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Veröffentlicht am 10.04.2023

Wieso wird dein Wert an der Anzahl deiner Härchen bemessen?

Der beste Beweis bist du selbst
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Jesmeen Kaur Deo schreibt unheimlich authentisch und nah an ihren Charakteren. In TJ vereint sie eine starke Persönlichkeit, die ihrem Gerechtigkeitssinn folgt und ihre gesamten Schönheitsideale auf den ...

Jesmeen Kaur Deo schreibt unheimlich authentisch und nah an ihren Charakteren. In TJ vereint sie eine starke Persönlichkeit, die ihrem Gerechtigkeitssinn folgt und ihre gesamten Schönheitsideale auf den Kopf stellt. Zwischen Verzweiflung, Unentschlossenheit und Unsicherheit kommt immer wieder eins zum Vorschein: TJ unbändiges Kämpferinnenherz.

Genauso im Fokus steht das Debattieren und Fußballspielen. Mit wie viel Euphorie TJ sich auf das Debattieren stürzt, hat auch mich mit Begeisterung erfüllt. Sie ist schlagfertig, brennt für ihre Leidenschaft und geht vollkommen auf, wenn sie Standpunkte verfechtet und ihrem Rivalen Charlie mit Worten schlagen kann. Während die Funken fliegen, entzündet sich ein langsames Brennen zwischen den beiden, das angefüllt mit Verständnis und kribbelnder Aufregung ist.

Während TJ beweisen möchte, dass sie mehr ist als ihre Haare, kommen immer wieder Zweifel in ihr auf. Sie hinterfragt ihre Identität, ihren Körper und all die Gefühle, die in ihr hochkochen, jetzt wo sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Es geht nicht nur um ein Tabuthema. Es geht um Respekt, Wertschätzung, Erwartungen und Druck.

TJ hat mich auf eine intensive Reise mitgenommen, die nicht nur sich selbst und ihre Schönheitsideale infrage stellt, sondern auch Liebe, Freundschaft und Wertvorstellungen.

Fazit: Jesmeen Kaur Deo hat mit »Der beste Beweis bist du selbst« mein Herz entflammt. Ganz, ganz große Liebe für diese ehrliche und authentische Geschichte, die mich zum Lachen und Mitfühlen gebracht und mir so vieles über Mut, Selbstzweifel, Wohlbefinden und Selbstwertgefühle gezeigt hat.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 01.03.2023

Zwischen Freiheit, Selbstfindung und Musik!

Wenn die Sterne fallen
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Sophie Bichon hat einen poetischen, melancholischen und zarten Schreibstil, der mich an Sonnentage, bunte Farben und Blumenwiesen erinnert. Ihre Worte lösen eine Palette an Emotionen aus und klingen nach.

So ...

Sophie Bichon hat einen poetischen, melancholischen und zarten Schreibstil, der mich an Sonnentage, bunte Farben und Blumenwiesen erinnert. Ihre Worte lösen eine Palette an Emotionen aus und klingen nach.

So auch bei Kalliope und Kai. Die Autorin zeichnet einen starken Charakterverlauf und eine Entwicklung, die mich mit jeder Seite mehr mitgerissen hat. Vor allem die Kontraste der beiden haben mich angezogen.

Sie werden erwachsen, empfinden, sind frei und unabhängig, fliegen auseinander, finden wieder zusammen und erkennen, dass sie sich wandeln wollen. Und diese Wandlung fand ich so unglaublich fantastisch. So echt und authentisch. Mit all den verwirrenden Gefühlen, dem Ausprobieren, der Suche nach Erfüllung, Sexualität und einem Ziel. Ein Sommer voller neuer Erfahrungen, in dem sie zusammen über sich hinauswachsen.

Ich habe das Feeling der späten Sechzigerjahre, die Bewegung, den Flower-Power, die Musik, der mystisch angehauchten Familiengeschichte, den Weg der Selbstfindung, gemischt mit dem romantischen Schreibstil, geliebt.

Fazit: Sophie Bichon hat mich mit ihrem mystisch angehauchten, poetischen Auftakt überzeugt. In »Wenn die Sterne fallen« habe ich mit Kalliope Ängste durchlebt, ihren Wagemut bewundert, zu der Kraft ihrer Stimme aufgeblickt und mich mit ihr auf einen Weg voller Freiheit gemacht!

Veröffentlicht am 04.02.2023

Mystisch, magisch, leidenschaftlich!

Anatomy
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Der Schreibstil von Dana Schwartz ist detailliert und so voller Leidenschaft, dass es ein Leichtes für mich war, den Geheimnissen und der Atmosphäre zu verfallen. Sie legt viel Liebe in die Ausarbeitung ...

Der Schreibstil von Dana Schwartz ist detailliert und so voller Leidenschaft, dass es ein Leichtes für mich war, den Geheimnissen und der Atmosphäre zu verfallen. Sie legt viel Liebe in die Ausarbeitung von Hazel, ihrer Rolle als Frau und ihrem Willen ihren Wünschen zu folgen. Gleichzeitig baut sie eine rätselhafte Spannung auf, der ich mich ab der ersten Seite nicht mehr entziehen konnte.

Sobald es um den menschlichen Körper, seine Funktionen und der Auswirkung der Krankheit ging, waren die Beschreibungen so bildgewaltig, als wäre ich persönlich dabei gewesen, um das Skalpell zu halten.

Die unheimliche Stimmung hat wie dichter Nebel über der Handlung gehangen und mich immer wieder vor eine Wand aus Mysterien gestoßen. Die Autorin hat das Setting des Schottlands aus 1817 eingefangen und mit dunklen Geheimnissen ausgeschmückt. Das Spiel mit der Anatomie des Körpers, dem Magischen und dem unterschwelligen Grusel, war wie ein Nervenkitzel für meine Gefühle.

Hazel ist eine faszinierende Frau, mit einem unbändigen Willen und schillernden Facetten. Ihr Biss und ihre Unverfrorenheit haben mich zutiefst beeindruckt, auch wenn sie diese vor ihrer Umgebung verstecken musste. Sie war in ihrem Denken der Zeit voraus, hat sich und ihre Träume niemals aufgegeben und einen Weg gesucht, wie sie ihre Leidenschaft ausleben konnte. Dieser war nicht nur unkonventionell, sondern auch von Mut, Waghalsigkeit und einer Prise Glück geprägt.

Fazit: Bildgewaltig, eindringlich und atmosphärisch erzählt Dana Schwartz in »Anatomy - eine Liebesgeschichte« über eine junge Frau, die alles für ihren Traum, Chirurgin zu werden, tun würde.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 04.02.2023

Eine raffinierte, diverse und atemberaubende Reise!

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind
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Juno Dawson schreibt detailliert, bildreich und magisch. Die Handlung baut sich langsam auf und lässt den Lesenden Zeit in die Welt der Hexen und Hexer einzutauchen, ihre Geschichte zu verstehen und auf ...

Juno Dawson schreibt detailliert, bildreich und magisch. Die Handlung baut sich langsam auf und lässt den Lesenden Zeit in die Welt der Hexen und Hexer einzutauchen, ihre Geschichte zu verstehen und auf sich wirken zu lassen. Sie verleiht ihren Charakteren Tiefe, bei manchen mischt sie Verzweiflung mit unter, andere lässt sie im Dunkeln, von Geheimnissen umwoben.

Die menschlichen Beziehungen sind ausgeklügelt, schwanken zwischen Vergangenheit, Vertrautheit und neuen Wegen. Im Fokus stehen die vier Frauen, die sich seit Kindertagen kennen und ihre Fähigkeiten gemeinsam entdeckten.

Richtig und Falsch waren oft nicht leicht zu unterscheiden. Die Sichtweisen, aus den verschiedensten Perspektiven fand ich wunderbar erfrischend. Sie machten es mir manchmal schwer, jemanden als „böse“ anzunehmen, weil ich die Absichten nicht unbedingt als falsch wahrnahm.

Ich liebe die Diversität in der Geschichte. Vor allem, weil sie über die menschlichen Beziehungen, die sexuelle Orientierung und die Hautfarbe hinausgeht. Es geht um Werte, das Aufzeigen von Problematiken, das Finger aufdrücken und die Sache mit der Akzeptanz, Toleranz und Diskriminierung.

Fazit: Juno Dawson steckt viel Zeit in die Entwicklung ihrer Figuren und das habe ich mit jeder Seite erkannt. In »Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind« bekam ich nicht viel Action, aber einen spannenden Aufbau, eine sagenumwobene Geschichte über die Anfänge der Hexen, weitreichende Emotionen, ein Aufzeigen und Umdenken und ein raffiniertes, wie auch faszinierendes Magiesystem.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 24.01.2023

Wie hoch ist der Preis der Schönheit?

Im Spiegel starb ihr Herz
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Xenia Winterwoods hat auf ihre Neuinterpretationen einen Zauber aus Dunkelheit gelegt. Sie vollbringt es, aus den finstersten Stunden, einen Lichtfunken zu erhaschen und ihn festzuhalten. Trotz des Verlusts ...

Xenia Winterwoods hat auf ihre Neuinterpretationen einen Zauber aus Dunkelheit gelegt. Sie vollbringt es, aus den finstersten Stunden, einen Lichtfunken zu erhaschen und ihn festzuhalten. Trotz des Verlusts der eigenen Freiheit, der Familie und des Lebens, konnte ich in Snow und Cormea so viel Schönes und Gutes sehen.

Sie sind vielschichtige Persönlichkeiten, die sich nicht pauschal in sympathisch und unsympathisch aufschlüsseln lassen. Ihre Geschichte von Anfang an mitzuerleben, ihre Gefühle zu verstehen und das Herz mit jedem Schmerz mehr an sie zu verlieren, hat mich genauso leiden lassen. Den beiden Frauen war ein Aufwachsen mit Güte, Herzlichkeit und Geborgenheit verwehrt und es war nicht einfach für mich sie zu verurteilen, wenn ich die Seele der Charaktere so gut kannte.

Es ist nicht nur die düstere Stimmung, die Melancholie, der Schmerz und die Unterdrückung. Es ist ebenso die unterschwellige Spannung, der brodelnde Hass, die aufstauenden Gefühle und die Liebe, die immer wieder ihre Chance verpasst. Die zentralen Themen Unterdrückung, Diskriminierung, Gleichberechtigung, Chosen Family und noch so viele mehr, wurden einfühlsam und sensibel integriert, sodass ich sehr viel für mich aus der Geschichte ziehen konnte.

Fazit: Xenia Winterwoods hat nicht nur eine düstere, einnehmende Geschichte geschrieben, sondern geht mit den behandelnden Themen sehr sensibel und emphatisch um. Mein Herz wusste so oft nicht, in welche Richtung es schlägt, wem es sich zuwenden soll und wie es wieder in seinen Rhythmus findet. »Im Spiegel starb ihr Herz« ist unheimlich faszinierend, tiefgründig und dunkel.