war. Nichtsdestotrotz würde ich am liebsten SOFORT den zweiten Band lesen und verfluche Autorin und Verlag insgeheim ein wenig, dass ich jetzt noch bis JUNI warten muss!!!! Ich würde also empfehlen diese Reihe unbedingt auch zu lesen, allerdings erst mit Band 1 zu starten, wenn zumindest die erste Fortsetzung bereits erhältlich ist.



Fazit:

"Pretty Scandalous" ist ein undurchsichtiger, hochspannender Romantic Suspense-Reihenauftakt, der mit einer authentischen Hauptfigur, einem lebendigen Setting und einer wendungsreichen Handlung überzeugt und dessen Mischung aus Verrat, Skandalen, Luxus, Geheimnissen, Romantik und Intrigen absolut süchtig macht!

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