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Veröffentlicht am 19.06.2018

Der Auftakt der Schattendiebin Reihe verfügt über eine interessante Grundidee mit enorm Potenzial

Schattendiebin, Band 1: Die verborgene Gabe
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Der Auftakt dieser Reihe lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Um ehrlich zu sein, hat er mir doch immer mal wieder Probleme bereitet.
Positiv zu werten ist, das es sich wirklich angenehm und fließend ...

Der Auftakt dieser Reihe lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Um ehrlich zu sein, hat er mir doch immer mal wieder Probleme bereitet.
Positiv zu werten ist, das es sich wirklich angenehm und fließend lesen ließ.
Man erfährt alles aus der Sicht der Protagonistin Julia. Man sollte ja annehmen, daß man sich ihr dadurch auch emotional nähern kann. Leider war das bei mir erst spät der Fall. Was ich wirklich als schade empfand. Sie ist eine doch recht interessante Persönlichkeit . Vor allem ihre Gabe hat mich enorm fasziniert. Es gab die ein oder andere Stelle, da hätte man gerade diesbezüglich mehr in die Tiefe gehen können. Nichtsdestotrotz hab ich es jedesmal genossen, wenn sie sich mal wieder unsichtbar gemacht hat. Was wirklich angenehm für mich war. Das so eine Gabe aber nicht nur Segen ist, muss Julia schon bald feststellen.
Schlecht, wenn es bei den falschen Leuten passiert.
Gerade ihre Arbeit als Spionin glänzt sehr durch Details, was den Ablauf leicht verfolgen lässt.
Es gibt viele Geheimnisse, Hindernisse und oft weiß man nicht , womit man wirklich konfrontiert wird.
Es gibt aber auch viel ruhige Momente, wo man seinen eigenen Gedankengängen nachhängen kann.
Es treten sehr interessante und facettenreiche Charaktere ins Geschehen. Dabei sind sie alle recht abwechslungsreich gestaltet. Von einigen von ihnen hätte ich auch gern noch mehr erfahren. Doch es war, als gäbe es eine Mauer, dadurch konnte ich sie nicht vollends ergründen.
Doch es wird klar, wer wichtig ist und wer nicht. Was dem ganzen doch auch etwas Brisanz und Spannung verschafft hat.
Gut haben mir auch die leichten Thriller Elemente gefallen, die sich für mich aber nicht völlig entfalten konnten.
Die Handlung ist recht komplex und man braucht etwas, bis man vollends den Überblick hat. Gerade am Anfang hat es sich für mich leider auch etwas gezogen. Erschwerend war zu Beginn, das man einfach mitten ins Geschehen geowrfen wurde.
Dafür wurde am Ende jedoch nochmal richtig angezogen. Denn da wurde es nochmal richtig explosiv und auch die kalte und abgründige Seite wurde nochmal richtig gut spürbar.
Die Magie die über allem schwebte konnte ich gut fühlen, gern hätte man dies auch noch mehr ausbauen können.
Hexen spielen in diesem historischen Roman eine große Rolle,darüber und auch über die Hintergründe erfährt man nach und nach immer mehr.
Auch die einzelnen Verbindungen wurden für mich nachvollziehbar in Szene gesetzt.
Einzig die komplizierte Beziehung zwischen Julia und Wyn konnte ich nicht wirklich greifen, da sie vielleicht auch etwas zu blass gehalten wurde.
Schlussendlich ist es zwar ein Auftakt der mich fesseln konnte, doch so richtig überzeugt bin ich noch nicht, was aber vielleicht auch mit daran liegt, das mir der emotionale Teil zu wenig durchkam. Auch das Julia in ihrem Handeln und Denken etwas eigen war, hat nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen und einen leicht bitteren Geschmack zurückgelassen.
Dennoch sehe ich Potenzial, das sich hoffentlich im nächsten Band noch mehr entfalten kann.
Sehr gut hat mir die Gestaltung gefallen. Denn ohne den Umschlag sieht das Buch fast noch besser aus als mit.

Fazit:
Der Auftakt der Schattendiebin Reihe verfügt über eine interessante Grundidee mit enorm Potenzial.
Es konnte mich fesseln und faszinieren, dennoch gab es einige Punkte die mich zwiegespalten zurückgelassen haben.
Ein historisches Jugendbuch das über viel Spannung und Magie verfügt und recht komplex gehalten ist.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Konnte mich leider nicht ganz erreichen

Das Rätsel um die verschwundene Braut
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Aufbau und Handlung:
Als Meg Wynne an ihrem Hochzeitstag verschwindet ist alles in heller Aufregung. Penny Brannigan hat sie als letztes gesehen, Meg hatte einen Termin bei ihr im Nagelstudio.
Penny die ...

Aufbau und Handlung:
Als Meg Wynne an ihrem Hochzeitstag verschwindet ist alles in heller Aufregung. Penny Brannigan hat sie als letztes gesehen, Meg hatte einen Termin bei ihr im Nagelstudio.
Penny die immernoch in Trauer ist, weil ihre geliebte Freundin Emma gestorben ist.
Beginnt in Megs Fall zu ermitteln.
Kann sie dem Fall aufklären?

Ein sehr britischer Roman, wie ich finde.
Die Menschen, wie auch die Umgebung haben einen sehr britischen Flair.
Penny ist eine sympathische Frau, die ein Nagelstudio betreibt.
Es ist ähnlich wie mit einem Friseursalon zu vergleichen. Dort trifft sich alles und man erfährt so manches.
Penny empfinde ich als eine sehr intelligente Frau, die gut kombinieren kann, das erkennt auch die Polizei.
Und Penny muss feststellen, daß nicht immer alles ist, wie es zunächst scheint.
Hinter der Fassade lauern Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt.
Wer ist Meg Wynne?
Das habe ich mich die ganze Zeit über gefragt.
Man ist immer das, was die Menschen in uns sehen . Wir entscheiden darüber, was sie von uns wissen sollen und was nicht.
Zur Seite steht ihr Victoria , die sie vor kurzem kennengelernt hat und ein Inspector, der ihr schon bald mehr bedeutet.
Ich hab mich teilweise etwas gefühlt, als wäre ich bei Miss Marple gelandet.
Die Grundidee finde ich sehr gut, die Umsetzung leider nicht.
Obwohl es sich flüssig lesen lässt und die Kapitel relativ kurz sind.
Empfand ich es als langatmig und kam nur schwer rein.
Einiges fand ich auch zu detailliert beschrieben.
Ich konnte einfach keinen richtigen Zugang zu diesem Buch finden.
Mich hatte der ganze Verlauf nicht weiter überrascht.
Die Charaktere fand ich jedoch sehr gut dargestellt. Man konnte ihr handeln durchaus nachvollziehen.
“Das Rätsel um die verschwundene Braut” ist ein Roman, der uns in die Abgründe der Menschen blicken lässt und gleichzeitig einen britischen Flair hat.
Interessant fand ich die Aufteilung der Kapitel, einerseits sind wir in der Gegenwart, in anderen Kapiteln sind wir in der Zeit des Geschehens als die Braut verschwand.
Das Cover gefällt mir sehr gut , der Titel ebenso.
Die verschiedenen Sichtweisen der Personen haben mir auch sehr gut gefallen.
Aber mir hat es dennoch an Tiefe gefehlt.
Es hat einfach das gewisse Etwas in diesem Buch gefehlt.
Aus Gründen die ich bereits erläutert habe, gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Meine Meinung:
Ein Roman der mich leider nicht überzeugen konnte.
Ich hab einfach nicht reingefunden in dieses Buch.
Obwohl mir die Geschichte ansich gefallen hat, fehlte mir etwas.
Aber es kann anderen ganz anders gehen.
Darum, lest es, ich bin gespannt auf eure Meinung über dieses Buch.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Magisch , facettenreich und emotional

Secret Fire
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Band 1 der Dilogie war mein absolutes Highlight, daher habe ich mich unglaublich auf den zweiten und finalen Band gefreut.
Leider konnte dieser für mich nicht mithalten. Ich weiß nicht woran es lag, aber ...

Band 1 der Dilogie war mein absolutes Highlight, daher habe ich mich unglaublich auf den zweiten und finalen Band gefreut.
Leider konnte dieser für mich nicht mithalten. Ich weiß nicht woran es lag, aber ich brauchte erstmal mehrere Anläufe damit mich das Buch überhaupt packen konnte.
Gerade am Anfang wären Rückblicke auf den ersten Teil sehr hilfreich gewesen, da man da etwas Mühe hat hineinzufinden. 
Für mich hat es sich ziemlich gezogen. Was aber keinesfalls am Schreibstil liegt, denn dieser ist nach wie vor flüssig und leicht verständlich.
Vielleicht hab ich aber einfach auch zuviel erwartet.
Obwohl auch hier einiges passiert, blieb für mich überwiegend im ersten Teil leider die Spannung auf der Strecke. Ich empfand es als etwas langatmig, da es doch einige Längen gab.
Stellenweise war mir gerade der Ablauf der Handlung leider etwas zu leicht und klar, so das es eigentlich gerade in diesem Bereich nicht allzu viele Überraschungen gab. Das fand ich persönlich etwas arg schade, da besonders dieser Aspekt des Buches immer eine Menge Spielraum und Auftrieb verschafft.

Wie schon im ersten Teil erfahren wir auch hier wieder einige Perspektiven. Besonders Luisas Rolle hat mir hier gut gefallen. Man konnte mehr in ihr innerstes vordringen und mehr über ihre Vergangenheit erfahren, was sie für mich gleich viel greifbarer gemacht hat.
Auch die Romantik kam nicht zu kurz und hat mir doch hin und wieder ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Aber gerade bei Sacha und Taylor ist diese Komponente etwas zu wenig hervorgebracht. Das hätte man bei weitem intensiver gestalten können.
Aber nach wie vor liegt einiges vor Sacha und Taylor und das hat es wirklich in sich.
Man hat direkt gespürt wie die Gedanken auf Hochtouren liefen und gerade Taylor ihr geballte Kraft und Stärke bündelt , um all das zu bestehen, was vor ihnen liegt.
Doch wird das reichen?
Gibt es Hoffnung oder ist das Schicksal bereits entschieden?
Auf dem Weg dahin passiert eine ganze Menge. Man begegnet unheilvollen und abgründigen Kreaturen und hat einfach nur den Wunsch wegzulaufen.
Wodurch man ganz automatisch mitfiebert und mitzittert. 
Gerade im zweiten Teil erhielt auch der Actionanteil Einzug. Wodurch es gerade für mich gleich viel schneller voranging und ich wirklich gerade die Emotionen sehr gut spüren konnte.

Insgesamt hat das Ganze für mich einen wirklich guten Abschluss gefunden. Aber besonders Taylors Entwicklung hat mir gut gefallen.
Auch der magische Anteil war nach wie vor zum greifen nah und gerade diese Aspekte schaffen es immer wieder mich zu bezaubern.

Wer Band 1 geliebt hat, sollte auch diesen lesen.

Im Prinzip ein gelungener Abschluss der Dilogie.
Für mich gestaltete sich das Ganze jedoch schwieriger als gedacht, so das ich lange Probleme hatte überhaupt Gefallen daran zu finden.
Der Zauber von Band 1 konnte für mich leider nicht auf den zweiten Teil überspringen.
Magisch, facettenreich und emotional.


Veröffentlicht am 08.06.2018

Ein Buch über Schuld und Unschuld, über Besessenheit und Stalking.

Girl With No Past
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Girl With No Past” ist ein psyhologischer Spannungsroman. Ein Buch über Schuld und über eine verhängnisvolle Vergangenheit.
In das Buch selbst kam ich von Anfang an recht gut hinein, was am flüssigen Schreibstil ...

Girl With No Past” ist ein psyhologischer Spannungsroman. Ein Buch über Schuld und über eine verhängnisvolle Vergangenheit.
In das Buch selbst kam ich von Anfang an recht gut hinein, was am flüssigen Schreibstil der Autorin liegt.

Ziemlich schnell lernt man Leah kennen, aus deren Perspektive man auch alles erlebt.
Leah hat mir ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Denn es fiel mir lange Zeit schwer, sie überhaupt richtig einzuschätzen. Sie ist unnahbar, kühl, so als wäre sie fast gar nicht vorhanden. Was auch wirklich gut zu ihrem Lebensstil passt. Sie kapselt sich ab, versucht nicht sichtbar zu sein. Alles folgt einer gewissen Ordnung. Einer Ordnung die ihr Sicherheit gibt und nach der sie lebt. Das ganze hatte schon etwas manisches an sich und man wartet eigentlich darauf, das der große Einbruch kommt.
Was auch ziemlich bald passiert.
Ob sie mir sympathisch war, kann ich gar nicht sagen. Stellenweise konnte ich mich ihr annähern. Etwas von ihrem Leid und ihrer Verzweiflung in mich aufnehmen. Es bleibt jedoch noch viel verborgen und man fragt sich automatisch, was es mit ihrer Schuld auf sich hat.
Was passiert ist, das sie sich so vor dem Leben verschließt. Ja, es sich nicht mal erlaubt glücklich zu sein.

Man erlebt hierbei verschiedene Zeitebenen. Die Gegenwart (2014) und die Zeit im Raum von 1995 – 2003. Das Ganze immer im Wechsel, was die Spannung natürlich beträchtlich erhöht.
Die Atmosphäre ist dabei eher ruhig, düster und trostlos gehalten und die Spannung ist eher unterschwellig spürbar.
Die Gegenwart empfand ich teilweise als ziemlich zermürbend, es gab dabei wirklich Stellen, die mich etwas gelangweilt haben. Die Autorin arbeitet dabei mit vielen Details.
Man lernt Leah und ihr Umfeld kennen und langsam aber sicher dringt man zu ihrem Geheimnis vor.
Ihre Vergangenheit hat mich richtig in Atem gehalten und ich wollte einfach nur hinter ihr Geheimnis kommen.
Doch bis dahin ist es ein weiter Weg.

Beide Zeitebenen sind sehr interessant gestaltet und bestechen durch einige Wendungen, die dem ganzen mehr Auftrieb geben.
Leahs Entwicklung ist dabei gut spürbar. Man kann quasi dabei zusehen, wie sie langsam aber sicher ihren Kokon verlässt.
Das ganze hat viel mit Besessenheit und Stalking zutun. Besonderes letzteres fand ich gut umgesetzt.
Leahs Verzweiflung und Panik wuchs immer mehr , man wartete förmlich auf den ganz großen Knall.

Immer mehr verdichteten sich die Spuren und ich hatte so meine Vermutungen wer hinter allem steckt.
Die Autorin arbeitet hier jedoch gekonnt mit gelungenen Wendungen, so das es einige Überraschungen gab. Man sieht es nicht kommen und ist dann besonders sprachlos.
Worauf es hinauszielte, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber die Idee dahinter ist wirklich gut. Schon deswegen weil man gekont in die Irre geführt wird.
Der Abschluss jedoch war mir etwas zu flach, da hatte ich mir etwas mehr Explosivität und mehr Eindringlichkeit erhofft. Auch wenn es da noch etwas gab, was ich nicht erwartet habe und das defintiv gut platziert war. Auch blieben für mich leider noch kleinere Fragen offen.
Ebenso wirkten die Charaktere etwas blass und farblos, auch wenn man immer wieder etwas über sie erfährt.

Der Autorin ist es wirklich gut gelungen die Ängste zu schüren und die Abgründe der menschlichen Seele zu offenbaren. Aber gleichzeitig zeigt sie auch, das alles was wir tun, immer Konsequenzen hat, die man oftmals nicht einschätzen kann. Das man die Kraft haben muss sich dem zu stellen und nicht wegzulaufen.
Mit kleinen Abstrichen ein wirklich gelungenes Lesevergnügen.

Ein Buch über Schuld und Unschuld, über Besessenheit und Stalking.
Besonders letzteres war sehr interessant.
Es besticht vor allem durch psychologische Spannung und die Grundidee dahinter. Leah ist eine interessante und durchwachsene Persönlichkeit und aufgrund einiger Wendungen bin ich wirklich durch dieses Buch geflogen.
Neben ein paar Abstrichen wirklich gelungen.


Veröffentlicht am 23.05.2018

Eine faszinierende Grundidee, temporeich und schmerzhaft

Palace of Glass - Die Wächterin
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Die Autorin wartet hier mit einer ziemlich interessanten und faszinierenden Grundidee auf, die mich nicht losgelassen hat.
Ich habe mich wirklich sehr auf diesen Auftakt gefreut. Umso schwieriger war es ...

Die Autorin wartet hier mit einer ziemlich interessanten und faszinierenden Grundidee auf, die mich nicht losgelassen hat.
Ich habe mich wirklich sehr auf diesen Auftakt gefreut. Umso schwieriger war es für mich , das mich das Geschehen zunächst überhaupt nicht packen konnte.

Es liegt nicht am Schreibstil der Autorin. Denn sie schreibt sehr fließend und einnehmend. Die Atmosphäre empfand ich dabei als sehr drückend und unheilvoll. Aber es schwang auch etwas sehr zartes und einfühlsames mit.
Was mir zunächst Probleme bereitete, das man mitten ins Geschehen geworfen wird und auf die Art und Weise , alles auf einmal auf einen einstürmt. Zu viel , das man nur annähernd eine Ahnung von dieser Welt hat.
Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an diesen Umstand und doch war der Funke noch immer nicht entzündet.

Man stelle sich vor , das Berührungen verboten sind und darauf eine hohe Strafe steht.
Alleine der Umstand , hat mich schon ziemlich erschreckt.
Die Autorin veranschaulicht sehr gründlich und bildhaft , wie sich die Menschen davor schützen berührt zu werden.
Stellenweise vielleicht etwas zu intensiv.
Man betritt eine Welt die in der Zukunft spielt und zugleich hat man das Gefühl einen Rückschritt zu erleben. Zwei Aspekte die für mich nicht in Einklang kommen und mich daher auch etwas zwiegespalten zurück lassen. Besonders was die Kleidung anbetrifft, lief mein Kopfkino auf Hochtouren und ganz ehrlich, ich würde so etwas nicht tragen wollen. Zu beengend, ich würde Panik kriegen bei den ganzen Schichten.
Rea, unsere Hauptprotagonistin, aus deren Perspektive wir alles erfahren , war mir leider etwas zu unnahbar, zu kühl. Ich fand lange keinen Zugang zu ihr, so daß sie mich lange nicht mit ihrem Erlebten berühren konnte. Dabei ist ihr Hintergrund sehr schmerzhaft und drückend. Ich mochte hingegen sehr wohl , wie sie sich gab. Welche innere Zerrissenheit und Qual sie ausstand.
Welche Ängste vor der Enthüllung ihres Seins, sie durchlebte.
Schnell wird klar, was es heißt, eine Magdalena zu sein. In dem Punkt hätte ich mir gern noch mehr Wissen gewünscht. Ich konnte mich zwar gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen. Dennoch türmten sich immer mehr Fragezeichen in meinem Inneren auf.
Gerade bei Rea hatte ich ein ganz anderes Bild vor Augen, als sie letztendlich tatsächlich abgab. Ebenso blieb für mich der Prinz etwas zu sehr im Hintergrund.
Man bekommt einen relativ guten Einblick in die Welt der Magdalenen und warum sie so gefürchtet sind. Ihre Gabe ist ein Stück weit beängstigend, man fühlt sich entblößt. Eine Berührung die so viel mehr ist als das. Die Qual und Ängste mit sich bringt. Den Leser aber immer mehr fasziniert und ins grübeln bringt.

Interessanter wurde es, als die Handlung ins Königshaus wechselte. Ich lernte zwei ganz besondere Charaktere kennen. Zwei wundervolle Charaktere die mir sofort ans Herz wuchsen. Ganz besonders einer davon, hatte es mir angetan. Er hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht und somit auch etwas Auflockerung in die Geschichte gebracht.
Insgesamt sind die Charaktere sehr unterschiedlich gestaltet und regen immer wieder zum nachdenken an. Einige blieben für mich etwas zu blass, zu verschwommen. Da hätte ich mir einfach mehr Tiefe gewünscht. Dennoch waren sie überraschenderweise greifbar. Wenn auch die Emotionalität dabei etwas auf der Strecke blieb.
Die Liebesgeschichte empfand ich jedoch nicht wirklich als solche. Sie war für mich eher eine Nebenhandlung und nicht maßgeblich für die Geschichte wichtig. Es war mir zu schnell, zu wenig emotional.

Die Handlung selbst ist sehr atmosphärisch und temporeich und zog mich von Seite zu Seite immer mehr in den Bann.
Eine Welt die voller Gefahren, Geheimnissen und Intrigen ist.
Eine Welt , in der man Angst hat, man selbst zu sein.
Die Autorin zeigt in einzelnen Abschnitten sehr gut auf, welche Abgründe hier zugrunde liegen.
Man spürt den Schmerz , die Verzweiflung und suhlt sich darin.
Die Hoffnung treibt weiter an und je mehr man erfährt , umso schockierter ist man teilweise von den Wendungen, die hier eingewoben wurden.
Mit absoluter Klarheit zeigt sie auf, was hier tatsächlich passiert und was es mit sich bringt.
Gedanken müssen neu geordnet werden und die Blickwinkel verschieben sich unmerklich.
Der Showdown ist sehr explosiv und emotional gestaltet. Besonders das Ende hab ich so nicht erwartet und hat mich doch ziemlich überrascht.
Insgesamt kann ich sagen, das dieser Auftakt sich erst im Nachhinein richtig entfaltet und auch zum nachdenken anregt. Dennoch konnte mich diese Geschichte nicht wirklich überzeugen. Ich hatte mitunter etwas das Gefühl auf der Stelle zu treten.

Fazit:

Schlussendlich ein solider Auftakt, der mich jedoch erst spät mitreißen und in einen Sog ziehen konnte.
Eine faszinierende Grundidee, temporeich und schmerzhaft.
Vor allem die Nebencharaktere konnten mich begeistern und überzeugen.
Eine dystopische Welt mit faszinierenden Fantasy Elementen, die immer mehr in den Bann zieht und einiges an Dramatik mitbringt.
Leider hatte ich mir mehr davon erhofft, als ich letztendlich bekam.