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Veröffentlicht am 05.07.2018

Unterhaltsame und humorvolle Liebesgeschichte

Mitfahrer gesucht - Traummann gefunden
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Als Romy von ihren Eltern aus Hamburg zurück in ihre Wahlheimat Frankfurt fährt, nimmt sie den attraktiven Leon und seinen Hund Dexter als Mitfahrer mit. Romy und Leon verstehen sich blendend, doch nach ...

Als Romy von ihren Eltern aus Hamburg zurück in ihre Wahlheimat Frankfurt fährt, nimmt sie den attraktiven Leon und seinen Hund Dexter als Mitfahrer mit. Romy und Leon verstehen sich blendend, doch nach der 492 km langen Fahrt, denken beide dass sie sich wohl nicht mehr wieder sehen werden. Doch das Schicksal schlägt zu und ausgerechnet mit Leon soll Romy für ihr aktuelles Werbeprojekt zusammen arbeiten. Das bringt ihren ganzen gut strukturierten Lebensplan durcheinander...

Am meisten sticht für mich in diesem unterhaltsamen Roman der wirklich humorvolle und lockere Schreibstil hervor. Ich musste mir so oft ein Lachen verkneifen bei Romys Gedankengängen, ihren Vergleichen und den Fettnäpfchen in die sie immer wieder tritt.

"Ich sollte einfach nicht daten. Ich bin für Beziehungen gemacht. Wie ein Nymphensittich oder ein Pinguin oder ein Schwan. Nur eben weniger anmutig und drollig." (Seite 93)

Überwiegend wird das Buch aus Romys Sicht geschrieben, doch einzelne Szenen aus Leons Sicht ermöglichen einen noch besseren Einblick in die Story. Gerne hätte ich hiervon noch mehr gehabt, da ich es sehr mag, wenn auch der Mann der Geschichte zu Wort kommt und die Geschichte aus seiner Sicht "schildert".
Besonders gefallen hat mir auch zu Beginn der regelmäßige Zeitwechsel zwischen aktuellem Geschehen und der Autofahrt mit Leon.
Die Geschichte selbst hat mich gut unterhalten, auch wenn ich den Großteil der Handlung sehr vorhersehbar fand. Es wurden auch allerhand Klischees bedient, doch mich stört das in diesem Genre überhaupt nicht und es hat einfach gut zur Geschichte gepasst.
Ich hatte meine Schwierigkeiten mit der Protagonistin Romy. Sie ist ein sehr strukturierter Mensch, der immer einen Plan im Hinterkopf hat und diesen auch strikt verfolgt. Mit Spontaneität kommt sie überhaupt nicht klar.

"Manchmal ist es der beste Plan, keinen Plan zu haben." (Seite 60)

Romy steckt in einer langjährigen Beziehung mit dem Computernerd Flo und hat im Kopf bereits ihre komplette Zukunft durchgeplant. Niemals ist ihr dabei in den Sinn gekommen, dass sie vielleicht nicht glücklich sein könnte. Doch Leon bringt ihre Komplette Weltsicht ins Wanken und sie muss sich fragen, was sie im Leben wirklich will.
Romys authentische Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen.


"»[...] aber es ist alles okay. Und okay ist doch okay, oder?« »Ja, wenn okay für dich okay genug ist, dann ist es okay. Denke ich.«" (Seite 91)

Leon fand ich von Anfang an sympathisch. Er ist locker drauf und sieht das Leben mit einem Augenzwinkern, bleibt dabei aber dennoch sehr reif und erwachsen. Ich mochte seine Sicht der Dinge sehr und wie er die Welt sieht. Dabei hat er aber auch Ecken und Kanten und ist nicht der männliche Held der Geschichte ohne Fehler und Macken.

Die Nebencharaktere sind toll ausgearbeitet und bereichern die Geschichte zusätzlich. Besonders Romys beste Freundin und Kollegin Sarah ist mir ans Herz gewachsen. Doch auch Flo empfand ich als spannenden Charakter und ich finde es gut, dass er nicht als alleiniger Buh-Mann dargestellt wird.

Ein kleines Highlight in dem Buch war für mich noch Leons Rhodesian Ridgeback Dexter. Meine Nachbarn hatten lange Zeit diese Rasse, weshalb ich nur bestätigen kann, dass es sich dabei wirklich um halbe Ponys handelt ;)

Von den Themen her wird hier ein sehr breites Spektrum abgedeckt. Es geht natürlich um die Liebe, aber auch um Familie (in vielerlei Hinsicht), Zukunftsängste und -einstellungen, Freundschaft, Vergeben und darum auch Fehler zuzugeben. Eine wirklich wunderbare Mischung, die mir ein paar schöne Lesestunden bereitet hat.

"»Aber das Leben ist leicht. Es ist nur kompliziert, wenn du es zulässt.«" (Seite 113)


Fazit: Insgesamt konnte mich "Mitfahrer gesucht, Traummann gefunden" durch den humorvollen Schreibstil und die abwechslungsreiche Story toll unterhalten.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Winterliches Märchen

Die silberne Königin
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Katharina Seck hat es geschafft in diesem Buch eine ganz besondere winterliche und magische Atmosphäre zu schaffen. Der Schreibstil lässt richtige Bilder im Kopf entstehen und ich konnte mich gut in die ...

Katharina Seck hat es geschafft in diesem Buch eine ganz besondere winterliche und magische Atmosphäre zu schaffen. Der Schreibstil lässt richtige Bilder im Kopf entstehen und ich konnte mich gut in die verschneite und trostlose Landschaft hineinversetzen, in der die Protagonistin Emma lebt.

Winterglanz liegt schon seit Jahrhunderten unter einer dicken Schneedecke begraben und die ganze Energie der dort lebenden Menschen fließt in ihren Überlebenskampf in dieser frostigen Welt. So gibt es auch wenige Alltagsfreuden und die harte Arbeit steht an erster Stelle. Im Eisschloss im Zentrum der Stadt lebt der unbeliebte Eiskönig, vor dem die Einwohner nicht nur Respekt sondern vielmehr Angst verspüren, und der im Ruf steht, sehr grausam zu sein.
Emma geht es da nicht anders als dem Rest der Dorfbewohner. Sie arbeitet viel, versucht sich selbst und ihren Vater zu ernähren und hat dabei wenig Raum für eigene Träume und Wünsche. Eines Tages bekommt sie aber dann doch die Chance ihres Lebens und darf eine Stelle in der Chocolaterie "Schokoladengold" antreten. In der wohligen Atmosphäre von Madame Weltfremds Laden lernt Emma aber nicht nur das Handwerk des Pralinen-Machens kennen...

Emma ist eine sehr starke und clevere Protagonistin, deren Charakter sich aber auch durch Ecken und Kanten auszeichnet. Sie ist fleißig und hinterfragt Dinge, wodurch sie sich zwar in Gefahr begibt aber auch enormen Mut beweist. Ich mochte sie wirklich sehr.

Der Autorin ist es gelungen in der Chocolaterie eine komplett andere Atmosphäre als überall sonst in Winterglanz zu erzeugen. Hier fühlt man sich direkt behaglich und geborgen. Auch Emmas Kollegin Ophelia ist ganz anders als die anderen Dorfbewohner und sprüht nur so vor Freude und Elan.

Bei Madame Weltfremd weiß man von Anfang an, dass sie ein Geheimnis verbirgt, doch der Charakter selbst war für mich ziemlich schwer zu durchschauen. Sie spricht in Rätseln und macht sich insgesamt sehr rar. Sie erzählt Emma und Ophelia nach und nach ein wunderschönes Märchen, das sich wunderbar in die Geschichte einfügt und mich verzaubert hat.



">>Was ist man selbst denn ohne die Menschen, die man liebt?<<, fragte sie. >>Nur ein leeres Gefäß ohne Leben<<" (Seite 225)



Die Handlung selbst empfand ich trotz der wundervollen Atmosphäre zunächst als etwas langatmig und es hat etwas gedauert, bis die Story richtig Fahrt aufgenommen hat. Doch spätestens da hat mich das Buch dann gepackt und gefangen gehalten durch immer wieder neue Überraschungen.

Auch gut gefallen hat mir, dass Katharina Seck immer wieder Denkanstöße zu Themen wie Freundschaft, Vergeben und Liebe eingestreut hat. So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob Liebe einen Menschen schwach und verletzlich macht. Und ist die Einsamkeit vielleicht eine bessere Wahl für ein mächtiges Leben?



Fazit:
"Die silberne Königin" besticht durch eine wundervolle Atmosphäre und eine abwechslungsreiche Handlung. Außerdem werden tolle Werte vermittelt und die Moral der Geschichte und das Ende haben mich vollkommen begeistern können.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Gelungene Fortsetzung

Verborgen in der Nacht (Seday Academy 2)
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Den Auftakt dieser spannenden Reihe fand ich gelungen und war vom Setting, den Charakteren und dem Thema begeistert. Diese Fortsetzung hat mir gut gefallen, auch wenn ich anfangs ein paar Schwierigkeiten ...

Den Auftakt dieser spannenden Reihe fand ich gelungen und war vom Setting, den Charakteren und dem Thema begeistert. Diese Fortsetzung hat mir gut gefallen, auch wenn ich anfangs ein paar Schwierigkeiten hatte, wieder richtig in die Geschichte zu finden.
Karin Kratts Schreibstil ist fließend, angenehm und locker. Besonders begeistert war ich auch hier wieder von den Beschreibungen der Welt beziehungsweise der vorhandenen Wesen. Hier gab es auch einiges neues zu entdecken und ich bin wirklich gespannt darauf, was hier noch kommen wird.
Sehr gelungen sind die Entwicklungen der Charaktere. Cey fällt es überhaupt nicht leicht zu Vertrauen, doch sie entwickelt sich stetig weiter und findet in Xyen, Nathan, Jay und den anderen Teamkameraden Personen, die ihr sehr wichtig sind und auf die sie sich verlassen kann. Cey ist weiterhin eine kleine Rebellin, ein wenig störrisch, geheimniskrämerisch und doch hat sie ihr Herz am rechten Fleck.
Xyen ist einfach ein wunderbarer Protagonist, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ich bewundere seine Geduld mit Cey und seine Fürsorge. Und zu guter Letzt möchte ich noch auf Nathan zu sprechen kommen, dem eine etwas größere Rolle zugedacht wird. Das gefällt mir sehr gut! Wie sich das äußert? Lest am besten selbst . Was die Beziehung der drei angeht, bin ich mir noch sehr unschlüssig, was ich davon halten soll und lass mich im nächsten Band einfach überraschen.
Die Handlung hat Spannung und Überraschungen zu bieten. Ich hatte zwischendurch einen kurzen Moment das Gefühl, dass wir uns ein wenig im Kreis drehen und es nicht vorwärts geht. Doch das Ende entschädigt für alles und macht neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe!

Fazit:
"Verborgen in der Nacht" ist eine gelungene Fortsetzung der Seday Academy Reihe und überzeugt wieder durch tolle Charaktere und wirklich innovative Ideen.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Für Fans der Schattenjäger

Sohn der Dämmerung
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Diese Erzählung zu den Chroniken der Unterwelt spielt kurz bevor Jace Wayland zu seiner neuen Pflegefamilie, den Lightwoods, kommt nachdem er seinen Vater verlor.

Als Hauptperson begleitet der Leser Bruder ...

Diese Erzählung zu den Chroniken der Unterwelt spielt kurz bevor Jace Wayland zu seiner neuen Pflegefamilie, den Lightwoods, kommt nachdem er seinen Vater verlor.

Als Hauptperson begleitet der Leser Bruder Zachariah, der alles andere als ein gewöhnlicher Bruder der Stille ist. Um niemanden zu spoilern, möchte ich hier aber nicht zu viel verraten. Ich selbst habe die Bücher der Schattenjäger leider auch noch nicht alle gelesen und wurde hier leider mehrfach gespoilert, weshalb ich auf jeden Fall jetzt erst einmal die "normalen" Bücher lesen möchte, die ich noch nicht kenne.

Bruder Zachariah verbringt regelmäßig Zeit auf dem Schattenmarkt, wo er eines Abends von dem Vampir Raphael angesprochen wird und der ihn auf kriminelle Handlungen innerhalb der Schattenwelt hinweist.

Parallel dazu stellt sich die Familie Lightwood darauf ein, dass sie demnächst den verwaisten Jace Wayland bei sich aufnehmen werden, wovon die Kinder der Familie, Isabelle, Alec und Max, nicht alle begeistert sind.

Obwohl ich in dieser Erzählung leider gespoilert wurde, hatte ich dennoch Spaß beim Lesen. Es war interessant herauszufinden, wie Jace in das Institut zu den Lightwoods gekommen ist und wie das erste Zusammentreffen zwischen ihm und seiner neuen Familie ausgesehen hat.

Auch die Handlung um Bruder Zachariah hat mir gut gefallen. Hier gab es einiges an Action und zusätzlich hat man einen sehr guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt des Bruders bekommen.

Insgesamt war die Handlung recht knapp gehalten, was aber in meinen Augen dennoch gut gepasst hat. Hier soll schließlich kein ganzes Buch präsentiert, sondern lediglich ein kleiner Einblick hinter die Kulissen der Chroniken der Unterwelt geliefert werden. Und das ist meiner Meinung nach sehr gut geglückt.


Fazit: Ich hatte Spaß daran für eine kurze Zeit in die Welt der Schattenjäger einzutauchen und neue Hintergründe aus der Vergangenheit der Chroniken der Unterwelt zu erfahren.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Tolle Fortsetzung

In Between. Die Legende der Krähen (Band 2)
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Ich habe mich sehr gefreut als ich gesehen habe, dass aus dem angekündigten Einzelband zu In Between doch eine Trilogie wird.

"Die Legende der Krähen" spielt zwar in derselben Welt wie der Reihenauftakt ...

Ich habe mich sehr gefreut als ich gesehen habe, dass aus dem angekündigten Einzelband zu In Between doch eine Trilogie wird.

"Die Legende der Krähen" spielt zwar in derselben Welt wie der Reihenauftakt "Das Geheimnis des Königreichs", stellt aber eine eigenständige Geschichte dar. Dennoch gibt es ein Wiedersehen mit einigen bekannten Charakteren, was mich besonders gefreut hat.

Die Protagonistin in diesem Band ist Naru, die im Schloss von Kadosch aufgewachsen ist und dort eigentlich ein sorgenfreies Leben haben könnte. Allerdings wird sie immer wieder von Albträumen und Visionen geplagt und seit Kurzem gibt es immer wieder mysteriöse Angriffe, die dringend Aufklärung benötigen. Gibt die schwarze Feder einen Hinweis auf den Täter? So gelten doch die Krähen in Kadosch als Todesboten und sind von allen Menschen gefürchtet. Und warum empfindet Naru eine unerklärliche Faszination für die dunklen Vögel.
"Glück kannst du nur in dir selbst finden – nicht, wenn du versuchst ein anderer zu sein." (Seite 139)
Naru ist eine interessante Protagonistin, die sehr selbstständig ist und niemanden wirklich an sich heran lässt. Sie fühlt sich immer etwas anders als andere Menschen und hat sich dadurch emotional von allen anderen abgeschottet. Im Buch macht sie eine wirklich tolle und nachvollziehbare Entwicklung durch.

Auch die Nebencharaktere fand ich wirklich gelungen, denn sie sind detailliert ausgearbeitet und jede Figur ist sehr individuell gestaltet. So hat es mir besonders der kleine Koby angetan, der zwar besserwisserisch, arrogant und frech aber auch clever und liebenswert ist. Neben den Sympathieträgern gibt es natürlich auch eine Antipathie-Figur und die hat es echt in sich. Ich fand diese Figur sehr gelungen, da sie sich aus der Masse an Bösewichten hervorhebt und ein sehr unvorhersehbarer Charakter ist.

Die Handlung selbst ist abwechslungsreich und fesselnd und ich war durchgehend an die Seiten gefesselt. Es gibt zahlreiche spannende Szenen und teilweise überschlagen sich die Ereignisse. Zudem sind einige Vorkommnisse sehr überraschend und unvorhersehbar, was mir besonders gut gefallen hat. Ich mochte besonders die Geschichte der Krähen und was diese mit dem Königreich Kadosch zu tun haben.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Zudem werden die diversen Settings sehr anschaulich beschrieben und ich habe mich mehrfach direkt in die Szenen hinein versetzt gefühlt. Die Schauplätze sind wirklich phantasievoll und vielfältig und es gibt sowohl Wohlfühl-Orte als auch solche, die einfach nur schaurig sind und die man niemals erleben möchte.

Fazit:
"Die Legende der Krähen" ist eine gelungene Fortsetzung der In Between Reihe. Das Buch überzeugt neben den Charakteren auch durch die phantasievollen Schauplätze und die unvorhersehbare Handlung.