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Veröffentlicht am 04.01.2019

Gute Grundidee, die leider nicht ganz so gut umgesetzt wurde.

Krähenmädchen
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Beschreibung:
Nach dem Fund einer mumifizierten und verstümmelten Jungenleiche, wird die Kommissarin Jeanette Kihlberg gerufen. Bald darauf scheinen sich die Leichen zu häufen. Es werden weitere Jungen ...

Beschreibung:


Nach dem Fund einer mumifizierten und verstümmelten Jungenleiche, wird die Kommissarin Jeanette Kihlberg gerufen. Bald darauf scheinen sich die Leichen zu häufen. Es werden weitere Jungen gefunden. Jeannette klammert sich an jeden Strohhalm, den sie zu fassen bekommt, wodurch sie auf die Psychotherapeutin Sofia Zetterlund stößt. Mit ihrere Hilfe versucht Jeanette ein Täterprofil zu erstellen, was aber gar nicht so einfach ist, da Sofia intensiv mit einer Patientin namens Victoria Bergmann beschäftigt ist. Der Fall gestaltet sich verzwickter als gedacht, als schließlich noch ein ehemaliger Patient von Sofia tot aufgefunden wird und die Ermittler auf den Vater von Victoria Bergmann aufmerksam werden.

Meinung:


Bei den schwersten Rezensionen des Jahres, schafft es dieses Buch definitiv in die Top 5. Ich bin so dermaßen hin und her gerissen, unglaublich. Zum einen fand ich die Charaktere ja wirklich grauenvoll. Jeanette will ja so mega taff sein, ärgert sich über die Unterdrückung der Männerwelt, unter der sie als weibliche Polizistin ja so sehr leidet. Bekommt es aber nicht auf die Reihe ihrem Mann, der buchstäblich nichts leistet, mal die Leviten zu lesen. Warum macht man sowas? Ist das die Ansicht der Autoren über Frauen? Spiegelt das ihr Bild von uns Frauen wieder? Eine Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe. Denn auch Sofia macht den Eindruck, dass sie weder Fleisch noch Fisch ist.

Auf der anderen Seite dreht sich vieles in dem Buch um das Thema "gespaltene Persönlichkeiten". Hier könnte man dann mutmaßen, dass die Autoren das dann einfach mal willkürlich auf so ziemlich jeden Charakter des Buches übertragen haben, denn auch die meisten anderen haben einen gewissen Drall dazu. Der Kollege Hurtig erscheint ganz nett, aber von dem liest man auch nicht all zu viel. Bei ihm ist nur der Name recht irritierend, da es vermutlich der einzige ist, den ich aussprechen kann - oder eben "Hurtig betrat den Raum". Wer betrat denn hurtig den Raum? Ja, langt euch gerne an den Kopf. Hab ich auch gemacht.

Um mal noch was nettes zu dem Buch zu sagen: Den Schreibstil fand ich recht angenehm zu lesen. Die kurzen Kapitel führten gerne zu dem "eins geht noch"-Effekt. Obwohl das Buch recht brutal begann, verlagerte sich die Brutalität im Laufe der Zeit von der physischen zur psychischen Gewalt. Was ich für meinen Teil angenehmer fand. Ich habe kein Problem mit Brutalität, aber hier hat "Die Welt" es doch recht gut mit ihrer Formulierung getroffen: "Man treibt Kindesmissbrauch nicht dadurch aus, dass man missbrauchte Kinder literarisch noch einmal missbraucht." Mir gefällt dann eher die subtile Andeutung als eine bebilderte Beschreibung.

Doch was mich wirklich am meisten störte waren zum einen die Charaktere, die sich für mich einfach falsch und unpassend anfühlten. Außerdem auch diese Lücken. Dinge, auf die ich aus Spoilergründen nicht eingehen werde, die aber das Buch für mich stellenweise zur Katastrophe machten - und vor allem auch unglaubwürdig. Gerade im Leben von Victoria Bergmann gibt es für mich zu viele Ungereimtheiten, die so keinen Sinn machen und ich spreche hier von alltäglichen Dingen, nicht einmal die Charterzüge.

Die Thematik, mit welcher sich das Buch laut Beschreibung befassen soll ("Wie viel kann ein Mensch ertragen, ehe er selbst zum Monster wird?") finde ich an sich höchst interessant. Ebenfalls die Sache mit den multiplen Persönlichkeiten. Doch im Gesamten, sind die Autoren aus meiner Sicht leider an der Umsetzung gescheitert. Zu viel Chaos, zu wenig Struktur, zu viele Mängel. Dennoch habe ich mich entschlossen die Triologie abzuschließen, denn mit den Mädels zu lesen macht einfach mega viel Spaß. Falls es ein Reinfall wird, dann ich kann immer noch ein Exempel statuieren und die Bücher in aller Öffentlichkeit verbrennen.

Worauf ich schon sehr gespannt bin, wie sich der Verlauf in den zukünftigen Bänden gestalten wird. In Krähenmädchen befand man sich zum einen in der Gegenwart aus der Sicht von Sofia oder Jeanette, sowie verschiedene Kapitel über die Vergangenheit von Sofia und ihrer Patientin Victoria Bergmann. Ich vermute stark, dass sich nicht viel ändern wird, da es ja ursprünglich ein Buch war, was mir aber wiederum Hoffnung gibt, dass die Autoren es doch noch schaffen eine gewisse Struktur einzubringen - oder gar eine schlüssiges Ende zu zaubern.

Fazit:


Tendenziell eher weniger begeistert, aber wer weiß was die Reihe noch in Petto hat.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Kein Hype, den ich nachvollziehen kann.

Hazel Wood
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Beschreibung:
Alice wächst in dem Glauben auf, dass sie und ihre Mutter vom Unglück verfolgt werden. Doch als ihre Großmutter stirbt, eine ihr unbekannte mysteriöse Märchenerzählerin, soll der Fluch gebannt ...

Beschreibung:


Alice wächst in dem Glauben auf, dass sie und ihre Mutter vom Unglück verfolgt werden. Doch als ihre Großmutter stirbt, eine ihr unbekannte mysteriöse Märchenerzählerin, soll der Fluch gebannt sein. Urplötzlich verschwindet Ella, die Mutter von Alice und alles was sie ihr ausrichtet ist "Halt dich fern von Hazel Wood". Da Alice ihrer Mutter jedoch nirgendwo finden kann, sieht sieh nur einen Weg um Erfolg zu haben und zwar genau das zu tun, was sie nicht soll. Sie reist nach Hazel Wood.

Meinung:


Also warum man das Buch jetzt feiert, kann ich so gar nicht nach vollziehen. Die Geschichte ist interessant, ja, aber irgendwie war es das dann auch schon. Für mich bedeutet Märchen jetzt auch nicht, dass ich einen Prinz in schillernder Rüstung brauche, der die Prinzessin rettet. Ganz und gar nicht. Was ich brauche ist etwas für das ich einstehen kann. Rotkäppchen, die ihre Oma versorgt und darum in den Wald geht, trotz der Gefahren. Hänsel und Gretel, die den Weg nach hause finden wollen. Von mir aus auch die Prinzessin, die sich nach einem normalen Leben sehnt.

Im Prinzip ist "Hazel Wood" wohl eher letzteres, aber - wie soll ich sagen - ohne Hand und Fuß. Das Buch umfasst etwa 350 Seiten. Davon lernen wir auf 100 Seiten die Geschichte kennen - also Personen, was bisher geschah, im Zwischenteil macht dann der Teenager genau das was er nicht soll und das Ende soll dann alles auflösen, das Bild quasi abrunden. Tut es aber nicht.

In meinen Augen war die Geschichte einfach viel zu weich gezeichnet. Die Charaktere bekamen keine wirkliche Form und Atmosphäre war ebenfalls nicht greifbar. Wohl war die Geschichte ganz nett, wenn man nicht viel denken wollte, aber weiter brachte sie es bei mir dann doch nicht. Nehmen wir doch mal den berühmten Märchenwald. Egal ob da jetzt Feen herumschwirren, die Sonne im morgenfrischen Tau glitzert und der Bach plätschert oder eben die Bäume dunkle Schatten werfen, während Getier durch die Dunkelheit raschelt - der Märchenwald hat Charakter! Er nimmt einen ein. Solche Dinge haben in diesem Buch einfach gefehlt. So saß ich eben neben dem Bach und habe ihm beim Plätschern zugehört. Viele Situationen schienen verworren, aber dennoch waren sie total durchschaubar.

Ich würde auch unglaublich gern etwas über die Charaktere erzählen, aber ich wüsste einfach nicht was. Am tollsten fand ich Finch. Seine Leidenschaft für das Thema kam unglaublich gut rüber. Auch eine andere Charaktere fand ich ganz großartig, die ich leider jetzt nicht wirklich erwähnen kann, da sie erst gegen Ende auftaucht - und mehr eine Nebenrolle hat. Man hätte so viel mehr aus dieser Geschichte machen können, denke ich, aber leider hat man irgendwann mal einen falschen Abzweig genommen und dann den Weg zurück nicht gefunden. Sehr schade, aber naja, soll vorkommen.

Fazit:


Ein Buch, von dem ich mir viel mehr erhofft hatte als ich letzten Ende bekam. Unterhaltsam ja, überzeugend nein.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Ich hatte mir mehr erhofft.

Bluthaus
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Beschreibung:
Während sich Frida noch von den Vorkommnissen auf dem Obsthoft ihrer Eltern erholt und den Dienst vorübergehend quittiert hat, befindet sich Haverkorn schon wieder mitten im Geschehen. Fridas ...

Beschreibung:


Während sich Frida noch von den Vorkommnissen auf dem Obsthoft ihrer Eltern erholt und den Dienst vorübergehend quittiert hat, befindet sich Haverkorn schon wieder mitten im Geschehen. Fridas ehemalige Zimmergenossin Jo findet eines Abends eine schwer verletzte Frau auf einem verlassenen Gut, die kurz darauf stirbt. Sie kontaktiert ihre Freundin mit dem Verdacht, dass man ihr einen Mord unterstellen will. Kurz darauf verschwindet sie von der Bildfläche. So macht sich Frida auf die Suche nach Jo. Dies führt sie auf die kleine Halbinsel Holnis, wo sie auf ein Geheimnis stößt, dessen Ausmaß ihr erst viel später bewusst wird. Das Geheimnis des Bluthaus.

Meinung: 


Wieder einmal stellt sich mir die Frage: Wo fange ich an? Ich bin ehrlich. Mir ist die Autorin sehr sympatisch, weshalb es mir wirklich schwer fällt, diese Rezension zu schreiben, denn ich hatte mir von "Bluthaus" mindestens so viel versprochen, wie mir damals "Totenweg" bot, aber weit gefehlt. Die Enttäuschung war groß. 

Beginnen wir doch mal beim Namen. Das Buch nennt sich "Bluthaus". Dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Doch stellt sich mir die Frage: Warum nennt man es dann nicht so!? Als Frida von dem Haus erfährt bzw. dessen Namen, trifft sie auf eine Dame, die es "Bluthus" betitelt. In dem Moment hat es gepasst, da diese Dame Dialekt sprach, aber in der restlichen Story war es einfach nur unpassend. Was soll das denn? In meinen Augen hätte man das Buch dann entweder "Bluthus" bezeichnen sollen oder eben auch im Buch das exakte Wort verwenden. Schließlich wird auch sonst in dem Buch auf Dialekt oder ähnliches verzichtet. Für mich absolut nicht nachvollziehbar!

Die Geschichte selbst empfand ich dieses Mal, leider, eher langweilig. Diverse Verbindungen, wie beispielsweise wer das Coldcase Mädchen ist und was es mit diesem ominösen Urlaub auf sich hat, war mir bereits nach 100 Seiten klar bzw. ich war mir dessen recht sicher. Die falschen Fährten waren in diesem Buch sehr rar bis gar nicht vorhanden. Obwohl der eigentliche Täter erst spät bekannt gegeben wurde, hat die Auflösung nicht gerade dazu geführt, dass es mich vom Hocker gerissen hat.

Auch vom Schreibstil her, konnte mich die Autorin dieses Mal nicht richtig mit nehmen. Wohl war es flüssig zu lesen, mal von der "Bluthus"-Stolperfalle abgesehen, aber manche Situationen waren dann einfach nicht durchdacht oder gefühlt lieblos dargestellt. Beispielsweise als Frida auf der Halbinsel ankommt und an einer Pizzeria hält, die sich "neben einem gemütlichen Hotel" befindet. Zuvor wird aber erwähnt, dass Frida an diesem Ort noch nie war. Woher weiß sie denn, dass das Hotel gemütlich ist? Das mag wohl kleinlich wirken, aber wenn man besseres gewohnt ist, dann stimmt mich das als Leser schon traurig und es ist frustrierend. 

In "Totenweg" drehte sich so manches um die am Ende stehende Ehe von Haverkorn. Diese wurde zwar nicht wieder aufgegriffen, sondern nur am Rande gestreift, dennoch hatte er nun ein anderes Familiendrama an der Backe. Das ist zwar ganz nett, aber in dem Fall ging es mir wirklich auf die Nerven. Wieso muss man dem Kerl jetzt noch mehr Mist andichten? Reichen seine bisherigen Probleme nicht? Für mich fühlte sich das eher an wie zwanghaftes Seiten füllen. Denn auch die Ermittlungen an sich waren sehr abgespeckt, wodurch im Gesamten nur mäßige Spannung aufkam. Die Geschichte plätscherte eben so vor sich hin. Dann lieber noch etwas mehr über die gescheiterte Ehe. 

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es mir die meiste Freude bereitet hat, das Buch mit zwei anderen Mädels zu lesen, als die Geschichte selbst. Es tut mir auch in der Seele weh, dass so zu sagen, aber so ist es nun mal. Ich habe Hoffnung in den dritte Teil. Das ursprünglich ungleiche Team, Frida und Haverkorn, harmonierte in den wenigen Szenen, in welchen sie zusammen auftraten, so sehr miteinander, dass sie gar nicht mehr ungleich waren. Die Atmosphäre war bei weitem nicht so ausgeprägt wie ich es mir gewünscht hätte bzw. wie sie in der Elbmarsch war. 

Fazit: 


Mich konnte die lang ersehnte Fortsetzung leider gar nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Taffe Ermittlerin voller Selbstzweifel

Das Gift der Wahrheit
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Beschreibung:
Nach dem Fund einer drei Jahre alten Leiche im Mannheimer Klärwerk wird Hauptkommissarin Alexis Hall zum Tatort gerufen. Auch die Kriminalbiologin Karen Hellstern ist mit von der Partie. ...

Beschreibung:


Nach dem Fund einer drei Jahre alten Leiche im Mannheimer Klärwerk wird Hauptkommissarin Alexis Hall zum Tatort gerufen. Auch die Kriminalbiologin Karen Hellstern ist mit von der Partie. Schnell finden sie heraus um wen es sich bei der Toten handelt, durchleuchten ihren Hintergrund und werden fündig. Nachdem sie die Geliebte befragt haben, stehen sie vor einem Rätsel, denn sie war zudem noch Aktivistin für die Rechte homosexueller Menschen. Die Ermittler werden vor die Frage gestellt, ob hier jemand eine persönliche Rache gegen die engagierte junge Frau ausgeübt  hat oder ob der Exmann ihrer Geliebten die Finger im Spiel hat. Durch den Fund eines Anhängers mit einer in Harz gegossenen Spinne gerät der Mann jedoch ins Rampenlicht der Ermittlungen. Handelt es sich hierbei um den gekränkten Stolz eines Mannes, der den Verlust seiner Frau nicht ertragen konnte?

Meinung:


In die Geschichte kam ich sehr gut und auch das Umfeld konnte ich mir gut vorstellen, denn schließlich ist der Schauplatz bei mir gerade um die Ecke. Lustig fand ich jedoch, dass neuerdings eine Straßenbahn von Peterstal nach Heidelberg fährt. Das nenne ich doch mal künstlerische Freiheit.

Das Buch ist in vier Teile unterteilt. Zu Beginn des Buches bekommt man immer wieder Ausschnitte aus dem Mannheimer Tageblatt zu lesen, welche Informationen über einen früheren – ähnlichen – Fall in Kolumbien enthalten. Außerdem gibt es gerade im ersten Teil häufige Rückblenden zu einem Jungen in Kolumbien. Danach gibt es diese jedoch nur noch zu Beginn eines jeden Teils.

Leider konnte mich Julia Corbin mit diesem Buch nicht so richtig überzeugen, welches übrigens ein zweiter Teil ist, was ich zuvor aber auch nicht wusste – macht also nichts und kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Zwar schafft sie es zu Anfang Spannung aufzubauen, macht diese aber, in meinen Augen, durch eine von Selbstzweifel geplagte Protagonistin und deren privaten Probleme, dann mehr oder weniger etwas zunichte. Ferner gab es ein paar, hm, wie soll ich sagen. Ungereimtheiten? Ich denke das trifft es ganz gut. Weswegen ich auch ein paar Mal wieder zurück blätterte, um mich zu versichern, ob jetzt ich was falsch mitbekommen habe, oder ob aus dem Kleid jetzt tatsächlich ein Pulli wurde - oder aus Heidelberg plötzlich Mannheim. Zum Ende hin, zieht es dann wieder gut an und lässt einen im letzten Viertel durch das Buch fliegen.

Alexis Hall scheint eine recht angenehme Person zu sein, die zudem eine sehr ehrgeizige Ermittlerin ist. Jedoch macht sie sich um alles und jeden – und das permanent – Sorgen. Zudem plagen sie aufgrund ihrer Vergangenheit massive Selbstzweifel, da ihre Eltern recht berühmte Serienkiller waren. Zu allem Überfluss kommt dann noch hinzu, dass ihr Onkel sie verklagen will, was ihr sehr zu schaffen macht. Das „warum“ spare ich jetzt mal aus, schließlich will ich hier nicht spoilern. Von ihrem Liebesleben fange ich jetzt mal gar nicht erst an. Auch wenn es so die Protagonistin etwas näher bringt, fand ich es in dieser Geschichte einfach zu viel. Der rote Faden ging mir da etwas flöten. Somit hatte das Werk für mich auch mehr Krimifeeling als Thriller.

Obwohl ich ja immer wieder betone, dass es mir nichts ausmacht, wenn ich zuvor schon den Täter oder die richtige Richtung errate und der Weg das Ziel ist, so ging es mir hier (leider) ein bisschen anders, da die Ermittler aus meiner Sicht genug Hinweise gehabt hätten um mal in die andere Richtung zu schauen. Jetzt hab ich gefühlt das Buch ganz schön zerpflückt, was eigentlich gar nicht meine Absicht war. Es war ja nicht schlecht, es hat auch an manchen stellen Spaß gemacht, aber das Gelbe vom Ei war es eben nicht.

Fazit:


Das Buch hat mich gut unterhalten, aber ein Highlight wird es definitiv nicht werden.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Drama statt Thriller.

Das andere Haus
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Beschreibung:
Caroline und Francis sind dabei ihre zerüttete Ehe wieder zu beleben. Als sie das Angebot zu einem Haustausch in der Nähe von London bekommen, sagen sie natürlich sofort zu und gönnen sich ...

Beschreibung:


Caroline und Francis sind dabei ihre zerüttete Ehe wieder zu beleben. Als sie das Angebot zu einem Haustausch in der Nähe von London bekommen, sagen sie natürlich sofort zu und gönnen sich dort eine Woche Auszeit. Doch dort wird Caroline mit seltsamen Dingen konfrontiert, wie beispielsweise ein Bild an der Wand, ein vergessenes Rasierwasser, ein längst vergessener Song. Dinge, die unscheinbar erscheinen, sie jedoch zurück in die Vergangenheit werfen und zutiefst verstören. Schnell stellt sie sich die Frage: Wer befindet sich in ihrer Wohnung? Was passiert hier?

Meinung:


Hm, ich bin sehr hin und her gerissen. Die Geschichte wird zum einen erzählt aus der Sicht von Caroline in der Gegenwart sowie ihrer Vergangenheit. Außerdem gibt es noch einige Kapitel, aus der Sicht der anderen Person, welche durch kursiv Schrift abgehoben werden. Ganz wenige Kapitel spielen aus der Sicht von Francis in der Vergangenheit. Diese sind aber wahrlich nicht nennenswert und eine Rolle spielen sie auch nicht.

Ich weiß wirklich nicht, was ich von dem Buch halten soll. Es war ganz nett. Mehr irgendwie auch nicht. Die Autorin führt den Leser direkt auf eine Fährte in der Vergangenheit. Hier wird auch schnell klar, dass alles mit einem bestimmten Moment zusammen hängt, von dem man lange nichts genaues erfährt. Es gab ihn eben. Außerdem ist alsbald offensichtlich, dass die Fährt, die Madame Fleet versucht zu legen, absoluter Irrsinn ist und nicht passt. Weshalb ich beispielsweise einfach so vor mich hin las und wartete was nun eigentlich Sache ist. Wirklich gefesselt hat mich die Geschichte nicht. Im Prinzip wollte ich nur wissen wie es ausgeht.

Die Protagonisten waren die meiste Zeit einfach nur unsympathisch. Caroline hat keinen Arsch in der Hose, Francis die meiste Zeit ein Suchtproblem und auch so gab es für mich keinen Grund an irgendwen irgendwelche Sympathiepunkte zu verteilen. Vielleicht an den Sohn der beiden, aber auch nur, weil er einem einfach nur Leid tut. Dank dem schnörkellosen Schreibstil kam ich auch recht zügig durch das Buch und durfte mich an der Auflösung erfreuen.

Diese muss ich sagen fand ich sehr vernünftig. Ansonsten würde ich das Buch vermutlich einfach irgendwo verscharren. Nein, das würde ich natürlich nicht. Im Ernst. Das Ende hat Rebecca Fleet ganz gut hinbekommen, denn es war hingegen dem restlichen Konstrukt des Buches, sehr glaubhaft und realistisch. In meinen Augen ist das ganze dann doch eher ein (Familien)Drama als ein Psychothriller.

Fazit:


Es war ganz nett, aber ehrlich gesagt, war das Cover und die Gestaltung ansprechender als die Geschichte selbst.