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Veröffentlicht am 04.07.2020

Tolles Setting, ansonsten erinnert es sehr an "Blutgöttin" ...

Schattenkrone
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Klappentext:
Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ... Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen ...

Klappentext:
Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ... Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden. Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen. Wem kannst du trauen? Und was ist am Ende stärker? Das Schicksal? Magie? Oder deine Feinde?


Autorin:
Eleanor Herman wurde 1960 in Baltimore geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Labrador und ihren Katzen in McLean, Virginia. Sie ist unter anderem Mitglied des National Press Club, wo sie Buchevents moderiert. Als New-York-Bestseller-Autorin versteht sie es, die Grenzen zwischen Historie und Fantsy zu verwischen und in ihrer Buchreihe die Geschichte eines Herrschers neu zu erzählen: Alexander dem Großen.


Übersetzerinnen:
Christine Strüh, geboren 1954, lebt in Berlin. Sie ist Übersetzerin von Gillian Flynn, Cecelia Ahern, Judy Blume, Pete Hamill, Laini Taylor und anderen.

Anna Julia (nichts bekannt)


Bewertung:
Das Cover ist dem Setting zu Alexander dem Großen passend gewählt. Die Frau ist sicher Kat, da sie im Klappentext neben Alexander extra erwähnt wird, und sie auch im Buch das erste und letzte Kapitel ausfüllt. Da gehe ich davon aus, sie soll die Hauptcharakterin unter allen sein. Der Titel ist auch sehr stimmig zur Geschichte.

Es spielen sich immer wieder mehrere Handlungsstränge ab; die Erzählperspektive wechselt zwischen sechs Charakteren, wobei Alexander und Kahterine die Protagonisten unter allen erscheinen. Das Setting ist mitten in der Zeit zu Alexander dem Großen gespickt und die Autorin lässt diese Zeit auch sehr glaubhaft aufleben. In dem Buchdeckeln befindet sich hierzu die damalige Weltkartenanschauung. Die Geschichte selbst ist fiktiv, das Setting und die historischen Charaktere jedoch sind echt, aus einer anderen Zeit.

Die Erzählperspektive ermöglicht verschiedene Blickwinkel und Geschehnisse im Auge zu halten. Wir lesen von Alexander selbst, seinem Freund Hephaistion, Alex Mutter Olympia, Alex Halbschwester Cynane, persische Prinzessin Zofane (Schwester der Roxanne) und ihrem Freund Jacob. Alle laufen auf ihrem eigen Weg in ihr eigenes Schicksal aufeinander zu oder voneinander weg. Immer mehr erinnerte mich das Ganze an "Blutgöttin"; Da sind auch viele verschiedene Erzählperspektiven der Charaktere erstellt und jeder geht seinen Weg. Der Unterschied ist nur, dass sie bei "Blutgöttin" nicht aufeinander stoßen. Hier begegnen sich einige Charaktere und gehen wieder voneinander. Das ist vorstellbar wie ein Jojo, der runter und wieder hochhüpft. Trotzdem passiert nicht viel. Gerade bei den vielen Perspektiven habe ich etwas mehr Aktion erwartet. Das Potenzial ist mehr als gegeben.

Das Ende hat mich schon enttäuscht, da wird es ziemlich salopp mit den Zueinanderführungen mancher Charaktere, also viel zu gewollt kommt es rüber und nicht ganz nachvollziehbar. Es gibt auch eine spannende Wende, die ich nicht erwartet hätte, aber insgesamt macht mich das Ende nicht neugierig auf Band 2.


Fazit:
Ein tolles Setting mit viel geschichtlichem Input und vielseitigen Charakteren als Potenzial wurde leider nicht richtig in die Hand genommen. Fesselungskünste - also am Buch zu kleben vor Neugier - bleibt hier aus. Es passiert viel zu wenig in den 565 Seiten. Toll ist, dass die Autorin zum Setting und der Charaktere ein Nachwort verfasst hat. So können auch Nichtkenner dieser Historie sich etwas Wissen darüber aneignen. Ich habe als Jugendliche viel über Alexander den Großen und seine Taten gelesen, darum habe ich mich auf das Setting gefreut. Hier hätte die Autorin viel mehr ausschreiben können.

Die ganzen Geschehnisse sind nicht richtig zu bewerten, da es in Band 2 nahtlos weitergeht. Erst nach Abschluß der Reihe lässt sich urteilen, ob die Handlungen im Ganzen einen Sinn ergeben. So ist es aus dem Gesamtbild gerissen. Es erinnert mich sehr an "Blutgöttin" von Daniela Winterfeld. Da ist es genauso mit den Handlungen und dem vor sich hin plätschern, aber auch nicht ganz ohne Band 2 zu beurteilen. Für mich also eine 3,5 Sternebewertung. Schwierig, wenn die Bände so für sich etwas undursichtig bleiben, das erschwert eine einzelne Bewertung. Solche Bücher lassen sich richtig erst zusammen bewerten. Auf Band 2 habe ich jedoch gerade wenig Lust, werde es aber noch lesen, um die Geschehnisse abzuschließen.



Manchmal bringt es nichts, dem, was du dir wünschst, nachzujagen. Nein. Manchmal musst du warten, solange es auch dauern mag, bis das, was du dir am meisten wünschst, zu dir kommt.

(Seite 69)

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Schöne Grundidee, die zu schwach umgesetzt wurde!

Timeless
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Klappentext:
Nacht für Nacht hat die 17-jährige Michele denselben Traum: In einem Spiegelsaal steht sie einem jungen Mann mit saphirblauen Augen, rabenschwarzen Haaren und einem geheimnisvollen Lächeln ...

Klappentext:
Nacht für Nacht hat die 17-jährige Michele denselben Traum: In einem Spiegelsaal steht sie einem jungen Mann mit saphirblauen Augen, rabenschwarzen Haaren und einem geheimnisvollen Lächeln gegenüber. Kurz bevor sie erwacht, sagt der Fremde stets: »Ich warte auf dich.« Aber als ein furchtbares Unglück Micheles Leben für immer verändert, begegnet sie dem Mann ihrer Träume plötzlich in der Wirklichkeit ...


Autorin:
Alexandra Monir wuchs in der Nähe von San Francisco auf und entdeckte schon als Kind ihre Liebe zu Musik, Theater und Literatur. Sie nahm Gesangs- und Schauspielunterricht, bevor sie im Alter von siebzehn nach Los Angeles zog, um dort Sängerin und Songrwiterin zu werden. Sie arbeitete unter anderem mit den Produzenten von Aretha Franklin und Mariah Carey zusammen. Mit ihrem Romandebüt Timeless verwirklichte sich Alexandra Monir ihren großen Traum und wurde Schriftstellerin. Die Autorin lebt in New York und Los Angeles.


Übersetzerin:
Antoinette Gittinger studierte Philosophie, Romanistik, Anglistik und Germanistik in Tübingen und München. Sie übersetzt aus dem Französischen, Spanischen und Englischen. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u.a. der Dalai Lama, Eric Orsenna, Henry Miller, Agatha Christie, Steve Jobs, Guillaume Musso und Nicolas Vanier.


Bewertung:
Das Cover sieht mysteriös und zauberhaft aus, also genau passend zum Genre. Das Mädchen darauf ist unsere Protagonistin. Mit dem Titel alles in allem stimmig zur Geschichte. Das Cover ist an sich nichts besonderes, passt aber zum Buch.

Mich hat der Klappentext, also die Handlungen in zwei verschiedenen Jahrhunderten, neugierig gemacht. Das birgt viel Potenzial für eine schöne Geschichte. Leider ist die Umsetzung weder spannend noch fesselnd. Das Potenzial hat die Autorin nicht genutzt. Das Buch hat 339 Seiten, in der die Geschichte spielt. Ich bin mir nicht sicher, ob es weniger Seiten spannender gemacht hätten oder nur etwas Tempo reingemusst hätte - wahrscheinlich beides. Die Handlungen sind sehr lahm, gar fast nicht erwähnenswert. Die Charaktere sind etwas undurchsichtig - bis auf unsere Protagonistin -, da es sich um eine Reihe handelt. Das lässt sich also nicht im ersten Band bewerten. Etwas Gespür für die einzelnen Charaktere konnte ich gewinnen, ist im gängigen Akzeptierrahmen.

Magie im Form von Vergangenheits- und Zukunftsreisen sind gegeben und recht vorstellbar niedergeschrieben. Ich konnte mich gut da reinversetzen. Hin und wieder dauerte es etwas, da diese Reisen stets anders beschrieben werden. Und mal geht es so schnell, dass ich nochmal lesen musste, was in dem Moment passierte, und dann war es wiederum ganz deutlich zu lesen, dass eine Reise folgte. Verknüpfungen von der Gegenwart in die Vergangenheit lässt sich hier nicht ganz knüpfen, dafür ist trotz vieler Seiten zu wenig erzählt worden. Das lässt sich nur nach allen gelesenen Bänden bewerten.

Zum Schluß hat die Autorin zu der Kulisse, der Windsor-Familie und zu Zeitreisen ein Nachwort geschrieben. Das gefällt mir sehr gut, sodass sich auch Fakten zu den jeweiligen Bereichen lesen lässt. Sowas mag ich sehr gerne.


Fazit:
Alles in allem ist es ein Buch, dass meine Erwartungen nicht erfüllen konnte und mich schon etwas in der Umsetzung enttäuscht hat. Ich hatte es mir fesselnder vorgestellt, sowie im Bezug auf die Zeitreisen an sich, als auch die Beziehung zu den beiden Hauptcharakteren. Hier ist sehr viel Potenzial nicht aufgegriffen worden, auch wenn es erst Band 1 ist. Da habe ich dennoch etwas mehr erwartet.

Das Ende ist zwar schön spannend gehalten - natürlich! - und endet offen, aber dennoch reicht meine Neugier derzeit nicht aus, Band 2 zu lesen. Vielleicht irgendwann mal, wenn mich nichts anderes interessiert. Für Zwischendurch lässt sich das Buch schnell lesen. Ist allerdings kein Muss. Schade. Mehr als 3,5 Sterne gibt es von mir nicht.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Nicht in 54 Minuten lesbar, dennoch fesselnd trotz Schwächen!

54 Minuten
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Inhalt:
Ein Tag wie jeder andere an der Opportunity in Alabama. Alle Schüler befinden sich in der Aula, zum Start des neuen Halbjahres. Plötzlich geht die Tür auf und schließt sich wieder. Niemand kommt ...

Inhalt:
Ein Tag wie jeder andere an der Opportunity in Alabama. Alle Schüler befinden sich in der Aula, zum Start des neuen Halbjahres. Plötzlich geht die Tür auf und schließt sich wieder. Niemand kommt mehr raus. Und Tyler beginnt zu schießen ...

Es gibt mehr im Leben als diese Wände hier, und Tyler kann nicht alles zerstören.
(Sylv, Seite 154)


Autorin:
Marieke Nijkamp, geboren 1986 in den Niederlanden, ist ihr ganzes Leben lang fasziniert von Geschichten, Sprachen und Ideen. Sie studierte Geschichte und Philosophie und spricht mehr als zehn Sprachen. 2016 veröffentlicht Nijkamp ihren Debütroman, „54 Minuten“. Dieser handelt von einem Amoklauf und spielt an einer High School in den USA. Dort erscheint das Buch unter dem Titel „This Is Where It Endes“ und wird ein Mega-Erfolg, der über ein Jahr lang auf den Bestsellerlisten steht. Ein großes Anliegen der Autorin ist die Diversität in Büchern und sie selbst trägt aktiv dazu bei, dass es mehr diverse Charaktere in Jugendliteratur gibt. Marieke Nijkamp lebt und schreibt weiterhin in den Niederlanden.

Übersetzerin:
Mo Zuber


Bewertung:
Das Cover ist ein Eyecatcher und unheimlich zugleich. Passender geht es nicht, wäre da nicht der unnötige Untertitel. Warum müssen die deutschen Verlage immer übertreiben? Alleine der Titel mit dem Foto lässt Gänsehaut aufkommen.

Schreibstil ist meistens flüssig, hat aber auch was verschleiertes. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin Gedichte schreibt. Manchmal wirkt ihr Stil unterschwellig schwer fassbar. Das Buch las sich aber sehr schnell, innerhalb von zwei Tagen.

Die Handlungen sind recht gemischt; von logisch bis unrealistisch ist einiges dabei. Für ein so wichtiges und sensibles Thema hat die Autorin leider nicht tiefgreifend erzählt. Im Grunde stimmt auch der Titel nicht ganz, denn der Amoklauf dauert keine 54 Minuten. Die Befreiung und was dann kommt, wird in die Zeit miteingerechnet. ja, Popelzählerei, aber dennoch faktisch falsch. Die Perspektiven von vier Schülern werden vorgestellt, die sich in ihrer Erzählung abwechseln. Hier wird es auch etwas unklar, wer manchmal wen meint. Auch über unrealistische Handlungen musste ich den Kopf schütteln. Da fällt eine besonders ins Auge; die Kinder haben eine Chance hinter Tylers Rücken minutenlang zu fliehen, ohne dass er was mitbekommt??? Sorry, aber das ist Blödsinn! Kein Täter stellt sich minutenlang mit dem Rücken vor einer Masse, die ihn ja überwältigen könnte ... kopschüttel

Diese Charaktere sind alle ineinander verworren; der eine ist der Bruder der anderen, der wiederum war mal mit der besten Freundin der Schwester liiert ... usw. Dabei werden gerne einfach Namen eingeworfen, die erst später für uns Leser sichtbar werden. Besonders hat mich eine Erzählung irritiert, die von jemanden stammen sollte, was gar keinen Sinn ergab! Da habe ich dann gemerkt, dass das ein Druckfehler ist. Statt dem Schüler Thomás müsste die Schülerin Autumn stehen. Das hat mich etwas aus dem Lesefluss geworfen.

Zusätzlich fand ich die Tweeds aus den sozialen Medien wirr und willkürlich reingesetzt. Fragezeichen, Fragezeichen ... Was soll das? Erstens sind sie irgendwie gar nicht zusammenhängend. Zweitens sind sie schlecht erstellt; man weiß gar nicht, in welcher Plattform sie stehen und wer da immer wieder schreibt, da sind zum Teil keine Namen angegeben oder bruchhaftes kommentiert. Sehr kontraproduktiv für die Geschichte. Die Idee ist sehr gut, denn soziale Medien gehören ja nun zu unserem Leben, da wäre es unrealistisch, wenn die Autorin diese nicht beachtet hätte. Aber in dieser Art und Weise ergeben sie keinen Sinn! Dann hätte sie diese Tweeds gleich rauslassen sollen.

Die Charaktere bleiben etwas blass, besonders Tyler, der Schütze. Es werden überwiegend die typischen Klischees bedient; Einsamkeit, depressive Verstimmungen des Täters, Verlust der Mutter etc. Ist ja auch nicht falsch, die Realität bestätigt das ja oft genug. Aber hier hätte die Autorin mehr daraus machen können und mehr in die Tiefe von Tyler eindringen müssen, um sein Motiv verständlich zu transportieren. Was genau ist sein Motiv? Immer wieder werden Gründe eingestreut, aber nicht richtig auseinandergenommen. Und genau das müsste eigentlich getan werden, um eine Verbindung zum Täter und zur Tat aufzubauen. Die Autorin geht nicht tiefer in die Beweggründe ein.

Die anderen Hauptcharaktere, die im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen, hätten besser ausgereift werden können, sind aber besser gestellt worden als Tyler. Sehr schlecht finde ich die überspitzen Handlungen mancher dieser Charaktere. Die Autorin hat die meisten Schüler sehr heroisch und altruistisch dargestellt. Wenn dem in der Realität wirklich so wäre, dann hätten wir eine ganz andere Gesellschaft - eine viel bessere. Da werden so manche Handlungen unrealistisch und bescheuert unnötig. Vor allem das Ende ist künstlich dramatisiert.


Fazit:
Oft verwechseln wir Menschen das Tatverständnis mit Billigung, weil wir unsere Gefühle über die Logik stellen. Aber es ist nun mal sehr wichtig, auch bei solch sensiblen Taten einen kühlen Kopf zu behalten und die Sachlage faktisch auszuwerten. Wir wollen verstehen, wieso jemand so etwas tut, ertragen aber gleichzeitig die Beweggründe nicht. Ziemlich konträr, oder? Ich selbst gerate oft zwischen solchen Fronten, weil ich sehr mit dem Kopf denke und eine Lage sachlich beurteilen möchte. Wenn wir nur nach unseren Gefühlen leben und handeln, dann können wir auch nicht solchen Taten entgegenwirken. Nur wer versteht, kann wirken. Dies ist hier leider nicht richtig gelungen, sehr schade!

Insgesamt liest sich das Buch sehr schnell und wartet auch mit Spannung auf durch den Perspektivwechsel, aber die Charaktere und die Handlungen sind die größten Schwächen hier, und die wichtigsten Punkte in einer Geschichte. Daher vergebe gute ich 3,5 Sterne, da das Thema trotz allem aufgegriffen wird und nachwirkt. Das ist ebenfalls wichtig in einer Geschichte.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Historisch einwandfrei erzählt, hat aber ein paar Schwächen

Die Sündenbraut
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Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Seit dem Mord an ihren Eltern ist Fenja bei ihrer Ziehmutter Runhild aufgewachsen und hat von ihr die Kunst erlernt, Toten ihre Sünden zu nehmen. Doch als auch ...

Klappentext:
Rheinland im 13. Jahrhundert: Seit dem Mord an ihren Eltern ist Fenja bei ihrer Ziehmutter Runhild aufgewachsen und hat von ihr die Kunst erlernt, Toten ihre Sünden zu nehmen. Doch als auch Runhild ermordet wird, bleibt Fenja nichts - bis auf ein Tuch mit eingesticktem Wappen, das der Mörder verloren hat, und der brennende Wunsch nach Rache. Völlig auf sich gestellt, tritt Fenja die gefährliche Reise an und trifft unverhofft auf den Handwerker Gerald. Er behauptet, den Träger des Wappens zu kennen, und bietet ihr seine Hilfe an. Aber kann Fenja dem jungen Mann trauen?


Autorin:
Als Manuela zum ersten Mal in das Licht dieser Welt blinzelte, gab es gerade mal drei Fernsehprogramme. Aufgewachsen ist sie in dem kleinen Dorf im Bergischen Land, in dem auch der Ritter ihres ersten Romans zu Hause ist. Aufgrund nahezu fehlender Unterhaltungselektronik spielte sie meisten draußen, umgeben von grünen Wiesen, dem Duft nach Heu und Traktorenlärm. Nach dem Abitur hat sie in Köln studiert, in Spuckweite zum Dom. Zugegeben, es ist schon hilfreich, sehr weit spucken zu können.

Das Mittelalter hat sie schon immer interessiert, besonders die Historie des Rheinlandes während des 13. Jahrhunderts. Sie liebte schon als Kind alte Bauwerke und Ruinen und wollte immer wissen, welche Geschichten hinter diesen Mauern schlummern. Wenn man die oft fesselnden Ränkespiele getrieben von Gier und Macht rund um die heute noch vielerorts vorhandenen Klöster, Burgen und Ruinen kennt, sieht man seine Heimat plötzlich mit anderen Augen. Mit historischen Orten aus ihrer Heimat fühlt sie mich stärker verbunden als mit fernen. Darüber möchte sie gerne Geschichten erzählen und ihre Leserinnen und Leser in die eigene Vergangenheit entführen - am liebsten ins Hochmittelalter und stets mit einem Augenzwinkern.



Bewertung:
Das Cover ist nach demselben Stil wie das von "Die Klosterbraut" erstellt worden. Das gefällt mir unheimlich gut und es passt auch sehr gut zur Geschichte. Der Titel ist auch wieder perfekt gewählt. Der Schreibstil ist ebenfalls wiedererkennbar flüssig und die Geschichte leicht und verständlich zu lesen.

Ich hatte das Buch seit ich davon wusste auf meiner Wunschliste, weil mir das Vorwerk der Autorin unheimlich gut gefallen hat. Ich habe mich sehr gefreut, es von netgalley erhalten zu haben. Der Einstieg ist mir wieder leicht gefallen. Auch hier hat die Autorin erneut an ein Glossar mit den wichtigsten alten Wörtern aufgeführt. Zusätzlich gibt es eine Personenliste und eine Karte. Das mag ich gerade bei Fantasie- und Histogeschichten am liebsten, da man hier schnell durcheinander kommen kann. Jedoch habe ich diese Listen selten gebraucht. Normalerweise bin ich jemand, der viel zurückblättern muss, weil ich mir nicht alles merken kann. Aber bei dieser Geschichte hat ein paar Mal zurückblättern gereicht. Die Autorin vermag es wirklich, einen historischen Roman sehr leicht und verständlich niederzuschreiben. Das ist mir bereits beim Vorgängerwerk aufgefallen.

Fenja ist eine stolze und mutige junge Frau, die etwas Entwicklung im Verlauf der Handlungen aufweist. Sie wird nach Runhildes (ihrer Amme) Tod mutiger und selbstbewusster. Gerald ist ein stolzer Ritter, der im Auftrag des Königs Donnerkraut für Explosionen herbeischaffen soll. Er tarnt sich als einfacher Handwerker und lernt so Fenja kennen. Beide spüren die Anziehungskraft zueinander, schaffen es aber nicht, dem nachzugeben. Hier spielen mehr Missverständnisse als wirkliche Hindernisse die Hauptrolle. Recht typisch, aber irgendwie auch nervig zu lesen. Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet.

Die Handlungen im Verlauf der Geschichte wiederholen sich und es kommen neue dazu. Es ist eine Mischung von beidem. Während Gerald versucht, seinen Auftrag zu erfüllen, gerät Fenja immer stärker in den Mittelpunkt eines Meuchelmörders. Die Vergangenheit ihrer Herkunft ist Fenja unklar und nach Runhildes Tod bemüht sie sich, diese in ihr Gedächtnis zurückzuholen. Beide Versuche sind Ereignisse, die sich irgendwann kreuzen. Die Erzählung wechselt zwischen Fenja, Gerald und dem Meuchelmörder. Am Ende kommen noch weitere Perspektiven, die ich aber nicht preisgebe aus Spoilergründen. Im gesamten Verlauf mischt sich ein krimihafter Anteil in der historisch deutschen Kulisse. Je weiter die Geschehnisse vortschreiten, desto mehr vermischen sich die Schicksale aller Beteiligten und umso stärker wird der Krimianteil.

Der Glaube spielt in dem Buch eine zentrale Rolle und wird hier durchweg glaubhaft und realistisch geschildert. Ob bei Örtlichkeiten wie Klöster, bei der Öffentlichkeit oder jedem Einzelnen, der ehrfürchtig an Gott und die Bibelschriften glaubt. In der heutigen Zeit ist vieles nicht mehr nachvollziehbar und zum Kopfschütteln. Das erging mir hier auch wieder beim Lesen. Schon recht albern kommt es einem vor, wenn über das Seelenheil so naiv gesprochen wird. Für die damaligen Menschen war das nicht naiv, sondern der feste Glaube daran, dass die Sünden auf der Seele einen in die Hölle bzw. ins Fegefeuer brachte. Die Kirche hatte zu dieser Zeit übergeordnete Macht, dem selbst die Könige unterstellt waren. Wie auch heute die Politik, regierte die Kirche mit Angst über die Menschen. Das kommt während der Erzählung sehr überzeugend rüber. Gerade über Gerald musste ich deswegen oft den Kopf schütteln, würde man ihn heute für seine Ansichten und Bemerkungen auslachen.

Der Showdown der zusammengetragenden Ereignisse hat mir leider nicht so gut gefallen. Das letzte Drittel wurde etwas sprunghaft in den Handlungen und vom Showdown an ging alles etwas unrealistisch und salopp zuende. Das hat mich etwas enttäuscht. Einige Reaktionen sind für mich nicht ganz so verständlich oder etwas unangemessen gewesen. Das Ende war mir viel zu sehr "Friede, Freude, Eierkuchen", nach all den Geschehnissen. Insgesamt war dieser teil zu einfach und unbefriedigend erzählt. Die insgesamt historische Recherche ist wieder mal sehr gelungen, wie ich es von der Autorin gewohnt bin.


"Du bist immer noch ein Ritter, und ich bin ein Nichts."
"Du bist alles für mich, Fenja."

(22. Kapitel)


Fazit:
Die Geschichte konnte mich leider nicht so fesseln und mitnehmen wie "Die Klosterbraut", dennoch liest sie sich sehr schnell und verständlich. Hier ist der Autorin abermals gelungen, einen durchweg historischen Roman einfach niederzuschreiben und mit etwas Krimi zu mischen. Wer sich schwer mit historischen Romanen tut, ist mit diesem, wie auch mit dem Vorwerk, gut beraten. Es ist schlicht, einfach und verständlich zu lesen und zu verstehen, und dennoch voller historischer Fakten und glaubhafter Kulisse. Für mich hat es einige Schwächen, daher vergebe ich 3,5 Sterne. Ich kann das Buch dennoch guten Gewissens empfehlen.

Noch ein Vermerk: Mir ist schleierhaft, warum das Buch 11 Euro kostet, wohingegen "Die Klosterbraut" 10 Euro kostet. Und das bei gleicher Seitenzahl. Normalerweise erhöht sich das bei einem Taschenbuch mit der Seitenzahl, dem ist hier aber nicht so.




Mein ♥lichster Dank geht an das netgalley-Team und dem HarperCollins Verlag für das bereitgestellte ebook.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Ernsthafte, alberne und widersprüchliche Tricks für vielerlei Notfälle!

Das Worst-Case-Szenario Survival-Handbuch
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Klappentext:
Gefahr! Sie lauert um jede Ecke. Treibsand. Haie. Cyber-Mobber. Super-Viren. Vom Ringen mit Alligatoren über das Ausweichen von Drohnen bis hin zu wie man ein außer Kontrolle geratenes selbstfahrendes ...

Klappentext:
Gefahr! Sie lauert um jede Ecke. Treibsand. Haie. Cyber-Mobber. Super-Viren. Vom Ringen mit Alligatoren über das Ausweichen von Drohnen bis hin zu wie man ein außer Kontrolle geratenes selbstfahrendes Auto überlistet, das »Worst-Case-Szenario-Handbuch« hilft mit fachmännischen, illustrierten, Schritt-für-Schritt Anweisungen in Situationen, in denen das Leben eine unvorhergesehene Wendung zum Schlimmsten nimmt.


Autoren:
Joshua Piven ist Computerspezialist und freier Autor. In seinem Leben ist er bereits von messerschwingenden Banditen verfolgt worden, in der U-Bahn steckengeblieben, überfallen und ausgeraubt worden. Er lebt mit seiner Familie in Philadelphia.

David Borgenicht ist Autor und Lektor. Er ist schon einmal in einem Gepäckwaggon gefahren. Außerdem musste er schon mehrmals in Häuser einbrechen (jedes Mal mit gutem Grund). Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Philadelphia.



Bewertung:
Das Cover sagt mir nicht zu, obwohl es in dem passenden Farbcode gedruckt ist. Allein der Titel hat meine Aufmerksamkeit erregt, sodass ich das Buch dringend lesen wollte. das Buch hat zu Beginn eine Warnung bezüglich der Tricks, da einige sehr lebensgefährlich sein können. Dann folgt ein Vorwort und eine Einleitung der Autoren. Unterteilt sind die Kapitel in folgende Bereiche:

Gefahren und Auswege
Zähne und Krallen
Die beste Verteidigung
Im freien Fall
Technische Probleme
Notfälle
Abenteurer des Überlebens


Die jeweiligen Tipps gehen Bereichsübergreifend rüber, da sich bei den meisten Gefahren sich nicht einteilen lässt, ob es z.B. zu "Die beste Verteidigung" oder "Gefahren und Auswege" einordnen lässt. daher war die Einteilung für mich nicht ganz stimmig getrennt.

Es gibt sehr hilfreiche Überlebenstricks wie Wasserreinigung, wie Erfrierungen behandelt werden sollten oder wie man aus einem sinkenden Auto entkommt. Aber hier gibt es auch unsinnige Tipps wie "Wie man ein Auto rammt" oder "Wie man vom Dach eines fahrenden Zuges ins Innere gelangt", um nur zwei Beispiele zu nennen. Was soll der Blödsinn? Das sind doch keine Überlebenstricks, keine ernsthaften, sondern Showgemachte Dämlichkeiten. Und dann gibt es noch sehr hilfreiche Tricks, die aber so intensiv und lang erklärt werden, dass es wiederum unsinnig ist, da in der bestehenden Notfallsituation gar keine Zeit zum Lesen ist, wie z.B. "Wie man ein Flugzeug landet". Dieser an sich hilfreicher Tipp muss vorher schon auswendig gelernt werden, ansonsten ist man tot, ehe man überhaupt anfängt zu lesen.

Neben diesen drei Varianten gibt es noch eine Vierte, die sich in ihrer Erläuterung widerspricht, z.B. "Wie man einen Tornado überlebt. Bei einem Tornado soll man sich auf den Boden in eine Grube legen, wenn es kein Schutzgebäude weit und breit gibt. Das habe ich schon in der Grundschule gelernt. Hier wird aber weiter berichtet, wenn man ein Auto hat, soll man sich auf keinen Fall in eine Grube legen, sondern im Auto bleiben. Versteht sonst noch jemand den Sinn der beiden Aussagen? Entweder es ist ratsam, sich in eine Grube zu legen oder nicht. Beides geht nicht!

Zum Ende des Buches hin gibt es noch die Quellenangaben und Experten sowie die Autoreninfos. Jeder Bereich enthält zwei Deckblätter, die in dem roten Farbcode gefärbt sind, sowie eine passende Illustration zum Bereich. Hin und wieder tauchen zu einigen Tipps und Tricks erläuternde Illustrationen auf, die bei dem ein oder anderen auch sehr wichtig sind. Die Texte sind nämlich nicht immer so zu verstehen, wie sie gemeint sind.



Fazit:
Insgesamt schon ein lesenswertes Büchlein, bei dem der eine oder andere Trick nicht nur hilfreich, sondern auch lebensrettend sein kann. Leider ist auch einiges an Unsinn dabei, sowie widersprüchliche Hinweise, die einen verunsichern. Ein Gefühlszustand, der tödlich sein kann, im Angesicht eines Notfalls. Daher vergebe ich 3,5 Sterne für diesen Ratgeber.



Ich bedanke mich beim netgalley-Team, wie auch beim arsEdition-Verlag für dieses bereitgestellte Leseexemplar!


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