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Veröffentlicht am 22.04.2023

Handlung und Figuren nicht so überzeugend wie erwartet...

Twisted Dreams
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Handlung: "Twisted Love" ist einer DER TikTok-Sensationen der letzten Monate. Als ich das Buch in Originalsprache auf Bookbeat gefunden habe, habe ich deshalb letzte Woche beschlossen, einmal reinzuhören. ...

Handlung: "Twisted Love" ist einer DER TikTok-Sensationen der letzten Monate. Als ich das Buch in Originalsprache auf Bookbeat gefunden habe, habe ich deshalb letzte Woche beschlossen, einmal reinzuhören. Der Klapptext klang für mich ja erstmal wie der Versuch, alle existierenden Tropes des Romance-Genres in einer Geschichte zu verpacken. Leider entpuppte sich die Geschichte auch als genau das: Tropes wie "Grumpy vs. Sunshine", "Brothers-Best-Friend", "Enemies-to-Lovers", "Forced Proximity" und Co wurden hier mit einer recht übertrieben dramatischen Handlung inklusive Mord, Schießereien, Gedächtnisverlust und Traumata gemischt, sodass sich die Handlung für mich leider zu keinem Zeitpunkt natürlich oder ungezwungen angefühlt hätte. Diese pure Überfüllung hat bei mir Telenovela-Vibes ausgelöst und dafür gesorgt, dass ich die Handlung leider nicht ganz ernst nehmen konnte.

Schreibstil
: Trotz der wenig realistischen und authentischen Handlung hat mich "Twisted Love" unterm Strich aber doch ganz gut unterhalten. Das lag vor allem daran, dass es einige wirklich süße Momente gab und auch die erotische Anziehung zwischen den Figuren über den Schreibstil gut übermittelt wurde. Ana Huangs Art zu schreiben hat mich dabei aufgrund der Dramatik und der sehr bildhaften Sprache mit vielen Wortbilder ganz entfernt an Tahereh Mafi erinnert. Gut gefallen haben mir auch die beiden Hörbuchsprecher Cindy Kay und Aiden Snow. Vor allem letzterer hat für mich sehr gut zu Alex gepasst und die Abschnitte aus seiner Perspektive sehr treffend gelesen.

Figuren:
Ebenso wie die Handlung konnten auch die Figuren mich nicht gänzlich überzeugen. Die beiden Hauptfiguren Alex und Ava hatten beide viele gute Ansätze, wirkten für mich aber nicht ganz organisch und als hätte ich sie schonmal irgendwo genauso gelesen. Das mag vielleicht auch der Überfüllung des Plots und der Benutzung der vielen Tropes geschuldet sein. Die Nebenfiguren wie Avas Bruder oder ihre Freundesgruppe schienen mir allerdings ganz interessant zu sein, ich bin also sehr gespannt auf die folgenden Bände und werde trotz der eher mauen Begeisterung zu Band 1 definitiv mal reinhören.


Die Zitate:


Alex: "She felt like heaven to my hell, the closest I’d ever get to salvation, and yet I still wanted to drag her into the depths of Hades with me."

Ava: "I wanted every shadow of his soul and every piece of his beautiful, multilayered heart. I wanted to pour into him every drop of light I had to give until he consumed me whole. Until I was his, and he was mine."

Alex: "I never claimed to be Prince Charming, and my love isn’t a fairy tale type of love. I’m a fucked-up person with fucked-up morals. I won’t write you poems or serenade you beneath the moonlight. But you are the only woman I have eyes for. Your enemies are my enemies, your friends are my friends, and if you wanted, I would burn down the world for you."



Das Urteil:

"Twisted Love" konnte mich aufgrund der überfüllten, tropelastigen Handlung und der für mich unauthentischen Figuren leider nicht so sehr überzeugen wie erwartet. Insgesamt hat mich Ana Huang mit dieser Geschichte aber trotzdem gut unterhalten können, sodass ich der Reihe mit Band 2 eine neue Chance gebe.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Starke High-Fantasy einer deutschsprachigen Autorin!

Alia (Band 5): Die Magier von Altra
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Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. ...

Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. Spoerri entführt in ihrer fünfbändigen Reihe nach Altra, das von Magiern, Elfen, Zwergen, Drachen, Gorkas und vielen weiteren magischen Kreaturen besiedelt ist. Dabei sind zwar einige Ähnlichkeiten zu bekannten Büchern wie beispielsweise "Tribute von Panem" (Arena im ersten Teil), "Der Herr der Ringe" und "Eragon" (Greife und Drachen) zu erkennen und auch der grundsätzliche Aufbau mit einer Heldenreise, wechselnde Gefährten und einer Prophezeiung sind keine Neuheiten in diesem Genre. Da die Autorin den bekannten Erzählstoff in jedem Band mit neuen Ideen und abwechslungsreicher Handlung aufpeppt, bin ich Alia dennoch gerne auf ihr Abenteuer gefolgt. Seien es Fahrten auf einem Piratenschiff, unheimliche Begegnungen im Inneren eines Berges, Flüge auf Greifen zu entfernten Drachenhorsten, Märsche durch die Wälder der Elfen, knallharte Überlebenskämpfe in der Wüste oder magische Schlachten gegen unmögliche Gegner - hier passiert immer etwas, um die Handlung in Gang zu halten. Zu meiner großen Überraschung wurde die Erzählung dabei mit jedem Band besser und konnte das hohe Niveau der Handlung dann auch bis zum letzten Band halten. Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende, da die Geschichte nach einem netten Showdown über 250 Seiten ins Ziel plätschert.

Figuren: Alia ist eine Figur, die mit der Geschichte, ihrem Alter, ihren Erfahrungen und dem Schreibstil der Autorin stark wächst. Habe ich sie am Anfang für ihre Naivität noch ein wenig belächelt, ist sie am Ende starke und reife Protagonistin, auf die man stolz sein kann. Über die ca. 3000 Seiten der Reihe hinweg bestreitet sie unzählige Abenteuer mit unterschiedlichen Begleitern an ihrer Seite, von denen mir einige sehr stark ans Herz gewachsen sind. Besonders toll fand ich dabei den Elfenkapitän Maryo und den Zwerg Ogrem. Mit den wechselnden Männern an ihrer Seite konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden und war über weite Strecken der Handlung von dem Liebesdreieck um den Elfen Reyvan und den Schwarzmagier Zaron genervt. Davon abgesehen, dass das emotionale Hin und Her die Handlung ausbremst, ist es wohl kaum glaubwürdig, dass zwei jahrhundertalte Männer um die Liebe einer Teenagerin buhlen. Dass einer Alia schon als Säugling gerettet hat und zudem etwas mit ihrer Mutter hatte während der andere sich ununterbrochen unreif, triebgesteuert und arrogant verhält, machte es für ich nicht unbedingt besser. Statt hier die wenig nachvollziehbare Insta-Love breitzutreten und Alia von der Hilfe eines Mannes abhängig zu machen, hätte ich eine dezente Liebesgeschichte im Hintergrund besser gefunden. Die so entstandene Lücke hätte die Autorin gerne dazu nutzen können, Alia eine starke weibliche Freundin zur Seite zu stellen. Die weiblichen Freundschaften, die sie schließt, sind nämlich recht ähnlich und im Großen und Ganzen eher vernachlässigbar.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin verbessert sich stark über die Reihe hinweg. Zu Beginn empfand ich einige Formulierungen noch als etwas umständlich, im Laufe der Zeit wurde die Ausdrucksweise immer präziser, die Landschaftsbeschreibungen immer malerischer, die Emotionen der Figuren natürlicher und das Erzähltempo flüssiger. Die Autorin erzählt den Großteil der Geschichte aus der Ich-Perspektive von Hauptfigur Alia, wechselt einige Mal jedoch die Erzählperspektive und lässt andere Figuren zu Wort kommen. Auf verschiedene parallele Handlungsstränge lässt sich C.M. Spoerri leider aber dennoch bis zum letzten Band nicht ein. Besonders in den Bänden 3 und 4 hätte die Geschichte in meinen Augen von häufigeren Ausflügen in andere Erzählperspektiven (z.B. Reyvans während der Schlacht der Elfen gegen Xenos) profitiert. Ansonsten möchte ich noch das Worldbuilding loben, welches in genau dem richtigen Tempo immer weiter ausgebaut wird, sodass ich Altra am Ende gar nicht mehr verlassen wollte. Zum Glück muss ich das auch nicht, da es mit "Die Legenden von Karinth" und der "Greifen"-Reihe noch weitere Spinn-Off-Reihen der Autorin gibt, die ein Wiedersehen mit unseren Figuren und der magischen Welt von Altra ermöglichen.


Das Urteil:


Die fünfbändige High-Fantasy-Reihe "Alia" überzeugt mit einer abwechslungsreichen Handlung, einer bunten Welt, facettenreichen Figuren und einem Schreibstil, der sich über die Bände hinweg stark verbessert. Aufgrund von Ähnlichkeiten zu anderen Reihen, dem für mich eher schwachen Ende und dem nervigen Liebesdreieck, ziehe ich in der Gesamtbewertung einen Stern ab.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2023

Starke High-Fantasy einer deutschsprachigen Autorin!

Die Magier von Altra
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Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. ...

Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. Spoerri entführt in ihrer fünfbändigen Reihe nach Altra, das von Magiern, Elfen, Zwergen, Drachen, Gorkas und vielen weiteren magischen Kreaturen besiedelt ist. Dabei sind zwar einige Ähnlichkeiten zu bekannten Büchern wie beispielsweise "Tribute von Panem" (Arena im ersten Teil), "Der Herr der Ringe" und "Eragon" (Greife und Drachen) zu erkennen und auch der grundsätzliche Aufbau mit einer Heldenreise, wechselnde Gefährten und einer Prophezeiung sind keine Neuheiten in diesem Genre. Da die Autorin den bekannten Erzählstoff in jedem Band mit neuen Ideen und abwechslungsreicher Handlung aufpeppt, bin ich Alia dennoch gerne auf ihr Abenteuer gefolgt. Seien es Fahrten auf einem Piratenschiff, unheimliche Begegnungen im Inneren eines Berges, Flüge auf Greifen zu entfernten Drachenhorsten, Märsche durch die Wälder der Elfen, knallharte Überlebenskämpfe in der Wüste oder magische Schlachten gegen unmögliche Gegner - hier passiert immer etwas, um die Handlung in Gang zu halten. Zu meiner großen Überraschung wurde die Erzählung dabei mit jedem Band besser und konnte das hohe Niveau der Handlung dann auch bis zum letzten Band halten. Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende, da die Geschichte nach einem netten Showdown über 250 Seiten ins Ziel plätschert.

Figuren: Alia ist eine Figur, die mit der Geschichte, ihrem Alter, ihren Erfahrungen und dem Schreibstil der Autorin stark wächst. Habe ich sie am Anfang für ihre Naivität noch ein wenig belächelt, ist sie am Ende starke und reife Protagonistin, auf die man stolz sein kann. Über die ca. 3000 Seiten der Reihe hinweg bestreitet sie unzählige Abenteuer mit unterschiedlichen Begleitern an ihrer Seite, von denen mir einige sehr stark ans Herz gewachsen sind. Besonders toll fand ich dabei den Elfenkapitän Maryo und den Zwerg Ogrem. Mit den wechselnden Männern an ihrer Seite konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden und war über weite Strecken der Handlung von dem Liebesdreieck um den Elfen Reyvan und den Schwarzmagier Zaron genervt. Davon abgesehen, dass das emotionale Hin und Her die Handlung ausbremst, ist es wohl kaum glaubwürdig, dass zwei jahrhundertalte Männer um die Liebe einer Teenagerin buhlen. Dass einer Alia schon als Säugling gerettet hat und zudem etwas mit ihrer Mutter hatte während der andere sich ununterbrochen unreif, triebgesteuert und arrogant verhält, machte es für ich nicht unbedingt besser. Statt hier die wenig nachvollziehbare Insta-Love breitzutreten und Alia von der Hilfe eines Mannes abhängig zu machen, hätte ich eine dezente Liebesgeschichte im Hintergrund besser gefunden. Die so entstandene Lücke hätte die Autorin gerne dazu nutzen können, Alia eine starke weibliche Freundin zur Seite zu stellen. Die weiblichen Freundschaften, die sie schließt, sind nämlich recht ähnlich und im Großen und Ganzen eher vernachlässigbar.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin verbessert sich stark über die Reihe hinweg. Zu Beginn empfand ich einige Formulierungen noch als etwas umständlich, im Laufe der Zeit wurde die Ausdrucksweise immer präziser, die Landschaftsbeschreibungen immer malerischer, die Emotionen der Figuren natürlicher und das Erzähltempo flüssiger. Die Autorin erzählt den Großteil der Geschichte aus der Ich-Perspektive von Hauptfigur Alia, wechselt einige Mal jedoch die Erzählperspektive und lässt andere Figuren zu Wort kommen. Auf verschiedene parallele Handlungsstränge lässt sich C.M. Spoerri leider aber dennoch bis zum letzten Band nicht ein. Besonders in den Bänden 3 und 4 hätte die Geschichte in meinen Augen von häufigeren Ausflügen in andere Erzählperspektiven (z.B. Reyvans während der Schlacht der Elfen gegen Xenos) profitiert. Ansonsten möchte ich noch das Worldbuilding loben, welches in genau dem richtigen Tempo immer weiter ausgebaut wird, sodass ich Altra am Ende gar nicht mehr verlassen wollte. Zum Glück muss ich das auch nicht, da es mit "Die Legenden von Karinth" und der "Greifen"-Reihe noch weitere Spinn-Off-Reihen der Autorin gibt, die ein Wiedersehen mit unseren Figuren und der magischen Welt von Altra ermöglichen.


Das Urteil:


Die fünfbändige High-Fantasy-Reihe "Alia" überzeugt mit einer abwechslungsreichen Handlung, einer bunten Welt, facettenreichen Figuren und einem Schreibstil, der sich über die Bände hinweg stark verbessert. Aufgrund von Ähnlichkeiten zu anderen Reihen, dem für mich eher schwachen Ende und dem nervigen Liebesdreieck, ziehe ich in der Gesamtbewertung einen Stern ab.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2023

Starke High-Fantasy einer deutschsprachigen Autorin!

Die Magier von Altra
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Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. ...

Handlung: Mit der "Alia"-Reihe, die mir von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mal wieder einer High-Fantasy-Reihe einer deutschsprachigen Autorin eine Chance gegeben. Die Schweizerin Corinne M. Spoerri entführt in ihrer fünfbändigen Reihe nach Altra, das von Magiern, Elfen, Zwergen, Drachen, Gorkas und vielen weiteren magischen Kreaturen besiedelt ist. Dabei sind zwar einige Ähnlichkeiten zu bekannten Büchern wie beispielsweise "Tribute von Panem" (Arena im ersten Teil), "Der Herr der Ringe" und "Eragon" (Greife und Drachen) zu erkennen und auch der grundsätzliche Aufbau mit einer Heldenreise, wechselnde Gefährten und einer Prophezeiung sind keine Neuheiten in diesem Genre. Da die Autorin den bekannten Erzählstoff in jedem Band mit neuen Ideen und abwechslungsreicher Handlung aufpeppt, bin ich Alia dennoch gerne auf ihr Abenteuer gefolgt. Seien es Fahrten auf einem Piratenschiff, unheimliche Begegnungen im Inneren eines Berges, Flüge auf Greifen zu entfernten Drachenhorsten, Märsche durch die Wälder der Elfen, knallharte Überlebenskämpfe in der Wüste oder magische Schlachten gegen unmögliche Gegner - hier passiert immer etwas, um die Handlung in Gang zu halten. Zu meiner großen Überraschung wurde die Erzählung dabei mit jedem Band besser und konnte das hohe Niveau der Handlung dann auch bis zum letzten Band halten. Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende, da die Geschichte nach einem netten Showdown über 250 Seiten ins Ziel plätschert.

Figuren: Alia ist eine Figur, die mit der Geschichte, ihrem Alter, ihren Erfahrungen und dem Schreibstil der Autorin stark wächst. Habe ich sie am Anfang für ihre Naivität noch ein wenig belächelt, ist sie am Ende starke und reife Protagonistin, auf die man stolz sein kann. Über die ca. 3000 Seiten der Reihe hinweg bestreitet sie unzählige Abenteuer mit unterschiedlichen Begleitern an ihrer Seite, von denen mir einige sehr stark ans Herz gewachsen sind. Besonders toll fand ich dabei den Elfenkapitän Maryo und den Zwerg Ogrem. Mit den wechselnden Männern an ihrer Seite konnte ich mich allerdings nicht wirklich anfreunden und war über weite Strecken der Handlung von dem Liebesdreieck um den Elfen Reyvan und den Schwarzmagier Zaron genervt. Davon abgesehen, dass das emotionale Hin und Her die Handlung ausbremst, ist es wohl kaum glaubwürdig, dass zwei jahrhundertalte Männer um die Liebe einer Teenagerin buhlen. Dass einer Alia schon als Säugling gerettet hat und zudem etwas mit ihrer Mutter hatte während der andere sich ununterbrochen unreif, triebgesteuert und arrogant verhält, machte es für ich nicht unbedingt besser. Statt hier die wenig nachvollziehbare Insta-Love breitzutreten und Alia von der Hilfe eines Mannes abhängig zu machen, hätte ich eine dezente Liebesgeschichte im Hintergrund besser gefunden. Die so entstandene Lücke hätte die Autorin gerne dazu nutzen können, Alia eine starke weibliche Freundin zur Seite zu stellen. Die weiblichen Freundschaften, die sie schließt, sind nämlich recht ähnlich und im Großen und Ganzen eher vernachlässigbar.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin verbessert sich stark über die Reihe hinweg. Zu Beginn empfand ich einige Formulierungen noch als etwas umständlich, im Laufe der Zeit wurde die Ausdrucksweise immer präziser, die Landschaftsbeschreibungen immer malerischer, die Emotionen der Figuren natürlicher und das Erzähltempo flüssiger. Die Autorin erzählt den Großteil der Geschichte aus der Ich-Perspektive von Hauptfigur Alia, wechselt einige Mal jedoch die Erzählperspektive und lässt andere Figuren zu Wort kommen. Auf verschiedene parallele Handlungsstränge lässt sich C.M. Spoerri leider aber dennoch bis zum letzten Band nicht ein. Besonders in den Bänden 3 und 4 hätte die Geschichte in meinen Augen von häufigeren Ausflügen in andere Erzählperspektiven (z.B. Reyvans während der Schlacht der Elfen gegen Xenos) profitiert. Ansonsten möchte ich noch das Worldbuilding loben, welches in genau dem richtigen Tempo immer weiter ausgebaut wird, sodass ich Altra am Ende gar nicht mehr verlassen wollte. Zum Glück muss ich das auch nicht, da es mit "Die Legenden von Karinth" und der "Greifen"-Reihe noch weitere Spinn-Off-Reihen der Autorin gibt, die ein Wiedersehen mit unseren Figuren und der magischen Welt von Altra ermöglichen.


Das Urteil:


Die fünfbändige High-Fantasy-Reihe "Alia" überzeugt mit einer abwechslungsreichen Handlung, einer bunten Welt, facettenreichen Figuren und einem Schreibstil, der sich über die Bände hinweg stark verbessert. Aufgrund von Ähnlichkeiten zu anderen Reihen, dem für mich eher schwachen Ende und dem nervigen Liebesdreieck, ziehe ich in der Gesamtbewertung einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Leider nur mittelmäßig überzeugend.

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Handlung: "The Man I Never Met" sehe ich seit dem Erscheinungstermin im letzten Winter ständig auf Instagram, Blogs und in Buchhandlungen, sodass ich zugeschlagen habe, als ich ein Exemplar in der englischen ...

Handlung: "The Man I Never Met" sehe ich seit dem Erscheinungstermin im letzten Winter ständig auf Instagram, Blogs und in Buchhandlungen, sodass ich zugeschlagen habe, als ich ein Exemplar in der englischen Abteilung meines Lieblingsbuchladens entdeckt habe. Obwohl ich ohne große Erwartungen an den Roman herangegangen bin, wurde ich aber leider ein wenig enttäuscht. Die Geschichte entwickelte sich nach einem locker-leichten Beginn, in dem sich Hannah und Davey durch eine falsch eingegebene Nummer zufällig kennenlernen, in eine ganz andere Richtung als erwartet. Statt eine romantische Komödien über Zufälle und Liebe zu erzählen, widmet sich die Autorin den Themen Krebs, schwerer Krankheit, Verlust, Chemo-Therapie, Depression und Lebenskrisen, worauf ich aufgrund der fehlenden Triggerwarnung nicht vorbereitet war. Dies wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn sich die Autorin trotzdem auf die Erzählung ihrer Liebesgeschichte konzentriert hätte. Der Roman dreht sich jedoch nicht hauptsächlich um die Liebesgeschichte von Hannah und Davey. Stattdessen lesen wir im gesamten Mittelteil von Hannahs halbherzigem Beziehungsversuch mit dem Fitnesstrainer George, welchem sie nach Daveys Abtauchen eine Chance gibt. Da von Beginn an glasklar war, dass zwischen den beiden keine Verbindung besteht und ihre Beziehung aufgrund toxischer Züge keine Zukunft hat, war dieser Teil des Buches für mich ziemlich nervig zu lesen. Statt dem Hin und Her zwischen Hannah und George hätte ich im Mittelteil gerne mehr von Davey gelesen - denn wenn die Autorin schon ihn und seine Krankheit thematisieren möchte, dann doch bitte auch aus seiner Perspektive und mit dem Thema angemessener Ausführlichkeit. So konnte mich die Thematik erst im persönlichen Nachwort der Autorin erreichen und hat mich während der Geschichte eher kalt gelassen.

Schreibstil:
Darüber hinaus hat mir nicht so gut gefallen, dass Elle Cook ihre Geschichte über einen langen Erzählzeitraum von eineinhalb Jahren ausgedehnt hat, sodass die anfängliche Atmosphäre rund um das Meet Cute der Figuren sich mit der Zeit im Sand verläuft. Der grundsätzliche Schreibstil der Autorin hat mir zwar gut gefallen, ich hätte aber auch gerne noch ein wenig mehr von London gelesen und denke, dass die Geschichte auch von weiteren Perspektivwechseln profitiert hätte. Wir lesen den Großteil der Zeit aus Hannahs Perspektive und Davey darf nur ab und zu kurz das Ruder übernehmen.

Figuren:
Hannah war für mich als Hauptfigur leider sehr schlecht greifbar. Ich konnte sie mir weder optisch vorstellen, noch fand ich all ihre Handlungen stimmig oder authentisch. Auch ihre beiden männlichen Gegenstücke blieben für mich leider eher konturlos. Einzig die Nebenfiguren konnten mich überzeugen. Besonders Hannahs Nachbarin Joan und Daveys bester Freund Grant sind mir ans Herz gewachsen. Bei der Liebesgeschichte hat für mich leider komplett das Knistern gefehlt. Die Instalove zwischen Davey und Hannah war für mich zu Beginn nicht ganz nachvollziehbar und mit jedem Zufall, der sie auseinandergetrieben habe, habe ich sie als Paar weniger gefühlt. Besonders gegen Ende häufen sich dann die Zufälle, die die Handlung und damit auch die Liebesgeschichte stark konstruiert wirken lassen. Nach dem vielversprechenden Beginn und dem zähen und ernsten Mittelteil besiegelt das kitschige, konstruierte Ende die Mittelmäßigkeit der Geschichte.


Die Zitate:


Hannah: "Do you remember where you were and what you were doing the moment your life changed forever? I do. I was standing outside the gym, hair in a bit of a tangle, in need of a shower after a grueling spin class, rifling in my bag for my gloves while my mobile buzzed away. But of course, I didn´t know it at the time. That´s always how it is, though, isn´t it? You never realize the true significance of a moment until later."

Davey: "I´m okay", I tell him. It´s my default answer now. I am obviously not OK. I´m weak, tired, everything hurts, I feel sick all the time, I´m angry, but I sound like a broken record and so "I´m Ok", I repeat, when he looks at me knowing I´m lying."

Hannah: "You have to say goodbye", he instructs. "I can´t just hang up on you. We have to say goodbye." I count to three, lingering because this really isn´t how this ends. But on three, because I have nothing else to say - no fight remains within me - I whisper, "Goodbye." And he´s gone."



Das Urteil:


"The Man I Never Met" war für mich leider nur mittelmäßig überzeugend. Die Hauptfiguren erschienen mir konturlos, der Liebesgeschichte fehlte jegliches Prickeln, das Ende war extrem konstruiert und der Mittelteil zäh und überraschend niedergeschlagen. Da ich hier eine romantische Komödien über Zufälle und Liebe erwartet hatte, hat mich Elle Cooks Geschichte leider enttäuscht.

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