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Veröffentlicht am 05.01.2018

Achterbahnfahrt der Gefühle in wundervollem Setting

1000 Brücken und ein Kuss
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In 1000 Brücken und ein Kuss begleiten wir die junge Amerikanerin Emily, die ein Auslandssemester in Venedig beginnt. Dort begegnet sie dem attraktiven Italiener Luca, der ihr die Stadt zeigt und dessen ...

In 1000 Brücken und ein Kuss begleiten wir die junge Amerikanerin Emily, die ein Auslandssemester in Venedig beginnt. Dort begegnet sie dem attraktiven Italiener Luca, der ihr die Stadt zeigt und dessen Charme sie schnell verfällt. Doch es stellt sich heraus, dass Luca nicht nur reich und berühmt, sondern zu allem Übel auch noch verlobt ist. Darafhin will sich Emily von Luca fernhalten, doch Luca ist hartnäckig und vetraut ihr schließlich sein Familiengeheimnis an. Doch dadurch gerät Emily in Gefahr und muss sich entscheiden, ob sie bereit ist für ihre Beziehung mit Luca zu kämpfen.

Anhand des Klappentextes und des Covers habe ich hier eine leichte Sommerromanze erwartet. Doch das Buch hat deutlich mehr zu bieten. Einige mehr oder weniger unvorhergesehene Wendungen haben mich an die Seiten gefesselt und ich habe mit Emily und Luca mitgefiebert. So überzeugt die Geschichte nicht nur mit vielen Emotionen und Romantik, sondern auch mit einer großen Portion Action und Spannung.

Die Protagonisten sind facettenreich und gut ausgearbeitet. Ich konnte zwar besonders am Anfang nicht alle Handlungen von Emily nachvollziehen, da sich sich dort recht naiv und schüchtern verhält, doch sie weiß was sie will und steht zu ihren Entscheidungen. Sie rappelt sich immer wieder auf und gibt nicht auf, auch wenn es noch so schwierig erscheint.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so dass man die Geschichte schnell lesen kann. Die im Buch erschaffene Atmosphäre fand ich richtig toll und besonders die detaillierten Beschreibungen von Venedig selbst haben bei mir Fernweh hervorgerufen und ich möchte diese wundervolle Stadt nun unbedingt selbst einmal besuchen. Der Großteil der Geschichte wird aus Emilys Sicht geschrieben, so dass man mit ihr gemeinsam Venedig und die doch recht eigene Mentalität der Italiener kennen lernen kann (da meine Oma Italienerin ist, konnte ich hier häufig bestätigend nicken :D). Ein paar Kapitel gegen Ende wurden aus Lucas Sicht geschrieben. Dies wurde im Text deutlich hervorgehoben, so dass man sich als Leser darauf einstellen konnte. So hatte man auch die Möglichkeit Lucas Sicht der Dinge besser nachzuvollziehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Ende hat mich dann noch einmal richtig umgehauen und ich war zunächst etwas unzufrieden damit, wie die Geschichte endet. Ich hatte einfach nicht mit einem solchen Finale gerechnet und fühlte mich etwas vor den Kopf gestoßen. Doch nach einigen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies in Anbetracht der Lage das einzig logische Ende war, weshalb ich nun zwar nicht glücklich mit dem Ende bin, es aber immerhin so akzeptieren kann.


Fazit:
In 1000 Brücken und ein Kuss entführt uns die Autorin Lara Rotaru in die wundervolle Stadt Venedig und nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Neben der obligatorischen Liebesgeschichte erwarten den Leser hier ein paar Überraschungen, eine tolle Atmosphäre, liebenswerte Charaktere und eine große Prise Spannung.

Veröffentlicht am 05.01.2018

spannend und abwechslungsreich aber mit Luft nach oben

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Da die His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman zu meinen absoluten Lieblingsreihen gehört, habe ich mich riesig darüber gefreut, endlich etwas Neues aus der wundervollen Welt der Daemonen zu lesen ...

Da die His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman zu meinen absoluten Lieblingsreihen gehört, habe ich mich riesig darüber gefreut, endlich etwas Neues aus der wundervollen Welt der Daemonen zu lesen zu bekommen.

Malcolm ist 11 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in Oxford. Dort betreiben sie einen Gasthof, in dem auch Malcolm regelmäßig mithilft. Außerdem hilft er manchmal den Nonnen im Kloster mit Allem, was so anfällt. Als die Nonnen dort eines Tages ein Baby aufnehmen, schließt Malcolm die kleine Lyra sofort in sein Herz und will sie um jeden Preis beschützen. Dass dies wirklich nötig ist, erschließt sich Malcolm ziemlich schnell, denn einige Menschen scheinen es auf die kleine Lyra abgesehen zu haben. Doch warum?

Das Buch stellt zwar eine Vorgeschichte dar, aber dennoch wäre es wohl von Vorteil wenn man die ursprüngliche Trilogie kennt, da der Autor doch einiges voraussetzt. Aber man kann wohl auch mit diesem Buch starten und würde dennoch verstehen, worum es geht.

Philip Pullmans Schreibstil ist zwar flüssig und locker zu lesen aber auch sehr bildhaft und es sind viele lange Beschreibungen enthalten. Dadurch sind manche Szenen doch etwas langweilig. Besonders die erste Hälfte des Buches empfand ich als zäh. Aber der Autor versteckt auch viele Andeutungen und Details zwischen den Zeilen, die jüngeren Lesern wohl noch entgehen werden, die für mich aber den besonderen Reiz der Geschichte ausmachen. Später nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf, wird immer phantasievoller und phantastischer und es gibt ständig Neues zu entdecken.
Das Buch ist sehr vielschichtig und nur nach und nach deckt man neue Puzzlestücke gemeinsam mit Malcolm auf und erhält langsam ein Gesamtbild. Dazu trägt auch bei, dass der Großteil der Szenen aus der Sicht von Malcolm erzählt wird, es aber auch einzelne Szenen aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt werden. So erhält man ein umfassenderes Bild und alles erscheint logischer.

Wunderbar eingefangen wird auch die junge und teils naive aber auch reife und verantwortungsbewusste Sichtweise von Malcolm. Er ist ein außergewöhnlicher und cleverer Junge, der fleißig arbeitet und eine gute Beobachtungs- und Kombinationsgabe hat. Man muss ihn einfach in sein Herz schließen.

Die übrigen Charaktere sind ebenfalls sehr facettenreich gestaltet und bilden einen bunten Haufen aus Nonnen und Gelehrten, Kindern, einfachen Leuten und vielen mehr. Alle handeln nachvollziehbar und logisch und es gibt auch die eine oder andere Entwicklung, die mir gut gefallen hat. Der Antagonist ist sehr speziell und man entwickelt schnell eine starke Abneigung gegen ihn, auch wenn man seine Motive schwer durchschauen kann. Dennoch fand ich ihn faszinierend.

Die Welt der His Dark Materials Reihe ist toll und ich verliebe mich jedes Mal aufs Neue in die Daemonen. Diese treten in Tierform auf, die "ihren" Menschen dauerhaft begleiten und gewissermaßen deren Seelen- und Gefühlszustand darstellen. Bei Kindern wechselt der Daemon regelmäßig seine Gestalt, bei Erwachsenen hat der Daemon eine dauerhafte Tiergestalt angenommen.

Ein wichtiges Thema stellt auch in diesem Buch die Rolle der Kirche und Religion im Kontrast zur Wissenschaft dar. Somit denkt man als Leser auch direkt an Überschneidungen zu unserer Realität nach. Man muss unweigerlich selbst über das Thema nachdenken.

Fazit:
Tolle Charaktere und ein grandioser Schreibstil machen das Buch zu etwas ganz Besonderem. Trotz einiger Längen ist die Handlung spannend und abwechslungsreich und bewegt sich auf vielen verschiedenen Ebenen.

Veröffentlicht am 05.01.2018

vielschichtige Protagonistin und vor Allem die Geheimnisse um ihre Vergangenheit sind spannend

Shadow Dragon
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Kai wurde als Baby vor dem Tempel der Onna-Bugeisha ausgesetzt und wird seitdem von den dort lebenden Kriegerinnen zu einer eben solchen ausgebildet. Ihre Lebensaufgabe besteht darin das Leben von Prinzessin ...

Kai wurde als Baby vor dem Tempel der Onna-Bugeisha ausgesetzt und wird seitdem von den dort lebenden Kriegerinnen zu einer eben solchen ausgebildet. Ihre Lebensaufgabe besteht darin das Leben von Prinzessin Noriko zu schützen. Kurz bevor diese zur Krönungsfeier des neuen Kaisers aufbrechen will wird sie jedoch Opfer eines Anschlags und dabei so schwer verletzt, dass sie die Reise nicht antreten kann. Da Kai der Prinzessin sehr ähnlich sieht, soll diese vorübergehend in Norikos Rolle schlüpfen und sich vor den Königshäusern behaupten. Doch dies ist eine sehr gefährliche und auch riskante Aufgabe, denn wenn der Schwindel auffliegt, so droht ihr nicht nur der Tod sondern dem Königreich des River Kingdom eventuell sogar der Krieg.

Erzählt wird das Buch aus der Ich-Perspektive aus Kais Sicht, weshalb man ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen kann. Dabei wird auch ihre innere Zerrissenheit zwischen ihrem Pflichtbewusstsein gegenüber Noriko und ihrem Königreich und ihren eigenen Interessen sehr gut rüber. Als Onna-Bugeisha hat sie gelernt, dass sie selbst nicht zählt und nur die Prinzessin wichtig ist. Doch nachdem sie in deren Rolle eintaucht und dabei auch Interesse an zwei jungen Männern entwickelt stellt sie sich immer mehr die Frage, ob sie denn nicht vielleicht auch mal egoistisch handeln könne. Dabei entwickelt sich Kai stetig in eine Richtung, bei der ich mir bis zum Ende noch nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll. Aber spannend ist die Entwicklung durchaus und ich bin gespannt, wie Kais Weg in den zukünftigen Bänden weiter verlaufen wird.

Wie bereits angedeutet gibt es hier eine Dreiecks-Beziehung, die aber keinesfalls im Vordergrund steht und nur angedeutet wird. Daher fand ich diese so noch in Ordnung und war auch wirklich bis zum Ende nicht sicher, welchem der jungen Männer sie vertrauen kann und wem nicht.

Die Nebencharaktere sind recht zahlreich und besonders auch aufgrund der exotischen Namen musste ich manchmal überlegen, wer denn jetzt noch mal wer ist. Dies behinderte den Lesefluss aber keineswegs, sondern hat vielmehr dazu beigetragen das asiatische Flair weiter zu verstärken.
Bei den Figuren selbst gab es sowohl solche, die ich direkt ins Herz geschlossen habe als auch einige Antipathie-Charaktere, was die Geschichte sehr vielseitig gemacht. Aufgrund der Erzählperspektive blieben allerdings manche Charaktere (noch) relativ blass, was der Geschichte aber nicht schadet.

Das Setting hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte noch mehr Details zu den verschiedenen Königreichen zu erfahren. Dennoch wurde ein guter Gesamteindruck vermittelt und ich konnte mich gut in Kais Welt zurecht finden. Zudem spielen hier verschiedene Götter, Gottheiten, Sagen und Mythen eine Rolle, was ich wunderbar integriert in die Handlung fand. Auch hier erhoffe ich mir in Zukunft noch mehr Details.
Da recht viel Wert auf das Setting und auf Beschreibungen gelegt wurde, floss die Handlung besonders zu Beginn sehr träge dahin und ich hätte mir stellenweise etwas mehr Geschehen gewünscht. Dennoch gab es auch genug Szenen, die mich mitgerissen haben und besonders das große Showdown am Ende war sehr spannend.

Leider kamen mir die Drachen und die Magie in diesem Reihenauftakt noch etwas zu kurz und ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Der Shadow Dragon ist sehr mysteriös und ich bin gespannt, welche Intention er selbst verfolgt. Zudem wurden weitere Geheimnisse um Kai selbst und ihre Herkunft angedeutet, bei denen ich gespannt bin, was es damit auf sich hat. Besonders gefällt mir auch, dass die Handlung nur in Maßen vorhersehbar war und ich doch immer wieder überrascht wurde.


Fazit:
Mich konnte der Auftakt der Shadow Dragon Trilogie trotz kleinerer Schwächen überzeugen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung. Kai ist eine sehr vielschichtige Protagonistin und vor Allem die Geheimnisse um ihre Vergangenheit sind spannend.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Immer noch lustig, aber leider nicht so gut wie der Vorgänger

AUF ZAUBER KOMM RAUS
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Der erste Band der Magic 2.0 Reihe hat mich total begeistert, weshalb ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe.

"Auf Zauber kommr raus" spielt einen Monat nach Band 1 und Martin und Phillip werden ...

Der erste Band der Magic 2.0 Reihe hat mich total begeistert, weshalb ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe.

"Auf Zauber kommr raus" spielt einen Monat nach Band 1 und Martin und Phillip werden gemeinsam zu einem Gipfeltreffen der Zauberer nach Atlantis eingeladen. Dort treffen die beiden auch wieder auf Gwen, was besonders Martin sehr freut, da sich dieser in die junge Frau verguckt hat. Doch in Atlantis verläuft nicht alles nach Plan und bald schon müssen Martin und Phillip heraus finden, wer es auf eine der Vorsitzenden von Atlanstis abgesehen hat.
In einem zweiten Handlungsstrang erfährt der Leser, wie es dem verbannten Jimmy ergeht und welche Pläne dieser in der Gegenwart verfolgt um wieder Zugriff auf das Programm zu bekommen, mit dem sich alles steuern lässt.

Die Handlung fand ich stellenweise etwas zäh und kam daher nicht so gut voran, wie ich es aus Band 1 gewohnt war. Man hatte immer wieder den Eindruck auf der Stelle zu treten und in der Handlung nicht voran zu kommen. Dennoch hat mich das Buch wieder gut unterhalten und die Grundthematik mit dem Computerprogramm, welches alles steuern kann, gefällt mir noch immer sehr. Auch die Ausarbeitung dieser Idee erscheint mir immer noch sehr logisch, sofern man das bei einem solch skurrilen Ansatz denn sagen kann. Es gab aber einen Aspekt in der Geschichte, den ich bis zum Ende noch immer nicht ganz verstanden habe und der auch im Buch selbst heiß diskutiert wird. Doch genau solche Ungereimtheiten sind es, die die Reihe ausmachen und den Leser immer wieder dazu animieren, sich selbst Gedanken über die Thematik der Zeitreise zu machen.

Der Schreibstil war wieder flüssig und angenehm zu lesen und besonders den genialen Humor muss ich wieder positiv hervorheben. Ich musste regelmäßig lachen, wenn ich mir die verschiedenen Szenen vorgestellt habe und wie absurd das doch teilweise einfach aussehen muss.

Martin war mir noch immer sehr sympathisch. Er ist zwar etwas verpeilt und leicht überheblich, hat aber dennoch das Herz am rechten Fleck und ist vor allem sehr clever. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut wieder auf Gwen zu treffen über die man in Band 1 leider nicht allzu viel erfahren hat. Allerdings nervte mich das Hin und Her zwischen den beiden enorm, da es teils einfach unnötig war.
Spannend fand ich auch, was man über Jimmy erfährt und darüber, wie es ihm in der "Gegenwar" ergeht. Allerdings konnte ich ihn bis zum Ende noch immer nicht richtig einschätzen, was aber definitiv auch so gewollt ist.

Neben noch weiteren bereits bekannten Figuren werden auch zahlreiche neue Charaktere (vor allem in Atlantis) in die Handlung eingebettet, was ein gutes Gesamtkonzept ergibt. Auch hier ist es wieder gewollt, dass man einige Figuren nicht richtig einschätzen kann und so immer wieder aufs Neue überrascht wird.


Fazit:
Insgesamt handelt es sich bei "Auf Zauber komm raus" um eine gelungene Fortsetzung der Magic 2.0 Reihe von Scott Meyer. Die Handlung war wieder sehr überraschend, allerdings hatte die Story ein paar Längen. Den besonderen Charme der Bücher macht aber noch immer der sehr spezielle Humor aus, den ich persönlich einfach wunderbar finde.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Ganz besonderer Schreibstil

Solange wir lügen
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Der Klappentext von "Solange wir lügen" von E. Lockhart verrät nicht viel und genau das ist auch beabsichtigt. Ich habe die Geschichte vollkommen unvoreingenommen gelesen und hatte keine Ahnung, um was ...

Der Klappentext von "Solange wir lügen" von E. Lockhart verrät nicht viel und genau das ist auch beabsichtigt. Ich habe die Geschichte vollkommen unvoreingenommen gelesen und hatte keine Ahnung, um was es in dem Buch eigentlich genau geht oder auch um welches Genre es sich eigentlich handelt. Aber so viel sei vorweg genommen: die Geschichte lebt von seinen Geheimnissen und Lügen.
Die wohlhabende und hoch angesehene Familie Sinclair verbringt ihre Sommer immer gemeinsam auf ihrer Privatinsel Beachwood. Cadence -genannt Cady- verbringt dort die meiste Zeit mit ihrem Cousin Johnny, dessen Freund Gat und ihrer Cousine Mirren, die sie sonst das ganze Jahr über nicht sieht. Im Sommer Fünfzehn allerdings ereignet sich ein Unfall, bei dem Cady ihr Gedächtnis an diesen Sommer verliert. Zwei Jahre später -im Sommer Siebzehn- kehrt sie zusammen mit ihrer Mutter wieder auf die Insel zurück und hofft, so ihr Gedächtnis zurück zu bekommen.

Das Buch wird aus der Sicht von Cady in der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch wird es häufig sehr verwirrend, da auch Cady sehr verwirrt ist und sich nicht erinnern kann, was bei ihrem Unfall oder davor passiert ist. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr interessant und gespickt von Metaphern, Bildern und sogar von Märchen, die Cady immer weiter abwandelt und die zu interpretieren anfangs recht schwierig ist. Je weiter die Handlung allerdings voranschreitet und man die Familienverhältnisse der Sinclairs besser versteht, umso besser versteht man auch, was genau Cady mit diesen Märchen ausdrücken möchte.
Insgesamt lässt sich das Buch aber auch aufgrund der kurzen Kapitel sehr flüssig lesen sobald man sich an den Schreibstil gewöhnt hat.

Den Anfang der Geschichte empfand ich als etwas langwierig und die Handlung ist nicht wirklich vorangeschritten. Hier standen besonders die Familienverhältnisse der Familie Sinclair im Vordergrund, die nach außen hin eine reiche und glückliche Familie zu sein scheint, aber bei der im Inneren lange nicht alles so rosig ist.
Erst im letzten Drittel des Buches hat die Geschichte richtig Fahrt aufgenommen und man konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da man unbedingt erfahren wollte, was hinter Cadys Unfall und ihrem Gedächtnisverlust steckt und was sich in Sommer 15 ereignet hat.
Das Ende und somit die Auflösung des Unfalls hat dann die ganze Geschhichte komplett auf den Kopf gestellt und gezeigt, dass nichts so ist wie es scheint. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Ich war so schockiert, dass ich das Ende erst einmal über Nacht sacken lassen musst, um mir eine endgültige Meinung zu dem Buch machen zu können.


Fazit:
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, nachdem ich aber in die Geschichte hineingefunden hatte, mochte ich diese poetische, teils auch zynische Sprache sehr gerne. Ein großer Teil des Buches hat sich sehr gezogen und man hatte den Eindruck nur an der Oberfläche zu kratzen und nicht wirklich weiter zu kommen. Das Ende hat mich schwer beeindruckt und alles in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das Buch lebt von seinen Geheimnissen und genau so soll es auch sein. Die gesamte Stimmung im Buch unterstreicht dies. So reißt das Ende für mich noch einmal alles herum und es wird mir bestimmt lange im Gedächtnis bleiben. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der unvoreingenommen ist und gerne eine besondere Geschichte mit interessantem Schreibstil lesen möchte.