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Veröffentlicht am 17.08.2018

Es geht spannend weiter

Die Grimm-Chroniken (Band 3)
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Will und seinen beiden Freunden Maggy und Joe wurde die Aufgabe aufgetragen Schneewittchen zu töten. Doch ihnen stellt sich die Frage, ob Schneewittchen wirklich die "Böse" in dieser Geschichte ist. Wer ...

Will und seinen beiden Freunden Maggy und Joe wurde die Aufgabe aufgetragen Schneewittchen zu töten. Doch ihnen stellt sich die Frage, ob Schneewittchen wirklich die "Böse" in dieser Geschichte ist. Wer erzählt die Wahrheit und wer lügt? Gibt es überhaupt Gut oder Böse?
Besonders in diesem Handlungsstrang wurden immer noch mehr Rätsel aufgegeben als gelöst. Immer wieder kommt man als Leser ins Grübeln, ändert seine Meinung, stellt Theorien auf und hat doch noch immer keine Ahnung, was genau sich hinter allem verbirgt.
Auch die Geschichte von der Apfelprinzessin Mary und Dorian geht weiter. Die beiden befinden sich derzeit auf der Flucht vor Dorians Vater. Dieser will Mary unbedingt in einen Vampir verwandeln. Hier wurden einige Hintergrundinformationen gegeben und besonders über die Vampire weiß man langsam etwas mehr.
In einem dritten Handlungsstrang begleitet man Königin Mary und König Dorian in einer Zeit, in der Schneewittchen bereits geboren ist. Man erfährt die Liebe innerhalb der Familie, bekommt aber auch einen Eindruck von den Problemen, mit denen jeder einzelne zu kämpfen hatte. Besonders der Zwiespalt, in dem Mary sich befindet, wird sehr gut verdeutlicht.
Mir hat auch dieses dritte Teil der Grimm Chroniken wieder sehr gut gefallen. Noch immer gefällt es mir am besten, dass man die ganze Zeit mit Will und den anderen miträtselt, was genau hier eigentlich los ist und wem man vertrauen kann. Ständig kommen neue Details ans Licht, die einen die Meinung wieder ändern lassen. Dennoch erhält man zum Glück auch langsam ein paar Antworten, wenn auch immer noch viel im Dunkeln liegt. Doch genau das macht für mich den Reiz der Reihe aus.
Was mir außerdem gut gefallen hat, ist dass die die Emotionen mehr in der Vordergrund rutschen. Dabei geht es weniger um die "klassische" Liebe innerhalb eines Paares, sondern viel mehr um die Liebe zwischen Eltern und ihrem Kind. Aber auch Freundschaft und Loyalität spielen weiterhin eine Rolle.

Fazit:
Neue Details und ein paar Antworten erwecken diese märchenhafte Reihe immer mehr zum Leben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 25.07.2018

Lesenswert

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Als ich hörte, dass es in diesem Buch um Zwangs- und Angststörungen geht, wusste ich, dass ich "Was ist schon normal?" auf jeden Fall lesen muss. Mit der Thematik habe ich noch kein Buch gelesen und war ...

Als ich hörte, dass es in diesem Buch um Zwangs- und Angststörungen geht, wusste ich, dass ich "Was ist schon normal?" auf jeden Fall lesen muss. Mit der Thematik habe ich noch kein Buch gelesen und war wirklich gespannt auf die Umsetzung.
Evies komplettes Leben wird von ihrer Krankheit bestimmt. Sie denkt immer darüber nach, dass niemand erfahren darf, dass sie krank ist. Ihre ganze Gedankenwelt dreht sich darum, wie sie sich verhalten muss, um "normal" rüber zu kommen. Sie möchte gerne ein normales Leben führen, doch ihre Krankheit bleibt immer präsent. Ich habe zwar ehrlicherweise sehr wenig Ahnung von Zwangs- und Angststörungen und möchte hier nichts falsches sagen, aber in meinen Augen war die Umsetzung gelungen und nachvollziehbar.

"Jeder wandelt ständig am Abgrund des Normalseins. Jeder empfindet manchmal sein Leben als den totalen Albtraum, und es gibt keinen >normalen< Weg, damit umzugehen. (Seite 394)

Überrascht war ich dann beim Lesen, dass dieses psychologische Thema zwar schon im Vordergrund steht, da die Erkrankung Evies Leben komplett beeinflusst, dass aber auch einige andere Themen aufgegriffen wurden.
Mit Evies beiden Freundinnen gemeinsam entstehen immer wieder Gespräche über Feminismus, Frauenrechte, die Bedeutung der Frau und wie man in der Gesellschaft als Frau wahrgenommen wird.

"Wenn Jungs älter werden, nennt man sie >Junggesellen< und findet das sexy.Wer nennt und schon >JunggesellinKatzenlady< oder >alte Jungfer<. Ein männliches Pendant dazu gibt's nicht. Genau wie es kein Wort für Kerle gibt, die mit jeder ins Bett gehen - während es tonnenweise dafür für Mädchen gibt. Die Sprache selbst ist sexistisch - sie zementiert doch nur diese total verallgemeinernden, völlig kranken Vorstellungen darüber, wie Jungs und Mädchen zu sein haben..." (Seite 182)

Ich fand es wirklich spannend die Gedankengänge der jungen Frauen zu verfolgen und hier sind auch einige wichtige Punkte zur Sprache gekommen, die sich jede Frau mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen in denen die beiden die Hauptrolle spielen werden.

Natürlich werden auch übliche Themen für Jugendbücher wie Liebe, Freundschaft und Familie ausgegriffen. Dabei fand ich es besonders interessant, wie Evie ihren ganzen Alltag meistert und wie sie immer wieder von ihrer Erkrankung beeinflusst und eingeschränkt wird.

Holly Bourne schafft es durch einen lockeren Schreibstil und Evies Sarkasmus, dass selbst diese ernsten Themen humorvoll erzählt werden und dass man dennoch großen Spaß beim Lesen hat. Erzählt wird dabei ausschließlich aus Evies Sicht, wodurch man einen perfekten Einblick in ihre Psyche erhält und ihre Entwicklung gut mitverfolgen kann. Und ich verrate mal so viel: hier läuft nicht alles glatt und das Buch ist definitiv keine rosa-rote Geschichte sondern entspricht vielmehr der Realität voller Höhen und Tiefen.

Ich mochte Evie als Protagonistin sehr auch wenn sie durchaus schwierig ist. Sie wird beherrscht durch ihre Krankheit und ihr ganzes Wesen ist danach ausgerichtet, wie andere auf sie reagieren. Dabei hat sie viele Ecken und Kanten und handelt nicht immer richtig und macht Fehler - große und kleine.

Die Nebencharaktere fand ich auch toll. Man erfährt wie das ganze Familienleben sich auf Evies Krankheit ausgerichtet hat. Die Eltern packen sie mehr oder weniger mit Samthandschuhen an und beobachten mit Argusaugen, wie es ihr geht und ob sie einen Rückfall erleidet. Die jüngere Schwester soll nach Möglichkeit von alldem nichts mitbekommen und wird auch etwas vernachlässigt.

Natürlich spielt auch der ein oder andere Junge eine Rolle in diesem Buch und ich fand es gelungen, welche unterschiedlichen Charaktere die Autorin hier geschaffen hat. Es gibt den Bad Boy, den Schüchternen, den Idioten und viele mehr und alle haben Platz in der Geschichte, ohne dass es überladen wirkt.


Fazit:
"Spinster Girls - Was ist schon normal?" beschäftigt sich nicht nur authentisch und dennoch unterhaltsam mit dem Thema Angst- und Zwangsstörungen, sondern gibt eine tolle Message zum Thema Feminismus ab und bringt den Leser zum Nachdenken. Wirklich gelungen!

Veröffentlicht am 18.07.2018

Schneewittchen als Mörderin und Monster?

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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Nachdem mir der erste Teil der Reihe schon so gut gefallen hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie es mit Will und seinen Freunden und Mary, der Apfelprinzessin, weiter geht.

"Asche, Schnee und Blut" ...

Nachdem mir der erste Teil der Reihe schon so gut gefallen hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie es mit Will und seinen Freunden und Mary, der Apfelprinzessin, weiter geht.

"Asche, Schnee und Blut" setzt direkt nach dem Ende des ersten Bandes an und hat es bereits auf den ersten Seiten geschafft, mich wieder zu fesseln. Will, Maggy und Joe übernachten im Hexenhaus und wollen anschließend die Drachenburg erkunden. Auf dem Weg begegnen sie einem sterbenden Mann, der behauptet von Schneewittchen angegriffen worden zu sein...

Mary hingegen hat sich komplett in Dorian verliebt und träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?

Ich fand es auch hier wieder toll, wie geschickt Maya Shepherd die Vergangenheit (den Handlungsstrang mir Mary) mit der Gegenwart (Will und seine Freunde) verknüpft hat. Immer wieder offenbaren sich neue Details und Hinweise. Teilweise werden Fragen beantwortet, aber es entstehen auch immer wieder neue Ungereimtheiten. Besonders das gefällt mir an der Reihe so gut. Man rätselt die ganze Zeit mit, wie denn alles zusammen hängt, wer "gut" ist und wer "böse" und was als nächstes passieren konnte. Ich persönlich bin besonders neugierig darauf, wie Will und Maggy in die ganze Geschichte hinein passen, denn dass sie das tun, da bin ich mir ziemlich sicher.

In diesem zweiten Teil der Grimm Chroniken wird die Spannung kontinuierlich recht hoch gehalten und es passiert immer wieder etwas Neues, teils auch sehr überraschendes oder erschreckendes. Außerdem lernt man die Protagonisten besser kennen und bekommt ein besseres Gefühl für deren Charakterzüge und was sie ausmacht. Auch Schneewittchen rückt in den Fokus und gibt einiges an Rätseln auf.


Fazit: Insgesamt stellt "Asche, Schnee und Blut" eine gelungene Fortsetzung de Grimm Chroniken dar. Manche Fragen werden geklärt, Theorien belegt oder widerlegt und gleichzeitig entstehen neue Fragezeichen im Kopf des Lesers. Genau dies macht für mich den Reiz der Reihe aus und lässt mich gespannt auf den nächsten Teil zurück.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Flucht aus 1001 Nacht

Fatimas Flucht
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Da ich sowohl die Zeitenzauber Trilogie von Eva Völler als auch den ersten Band der Time School Trilogie gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, wie denn die orientalische Fatima zu der bunt gemischten ...

Da ich sowohl die Zeitenzauber Trilogie von Eva Völler als auch den ersten Band der Time School Trilogie gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, wie denn die orientalische Fatima zu der bunt gemischten Gruppe um Anna und Sebastiano gestoßen ist.

Sebastiano und Anna reisen gemeinsam mit Ole in die Vergangenheit um die junge Fatima von dort zu retten und für ihre Zeitenakademie zu rekrutieren. Fatima ist ein Harmensmädchen, das sich aber mit diesem Schicksal absolut nicht arrangieren möchte. Sie will lieber frei sein und handelt sich daher allerhand Ärger ein.

Mich hat in diesem Prequel besonders das orientalische Setting begeistern können. Ich vermute auch, dass gerade dieses Setting der Grund dafür ist, dass mir Fatimas Geschichte deutlich besser gefallen hat als die des Wikingers Ole.
Fatimas unbequeme Situation wird auch auf diesen wenigen Seiten sehr gut beleuchtet und man kann sich gut in sie hinein versetzen. Bereits hier kommt ihre widerspenstige, sture, aber auch selbstbewusste Art sehr gut rüber.

Eva Völler hat es geschafft mich mit "Fatimas Flucht" zu fesseln. Die Handlung ist spannend und konnte mich sogar überraschen. Insgesamt finde ich den Umfang der Geschichte passend und ausreichend, auch wenn ich gerne noch mehr über den Orient, den Harem und Fatimas Leben dort erfahren hätte.

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Da wieder aus Annas Sicht erzählt wird, ist die Sprache außerdem umgangssprachlich bis teilweise flapsig.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es besser gefunden hätte, wenn dieses Prequel vor der Time School Reihe erschienen wäre, da man hier einen besseren Bezug zu Fatima bekommt, die ich besonders in "Auf ewig Dein" recht unnahbar fand und schwer einschätzen konnte.

Fazit;
Für Fans der Zeitenzauber und Time School Bücher stellt "Fatimas Fluch" eine nette Ergänzung dar.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Zwischen Märchen und Realität

Die Grimm-Chroniken (Band 1)
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Die Apfelprinzessin ist der erste Teil der monatlich erscheinenden Grimm Chroniken. Bisher sind bereits vier Teile der Serie erschienen, wobei sich die Reihe derzeit in der Sommerpause befindet und erst ...

Die Apfelprinzessin ist der erste Teil der monatlich erscheinenden Grimm Chroniken. Bisher sind bereits vier Teile der Serie erschienen, wobei sich die Reihe derzeit in der Sommerpause befindet und erst im Hebst der nächste Teil erscheinen wird.

Wills Vater lebt in einer Psychiatrie, da er sich von einer bösen Königin verfolgt fühlt und allerlei wirres Zeug von sich gibt. Will ist eigentlich nur genervt von den Wahnvorstellungen seines Vaters, die ihm selbst das Leben auch nicht leicht machen. Er lebt im Heim, wird gemobbt und ist ein Außenseiter. Eines Tages erhält er aber von einem seltsamen Herr Rumpelstein einen mysteriösen Brief, der von einer gewissen Königin Mary geschrieben wurde. Sie beteuert, dass sie dringend seine Hilfe brauche und sendet ihm ein Zugticket für einen Zug nach Königswinter. Da seine Freunde Maggy und ihr Bruder Joe neugierig sind, überreden sie Will dazu, tatsächlich gemeinsam zum angegeben Gleis zu gehen. Angekommen am Ziel reiht sich ein merkwürdiges und unheimliches Ereignis an das nächste.

"»Du kannst das Unmögliche nur erreichen, wenn du dich traust, daran zu glauben.«" (Seite 48)

Maya Shepherds Schreibstil kenne ich bereits aus ihrer Märchenhaft Reihe und auch hier fand ich ihn wieder sehr gelungen. Die Autorin schafft es, den Leser bereits auf den ersten Seiten zu fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung zu machen. Immer wieder webt sie bekannterer aber auch etwas unbekanntere Märchenelemente in die Handlung ein und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich wieder ein solches Element entdecken konnte.

Die Handlung selbst ist unterteilt in die Handlung mit Will, die 2012 in Berlin beginnt. Ein zweiter Handlungsstrang verläuft im Jahr 1575, in dem die Apfelprinzessin geboren wird und aufwächst. Bisher finde ich besonders die Geschichte der Apfelprinzessin absolut magisch und faszinierend, auch wenn ich bisher nur eine wage Vorstellung davon habe, wie die beiden Handlungen zusammen hängen könnten. Doch gerade dieses andauernde Rätseln macht für mich den Reiz der Geschichte aus.

"»Wenn das Liebe ist, warum tut es dann so weh? Sollte Liebe nicht etwas Schönes sein? Sollte sie mich nicht glücklich machen?«" (Seite 72)

Will ist ein Protagonist mit Ecken und Kanten. Er ist alles andere als perfekt, aber ich mag ihn dennoch - oder gerade deshalb - sehr gerne. Er hat kein Verständnis für seinen Vater und erachtet die Besuche bei ihm als lästige Pflicht. Seine Freunde sind ihm hingegen sehr wichtig und man merkt, dass er das Herz eigentlich schon am rechten Fleck hat nur mit der Situation mit seinem Vater vollkommen überfordert ist.

Maggy hingegen ist gewissermaßen die gute Seele der Geschichte. Sie glaubt - zumindest teilweise - an Märchen und ist allgemein viel aufgeschlossener dem eigentlich Unmöglichen gegenüber. Dabei wirkt sie zwar auch etwas naiv, aber im Grunde mochte ich ihre herzliche und freundliche Art.

Maggys Bruder Joe kann ich noch nicht so richtig einschätzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass er noch für die eine oder andere Überraschung sorgen wird.

Bereits jetzt kann man erahnen, dass hier noch eine großartige aber auch düstere Geschichte auf den Leser zukommen wird und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung!


Fazit:
Maya Shepherd hat mit "Die Apfelprinzessin" einen gelungenen Auftakt geschaffen mit spannenden Charakteren und einer packenden Handlung. Die zahlreichen Märchenelemente geben diesem Buch das gewisse Etwas und erschaffen eine ganz eigene Atmosphäre.