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Veröffentlicht am 20.09.2021

Vielseitige Rezepte mit gut erreichbaren Zutaten

Zero Waste Kosmetik
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Klappentext:
Du willst wissen, was in deiner Haut- und Haarpflege enthalten ist? Melanie Göppert hat viele tolle und denkbar einfache Rezepte für Haut und Haare, für Gesichtsreinigung und Peeling, Duschgel, ...

Klappentext:
Du willst wissen, was in deiner Haut- und Haarpflege enthalten ist? Melanie Göppert hat viele tolle und denkbar einfache Rezepte für Haut und Haare, für Gesichtsreinigung und Peeling, Duschgel, Bodylotion und Deo entwickelt. Sie bestehen meist aus wenigen Zutaten, die du in deinem Kühlschrank findest. Die Rezepturen unterstützen die natürliche Gesundheit von Haut und Haar. Probier es aus: erfrischendes Johannisbeer-Gesichtswasser, mildes Peeling aus Karotten und Mohn oder eine Gesichtsmaske aus Erdbeeren und Avocado. Sämtliche Kosmetik ist sehr einfach in der Zubereitung und für den baldigen Verbrauch gedacht, denn auch versteckte Konservierungsstoffe sind hier garantiert nicht enthalten.


Autorin:
Melanie Göppert lebt und arbeitet auf einem Biobauernhof im Schwarzwald. Sie stellt Naturseifen her und entwickelt Rezepte für Kosmetik mit Obst und Gemüse sowie Reinigungsmittel. Ihr Wissen gibt sie in gut besuchten Kursen weiter.


Bewertung:
Das Cover und die Aufmachung sind okay, weder schlecht noch sehr gut. Das Papier mag ich nicht, das wird gerne bei Back-, Koch- und DIY-Büchern verwendet. Es riecht penetrant. Das Buch hat Seitenklappen. Auf der vorderen Klappe ist ein schnelles Register für den schnellen Blick abgebildet. In der Innenseite drei Gemüserezepte für die Hände. Auf der hinteren Klappe ist - wie man das kennt - das Autorenprofil abgebildet. Im Inneren ein Rezept für flüssiges Waschmittel. Und nun der gesamte Inhalt:


Vorwort

Was unsere Haut braucht
Hier schreibt die Autorin über die Zutaten und die Hautbeschaffenheit

Bevor es losgeht
Hier erfährt man etwas über die Grundausstattung, Hygiene und Haltbarkeit


Rezepte:

Sanftes für das Gesicht

Pflege für die Hände

Reinigung und Pflege für den Körper

Duft und Deo

Alternatives für gesunde Zähne

Gutes für Kopfhaut und Haare


Service
Hier kann man die Bezugsquellen der Zutaten lesen, ebenfalls Weiterempfehlungen und das Register


Zu den Kapiteln Rezepte und Register gibt es ein zwei seitiges Deckblatt. Zu den meisten Rezepten gibt es kein Rezeptfoto, sehr schade. Die Zutaten dagegen sind überwiegend einfach zu kaufen. Die Zubereitung verständlich in Texte gefasst.


Fazit:
Ein einfacher Ratgeber über selbstgemachte Kosmetik aus natürlichen Zutaten und einfacher Handhabung. Die Darstellung ist leider nicht anregend, aber die Rezepte vielfältig. Für die wenigen Seiten ist das Buch mit 16,95 € etwas teuer.



Leseprobe:
https://www.ulmer.de/usd-6281146/zero-waste-kosmetik-.html



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐



Gelesen am 15. September 2021


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 17.09.2021

Tolles Faktenprojekt, aber man muss dem auch gründlich nachgehen, sonst wird auch das zu einem Fake New

What the fact!?
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Klappentext:
Dieses Buch führt uns vor Augen, dass die gefühlte Wahrheit oft nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat – und erklärt, wie Vorurteile, Fake News und Information Overload unseren Blick auf die ...

Klappentext:
Dieses Buch führt uns vor Augen, dass die gefühlte Wahrheit oft nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat – und erklärt, wie Vorurteile, Fake News und Information Overload unseren Blick auf die Welt verzerren. What the fact!? schärft unseren Sinn für Wahrheit und hilft, populistischer Meinungsmache zu begegnen.


Autoren und Illustratoren:
Ole Häntzschel, Jahrgang 1979, freier Grafikdesigner in Berlin, ist spezialisiert auf illustrative Karten und Infografiken. Von ihm sind bereits zahlreiche Sachbücher erschienen. Er lehrt Illustrative Infografik an der FH Potsdam, seine Arbeit wurde u.a. mit dem dpa-Infografik-Award und dem Malofiej-Award in Gold ausgezeichnet.

Tobias Moorstedt, Jahrgang 1977, ist Journalist und Autor und hat bereits mehrere Bücher über Big Data, Fußball und andere weltbewegende Themen veröffentlicht. Nach Stationen bei der Süddeutschen Zeitung, Wired und Neon leitet er nun den Hamburger Standort der Medienagentur Nansen & Piccard, die er mitgegründet hat.


Bewertung:
Das Buch hat insgesamt eine tolle und farbige Aufmachung, es ist inhaltlich übersichtlich gestaltet:

Vorwort

Verschiedene Themen wie Fußball, Corona, Familie, Bürokratie, Kreuzfahrten, Armut, Fleisch etc., die alle einzeln aufgeführt sind. Sind zu viele, um sie hier runterzuschreiben.


Jedes Thema ist verschieden farbig unterlegt. Es stellt eine These bzw. ein Umfrgaeergebnis auf der ersten Seite auf. Auf den nächsten zwei Seiten wird die Realität dazu grafisch dargestellt. Auf der vierten Seite erfolgt ein kurzer Bericht über das Dargestellte. So ist es mit allen Themen gehalten.

Dazwischen immer wieder Essays über verschiedene Themenbereiche.

Am Ende des Buches wird das Projekt und das Team vorgestellt. Es gibt danach noch ein kleines Glossar, das anders dargestellt wird, als man das sonst kennt. Dann erfolgt ein Quellenverzeichnis zu den einzelnen Themenbereichen, dass übersichtlich unterteilt ist. Diese Links kann man im Netz eingeben und die Fakten, die hier dargelegt werden, nachlesen. Ob die alle stimmen, kann ich nicht beurteilen, ich bin nicht jedem nachgegangen. Bei angeblichen Fakten muss man wirklich nachprüfen, was davon Fakten sind und was Meinungssache. Daher bin ich dem Buch auch etwas skeptisch gegenüber getreten.

Da ich persönlich nicht einfach angebliche Fakten und Umfrageergebnisse glaube, die keine Quelle angibt, ist das Buch ein tolles Projekt. Ich kritisiere ja stetig in Sachbüchern die fehlenden Quellenangaben. Das kann sich ja jeder ausgedacht haben. Auch diese fixen Angaben finde ich furchtbar. Als ob wir genau wissen, was was ist. Forschungen haben Grenzen und es lässt sich nicht alles wirklich hundertprozentig erforschen. Da sollten dann Angaben wie etwa, ungefähr, circa, schätzungsweise, nach heutigen Erkenntnisse etc. beistehen.


Fazit:
Schwierig im Ganzen zu bewerten, da ich nicht jedem Link gefolgt bin. Das ist sehr zeitintensiv. Daher vergebe ich sehr gute 4 Sterne, Das Projekt ist eine tolle Idee und sollte auch ernsthaft bearbeitet werden, sonst macht das Projekt keinen Sinn und erzeugt genau das Gegenteil, dem es entgegensteuern möchte: Fake News.

Trotz der teilweise langen Texte hat es Freude gemacht, im Buch zu blättern und zu lesen. Die bunte und geordnete Aufmachung hat das zu verantworten. Leider bietet der Verlag keine Leseprobe an, sowie auch kein Shop, den ich dafür ermittelt habe. Gerade bei Sachbüchern finde ich das sehr wichtig.


BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.09.2021

Hervorragend fesselnder Fall mit einem leider nicht mehr ganz besonderen Ermittler

Downfall
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Inhaltserzählung:
Ich versuche, Cassies und Mollys Mörder immer wieder aufs Neue zu schnappen. Und das wird niemals enden, weil es immer Mörder geben wird. Das ist jetzt meine Welt. Herzlich willkommen.

(Seite ...

Inhaltserzählung:
Ich versuche, Cassies und Mollys Mörder immer wieder aufs Neue zu schnappen. Und das wird niemals enden, weil es immer Mörder geben wird. Das ist jetzt meine Welt. Herzlich willkommen.

(Seite 51)



Autor:
Der US-amerikanische Autor David Baldacci gehört zu den meistgelesenen Krimiautoren der Gegenwart mit über 40 Millionen verkauften Exemplaren weltweit. Baldacci studierte in Virginia Politikwissenschaften und Jura und arbeitete nach dem Studium zunächst als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist in Washington. Schon in seiner Kindheit hatte David Baldacci erste Geschichten geschrieben und behielt dieses Hobby neben seiner Berufstätigkeit bei.


Übersetzer:
Uwe Anton wurde 1956 in Remscheid geboren, wo er auch sein Abitur ablegte. In Wuppertal studierte er dann Anglistik und Germanistik. 1980 entschloß er sich dann, als freiberuflicher Autor und Übersetzer tätig zu werden.


Bewertung:
Das Cover ist der Reihe angepasst. Allerdings finde ich es jetzt etwas langweilig. Mir gefällt es schon seit Band 3 nicht besonders. Ich weiß nicht, ob es nicht einen besseren Titel für diese Geschichte gibt. Ich habe lange auf das Buch gewartet. Der Verlag hat raffinierter weise ab Band 3 erstmal nur Hardcover herausgegeben, was mich ärgert. Aber so wird mehr Geld eingenommen, denn die Serie ist ein Selbstläufer. Das Hörbuch wird also noch etwas dauern. Ärgerlich. Denn diese sind mit Dietmar Wunder hervorragend vertont. So musste ich wie bei Band 3 erstmal das Hardcover lesen.

Die Geschichte finde ich viel besser und spannender als die von Band 3. Ich hatte es wieder in zwei/drei Tagen durch. Der Fall ist ähnlich Band 2 und 3 komplex gehalten und erfordert viel Ermittlungsarbeit.

Leider ist Amos Decker dafür seit Band 3 etwas zu sehr Mainstream geworden. Das Tolle und Besondere ist ja an Amos Decker, dass er eben nicht wie alle anderen Ermittler nach Mainstream-Art ist. Aber seit Band 3 verschiebt es sich leider. In Band 3 kommt etwas davon durch und in diesem Band sogar extrem, was ich sehr enttäuschend finde. Das Besondere fällt immer mehr weg. Amos wird egomanischer und heroischer beschrieben. Sehr schade! Das ist auch mein größter Kritikpunkt, der sich ja durch die ganze Geschichte zieht. Daher kann ich das nicht aus der Bewertung heraushalten. Zur Geschichte erzähle ich nichts, man muss es einfach lesen.


Fazit:
Spannend, fesselnd, mit seinem typischen Sog. Kommt nach Band 1 und 2 auf den dritten Platz meiner Favoriten der Serie. Wegen der Veränderung der Figurenerzählung muss ich einen Stern abziehen, leider. Wen das nicht stört, kann sich ganz in den Fall reinstürzen.




Gelesen am 7. September 2021



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2021

Schwere Lebensumstände und wenig Ermittlungsarbeit mit einigen Offenbarungen

Von hier bis zum Anfang
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Klappentext:
Cape Haven, Kalifornien. Eine beschauliche Kleinstadt vor dem Panorama atemberaubender Küstenfelsen. In diesem vermeintlichen Idyll muss die 13-jährige Duchess nicht nur ihren kleinen Bruder ...

Klappentext:
Cape Haven, Kalifornien. Eine beschauliche Kleinstadt vor dem Panorama atemberaubender Küstenfelsen. In diesem vermeintlichen Idyll muss die 13-jährige Duchess nicht nur ihren kleinen Bruder fast alleine großziehen, sondern sich auch um ihre depressive Mutter Star kümmern, die die Ermordung ihrer Schwester vor 30 Jahren nie verwinden konnte. Als deren angeblicher Mörder aus der Haft entlassen wird, droht das fragile Familiengefüge, das Duchess mühsam zusammenhält, auseinanderzubrechen. Denn der Atem der Vergangenheit reicht bis in das Heute und wird das starke Mädchen nicht mehr loslassen ...


Autor:
Chris Whitaker arbeitete 10 Jahre als Finanztrader, bevor er sein Leben änderte und sich dem Schreiben zuwandte. Seine Romane gewannen zahlreiche Preise, schon jetzt gilt Whitaker in England als Sensation. „Von hier bis zum Anfang“ wurde vom Guardian zum Buch des Jahres gekürt. Whitaker lebt zusammen mit seiner Ehefrau und zwei Söhnen.


Sprecher:
Richard Barenberg wurde 1976 in Surabaya/Indonesien geboren und wuchs im fränkischen Bamberg auf. Zunächst studierte er ein paar Semester Philosophie und Theaterwissenschaft in München und wechselte dann nach Leipzig ins Fach Schauspiel.

Nach Engagements am Nationaltheater Weimar und am Volkstheater Rostock zog er 2003 nach Berlin und arbeitet seitdem freischaffend. Unter anderem spielte er seitdem am Maxim Gorki Theater, Theater Oberhausen und der Komödie am Kurfürstendamm. Außerdem war er immer wieder vor der Kamera zu sehen. In den letzten Jahren arbeitet Richard Barenberg verstärkt auch als Sprecher für Hörbücher und Hörspiele.


Bewertung:
Das Cover passt nicht nur auf den ersten Blick zur Geschichte, es passt generell. Es wirkt wie ein Krimi, das Cover und die Geschichte. Der Klappentext ist sehr kurz und einseitig gefasst. Für mich unzureichend bei solche einer Geschichte mit vielen Personen und Geschehnissen.

Ich hatte irgendwie Lust darauf, also hörte ich es spontan. Auch, weil es bei Bookbeat als Thriller gekennzeichnet ist. Sowas mag ich gar nicht, aufs Glatteis geführt zu werden. Der Beginn ist sehr zäh und es wird sofort von einem Mr. Walk erzählt. Das geht einige Minuten, sodass ich mich genervt fragte: "Wer ist denn dieser Walk?" Das erfährt man nicht in den ersten Minuten. Auch das Erzähltempo lässt zu Beginn zu wünschen übrig.

Der Sprecher sieht recht jung für seine eigene Stimme aus, dabei ist er bereits über 40 Jahre alt. Bei seinem Foto dachte ich, er sei um die 30 Jahre alt. Beim Hören hatte ich immer einen über 50 Jährigen vor Augen. Die Stimme ist sanft und schleifend, aber dennoch nicht langweilig oder gar öde. Ja, solche gibt es auch. Nicht jeder ist für Tonaufnahmen geschaffen. Seine Stimme passt hervorragend zu diesem Kriminalroman. Sie ist unaufgeregt und dennoch hebt sie sich bei den verschiedenen Charakteren in den Nuancen ab. Zu Beginn wirkte sie auf mich etwas träge, dazu dieser lahme Anfang ... Oh je, dachte ich. Der Gedanke des Abbrechens kommt mir bei so was immer, aber ich wollte unbedingt, dass die Geschichte gut ist und so habe ich weitergehört.

Alles sehr unaufgeregt - Geschichte und Erzählung des Sprechers. Es gibt viele Personen und viele Leben, die erzählt werden. Der Wechsel erfolgt willkürlich, sodass ich mir bei manchen gewünscht hatte, noch etwas bei der jeweiligen Person zu verbleiben. Das macht die Geschichte auch vielfältig.

Vincent, der angebliche Mörder von Sissy. Er hat sie durch einen Autounfall getötet. Beide waren Teenager. Er sitzt 30 Jahre ab und kommt dann raus.

Star ist Sissys Schwester und hat zwei Kinder, Duchess ist 13 Jahre alt und Robin ist 6 Jahre alt. Sie haben ihre Tante Sissy nie kennengelernt und kennen nur die Geschichten über Sissy und Vincent. Duchess ist viel zu erwachsen und kümmert sich sehr um Robin, weil ihre eigene Mutter psychisch nichts auf die Reihe bekommt, außer Singen und Flirten.

Walk ist örtlicher Polizist in dieser Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und Vincents Freund seit Schultagen.

Martha ist Familienanwältin und soll Vincent bei einer Verhandlung vertreten.

Dicky Dark ist ein finsterer Mann, der eine Bar führt.

Hall ist Duchess und Robins Großvater, den die beiden erst später kennenlernen.

Es gibt noch andere Charaktere, die ich mir aber nicht notiert habe.



Die Geschichte ist ganz typisch nach amerikanischer Kleinstadt erzählt, mit einem Polizisten, der jeden kennt, wie auch alle Stadtbewohner untereinander. Auch das Setting und Feeling sind danach gehalten. Ich hatte diese Kleinstadt richtig vor Augen.

Richtig Emotionen kamen bei mir in Phasen auf, leider nicht durchgehend. Besonders emotional dabei war ich bei Vincent, Duchess und ab der Hälfte auch bei Walk. Von Alltagsgefühlen über Mitgefühl bis zur Traurigkeit war alles für mich dabei. Einiges hat mich nicht bewegen können, weil es nicht so besonders, sondern Alltagsnormisch rüberkam, und ich selbst habe bei einigen Dingen so empfinden. Ja, schade, aber ist halt so - so in die Richtung. Dann wieder war ich sehr traurig, besonders bei Vincent, der nie eine richtige Chance hatte, in keinerlei Hinsicht. Am Ende warten einige Überraschungen, die Walk uns dann wie Pistolengeschosse präsentiert. Die Erzählung hat mich deswegen auch traurig zurückgelassen. Die Erzählung über Vincent und sein Leben hat mich mehr mitgenommen, als das Schicksal von Duchess und Robin, die es sehr schwer haben. Und auch obwohl ich selbst eine kleine Erwachsene war damals. Aber Vincent bleibt bei mir nachhaltig zurück. Genaueres erzähle ich nicht, alles Spoiler, leider. Am Ende ist Robin als einer der Protagonisten ganz rausgefallen und ich bin irgendwie ratlos zurückgeblieben. Ich weiß gar nicht, was mit ihm letztendlich ist. Und da ist er nicht der Einzige ...

Das Ende mit seinen ganzen Enthüllungen überrascht nicht nur, es lässt einen auch etwas mit allem allein. Das ist Absicht so, aber ich wünschte mir, diese Erkenntnisse würden etwas Früchte tragen und nicht einfach hingeknallt.


Fazit:
Ich hatte auf einen Thriller gehofft, und wurde enttäuscht. Dann fand ich mich damit ab, einen Krimi vor mir zu haben, aber auch das ist nicht wirklich vorhanden. Wer einen Krimi mit richtigen Ermittlungen sucht, ist hier fehl am Platz. Auch dass der Roman bei manchen Produktseiten als Thriller deklariert wird, finde ich unterirdisch. Diese Erzählung ist allerhöchstens ein leichter Kriminalroman, man kann ihn aber auch als Familiendrama oder Romandrama einordnen. Der Fokus sind nicht die Ermittlungen, sondern die einzelnen Leben der Personen. Erst am Ende folgt eine kleine Kette an Ermittlungserkenntnissen, die einer nach dem anderen geliefert werden, da zuvor kaum etwas stattfindet. Dennoch ist es keine Art Ermittlerarbeit wie man das aus Krimis und Thrillers kennt.

Wenn man die ersten zwei Stunden durchhält, bekommt man einen Sog zu spüren, an dem man zu Anfangs nicht geglaubt hat. Die Geschichte ist heftig in ihren vielen Lebenssituationen einzelner, aber dennoch sehr unaufgeregt im Ganzen. Und genauso auch erzählt. Mir persönlich kam Vincent zu kurz, aber das ist nicht nur der großen Personenanzahl geschuldet, sondern auch den Ereignissen, die ich nicht ausführen werde. Daher muss es so schwammig bleiben. In der Geschichte gibt es viele Lebensthemen, mit denen wir mehr oder weniger oder gar nicht in Berührung kommen: Liebe, Hass, Verachtung, Vergebung, Scham, Schuldgefühle, Konfrontation, Verdrängung, Verbrechen, Unfälle, Sehnsüchte, Familienbande, Einsamkeit, Krankheit, Opferbereitschaft, Träume, Chancen ...

Ich bin froh, dass die Geschichte doch noch Überzeugungskraft hat und den spröden Anfang hinter sich lässt. Deshalb kann ich auch insgesamt 4 Sterne vergeben. Trotz der Kritikpunkte, und der Sprecher wird ja auch bewertet.




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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Man muss hier nach zweierlei Maß bewerten: System und Geschichte

The Group
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Inhaltserzählung:
Ich sehnte mich zwar passiv nach dem Tod, doch ich legte mir keinen Tablettenvorrat an und abonnierte auch nicht den Newsletter der Hemlock Society, die für das Recht auf assistierten ...

Inhaltserzählung:
Ich sehnte mich zwar passiv nach dem Tod, doch ich legte mir keinen Tablettenvorrat an und abonnierte auch nicht den Newsletter der Hemlock Society, die für das Recht auf assistierten Selbstmord kämpfte.
Ich hatte keinen Plan im Kopf, keine Methode, kein Datum. Aber ich spürte dieses Unbehagen, es pulsierte ständig im Hintergrund wie ein schmerzender Zahn. Dieser passive Wunsch, dass mich der Tod holt, fühlte sich nicht normal an. Irgendetwas an meinem Leben sorgte dafür, dass ich mich nach seinem Ende sehnte.
Damals wusste ich nicht, dass es ein Wort gab, das mein Leiden genau beschrieb:
Ich war einsam.

(Seite 15/16)


"Sie glauben, dass ich Sie nicht sehe", sagte Dr. Rosen.
"Verstehen Sie denn nicht, das sich wirklich leide?"
"Christie, ich verstehe es."
"Können Sie mir helfen?"
"Ja."
"Was muss ich tun?"
"Sie tun es bereits."
"Das ist nicht genug."
"Doch, ist es."


(Seite 77)


Autorin:
Christie Tate ist eine amerikanische Schriftstellerin und lebt in Chicago. Ihre Essays und Artikel erscheinen in der beliebten »Modern Love«-Kolumne der New York Times, in The Washington Post und Chicago Tribune.

Übersetzerin:
Monika Kempf


Bewertung:
Das Cover ist toll. Was mich wieder ärgert ist die deutsche Übersetzung des Titels bzw. dessen Übernahme: Der Originaltitel lautet "Group", wieso lässt man den nicht und hängt noch ein "The" an? Einfach nervig! Auch das Zitat am Klappentext ist falsch. Dort wird geduzt, im Buch wird gesiezt.

Das Buch stand schon vor Verkauf auf meiner Wunschliste, da ich selbst in therapeutischer Behandlung war, auch in Gruppentherapie. Daher war ich interessiert an der Erfahrung einer Fremden in einem anderen Land. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Trotz großer Kritik meinerseits hat das Buch einen Sog für mich gehabt.

Meine ganze Kritik ist viel zu lang, um sie hier reinzusetzen. Diese habe ich in der Leserunde reingesetzt, aber die Links werden hier mal wieder nicht angenommen.


"Der hungernde Mensch verspürt keinen Hunger, bis er den ersten Bissen genommen hat", sagte er.

(Seite 35)


Ein sehr amerikanisches Buch von dem ersten Satz an, das mich mal mehr, mal weniger fesseln konnte. Es gibt einige große Zeitsprünge und Fehler, aber auch berührende Passagen. Eine ethisch fragwürdige Therapieart, die nicht für Traumapatienten geeignet ist, eher für leichte Alltagsprobleme. Ebenso ein fragwürdiger Therapeut, der eher als Sextherapeut erscheint als alles andere. Auch das System an sich ist sehr schockierend, ich musste oft an mich halten (in den Beitragen habe ich alles genau ausgeführt), weil vieles einfach nicht bloß anders ist, sondern sehr verwerflich - egal wo es stattfindet und mit wem!


"Wird es mich von meinen Apfelfressattacken heilen, Rory anzurufen?"
"Sie brauchen kein Heilmittel. Sie brauchen einen Zeugen."


(Seite 57)


Christies Art, mit ihren Problemen und in der Gruppe umzugehen, erinnert sehr an Borderline-Persönlichkeiten. Sie sind sehr anstrengend zu therapieren. Ich habe ein Fachbuch dazu gelesen und die Therapeuten scheuen sich zuweilen, solche Patienten anzunehmen. Warum? Diese sind sehr ausfallend, laut und fordernd. Christie zeigt es sehr gut. Ich habe Erfahrungsberichte gelesen, wie Patienten die Ärzte an Wochenenden und Urlauben am Telefon zusammenbrüllen - ähnlich wie Christie. Und sie sind auch bekannt für ihre Abhängigkeit zu den Therapeuten. Die Abgrenzung fällt hier sehr schwer. Mich hat Christie unheimlich an die Borderline-Störung erinnert, und merkwürdigerweise wird das hier mit keinem Wort erwähnt. Dabei ist das viel besser zu diagnostizieren als einzelne Depressionen. Andererseits muss man auch schreiben, dass diese Patienten auch immer viel Aufmerksamkeit wegen ihres Verhalten bekommen. Das kennen wir selbst im Alltag: Derjenige, der am lautesten schreit und immer weint, der bekommt die meisten Blicke und Hilfen. Das zeigt sich auch bei Christie, wenn ich sie mit mir vergleiche, die eher still vor sich hinleidet und sich nicht traut, ihre Bedürfnisse laut kundzugeben. Wer aktiv einfordert, bekommt auch meistens. Und da stehen solche Verhaltensmuster hilfreich zur Seite.

Ich finde das amerikanische Therapiesystem im Großen Ganzen, so wie das hier geschildert wurde, schlecht. Ich weiß ja nicht, ob das die Regel dort ist. Aber Christies Therapiegruppe und den Therapeuten finde ich in vielen unter aller Sau. Es ist nicht alles schlecht, die Flexibilität könnte Deutschland echt mal einführen. Das fehlt total. Hier passt das Bild mit dem Stock im Hintern gut. Da ist Amerika viel weiter. Aber ich bin mehr schockiert als neugierig von Christies Erzählung herausgegangen. Mich hat schon lange kein Buch mehr so geschockt, und das auf Dauerlauf!


Niemals habe ich mit meiner Wut etwas anderes getan, als sie herunterzuschlucken oder auszuspeien.
Und jetzt quoll sie aus mir heraus, schmutzig und laut.

(Seite 176)


Für mich bleibt auch einiges ungeklärt, nicht nur wegen der großen Zeitsprünge und dem flotten Ende. Sondern auch wegen des Therapiesystems, das Christie erzählt. Ist das in Amerika so die Regel? Oder ist Dr. Rosen eine von wenigen? Auch die Frage nach der Berufsdeklarierung ist offen: Christie beschriebt Dr. Rosen als Psychotherapeut und Psychiater. Das verwirrt mich nach wie vor, denn in Deutschland gibt es diese Kombination nicht. Psychiater therapieren nicht und haben mehr mit Medizin als mit Psychologie zu tun. Ist das also auch in Amerika üblich? Auch die Leserunde hat das nicht geklärt, leider. Falls jemand da mehr weiß, bitte ich um Erleuchtung. Ich suche mich ja im Internet doof.


Fazit:
Für mich keine empfehlenswerte Therapie und auch kein empfehlenswerter Therapeut. Er ist trotz allem sympathisch beschrieben und ich musste manchmal über sein Verhalten schmunzeln. Auch wenn er viel unethisches tut und einiges bescheuertes und unwahres sagt, Tut und sagt er manches Mal etwas richtiges und wahres. Als Partner und Freund ist er mit Sicherheit wunderbar, da wäre ich auch dabei, aber als Psychotherapeut nicht mein Fall.


"Wenn Sie Teil einer meiner Gruppen werden, dann möchte ich, dass Sie dort absolut alles über mich erzählen, an was Sie sich aus den Treffen von damals noch erinnern."
"Und was ist mit Ihrer Anonymität?"
"Sie müssen mich nicht schützen. Das ist nicht Ihre Aufgabe. Ihre Aufgabe ist es zu erzählen."


(Seite 35)


Ich, wir alle, können das Buch auch nicht aus unserer Sicht bewerten wie wir andere Bücher bewerten können, da das hier eine ganz andere Gesellschaft ist. Ich kann ja nicht schreiben, das Buch gefällt mir nicht, wie das alles so stattfindet, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne. Leider tun das viele Leser, nicht nur bei diesem Buch. Da hätte Christie ja lügen und extra für ausländische Leser die jeweiligen Sachlagen anpassen müssen. Das wäre ja keine Biografie, sondern ein fiktiver Roman geworden. Ich kann nur die ganze Form der angegeben Sachlagen beurteilen, gut oder schlecht finden. Daher vergebe ich auch 4 Sterne.

Das Buch ist wirklich nicht für Leser außerhalb Amerikas gemacht. Die Methoden sind einfach zu kontrovers und der Schreibstil zu amerikanisch. Und die Leserschaft schmeißt leider das alles in einem Topf mit einer Biografie, die eben amerikanisch ist. Das Buch wird meiner Meinung nach hier nicht die gerechte Bewertung erhalten, die sie verdient. Man muss klar trennen können zwischen dem staatlichen System und einer wahren Erzählung. Ersteres erhält von mir 2 Sterne. Zweiteres 4 Sterne. Nur um das mal klarer Aufzuführen.

Preislich finde ich das Buch zu teuer. Für 16,99 € bekommt man fast ein Hardcover.


"Eine letzte Frage. Was passiert mit mir, wenn ich anfange, die Gruppe zu treffen?"
"Alle Ihre Geheimnisse werden ans Licht kommen."


(Seite 37)



Mein herzlichster Dank geht an den Verlag für das Buch! Ich habe mich sehr darüber gefreut!



Gelesen am 25. Juli 2021


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