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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Schön, aber kein Muss

Biss zum ersten Sonnenstrahl (Bella und Edward)
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„Biss zum ersten Sonnenstrahl“ ist, wie bereits erwähnt, ein Zusatzband der Twilight-Saga rund um Bella und Edward, und ist zeitlich parallel zum dritten Band „Biss zum Abendrot“ angesiedelt.

Den Schreibstil ...

„Biss zum ersten Sonnenstrahl“ ist, wie bereits erwähnt, ein Zusatzband der Twilight-Saga rund um Bella und Edward, und ist zeitlich parallel zum dritten Band „Biss zum Abendrot“ angesiedelt.

Den Schreibstil von Stephenie Meyer kannte ich natürlich schon aus ihren anderen Büchern und hat mich dementsprechend wenig überrascht. Der Fokus der Beschreibungen liegt weniger auf der Umgebung als auf den Emotionen und Gedanken der Protagonistin Bree. Außerdem gibt es viele Dialoge, die etwas frischen Wind reinbringen.

Etwas gestört hat mich, dass das Buch nicht in einzelne Kapitel unterteilt ist. Es besteht quasi von vorne bis hinten aus nur einem einzigen Kapitel, und da hatte mein innerer Monk etwas Schwierigkeiten, einfach mittendrin aufzuhören und das Buch zur Seite zu legen. Klar, mit etwas Zeit kann man das Buch aufgrund seiner Kürze auch gut in einem Rutsch durchlesen, aber da ich diese Zeit nicht hatte, hätte ich mich schon über Kapitel gefreut, an deren Ende ich das Lesezeichen hätte setzen können. Der Geschichte an sich tut das aber natürlich keinen Abbruch.

Bree als Protagonistin war mir sehr sympathisch. Tatsächlich nimmt sie in „Biss zum Abendrot“ nur eine winzige Statisten-Rolle ein und wird nur im dazugehörigen Film „Eclipse“ minimal mehr aufgegriffen. Zumindest war sie mir persönlich nur noch aus dem Film in Erinnerung und überhaupt nicht aus dem Buch.

Manchmal hätte ich es schön gefunden, etwas mehr über Brees Vergangenheit zu erfahren. Es ist bei ihr nicht so wie bei Alice, dass sie sich an nichts erinnern kann, aber es wird einfach nicht näher beleuchtet. Man bekommt nur einen winzigen Einblick, der aber an sich für den Plot keinen Mehrwert hat. Ansonsten fand ich Brees Ausgestaltung als frischgebackener Vampir ziemlich gut gelungen, da die Umstände nun mal ganz andere sind als später bei Bella, als sie verwandelt wird.

Am allerliebsten mochte ich in diesem kurzen Buch jedoch Fred. Er hat eine ganz besondere Gabe und taucht in den anderen Büchern und Filmen überhaupt nicht auf. Er ist also auf ganzer Linie ein unbekannter, unverbrauchter Charakter, der wirklich für frischen Wind sorgt. Leider sind seine Gefühle mir etwas zu kurz gekommen – über ihn einen Extraband lesen zu dürfen, das wäre doch mal was! Aber ich schätze, das wird wohl nicht passieren; schade eigentlich. Er hat so viel Potenzial!

Vom Plot her muss ich gestehen, dass etwas mehr Spannung nicht geschadet hätte, aber an sich habe ich auch nichts Anderes erwartet, weil Brees Tod ja sowieso bereits in der Hauptreihe vorweggenommen und auch im Titel bereits angeteasert wird. Ansonsten ist das Buch für alle Fans der Reihe eine schöne Ergänzung, es ist aber nicht zwingend notwendig zu lesen.


Fazit

„Biss zum ersten Sonnenstrahl“ ist ein schönes Buch für Zwischendurch, das sich schnell durchlesen lässt. Trotz der Kürze kam mir nichts übereilt vor, nur an einigen Stellen hätten einige weitere Ausführungen nicht schaden können. Nett für Zwischendurch, aber kein Must-read.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Gut für Zwischendurch

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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„Scandal“ wird aus fünf unterschiedlichen Sichtweisen von einem Er/Sie-Erzähler erzählt. Die fünf wichtigsten Figuren sind dabei Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes, Elizabeths Zofe Lina und Henry ...

„Scandal“ wird aus fünf unterschiedlichen Sichtweisen von einem Er/Sie-Erzähler erzählt. Die fünf wichtigsten Figuren sind dabei Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes, Elizabeths Zofe Lina und Henry Schoonmaker. Dadurch, dass alle der Figuren unterschiedliche Meinungen über die anderen Charaktere haben, fällt es schwer, Sympathien zu jemandem aufzubauen. Gleichzeitig erhascht man aber auch einen sehr vielseitigen Blick auf die wahren Persönlichkeiten der Hauptfiguren und nicht nur auf deren Gefühlsleben.
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Leider sind die ersten fünfzig Seiten eher mühselig zu lesen gewesen, weil dort ständig mit Namen jongliert wird, die für den weiteren Verlauf der Geschichte oft keine wirklich wichtige Rolle einnehmen. So schwirrte mir der Kopf nach den ersten Kapiteln, was so gesehen auch hätte vermieden werden können, wenn zuerst einmal nur die allerwichtigsten Figuren vorgestellt worden wären.

Der Plot selbst ist klassisch aufgebaut und folgt einem roten Faden, der sich von Anfang bis zum Ende erstreckt. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einigen Leser*innen vielleicht raffiniert erscheinen mag; ich selbst fand ihn eher hinderlich und bin der Ansicht, dass er bereits viel zu viel für die Geschichte vorwegnimmt. Denn bereits im Prolog wird klar, dass es am Ende nicht zu einer Heirat zwischen Elizabeth und Henry kommt, weil zu dem Zeitpunkt Elizabeths Beerdigung stattfindet. Ebenso unnötig war für mich der Brief, den Diana am Ende des letzten Kapitels erhält. Genau wie auch der Prolog spoilert der Brief für den zweiten Teil der Reihe und nimmt die Spannung weg; zumal durch den Prolog auch der Inhalt des Briefes schnell zu erahnen war.

Zwischen dem Prolog und dem letzten Kapitel spinnt sich die Geschichte rund um die fünf Hauptfiguren zusammen. Viel Überraschendes kommt dabei nicht zum Vorschein, gleichzeitig fand ich es aber auch mal erfrischend, eine etwas weniger anspruchsvolle Lektüre zu lesen.

Während des Lesens wurde immer deutlicher, wie verworren das Netz aus Lügen tatsächlich ist, in dem die beiden Holland-Schwestern leben. Von heimlichen Affären über die ein oder andere verbotene Liebe bis hin zu unglücklichem Verliebtsein ist wirklich alles dabei. Nicht zu vergessen der Hunger nach Macht, der in einigen der Figuren vermeintlich unerkannt heranwächst und in ihnen Neid auf andere hervorruft, die sie vorher als Vorbilder geschätzt haben.

Besonders erfrischend jedoch fand ich Diana und Henry, weil diese dem gesellschaftlichen System irgendwie nicht ganz untergeordnet werden können. Sie fühlen sich beide eingeengt durch die Normen und Regeln der Gesellschaft, wobei Diana eine riesige Portion Naivität und Ungehorsam zur Schau trägt, während Henry sich lieber hinter Albernheiten und dem Alkoholrausch versteckt.

Elizabeth scheint auf den ersten Blick die Perfektion selbst zu sein, doch stellt sich schon bald heraus, dass das nicht ganz wahr ist. Ich kann nicht sagen, ob ich sie im Nachhinein gern habe oder nicht; auf der einen Seite ist sie immer bemüht, das Richtige zu tun und aufrichtig zu sein, auf der anderen ist sie mehr als unfair zu ihr untergestellten Personen und lästert gehässig über ihre angeblichen Freundinnen. Ihre Liebe zu Will kam auf mich nicht ganz glaubwürdig rüber, was aber auch daran liegen könnte, dass Elizabeth so viel verschlossener dargestellt wird als ihre Schwester Diana, bei der große Emotionen quasi an der Tagesordnung stehen.

Penelope erscheint als Elizabeths beste Freundin, doch schon nach dem ersten Kapitel aus Penelopes Sicht ist klar, dass sie eigentlich eine ziemlich verlogene Schlange ist. In Wahrheit will sie nur besser sein als Elizabeth und spielt nur mit ihr; nutzt also Elizabeths Status als angesehenste Dame der High Society, um sich selbst besser darzustellen. Jede Seite aus Penelopes Sichtweise quillt förmlich über vor Neid und Arroganz, weshalb ich sie nicht wirklich leiden kann.

Lina mag ich da schon lieber. Sie ist Elizabeths Zofe und war als Kind mit ihr und Will befreundet. Jetzt ist Lina selbst in Will verliebt, der sie jedoch nicht beachtet und Elizabeth bevorzugt. Gleichzeitig wird Lina von Elizabeth sehr unfair behandelt, weshalb ich ihren Frust der Familie Holland gegenüber gut nachvollziehen konnte. Nichtsdestotrotz trifft Lina im Laufe der Handlung einige sehr miese Entscheidungen und entschließt sich, Will wieder für sich zu gewinnen, indem sie Elizabeth von deren „Thron“ stoßen will. Wie das ausgeht, erfahren wir wohl erst in Band zwei.

Man merkt also, es ist gar nicht so einfach, den Charakteren etwas Gutes abzugewinnen. Dennoch fiel mir das Lesen – abgesehen von den ersten fünfzig Seiten – sehr leicht und hat irgendwie auch Spaß gemacht.


Fazit

Zusammengefasst würde ich sagen, dass „Scandal“ eine eher klassisch aufgebaute Regency Romance ist, die sich gut für Zwischendurch eignet. Ein Pluspunkt ist auf jeden Fall, dass das Buch nicht überquillt vor unnötigen und toxischen Sexszenen, sondern vielmehr durch die Ausarbeitung der Charaktere punktet.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein Buch mit Höhen und Tiefen

Warrior Cats - Das gebrochene Gesetz. Finsternis im Inneren
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Leider wurde im vorherigen Teil bereits zu stark angedeutet, wer der Betrüger ist, der von Brombeersterns Körper Besitz ergriffen hat. So war es für mich keine Überraschung mehr, als Eichhornschweif direkt ...

Leider wurde im vorherigen Teil bereits zu stark angedeutet, wer der Betrüger ist, der von Brombeersterns Körper Besitz ergriffen hat. So war es für mich keine Überraschung mehr, als Eichhornschweif direkt am Anfang des Buches meine Vermutung bestätigt hat. Mit weniger Andeutungen im Vorgängerteil wäre mir die Überraschung bestimmt auch noch geblieben.
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Hauptbestandteil des Plots ist in diesem Fall die Frage, ob der Betrüger getötet werden soll oder nicht. Jeder Clan vertritt dabei eine andere Position, was es schwierig macht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Vor allem Eichhornschweif und Teile des DonnerClans kämpfen erbittert darum, ihn am Leben zu behalten. Schließlich weiß niemand, was mit dem echten Brombeerstern passiert, wenn sein Körper getötet wird.

Es steht jedoch nicht der gesamte DonnerClan hinter Eichhornschweif. Ein zerrütteter Clan ist eigentlich das letzte, was sie jetzt noch gebrauchen kann, und das sorgt für allgemeine Spannung innerhalb und außerhalb des DonnerClans. Alle sind verzweifelt und bemühen sich mal mehr und mal weniger darum, eine Lösung für das Dilemma zu finden. Leider war dieser Teil recht zähflüssig zu lesen.

Als dann die Schwestern, eine Katzengruppe außerhalb der See-Territorien, hinzugezogen werden, um zu vermitteln, nimmt die Geschichte langsam wieder an Fahrt auf. Allerdings muss ich gestehen, dass einige Teile mich so stark verwirrt haben, weil die Autorinnen offenbar davon ausgegangen sind, dass alle Leser*innen bereits das Special Adventure zu Eichhornschweif gelesen haben, in welchem die Schwestern bereits auftreten. So fehlt einiges an Wissen, wenn man dieses Buch ohne den Zusatzbund vorher gelesen zu haben, liest.

Ein Highlight ist jedoch die Karte am Anfang des Buches. Die ist wie gewohnt aus der Sicht der Katzen – am Ende des Buches ist noch einmal die gleiche Karte abgebildet, allerdings aus Sicht der Zweibeiner. So ist es auch in den englischen Büchern, und ich persönlich finde das einfach genial, die Welten so miteinander abgleichen zu können.

Anders als in der vierten Staffel gefallen mir hier eigentlich alle der Hauptcharaktere. Besonders, wie es mit Wurzelquell und Stachelfrost weitergeht, bleibt spannend und wird nicht vorweggegriffen. Ich hoffe nur, es läuft nicht wieder auf eine der klassischen „verbotenen Beziehungen“ hinaus, die immer wieder Bestandteil jeder einzelnen Staffel sind.

Das Ende hat mir dann noch mal richtig gut gefallen. Es endet mit einem Cliffhanger und macht gespannt auf den fünften Teil – den vorletzten dieser Staffel.


Fazit

Zusammenfassend hatte das Buch wieder Höhen und Tiefen und kommt nicht an die ersten beiden Staffeln der Reihe heran. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht, und ich bin schon sehr gespannt auf Band 5!

Veröffentlicht am 30.01.2022

Etwas schwächer als Teil 1

Level
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Zuerst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass ich das Buch auf Englisch und nicht auf Deutsch gelesen habe. Da ich mir jedoch die deutsche Leseprobe ebenfalls angeschaut habe, konnte ich auch von der ...

Zuerst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass ich das Buch auf Englisch und nicht auf Deutsch gelesen habe. Da ich mir jedoch die deutsche Leseprobe ebenfalls angeschaut habe, konnte ich auch von der Übersetzung einen ganz guten Eindruck bekommen und muss sagen, dass diese ziemlich gut den Schreibstil von Hugh Howey widerspiegelt.

Der Schreibstil ist das, was ich zwischendurch als störend empfunden habe. Zwar passt er wirklich gut zur Handlung und zu den Erlebnissen des Protagonisten Donald und den Hauptfiguren, doch war er mir manchmal zu … akademisch? Das drückt nicht wirklich das aus, was ich meine, aber es kommt meinen Empfindungen schon sehr nah. Die Sprache war sehr spezifisch, was mich zwischendurch etwas gestört hat, weil ich manchmal weder mit dem englischen Wort noch mit der deutschen Übersetzung etwas anfangen konnte und mir einiges selbst erschließen musste.

Viel mehr möchte ich eigentlich gar nicht auf den Schreibstil eingehen, weil die deutsche Leseprobe eben auch nur ca. 30 Seiten umfasst und ich deshalb nicht weiß, ob sich da im Laufe des Buches noch was dran tut. Trotzdem kann ich aber sagen, dass die englische Ausgabe nichts für Englisch-Anfängerinnen ist, da die Sprache schon relativ kompliziert ist und auch ich mich etwas reinfuchsen musste, obwohl ich seit mittlerweile sechs Jahren bilingualen Unterricht habe.

Dann also zur Handlung. »Level« ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt – auf Englisch »First Shift – Legacy«, »Second Shift – Order« und »Third Shift – Pact«. Aus der Sicht von Donald, einem amerikanischen Kongressabgeordneten, wird zunächst die Entstehung der Silos erzählt. Wie es zu der Katastrophe kam, die die Erde unbewohnbar machte, wie es zum Bau der Silos kam, etc. Mit Donald bin ich nicht 100%ig warm geworden, wobei sich das gegen Ende hin noch geändert hat. Trotzdem blieb er mir gerade am Anfang noch zu flach ausgearbeitet, und auch die Storyline war mir die ersten 140 Seiten lang (in der englischen Ausgabe) nicht spannend genug, wenn auch recht interessant.

Die relativ großen Zeitsprünge und der recht plötzliche und unangekündigte Perspektivwechsel zu Troy haben mich zwischendurch kurz aus der Bahn geworfen, waren aber nicht allzu dramatisch. Troy lebt in Silo 1 und arbeitet dort seine erste »Schicht« ab, zu der er geweckt wurde, weil es Probleme mit einem anderen Silo gibt. Was das alles bedeutet, erfährt man als Leser
in nach und nach, auch wenn das Ganze irgendwie trotzdem etwas mysteriös blieb und sich mir der Sinn noch nicht ganz erschlossen hat. Mit Troy bin ich ganz gut zurechtgekommen, er war mir auf Anhieb sympathisch, zumal auch er erst in seine Aufgabe hineinwachsen musste.

Weiter ging es dann ab »Second Shift – Order« mit einem neuen Erzählstrang, der in Silo 18 angesiedelt ist. Dort wird aus der Sicht von Mission vom »Großen Aufstand« erzählt, der im ersten Teil der Trilogie bereits von Juliette und anderen Bewohner*innen von Silo 18 erwähnt wird und der eine bedeutende Rolle spielt, wenn man die Geschehnisse verstehen möchte. Mission mochte ich gern, auch wenn ich durch seine Tätigkeit als »porter« (englisch, auf Deutsch müsste es etwas heißen wie »Portier« oder »(Gepäck-)Träger«) zwischenzeitlich sehr verwirrt war, weil ständig von einem Level zum nächsten gerannt wurde und ich irgendwann den Überblick verloren habe.

Es folgte fortwährend ein Wechsel zwischen Donald/Troy und Mission, bis dann im dritten Teil »Third Shift – Pact« auch Silo 17 noch eine Rolle zugesprochen bekommt. Hier wird die Geschichte von Jimmy erzählt und wie er zu Solo geworden ist, den man im ersten Teil bereits kennenlernt. Er war mir bei Weitem die sympathischste Hauptfigur und er bleibt neben Juliette auch mein liebster Charakter der Reihe. Der Untergang von Silo 17 wird sehr eindrucksvoll beschrieben, weshalb ich selbst die letzten ca. 200 Seiten am spannendsten fand.

Dabei muss ich sagen, dass das Buch die vorherigen 300 Seiten nicht etwa langweilig waren, aber zwischendrin doch recht langatmig. Da wurde die Spannung weniger durch Action, sondern durch das Zwischenmenschliche der Figuren aufgebaut.


Fazit

Insgesamt fand ich »Level« ein klein wenig schwächer als »Silo«, ich empfehle es aber trotzdem sehr gerne weiter, weil das Worldbuilding und die Storyline an sich zeigen, wie viele Gedanken Hugh Howey sich gemacht hat. Das spiegelt sich perfekt in der Geschichte bzw. deren Atmosphäre wider, was für ein ganz eigenes Leseerlebnis sorgt.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Nicht meins

His Dark Materials 2: Das Magische Messer
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Die Gestaltung

Na ja, vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass das Cover nicht mein All Time Favourite ist. Ich finde einfach, es sieht viel zu sehr nach einem Kinderbuch aus (ich habe noch die alte ...

Die Gestaltung

Na ja, vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass das Cover nicht mein All Time Favourite ist. Ich finde einfach, es sieht viel zu sehr nach einem Kinderbuch aus (ich habe noch die alte Ausgabe) – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass das Buch an sich schon recht brutal ist und nicht unbedingt angebracht für 10-jährige Kinder.


Der Erzählstil

Ich hatte schon in „Der Goldene Kompass“ Schwierigkeiten mit Philip Pullmans Schreibstil. Er ist mir einfach zu ausführlich, wodurch das Buch oft sehr langwierig erscheint. Es hat ein bisschen was von den Büchern von Michael Ende, finde ich, was nicht so gut mit der Story in Einklang ist.

Gut hat mir allerdings gefallen, dass Pullmans Schreibstil auf jeden Fall einzigartig ist und dadurch großen Wiedererkennungswert hat. Ich denke, ich könnte ein Buch von ihm jederzeit von anderen Büchern unterscheiden, obwohl ich erst zwei Bücher von ihm gelesen habe.

Außerdem fand ich es gut, dass durch unterschiedliche Sichtweisen ein bisschen mehr Abwechslung in die Geschichte kam. Es wurde nicht nur aus Wills und Lyras Sicht geschrieben, sondern auch aus der Sicht von unterschiedlichen Hexen und weiteren Personen, die in der Geschichte eine große Rolle spielen. Ein bisschen gestört hat mich zwar hier, dass manchmal ohne einen Hinweis plötzlich die Sichtweise gewechselt wurde, sodass ich mich erst wieder ein bisschen sammeln musste, bevor ich das gecheckt habe. Da hätte man sicherlich einen kleinen Hinweis geben können.

Allerdings war der Schreibstil von Pullman teilweise schon arg wissenschaftlich. Da wurde von physikalischen Erscheinungen gesprochen, die zwar größtenteils verständlich waren, weil ich ja bis zur neunten Klasse Physikunterricht hatte, aber einige Dinge haben mir einfach überhaupt nichts gesagt, weshalb ich bezweifle, dass auch Lyra, die in der Story erst 12 ist, alles verstanden haben kann.


Die Handlung

Der Start in die Geschichte fiel mir etwas schwer, weil die Kapitel schon sehr lang waren und meinen Lesefluss ein bisschen gestört haben. So habe ich immer nur darauf hingefiebert, dass das Kapitel endlich zu Ende geht, anstatt dass ich mich komplett auf die Geschichte einlassen konnte. Aber daran habe ich mich im Laufe des Lesens auch gewöhnt, weshalb das jetzt nicht allzu dramatisch ist.

Im Großen und Ganzen war die Geschichte recht vorhersehbar, da man einfach schon zu Beginn wusste, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird. Zudem war – wie bereits erwähnt – die Geschichte manchmal schon sehr brutal und nicht mehr angemessen für ein Buch ab 10 Jahren. Es wurde misshandelt, Finger wurden „aus Versehen“ abgehackt, und Blut ist geflossen – mal ganz davon abgesehen, dass Kinder zu gewalttätigen Mördern wurden. Mich hätte das als zehnjähriges Mädchen doch ziemlich verstört, weshalb ich irgendwie finde, dass das ein bisschen widersprüchlich mit dem Alter der Charaktere und dem Schreibstil ist.

Zudem glaube ich nicht, dass zehnjährige Kinder schon die ganzen gesellschaftskritischen Aspekte verstehen, auf die in dem Buch angespielt werden. Beispielsweise die Kirche, die in Lyras Welt und auch in jeder anderen Welt, die sie besucht, noch immer viel zu große Macht hat.

Trotzdem hat mich die Geschichte manchmal sehr zum Schmunzeln gebracht, vor allem wenn Lyra und Will aneinandergeraten sind. Die Unterschiede zwischen ihren Welten zu erfassen fand ich ziemlich interessant, und ich finde, da hat Pullman wirklich ganze Arbeit geleistet.

Außerdem hat Pullman für eine geschickte Verknüpfung von Ereignissen gesorgt, die augenscheinlich keine Gemeinsamkeiten haben. Dadurch gab es einige Plottwists, die die Spannung beim Lesen vergrößert haben. Trotzdem fand ich einige dieser Verknüpfungen doch sehr verwirrend und irgendwie aus den Haaren gezogen. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr Feinfühligkeit gewünscht.

Ein weiterer Punkt, der mir jedoch sehr gut gefallen hat, ist, dass es in dem Buch nicht das personifizierte Böse gibt wie in vielen anderen Jugendbüchern der Fall. Zwar ist uns allen nach „Der Goldene Kompass“ klar, dass Mrs Coulter nicht das Richtige tut, aber man versteht mit der Zeit auch ihre Beweggründe. Genauso weiß man nicht so ganz, ob es wirklich richtig ist, Lord Asriel bei seinen Machenschaften zu unterstützen und ob die Engel nicht doch auf der falschen Seite stehen. Das alles wird man wohl erst im dritten Teil herausfinden.

Zum Ende hin nahm die Geschichte außerdem immer mehr Fahrt auf und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Und dann erst dieser fiese Cliffhanger! Ich werde auf jeden Fall bald mit dem dritten Band der „His Dark Materials“-Reihe weitermachen!


Die Charaktere

An sich gibt es hier nicht allzu viel zu sagen. Lyra und Will sind beide erst zwölf Jahre alt, haben dafür aber schon ein ziemlich ausgeprägtes Denkvermögen und eine Weitsicht, die man Kindern oft nicht zutraut. Trotzdem handeln sie meiner Meinung nach oft nicht altersgemäß. Auch waren manche Gedankengänge für mich nicht ganz verständlich. Als Lyra beispielsweise ihr Alethiometer fragt, was es mit Will auf sich hat und die Antwort lautet, dass er ein Mörder ist, denkt sie sich nur: Ach gut, dem kann ich vertrauen. Ich meine, hallo?!

Dadurch konnte ich einfach nicht ganz erkennen, was für eine Persönlichkeit Will und Lyra haben, und das hat es mir schwergemacht, mich mit ihnen zu identifizieren und die Geschichte aus ihrem Blickwinkel zu betrachten.


Fazit

„Das Magische Messer“ ist eine würdige Fortsetzung der „His Dark Materials“-Reihe, wobei immer noch viel Luft nach oben ist. Ich hoffe, alle meine Fragen werden im dritten Teil der Reihe beantwortet.

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