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Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein perfides Psychospiel, das seine Grenzen schon längst überschritten hat

SCHWEIG!
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Spontane Bücher sind ja meistens die besten.
Ey Alter, was war das bitte für eine krasse Story.
Ich hab mir das Ebook gekauft, als es im Angebot war, auf dringendes Anraten musste es direkt dran glauben. ...

Spontane Bücher sind ja meistens die besten.
Ey Alter, was war das bitte für eine krasse Story.
Ich hab mir das Ebook gekauft, als es im Angebot war, auf dringendes Anraten musste es direkt dran glauben. Allerdings wurde es nicht gelesen, sondern ich hab das Hörbuch gehört. Das war ein ganz besonderes Vergnügen. Die unterschiedlichen Sprecher bringen es so glaubhaft und gleichzeitig gefühlvoll rüber, dass ich einfach total begeistert bin.
Man muss es wirklich erleben, um es verstehen und verinnerlichen zu können.
Und wie perfekt der Titel einfach passt.
Der Schreibstil ist überaus angenehm, mitreißend und unglaublich fesselnd.
Besonders passend ist auch die etwas düstere und tragende Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.
Die Charaktere sind einfach unglaublich vielfältig und voller Ausdruck.
Besonders zu Sue baut man schnell eine Verbindung auf und kann sie so unglaublich gut verstehen. Ganz ehrlich, wenn Esther meine Schwester wäre, ich weiß nicht, was ich getan hätte.
Diese permanente Kontrolle, diese Bevormundung, das hält doch kein Mensch aus.
Judith Merchant bringt es so unglaublich genial herüber. Diese Konflikte, diese Ausbrüche zwischen den Schwester.
Dabei untermauert sie es noch mit einem sehr eigenwilligen Humor. Den ich einfach nur gefeiert habe.
Ich glaub, ich hab bei einem Thriller noch nie soviel gelacht wie hier.
Einfach unglaublich.
Dabei ist es alles andere als witzig.
Was hier abgeht, ist extrem heftig und trägt schon zwanghafte und psychopathische Züge.
Und das ist das wirklich beängstigende daran.
Man hat das Gefühl, ständig wegrennen und schreien zu wollen.
Man weiß aber, dass man es nicht kann.
Weil sie immer schneller sein wird, egal wie sehr man selbst kämpft.
Man kann nicht entkommen. Niemals.
Sie wird dich immer finden.
Es ist ein Kraftakt der sich auf drei Ebeben abspielt.
Zwischen Sue, Martin und Esther.
Zwischen Sue und Esther.
Und dann ist da noch eine Verzweiflung und Intensität, die sich kaum in Worte fassen lässt.
All die Wut kanalisiert sich, brodelt immer weiter und jeden Moment hat man Angst, dass diese explodiert und etwas wirklich verheerendes hervorbringen wird.
Bereits in der Vergangenheit werden die Weichen gestellt und als Leser begreift man recht schnell, dass dort die Antworten warten.
Was dort hervorkam, hat mir wirklich den Atem geraubt.
Nicht nur weil dort die wahre Tragödie zu finden ist, sondern auch, weil Unschuld niedergemacht wird, sich Angst, Unverständnis und Wut nicht kanalisieren können.
Dabei ist man oft im Zwiespalt, weil man nicht weiß, mit welcher Schwester man mehr mitfühlen soll.
Es ist ein zweischneidiges Schwert. Denn einerseits versteht man beide Seiten. Aber auf der anderen Seite passieren so krasse Sachen, dass man einfach nur sprachlos ist.
Ebenso ist es mit der Wahrnehmung.
Denn damit hat die Autorin einen richtig genialen Schachzug ins Spiel gebracht.
Denn dadurch dass wir alle drei Perspektiven erfahren. Was zugegeben ziemlich genial ist. Erleben wir auch wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind.
Oft weiß man wirklich nicht ob man lachen, weinen oder es wirklich glauben soll.
Weil es so surreal, so krass ist.
Hier sind Persönlichkeiten, die sich sehr heftig unterscheiden, immer wieder in Konflikte geraten und dann ist da diese eine Person, die ihre eigene heile und perfekte Welt geschaffen hat und sie setzt alles daran, damit sich alle fügen .
Ich kam mir manchmal vor, wie bei den Frauen von Stepford.
Und als wäre dieses Psychospiel nicht schon genug, geizt die Autorin auch nicht mit Wendungen.
Das Ende hat mich vollends aus den Latschen kippen lassen.
Denn damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Heftig und ich möchte lieber nicht weiter darüber nachdenken.
Definitiv ein absolutes Jahreshighlight.

Fazit:
Schweig! von Judith Merchant ist ein absolutes Mustread für jeden Thrillerfan.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so eine geniale, beängstigende und gleichzeitig verstörende Story gelesen hab.
Besonders der Humor war der Hammer, ich hatte regelrechte Lachflashs.
Auch wenn es eigentlich nicht witzig war, aber durch den Humor dazwischen irgendwie doch.
Ein perfides Psychospiel, das seine Grenzen schon längst überschritten hat und jeden Moment droht zu eskalieren.
Würde mich nicht wundern, wenn einige ihre Schwester jetzt anders wahrnehmen.
Absolutes Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 05.01.2022

Eine traumhafte Kulisse, die Winterfeeling pur verspricht

Shining Snow Night
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Ein neues Buch von DC Odesza ist für mich absolutes Pflichtprogramm.
Shining Snow Night hat mich schon vom Klappentext total angesprochen.
Um es kurz zu machen: wer ihre Bücher mag, wird auch diesen neuen ...

Ein neues Buch von DC Odesza ist für mich absolutes Pflichtprogramm.
Shining Snow Night hat mich schon vom Klappentext total angesprochen.
Um es kurz zu machen: wer ihre Bücher mag, wird auch diesen neuen Dilogie Auftakt lieben.
Düster, sinnlich und absolut herzzerreißend.
Ihr Schreibstil ist wie gewohnt sehr locker und einnehmend.
Die Atmosphäre präsentiert sich in den unterschiedlichsten Facetten und Farben.
In diesem Roman spielt vor allem Desideria eine sehr wichtige Rolle.
Ich mochte sie von Anfang an.
Stark, nicht auf den Mund gefallen , aber dennoch sehr anschmiegsam und verletzlich.
Daneben mochte ich auch Abby, Rune und Laris unglaublich gern.
Besonders die männlichen Protagonisten haben eine sehr raue und verwegene Art an sich, was perfekt in die ganze Szenerie passt.
In die Story bin ich sofort sehr gut hineingekommen.
Bevor ich die Chance hatte Desi kennenzulernen, erfuhr ich etwas, das mich absolut sprachlos machte.
Damit legt die Autorin an Spannung und nervenaufreibenden Momenten sehr gut vor und macht zudem immens neugierig.
Die Einleitung erfolgt sehr charmant und witzig. Besonders Desi im Elfenkostüm war einfach nur herrlich, dagegen hab ich Espen sofort als Vollpfosten abgestempelt.
Gott, was für ein Idiot.
So kann doch kein Mensch ticken. Aber wie man sieht, man kann.
DC Odesza gelingt die Balance zwischen Nervenkitzel und Humor unglaublich gut.
Dabei ist der Hintergrund gar nicht so witzig.
In mir zog sich alles zusammen, als verschiedene Aspekte zum Einsatz kamen.
Zu detailreich wird noch nicht darauf eingegangen, was hier aber nicht allzu dramatisch ist.
Da der eigentliche Hauptpunkt darauf liegt, wie sich die Charaktere annähern und entwickeln.
Sie bekommen dabei sehr viel Tiefe und Intensität. Aber zugleich entsteht einfach ein wundervolles Gefühl der Nähe und Vertrauen.
Der Hintergrund dagegen ist ziemlich heftig und ich kann Desi nur bewundern und meinen Respekt abzollen.
Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle und es birgt verheerende Konsequenzen in sich.
Die Autorin zeigt somit sehr viel Schattenseiten in Desis Leben auf.
Aufgelockert wird es mit wundervollen Romance Facetten und einer traumhaften Kulisse .
Perfekt um Winterfeeling aufkommen zu lassen.
Mich konnte sie mit diesem Auftakt absolut mitreißen und dabei so viel fühlen lassen.
Nicht so extrem emotional, aber so das man versteht, hinterfragt und analysiert.
Zum Glück gibt es keinen Cliffhanger.
Dafür punktet die Autorin mit der ein oder anderen Wendung.
Ich bin sehr gespannt auf den finalen Band, der wohl noch einiges an gefährlichen und düsteren Aspekten hervorbringen wird.

Fazit:
Shining Snow Night ist der Auftakt der Snow Night Dilogie und konnte mich absolut begeistern und mitreißen.
Eine traumhafte Kulisse, die Winterfeeling pur verspricht.
Düstere und verwegene Momente, verwoben mit Romance, Sinnlichkeit und Humor erschafft DC Odesza eine nervenaufreibende Story, die es mit dem Hintergrund absolut in sich hat.
Es gibt zwar kein Cliffhanger, dafür aber die ein oder andere Wendung, die man so nicht erwarten würde.
Ich bin riesig gespannt darauf, was der Finale Band für uns bereithalten wird.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Eine wunderbare Geschichte über neue Chancen, loslassen, ankommen und zu sich selbst finden.

Honigherzen
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Mina Teichert gelingt es immer wieder, mich mich mit ihren Werken zu begeistern.
Wenn man den Klappentext von „Honigherzen“ liest, mutet es auf den ersten Blick etwas kitschig an.
Doch das ist es überhaupt ...

Mina Teichert gelingt es immer wieder, mich mich mit ihren Werken zu begeistern.
Wenn man den Klappentext von „Honigherzen“ liest, mutet es auf den ersten Blick etwas kitschig an.
Doch das ist es überhaupt nicht.
Stattdessen mit so viel Liebe, Herzlichkeit und Humor gefüllt, dass ich mein Herz ganz fest halten musste, aus Angst es zu verlieren.
Lasst euch in dieses Buch hineinfallen und genießen, es wird euch so viel mehr von dieser Welt zeigen. Von Menschlichkeit, Vertrauen und tiefer Verbundenheit.
Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig schön.
Ergreifend, fesselnd und so unglaublich mitreißend.
Im Fokus steht Leni, deren Perspektive wir auch hier erfahren. Sie erhält dadurch gleich mehr Tiefe und Raum.
Leni ist eine wunderbare Persönlichkeit, die mich sofort unglaublich begeistert hat.
Voller Herzlichkeit, Humor und Sensibilität.
Mutig und voller Leichtigkeit geht sie ihren Weg. Kämpft sich durch, doch niemand sieht ihre Tränen, ihre innere Zerrissenheit und Angst.
Denn besonders ihr Hintergrund, macht aus dieser lebenslustigen ,jungen Frau, eine sehr zarte und zerbrechliche Persönlichkeit.
Sie wirkt so leicht wie eine Feder, aber Leni kämpft und jedes Mal kommt sie ein wenig mehr an.
Mein persönlicher Star in diesem Roman ,war definitiv Romy. Wie süß und erfrischend kann ein kleines Mädchen sein.
Kindermund empfinde ich immer als besonders wahr, wichtig und erfrischend. Romy hat mich so oft zum lachen gebracht.
Romy nimmt kein Blatt vor den Mund. Spricht Ängste und Ungerechtigkeiten aus.
Kein leichtes Los für ihre Mutter.
Auch wenn es für Außenstehende oft lustig ist, wartet damit eine besondere Herausforderung auf die Mutter.
Doch Romy ist so viel mehr.
Empfindsam, lebenslustig und sanft.
Ich habe diese beiden Menschen so sehr geliebt. Weil sie mir gezeigt haben, wie weit und wie tief Liebe reicht und das diese niemand zerstören kann.
Man hat das Gefühl, auf Menschen zu treffen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind, weshalb es sich auch so richtig und echt anfühlt.
Sie sprühen voller Leben und Hoffnung und stecken damit an.
In die Geschichte kam ich sofort sehr gut hinein.
Sobald ich Romy erblickte, war es um mich geschehen.
Doch zunächst hat mich Leni unglaublich ergriffen und ein Hauch Tragik und Traurigkeit spüren lassen.
Ihr Hintergrund ist wahnsinnig schmerzhaft und traurig und ich kam nicht umhin, dies auch als solches nachzuempfinden.
Und doch beweist Leni Stärke und Mut, in dem sie einen Neuanfang startet.
Was definitiv nicht einfach ist.
Schon gar nicht in der ländlichen Idylle, in der so einige Hürden und Stolpersteine auf sie warten.
Und dann wartet auch noch ein Geheimnis darauf, von ihr entdeckt zu werden.
Dabei bindet Mina Teichert auch sehr gekonnt und effektiv ernste Themen ein , die definitiv nicht spurlos an einem vorübergehen.
Leni hat aber nicht nur Verantwortung zu tragen. Ihr eigenes Glück steht auch auf dem Spiel.
Zwischen Missverständnissen und gebrochenen Herzen kommt man zum Ursprung zurück und fragt sich, ob man überhaupt glücklich werden kann.
Mich hat diese Story so zum Lachen gebracht und dabei unfassbar ergriffen.
Eine leise und sanfte Story, die durch ihre dunklen Nuancen immer wieder für besondere Momente sorgt.
Für Herzflattern, für Hoffnung und Glück.
Die gemütliche und erfrischende Atmosphäre sorgt für eine absolute Wohlfühlatmosphäre.
Man fühlt sich sofort heimisch und würde am liebsten die Koffer packen und zu Leni reisen.
Ein wundervoller Roman über neue Chancen, Ankommen, Loslassen und zu erkennen, worin der eigene Wert liegt.
Eine so süße Story, die mich mitten ins Herz getroffen hat.

Fazit:
"Honigherzen“ fühlt sich so bittersüß und erfrischend zugleich an.
Eine Geschichte, die mitten aus dem Leben gegriffen scheint.
Mit Charakteren die so sehr berühren und dabei auch noch so herzerfrischend und humorvoll sind.
Eine wunderbare Geschichte über neue Chancen, loslassen, ankommen und zu sich selbst finden.
Sie besticht vor allem mit so einer unglaublichen Wohlfühlatmosphäre.
Ich liebe es einfach, ganz besonders Romy hat mich immer wieder so zum lächeln gebracht.

Veröffentlicht am 07.12.2021

Geheimnisvoll, düster und mit einer gewissen Besessenheit versehen

Friesenmagier. Ostfrieslandkrimi
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Für Mona Sander und Enno Moll wird es im 23. Fall sehr magisch. Hört sich ziemlich cool an, zumal Mona eine kleine Schwäche dafür hat.
Aber ganz so schön und zauberhaft wie es klingt, ist es dann doch ...

Für Mona Sander und Enno Moll wird es im 23. Fall sehr magisch. Hört sich ziemlich cool an, zumal Mona eine kleine Schwäche dafür hat.
Aber ganz so schön und zauberhaft wie es klingt, ist es dann doch nicht. Schließlich sind Mona und Enno Polizisten und dieser Fall um den toten Magier möchte geknackt werden.
Also Eigenverschulden oder Mord?
In die Story bin ich sofort wieder wunderbar hineingekommen, Sina Jorritsma hat so einen fesselnden und mitreißenden Schreibstil, dass ich gar nicht anders konnte.
Sie hält sich auch gar nicht großartig mit Nebensächlichkeiten auf, sondern geht direkt in die Vollen. Was mir richtig, richtig gut gefallen hat.
Hierbei brilliert besonders Mona mit ihrer Impulsivität und zugleich Professionalität.
Enno bleibt leider ziemlich außen vor. Ich hoffe, im nächsten Band wird der Fokus wieder mehr auf ihn gerichtet.
Dadurch dass wir durch Monas Augen sehen, erhält sie besonders viel Tiefe und Präsenz.
Hier aber ,brillieren aber definitiv auch die Nebenfiguren.
Allen voran wird natürlich ein Blick auf den Magier geworfen. Ihn lernt man leider nur durch die Erzählungen kennen, was leider etwas schade ist. Weil man ihn so nicht richtig greifen kann.
Man erfährt zwar, was er für ein Mensch ist, dennoch reicht es nicht völlig aus.
Dafür ist sein Umfeld ziemlich interessant.
Schnell wird klar, dass nichts ist, wie es sein soll.
Geheimnisse, Abgründe, Rachsucht, Missgunst.
Hier wird das volle Programm gefahren.
Mir fiel es sehr leicht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, da sie sehr authentisch und lebhaft geschildert werden.
Ihre Handlungen und Gedankengänge wurden stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Zudem verfügten sie über reichlich Ecken und Kanten, wodurch dessen Authentizität nur noch mehr untermauert wurde.
Zudem waren sie nur schwer zu durchschauen.
Entgegen meiner Erwartungen, wurde es nicht ganz so vorhersehbar, wie zunächst vermutet.
Denn der Graben ist verdammt tief und praktisch jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Es wurde vielschichtig, facettenreich und ein Stück weit emotional.
Dabei klammert die Autorin sowohl zwischenmenschliche, als auch psychologische Komponente nicht aus.
Wut, Zerrissenheit, als auch Angst kommen deutlich zum Zuge.
Eine gewisse Besessenheit ist ebenfalls vertreten. Aber ganz besonders die Hintergründe erweitern die Blickwinkel erheblich.
Während es im ersten Teil noch deutlich ruhiger ist und man vor allem durch Monas Art zum schmunzeln kommt, so überschlagen sich am Ende förmlich die Ereignisse. Das nenn ich mal einen gigantischen Showdown, der es in sich hat.
Ein Ostfrieslandkrimi der definitiv alles hat, was man sich wünscht.
Ein gut ausgearbeiteter Kriminalfall, der durch Wendungen und Menschlichkeit punktet und nicht durch das Privatleben der Ermittler beeinflusst wird.

Fazit:
Mona und Enno bekommen es in ihrem 23.Fall mit einem ziemlich perfiden und spektakulären Fall zutun.
Der sich am Ende als ziemlich brillant inszeniert herausstellt.
Geheimnisvoll, düster und mit einer gewissen Besessenheit versehen.
Der Graben der menschlichen Abgründe ist verdammt tief und kann nur schwer überwunden werden.
Sina Jorritsma beweist viel Fingerspitzengefühl und Empathie, um diesen Fall zum Abschluss zu bringen.
In meinen Augen ein Ostfrieslandkrimi der definitiv alles hat, was man sich wünscht.
Ein gut ausgearbeiteter Kriminalfall, der durch Wendungen und Menschlichkeit punktet und nicht durch das Privatleben der Ermittler beeinflusst wird.

Veröffentlicht am 04.12.2021

Eine tiefsinnige, melancholische Story, die das Herz ganz tief berührt

The Sky in your Eyes
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Schon lange wollte ich ein Buch von Kira Mohn lesen, obwohl sich die anderen Bücher auf dem Sub tummeln, hab ich es trotzdem nicht geschafft.
„The Sky in your Eyes“ klang jedoch so unglaublich schön, dass ...

Schon lange wollte ich ein Buch von Kira Mohn lesen, obwohl sich die anderen Bücher auf dem Sub tummeln, hab ich es trotzdem nicht geschafft.
„The Sky in your Eyes“ klang jedoch so unglaublich schön, dass ich unbedingt danach greifen musste.
Kira Mohns Schreibstil ist sehr fesselnd, mitreißend und einfach wunderschön.
Mit ihren Worten webt sie eine melancholische, tragende und trotzdem wunderschöne Atmosphäre, die mich einfach komplett in den Bann gezogen hat.
In die Charaktere hab ich mich sofort verliebt.
Besonders für Elín bin ich Kira so unglaublich dankbar. Denn Elín ist keine Protagonistin, wie man sie sonst trifft.
Sie ist zerbrechlich, sanft, mit etwas mehr Rundungen und auch wenn ich mich damit weniger identifizieren kann, so fand ich gerade das unglaublich schön.
Denn sie sagt und denkt all das, was Mädchen wie sie, sich nicht trauen zu sagen.
Sie hadert mit ihrem Schicksal und gleichzeitig ist sie wahnsinnig tough und mutig. Aber vor allem ist sie wunderschön.
Jón ist das komplette Gegenteil und ja, er ist einfach so süß, warmherzig und einfach echt.
Hinter ihm steckt mehr als man vermuten würde, was die Autorin sehr eindringlich klarmacht.
Dadurch das man Elíns Perspektive erfährt, baut man auch eine sehr tiefe Bindung zu ihr auf und kann sich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen.
Auch die Nebencharaktere punkten auf ihre eigene Art. Insgesamt sehr greifbare und authentische Charaktere, die mitten aus dem Leben gegriffen scheinen.
Einziges Manko für mich, Jón hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Trotz allem bekommt man dennoch ein sehr gutes Gespür für ihn.
Ich habe hierbei das Hörbuch gehört und Dagmar Bittner spricht es so wunderschön. Feinfühlig, atmosphärisch, mit so vielen Emotionen durchzogen, dass es mich völlig ergriffen hat.
Ich mochte diese Idee hinter der Story unglaublich gern. Denn sie greift unperfekte perfekte Charaktere auf, die mit ihrem Leben kämpfen, aber dennoch nie Stärke und Mut verloren haben.
Was besonders bei Elín sehr gut zum Vorschein kommt.
Sie ist so eine wunderbare Persönlichkeit und dann gibt es ihr Umfeld, dass so viel Schaden anrichtet, ohne sich dessen bewusst zu sein und das ist wohl das Schlimmste daran.
Diese Unwissenheit. Nicht zu wissen, wie sehr Worte, Gesten Menschen verletzen und beeinflussen können.
Wie sehr es ihre Entwicklung und ihr Leben prägt. Wie sie sich geben, wie das Umfeld sie sieht und das spürt man hier einfach unglaublich gut.
Kira Mohn greift dabei eine Thematik auf, die so alltäglich ist. So ernst, so tragend.
Aber niemand macht sich die Mühe, mehr als einen Blick zu riskieren. Dabei wäre es so wichtig.
Wer hätte gedacht, dass ein Kochkurs Elíns Leben eine neue Wende geben könnte.
Eine weiterer Aspekt ,den ich so gern mochte.
Es geht ums Kochen und das liebe ich so an Büchern und hier besonders.
Denn es unterstreicht Elíns innere Zerrissenheit nur noch mehr und verdammt, ich konnte es so gut nachempfinden.
Und daneben gibt es so eine leise und sanfte Liebesgeschichte, dass es sofort um mich geschehen war.
Sie wächst, stärkt und wird zum Anker.
Ich mochte die Dialoge, die Sanftheit und Melancholie.
Es fühlte sich richtig und gut an.
Aber Kira zeigt auch, dass alles was vielleicht perfekt aussieht, nicht perfekt sein muss.
Manchmal sind der Schmerz und die Narben viel tiefer verankert ,als man meinen würde.
Sie hat hier nicht nur eine wunderschöne und sanfte Liebesgeschichte geschrieben.
Es ist so viel mehr.
Es ist Heilung, es ist Akzeptanz.
Es ist Hoffnung, es ist ein Neuanfang.
Eine Story ,die authentischer und tragender kaum sein könnte.
Manchmal muss man viele Stürme umschiffen, um endlich ankommen zu können. Und manchmal ist das der einzige und richtige Weg, damit man heilen kann.

Fazit:
Kira Mohn hat mit „The Sky in your Eyes“ mein Herz im Sturm erobert.
Eine tiefsinnige, melancholische Story, die das Herz ganz tief berührt und vielleicht zum nachdenken anregt.
Sie bindet so wichtige Themen ein und zeigt auf sehr eindringliche Art und Weise, was es für Konsequenzen nach sich zieht, wenn die Kommunikation und Feingefühl fehlt.
Verbunden mit einer leisen und sanften Lovestory, die Heilung, Hoffnung und Anker zugleich bedeutet.
Ich bin wahnsinnig begeistert und brenne auf Band 2 der Island Reihe.