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Veröffentlicht am 01.06.2023

Konnte mein Herz nicht erreichen ...

The Way We Melt
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Nena Tramountani schreibt sehr fesselnd und punktet mit ihrem Sprachgefühl. Obwohl ich die Geschichte durch den schönen Schreibstil quasi eingesaugt habe, konnten mich die Emotionen dieses Mal nicht komplett ...

Nena Tramountani schreibt sehr fesselnd und punktet mit ihrem Sprachgefühl. Obwohl ich die Geschichte durch den schönen Schreibstil quasi eingesaugt habe, konnten mich die Emotionen dieses Mal nicht komplett erreichen.

Es war unheimlich schwer einen Draht zu Nic aufzubauen. Erst war ich erbost, dann habe ich sein Verhalten nicht nachvollziehen können und erst zum Ende hin, taute er auf und ließ in sein Inneres blicken. Anders verhielt es sich mit Darcy. Ihre Palette an Emotionen war sofort greifbar. Verzweiflung, Zorn, Einsamkeit, Sehnsucht und der Wunsch nach Harmonie wechselten sich miteinander ab und wirkten authentisch und nahbar.

Es ist so viel Ungesagtes zwischen den Personen, so viel angestaute Wut, so viel verstrichene Zeit. Aber nur ein reumütiger Blick und das Verhalten ist verziehen. Selbst Darcy und Julian stehen in meinen Augen zu schwach für ihr eigenes Wohlbefinden ein. Dann war noch viel drumherum, das die Handlung wuselig und manchmal unübersichtlich gemacht hat. Auch wenn es wirklich schön war, die anderen Charaktere wiederzusehen und ihren weiteren Lebensweg zu verfolgen, wirkte es im Ganzen zu chaotisch.

Noch etwas das mich wirklich störte und mir nicht aus dem Kopf ging: Darcy stellt Collagen von Fotos aus Zeitschriften und Selbstgebasteltem her. Es regt mich tierisch auf, wenn Menschen nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie Bilder nicht zerschneiden oder umgestalten dürfen, um diese für ihre Zwecke zu verkaufen. Dafür gibt es das Urheberrecht (auch in England)!

Fazit: Nena Tramountani hat ein unglaubliches Sprachgefühl, sodass ich ihre Worte förmlich aufgesaugt habe. Doch leider kratzten die Gefühle nur an meiner Oberfläche und drangen nicht bis in mein Herz vor. Schade.

Veröffentlicht am 04.04.2023

Ein starker Anfang, ein schwaches Ende.

Equilon
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Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten ...

Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten Handlungen zu erleben, überrascht zu werden und sich unvorbereitet in die Szenen zu stürzen. Die Charaktere hatten so unterschiedliche Wege, die sie bestreiten mussten und doch waren sie gleichsam gefährlich.

Ich muss gestehen, als ehemalige Grenzländerin hätte ich Jenna anders eingeschätzt. Wer sein Leben lang ums Überleben kämpft, der muss doch einen Funken in sich tragen. Dieser Funke hat mir gefehlt. Ich konnte ihr Wesen nicht greifen, ihre Gedanken blieben mir verschlossen, ihre Gefühle nicht fassbar. Sie wurde die ganze Zeit als naiv und weinerlich dargestellt.

Hat sich die Autorin in den vorigen Erklärungen und Beschreibungen Zeit gelassen, damit es auf die Lesenden wirken konnte, so wurden diese am Ende auf ein Minimum reduziert. Die letzten Seiten waren konfus, überschlugen sich an Ereignissen und unschlüssigen Handlungen. Ich empfand es als wirr, nicht nachvollziehbar und völlig überstürzt. Die ganzen aufgebauten Handlungsstränge und Hintergründe wurden in einem Knall zunichtegemacht. Schade.

Fazit: Für mich bot »Equilon« von Sarah Raich einen starken und beeindruckenden Anfang, der im Verlauf noch viel mehr in die Tiefe hätte gehen können. Stattdessen wurde die Handlung am Ende mit wirren Ereignissen überschüttet und begrub den roten Faden unter sich.

Zwischen 3 und 3,5 Sternen!

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 28.03.2023

Jugendbuch oder Dark Fantasy für Erwachsene?

Rosen & Violen - Rosenholm-Trilogie (1)
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Der Schreibstil von Gry Kappel Jensen war recht einfach, manchmal kindlich, in anderen Abschnitten aber brutal und fesselnd. Die Stimmung war sehr gedrückt, mit einem unheilvollen Unterton und einer gewissen ...

Der Schreibstil von Gry Kappel Jensen war recht einfach, manchmal kindlich, in anderen Abschnitten aber brutal und fesselnd. Die Stimmung war sehr gedrückt, mit einem unheilvollen Unterton und einer gewissen Melancholie in den Zeilen. In manchen Szenen kroch es düster und kalt heran, in anderen lag ein sanfter Nebel über der Handlung. Die Magie, das mystische Setting und der rätselhafte Mordfall hielten die Spannung bis zum Ende.

Das Schulsystem und die Magiezweige waren eine interessante Idee, die mich zwar an eine andere Geschichte erinnert, aber trotzdem in ihren Bann geschlagen hat. Auch wenn ich mir in vielen Situationen mehr Präsenz gewünscht hätte.

Es war spannend, wie die vier Frauen eine Einheit bilden und daraus eine Freundschaft erwächst. Sie haben sich auf erstaunliche Weise ergänzt, angespornt und ermutigt. Im Ganzen blieben sie mir jedoch zu oberflächlich. Vielleicht war es den Zeitsprüngen geschuldet, dass ich noch keine Beziehung zu den Protagonistinnen aufbauen konnte. Es wäre schön, wenn sie im Verlauf der Reihe an Tiefe gewinnen.

Der größte Aspekt, der für mich beim Lesen nicht übereinstimmte, war der Wechsel von Jugendbuch zu Dark Fantasy für Erwachsene. Sind die Verhaltensweisen und Dialoge oft kindlich dargestellt, so schwenkt es plötzlich zu brutalen Tiertötungen, düsteren Präsenzen und alkoholgeschwängerten Festen.

Außerdem fand ich den Umgang mit dem Alkohlkonsum bedenklich, genauso wie die Übergriffigkeit mancher Lehrkräfte.

Fazit: Gry Kappel Jensen hat mich sehr neugierig auf ihren düster, mystischen Auftakt der Rosenholm Trilogie »Rosen & Violen« gemacht. Die Atmosphäre und der Mordfall haben mich gleich eingenommen, auch wenn es mir im Ganzen zu oberflächlich war.

Zwischen 3 und 3,5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.03.2023

Zwischen Highschool-Dramen, Familienzwists und Fehlentscheidungen!

Skandal & Vorurteil
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Georgiana hat schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen, die ihr zum Teil selbst bewusst sind. Trotz aller Bemühungen schafft sie es kaum die Fesseln zu lösen und verfällt immer wieder in alte Muster. ...

Georgiana hat schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen, die ihr zum Teil selbst bewusst sind. Trotz aller Bemühungen schafft sie es kaum die Fesseln zu lösen und verfällt immer wieder in alte Muster. Das hat die Autorin absolut verständlich dargestellt. Sie strengt sich so an, den anderen zu gefallen, ohne einmal auf ihr eigenes Herz zu hören. Es hat mich echt gewurmt, dass sie den Männern, die ihr nicht ein Fünkchen Anstand und Respekt entgegenbringen, beweisen möchte, dass sie wertvoll genug ist, um geliebt zu werden.

Mein Lichtblick in diesen Momenten war Avery. Seine ruhige und unvoreingenommene Art hat jedes Mal mein Herz erwärmt.

Ihr Bruder Fitz blieb für mich völlig im Hintergrund, immer kritisch und ohne Zugang zu seinem Charakter oder seinen Gefühlen. Der seiner Schwester nicht zuhört, geschweige denn für sie einsteht. Bei jedem Treffen stößt er sie noch mehr von sich und gibt ihr das Gefühl, sie wäre seine Zeit nicht wert. Den Grund der Entfremdung der zwei habe ich nicht verstanden und blieb auch bis zum Ende nicht nachvollziehbar für mich.

Die Handlung drehte sich eine Zeit lang im Kreis und es stockte in der Weiterentwicklung. Trotz all der Fehlentscheidungen und über die Stränge schlagen, fasste Georgie sich ein Herz und fing an sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren. Ich fand es schön, dass sie den Mut fasst auf die Menschen zuzugehen und trotz aller Widrigkeiten nie ihre Entschlossenheit verliert.

Fazit: Amanda Quain erzählt in »Skandal & Vorurteil« von toxischen Verhaltensweisen, dem Zerbrechen von Beziehungen und dem Lösen von Denkmustern. Inmitten all der Dramen, fand ich die Entwicklung von Georgie verständlich gezeichnet.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 20.02.2023

Drama, Drama, Drama!

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Brittainy C. Cherry - eine Autorin der gewandten Worte, der stimmungsvollen Emotionen, der absoluten Dramatik. Ihr Schreibstil wärmt mich, wickelt mich ein und reißt mich mit.

Aber Halleluja - Was war ...

Brittainy C. Cherry - eine Autorin der gewandten Worte, der stimmungsvollen Emotionen, der absoluten Dramatik. Ihr Schreibstil wärmt mich, wickelt mich ein und reißt mich mit.

Aber Halleluja - Was war das denn?

Das Setting auf der Ranch, den urigen Dorfbewohner_innen, die Atmosphäre zwischen ausmisten, Neuanfang, Vertrauen finden, Musik und Liedtexte schreiben hat mir sehr gefallen. Doch in dieser Geschichte spiegeln sich viele Aussagen, Ansichten und Vorurteile, die mir nicht gefallen haben. Respekt ist ja bekanntlich keine Einbahnstraße.

Dramatische Hintergrundgeschichten mit Familienproblematiken, Melancholie und erschwerten Möglichkeiten sind bei der Autorin keine Überraschung für mich. Normalerweise liebe ich den emotionsgeladen Schmerz, der mich zu Tränen rührt. Aber uff. Der Regen aus dramatischen Ereignissen riss gar nicht mehr ab. Es war wie ein Sturm aus abstrusen Zufällen und unüberwindbaren Hindernissen und meine Ungläubigkeit mittendrin. Die sich, ihr ahnt es, wie durch Zufall alle bis ins kleinste Molekül auflösten. Puff. Probleme? Ach pff … super easy.

Das Buch war nicht richtig schlecht, aber wirklich gefallen hat es mir auch nicht. Für mich das schwächste aus der Feder von Brittainy C. Cherry, das ich bisher gelesen/gehört habe.

Fazit: »Denn ohne Musik werden wir ertrinken« ist an Dramatik kaum zu übertreffen. Brittainy C. Cherry kleidet ihre Geschichte in gewandte Worte und einer emotionsgeladenen Handlung. Leider wurde ich dieses Mal von abstrusen Ereignissen überschwemmt und mir war es selbst kaum möglich nicht in diesem Sturm aus Tragik zu ertrinken.

Ich würde sagen zwischen 2,5 und 3 Sternen!