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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Fesselnd, spannend und geheimnisvoll

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Auf den Auftakt dieser Dilogie habe ich mich sehr gefreut, was nicht zuletzt daran liegt, daß es aus der Feder von Bianca Iosivoni stammt. Denn ich mag ihre Bücher unheimlich gern. Doch würde sie mich ...

Auf den Auftakt dieser Dilogie habe ich mich sehr gefreut, was nicht zuletzt daran liegt, daß es aus der Feder von Bianca Iosivoni stammt. Denn ich mag ihre Bücher unheimlich gern. Doch würde sie mich auch mit einem Ausflug ins Fantasy Genre überzeugen können?
Als erstes ist mir natürlich dieses unheimlich schöne Cover aufgefallen. es ist nicht nur ein Eyecatcher, sondern es spiegelt Rayne sehr schön wieder.

Der Einstieg fiel mir sofort recht leicht und es hat nicht lange gedauert und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Biancas Schreibstil hat mich sofort wieder gefesselt und ich glitt nur so durch die Seiten. Es lässt sich herrlich leicht und fließend lesen und das Kopfkino baut sich dabei immer mehr auf.
Man erlebt hierbei Raynes Perspektive, was ihr sehr viel Raum und Präsenz verleiht. Man erfährt sehr viel über sie selbst und entdeckt, das es so manch Ecken und Kanten bei ihr gibt. Ihr Leben war nie leicht und so schlägt sie sich auch heute noch mit Problemen herum.
Ich kann es nicht anders sagen, Rayne ist eine sehr sanfte und verletzliche Persönlichkeit, dessen Naivität aber auch immer wieder durchkommt. Was vielleicht auch an ihrem Alter liegt. Ich hatte immer wieder den Drang sie beschützen zu wollen und an anderer Stelle hat sie mir aber auch wieder ihre Stärke gezeigt.
Ein weitere wichtige Persönlichkeit ist Colt. Ein Kerl mit Biss, dem man nichts entgegenzusetzen hat. Eine riesige Mauer umsäunt seine Persönlichkeit und es hat mir förmlich unter den Fingern gejuckt, diese einzureißen und den wahren Colt zu sehen.

Bianca Iosivoni verbindet hier sehr gekonnt Realität mit Fantasy Elementen. Mich hat das enorm fasziniert und doch kam es mir am Anfang etwas zu langsam in Schwung. Sie versteht es gekonnt die unterschiedlichsten Emotionen beim Leser auszulösen.
Wut, Trauer, Freude und Angst.
Schmerz, Qual und Verzweilfung.
Man durchläuft die verschiedensten Stadien und merkt dabei gar nicht wie sehr man mit Colt und Rayne mitfiebert und mitzittert.
Die Welt stürzt wie eine Flutwelle über einen herein und hat mich gnadenlos mitgezogen.
So viel neue Eindrücke, Wissen und Wahrheiten, die mir die Schuhe ausgezogen haben.
In einen Moment ist noch alles ausgeglichen, um im nächsten Moment wieder völlig umzuschlagen.
Ich hab nicht selten sprachlos und entsetzt dagesessen, weil es mir wirklich naheging, aber teilweise auch immense Wut auslöste.
Dabei macht sie auch vor überraschenden Wendungen nicht halt, die man als solche unmöglich kommen sehen kann.
Immer mehr erfährt man über die Licht- und Dunkelseelen, was sie ausmacht, worin ihr Dasein besteht und welche Funktion sie innehaben.
Und trotzdem hätte ich am liebsten noch mehr erfahren. Es ist einfach eine Thematik die sehr interessant und facettenreich ist und wirklich gut umgesetzt und ausgearbeitet wurde.
Man kann sich gut in die Szenarien und die Charaktere hineinversetzen, ihrem Handeln folgen und es auch nachvollziehen.
Dabei sind nicht nur Colt und Rayne sehr ausdrucksstark und lebendig gehalten. Man baut auch zu den anderen eine Bindung auf. Besonders Gray, Emma , William oder auch Lauren hatten es mir angetan.
Ich mag es , daß sie sehr unterschiedlich in ihrer Art sind und sich irgendwo auch ergänzen.
Schwarz und weiß gibt es nicht, so erkennt man auch hier immer mehr Grauzonen, als man für möglich halten würde.
Rayne macht eine spürbare Entwicklung durch, was ihr sehr gut tut, sie aber auch über ihre Grenzen hinauswachsen lässt.
Auch die Zwischenmenschlichkeit wird nicht außer acht gelassen, diese kommt sehr sanft und leise daher und überzeugt vor allem mit den tiefen Gefühlen, die immer wieder Gänsehaut erzeugen.
Besonders im letzten Drittel hat die Autorin nochmal kräftig angezogen und mich vollkommen an den Rande des Abgrunds getrieben. Und das Ende hat mich vollkommen überwältigt, so das ich nichts mehr herbeisehne, als die Fortsetzung dieser Dilogie.
Sie überzeugt nicht nur mit der Handlung, der Grundthematik und den Charakteren.
Besonders gut hat mir die sehnsuchtsvolle, zerbrechliche und auch etwas dunkle und mystische Atmosphäre gefallen. Dadurch wurde das Ganze sehr schön unterstrichen.
Sie zeigt dabei auch die dunkle Seite sehr gut auf, die Abgründigkeit dahinter, die keine Gnade kennt.
Ein Auftakt der mich schlussendlich vollkommen überwältigt und mitgerissen hat. Nur manchmal hätte ich mir gern noch eine zweite Perspektive gewünscht. Einfach um die andere Sicht kennenzulernen und einen weiteren Gefühlsstrom zu erleben.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Explosiv, emotional und dramatisch

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Wie viele andere, habe auch ich mich sehr auf diesen Trilogie Auftakt gefreut. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, aber das wahre Schmuckstück verbirgt sich unter dem Schutzumschlag. Es ist wirklich ...

Wie viele andere, habe auch ich mich sehr auf diesen Trilogie Auftakt gefreut. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, aber das wahre Schmuckstück verbirgt sich unter dem Schutzumschlag. Es ist wirklich eins dieser Bücher, die man auch ohne Umschlag ständig ansehen könnte. Es unterstreicht das ganze Setting sehr toll und ist wunderbar ins Szene gesetzt.

Der Einstieg fiel mir jedoch gar nicht mal so leicht, was einfach an den wahnsinnig vielen Perspektiven liegt. Zunächst fiel es mir nicht unbedingt leicht zu jedem eine Bindung aufzubauen. Doch irgendwann platzte der Knoten und ich war von der Geschichte nicht mehr wegzubekommen.
Ich wurde in eine Welt gezogen, die enorm faszinierend ist. In der die Reichen im Mittelpunkt stehen und die Unterschicht sich ihr Plätzchen suchen und unterordnen muss.
Neid, Missgunst, Rivalität und Intrigen sind ander Tagesordnung. Man mag es nicht glauben, aber es gibt noch so viel dazwischen zu entdecken.
Es tut sich eine Zukunftsvision auf, in der man kaum noch etwas selbst machen muss. Man verfügt über Augenscanner, die alles übernehmen. Es ist eine Welt die elektronisch hoch entwickelt ist , die aber gleichzeitig auch beängstigend und beklemmend ist.
Man stellt sich automatisch vor wie es wäre, in dieser Welt zu leben und kommt dabei auch immer wieder ins grübeln.
Man erfährt sehr viel über diese Welt, wie man lebt, wie man fühlt, was antreibt und was sie ausmacht.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Man begleitet u.a. Avery, Eris , Leda oder auch Watt. Enorm unterschiediche Charaktere, die jeder für sich vollkommen in den Bann ziehen. Man kann sich in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen und zittern. Man begreift was sie ausmacht, wer sie eigentlich sind.
Ganz besonders Eris hat mich berührt. Sie ist ein Mensch, der wohl die größte Entwicklung für mich durchgemacht hat. Gerade durch die Probleme, mit denen sie sich herumschlagen muss und ständig hat man das Gefühl, es würde eine andere Persönlichkeit daraus entstehen. Sie sieht sich mit Dingen konfrontiert, die ihr jeglichen Halt rauben, sie förmlich ins Bodenlose fallen lassen.
Ich hab unheimlich mit ihr gebangt, mich mit ihr gefreut, mit ihr gelitten, gelacht und gewütet.
Und daneben gibt es auch Charaktere, die mich einfach nur unheimlich wütend und traurig gemacht haben. Die Unsicherheit und Verzweiflung auslösten. Die mir ein Stück weit Leid taten und doch war ich gespannt, wie auch sie sich entwickeln würden.
Katharine McGee hat eine sehr schöne Art zu erzählen. Ihr Schreibstil ist sehr fließend, einnehmend und bildhaft. Man kann sich diesen Tower richtig gut vorstellen und hat gleichzeitig doch keine Vorstellung davon wie weitreichend , wie lebensverändert all das ist.
Sie spinnt ein Netz , das sprichwörtlich vollkommen faszinierend und komplex ist. In dem es nicht nur um Glamour und Ansehen geht. Zunächst ist noch alles schwarz und weiß. Doch nach und nach treten immer mehr Nuance hervor. Man hat einfach nur den Wunsch hinter die Fassade zu schauen, die Intrigen und Liebschaften aufzudecken.
Es geht um Freundschaft, Ansehen, aber auch um Macht und Loyalität.
Es gibt so unheimlich viele Geheimnisse zu entdecken.
Die Atmosphäre ist geprägt von Sehnsucht, Zerbrechlichkeit und Leidenschaft.
Aber auch die Dunkelheit findet ihren Platz. Eher als einem lieb ist und man staunt immer wieder, wozu Menschen in der Lage sind. Manchmal hätte ich am listen die Hände über den Kopf zusammengeschlagen.
Es gibt ordentlich Dramatik. Aber nicht zu überspitzt. Die Zwischenmenschlichkeit wird dabei nicht außer Acht gelassen. Man spürt das Prickeln und kostet die ersten sanften und leisen Emotionen aus. Man genießt es und schöpft daraus Kraft für all die Hürden und Erkenntnisse, die sich hier nach und nach offenbaren.
Es war ein Wechselbad der Gefühle. Es tobt in einem und es gibt kein entkommen daraus.
Die Autorin hat mich mit ihren Wendungen vollkommen sprachlos und fassungslos gemacht. Entsetzen und Grauen zog ein. Man spürt die Brisanz des Ganzen sehr deutlich und währenddessen schlittert man unaufhörlich dem Showdown entgegen.
Dieser hat mich vollkommen getroffen. Ich hätte am liebsten schreien und um mich schlagen wollen. Es hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen und dabei hat es die Autorin sogar noch geschafft, dem Ganzen die Krone aufzusetzen. Dadurch verschoben sich die Blickwinkel unmerklich, es wurde eine völlig neue Dimension des Ganzen erreicht und letztendlich hat es eine seltsame Leere in mir hinterlassen.
Nun bin ich wahnsinnig gespannt wie es im zweiten Band weitergeht und kann die Fortsetzung kaum mehr erwarten.
Eine Trilogie Auftakt der zwar sehr komplex und vielschichtig gestaltet ist, aber eine Menge Raum für Explosivität, Lebendigkeit und ganz viel Gefühle lässt.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Karen Sander weiß, wie man Thriller schreibt

Bald stirbst auch du
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Ich liebe die Reihe um Liz Montario und Georg Stadler und daher habe ich mich unbändig auf den vierten Band gefreut. Voller Vorfreude stürzte ich mich sogleich auf den Thriller und man muss es einfach ...

Ich liebe die Reihe um Liz Montario und Georg Stadler und daher habe ich mich unbändig auf den vierten Band gefreut. Voller Vorfreude stürzte ich mich sogleich auf den Thriller und man muss es einfach sagen. Karen Sander weiß einfach wie man Thriller schreibt.

Zunächst beginnt alles mit dem , was davor geschah, was in mir schon einiges an Grauen auslöste.
Danach wird in die Gegenwart gewechselt.
Das Buch ist hierbei in 5 Teile gegliedert und wir wechseln von Vergangenheit in Gegenwart.
Interressant sind hierbei wirklich die verschiedenen Perspektiven. Denn man erlebt nicht nur Georgs und Liz´ Sichtweise, sondern auch die von Täter und Opfer. Was das Ganze zum einen komplexer , aber auch nervenzehrender machte.
Man ist somit immer sehr nah am geschehen, was dem Ganze mehr Raum und Tiefe verschafft.
Man sollte meinen dadurch hat man Probleme in die Handlung hineinzufinden, was aber keineswegs der Fall ist. Es ist fast so als würde man nach Hause kommen, als wäre man nie weg gewesen. Mir war sofort alles wieder präsent. Hinzu kommt das man auch Rückblicke aus der Zeit davor, von den anderen Ermittlungen erfährt. Weswegen man diese Reihe auch der Reihenfolge nach lesen sollte.

Karen Sander hat einfach eine sehr bildhafte und fließende Art und Weise zu schreiben. Ich liebe es wirklich, sie lässt mich damit immer wieder in einen gewaltigen Sog fallen, dem ich mich nicht verschließen kann und auch nicht möchte.
Sie haucht den Charakteren Leben ein und man spürt sie einfach. Egal ob es Neben- oder Hauptcharaktere sind, sie sind allesamt gut ausgearbeitet und mit der nötigen Tiefe gestaltet.
Auch hier befinden wir uns zu einem in England und zum anderen in Deutschland.
Zwei unterschiedliche Ermittler, die jedoch immer wieder zusammen treffen.
Der neue Fall hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Während Liz Cold Cases mit ihrem Workshop bearbeitet, hat es Georg mit perfiden und ausgeklügelten Morden zutun.
Der Fall wird schnell brisant und entwickelt weitere Kreise, als man je denken würde. Wie kaltblütig und abgründig der Täter tatsächlich ist, wird schon bald klar.
Plötzlich geht es nicht mehr nur um die Fälle. Es geht um alles. Es geht um Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Leben oder Sterben. Es geht darum, dem ganze ein Ende zu bereiten und daraus auch noch als Sieger hervorzugehen.
Die Ermittlungen selbst waren wunderbar ausgearbeitet, so das man immer am Ball war, miträtseln und sich wunderbar in alles hineinversetzen konnte.

Die Charaktere sind mir hier wirklich sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gelitten und gehofft.
War so unglaublich wütend, das ich die Wände hätte hochgehen können und zugleich hat es mich auch ziemlich mitgenommen.
Ein komplexer Fall der wirklich die Grenzen sprengt und mich mehrmals vor Entsetzen und Sprachlosigkeit stumm dasitzen ließ.
Die Autorin spinnt geschickt die Fäden der Täuschung und Irreführung. Es gab so einige Wendungen, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
Sie macht das ganze so geschickt, das man irgendwann an jedem und allem zweifelt und schlichtweg nicht mehr weiß, wem oder was man tatsächlich noch vertrauen kann.
Es sind einfach diese Momente, die man nicht kommen sehen kann und auch nicht möchte. Es ist das unmögliche, das plötzlich eintritt.
Doch so grauenhaft auch die Taten an sich und der Verursacher dessen waren. So empfand ich auch die Hintergründe enorm interessant und ein Stück weit auch faszinierend. Ich verfiel immer wieder in Grübeleien. Sicher, ich hatte schnell meinen Verdächtigen. Doch hier war ich komplett auf den Holzweg. Aber es geht nicht nur darum, daß man unbedingt diesen Fall auflösen möchte. Man möchte auch alle Beteiligten kennenlernen und diese verstehen.
Sie sind authentisch und dadurch auch greifbar. Vieles mag perfekt wirken. Aber das ist es nicht, es lauert so manches im Dunkeln und zeigt einfach auch, daß durchaus Ecken und Kanten vorhanden sind.

Die tatsächliche Auflösung hat mich wirklich überrascht, denn damit hätte ich nie gerechnet.
Was dadurch nur umso erschütternder war, aber gleichzeitig war es auch nachvollziehbar.
Auch das Privatleben der Ermittler bleibt hier nicht außen vor. Und gerade Liz´ Weiterentwicklung und emotionale Situation ist deutlich zu spüren. Man spürt richtig wo ihre Ängste liegen. Was ihre innere Zerrissenheit bedeutet und auch wie sie an allem wächst.
Schlussendlich kann ich diese Reihe nur jedem ans Herz legen. Mit dem vierten Band hat sie mich wieder vollkommen geflasht und einfach auf ganzer Ebene überzeugt und mitgerissen. ich hoffe, jetzt dauert es nicht mehr ganz so lange bis zum neuen Fall.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und das auf sehr hohem Niveau

Der Schleicher
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Der Auftakt der Daria Storm Trilogie ging mit dem gnadenlosen Schinder daher, der kaum zu übertreffen war. Der Scharfrichter vermochte es nicht, ihn zu toppen.
Nun legen die beiden Autorinnen mit dem Schleicher ...

Der Auftakt der Daria Storm Trilogie ging mit dem gnadenlosen Schinder daher, der kaum zu übertreffen war. Der Scharfrichter vermochte es nicht, ihn zu toppen.
Nun legen die beiden Autorinnen mit dem Schleicher nach und stellen damit den Schinder als auch den Scharfrichter in den Schatten.
Denn was sich hier auftürmt ist nicht nur gnadenlos abgründig und absolut nervenzerrend, es stellt auch alles in den Schatten, was ich bisher geglaubt habe zu wissen.
Ich bin wirklich von vorne bis hinten begeistert von so viel Kalkül, Präzision und auch Einfühlsamkeit.
Das ganze geht schon mit dem Prolog einher. Der zunächst etwas sanftmütig und gut durchorganisiert wirkt, aber dennoch genau aufzeigt, womit man es zutun bekommt.
Doch das ist erst der Anfang.
Daria Storm muss sich verdammt warm anziehen um das alles zu bewältigen.
In ihren kühnsten Träumen würde sie nie mit so etwas rechnen.
Mit so viel Eisekälte, Berechnung und dem immensen Wunsch nach Blut und Rache.
Der Einstieg erfolgt zunächst zwar etwas geruhsam, doch es ist lediglich die Ruhe vor dem Sturm.
Immer mehr wird klar, was sich hier langsam aber stetig anbahnt. Meine Nerven lagen schon ziemlich früh brach.
Der fließende und lebendige Schreibstil der Autorinnen ließ mich anhand der kurzen Kapitel wieder durch das Buch rasen. Ich konnte es nicht eine Minute zur Seite legen, weil es enorm spannend war.
Und das ließ zu keiner Zeit nach.
Das Kopfkino das sich immer mehr aufbaute, schürte die schlimmsten Alpträume und unglaublichsten Szenarien.
Ganz ehrlich, ich wusste nicht ob ich weinen, lachen oder wütend sein sollte.
Auch wenn man denkt,man wüsste alles, so wird man ein ums andere Mal eines besseren belehrt.
Denn hier bekommt sie es gleich mit mehreren Verbrechern zutun und nicht umsonst entsteht die Frage, ob sie sich damit nicht zuviel zumutet.
Doch Daria brilliert wie eh und je mit ihrer Stärke und dem Wunsch der Gerechtigkeit Genüge zutun.
Ein perfides Katz- und Mausspiel entbrennt, bei dem es nur einen Gewinner geben kann.
Täter oder Ermittler?
Und das ist auch der Punkt. Denn das war nie ganz klar. Ich wusste gar nicht wo ich zuerst mitzittern und leiden sollte. Denn meine eigenen Emotionen verschoben sich immer mehr.
Es half auch nichts, das mir ein Schock nach dem anderen versetzt wurde.
Ich war wirklich nervlich komplett am Ende und wusste oft nicht, wo oben und wo unten ist.
Der Schleicher ist anders, besser , undurchschaubarer.
Er versetzt alles in Angst und Schrecken.
Er ist ein Phantom, ein Mythos, an den keiner glauben mag.
Er ist abgründig, eiskalt und absolut bestialisch. Der Stoff aus dem Alpträume gemacht werden.
Dabei erfährt man hier die Perspektiven sowohl aus der Täter sowie auch aus der Ermittlersicht.
Was dem ganzen ungemein viel Raum schenkt und einfach auch greifbarer macht. Dabei haben sie auch stets authentisch auf mich gewirkt.
Ich mochte jeden einzelnen von ihnen.
Manche waren faszinierend, manche lehrten mich das Grauen und andere wiederum ließen mich auch mal schmunzeln, was das Ganze ungemein aufgelockert hat.
Daria hat mein Herz mit Wärme überflutet und mich sehr oft überrascht mit ihrem Handeln. Ich glaub so nah, wie hier, bin ich ihr noch nie gekommen.
Sie hat sich in den letzten beiden Bänden enorm weiterentwickelt und das spürt man auch mit jeder Zeile.
Der Verlauf der Handlung ist recht komplex und offenbart erst nach und nach, was alles darin steckt.
Es ist sehr geheimnisvoll, düster und unheilvoll.
Ich konnte die immense Verzweiflung und die Ängste mehr als gut spüren.
Es hat mich teilweise um den Verstand gebracht, unglaublich viel gekostet, es hat mir aber auch viel mitgegeben.
Sehr schön fand ich, das man immer wieder Rückblicke erhalten hat. Man kann die Teile zwar auch unabhängig voneinander lesen. So kann man jedoch die Entwicklung und die Zusammenhänge viel besser begreifen und auch verinnerlichen.
Mit diesem Band haben sie die ersten beiden Bände der Reihe nochmal komplett in den Schatten gestellt.
Die Ermittlungen waren sehr gut ausgearbeitet und auch den Taten kommt man nahe. Was ich sehr gut fand, da man dadurch all die Grausamkeit und das Kalkül sehr gut miterleben konnte.
Es wird sehr detailliert und naja eben blutig.
Man wusste nie was als nächstes geschah und das machte es im Endeffekt auch so gnadenlos gut.
Aber auch auch die sehr guten Beschreibungen der Umgebungen sowie der Emotionen waren unglaublich gut beschrieben, so das ich mich jederzeit gut dort wiederfinden konnte.
Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen und ich wünsche, nein ich bete darum, das es nochmal weitergeht.
Ein Thriller der keine leichte Kost ist und uns lehrt, was das wirkliche Grauen bedeutet.

Fazit:
Ein gut ausgearbeiteter Thriller, der nicht nur actionreich und emotional, sondern auch enorm wendungsreich ist.
Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und das auf sehr hohem Niveau.
Ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht

Ich bin nicht tot
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Schon früher habe ich die Thriller von Anne Frasier sehr gern gemocht. Als ich jetzt hörte, das es neues von ihr gibt, war ich sehr gespannt auf mehr.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Jude Fontaine ...

Schon früher habe ich die Thriller von Anne Frasier sehr gern gemocht. Als ich jetzt hörte, das es neues von ihr gibt, war ich sehr gespannt auf mehr.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Jude Fontaine Reihe.
Der Schreibstil von Anne Frasier ist sehr einnehmend, fließend und bildgewaltig. Im Nu war ich von dem Buch nicht mehr wegzubekommen. Der Sog hatte mich einfach wieder einmal erfasst.

Der Einstieg begann gleich sehr nervenzehrend und explosiv. Man taucht ein, in Judes Leben und begreift, was in ihr brennt, was sie erleidet, welche Qualen sie aussteht. Dabei ist ihre Entführung, die sie von ihrem früheren Leben abschnitt, nicht Vergangenheit. Sie ist präsent, man spürt sie mit jedem Atemzug.
Man fühlt mit ihr, leidet stumm und wartet voller Spannung, was als nächstes folgt.
Bei diesem Thriller erfährt man verschiedene Perspektiven, aus der Sicht eines Erzählers. Man erlebt Jude, Uriah, aber auch den Täter hautnah. Das verschafft nicht nur mehr Raum, dadurch wird es einfach greifbarer und man zittert nur umso mehr mit.

Jude ist eine Frau, die mir sofort ans Herz ging. Sie ist kaputt, ohne Frage. Aber wie kann sie das auch nicht sein, bei dem was sie mitmachen musste. Wie kann eine Seele so etwas ertragen, ohne Schaden zu nehmen?
Doch anhand Jude wird sehr gut aufgezeigt, das man nicht zerbrechen muss. Das man Stärke besitzt, die auftstehen und weitermachen lässt.
Man erfährt mit der Zeit immer mehr über ihren Hintergrund und was sie selbst als Menschen ausmacht. Dadurch kann man sich noch besser in sie hineinversetzen und ihrem Handeln folgen.
Dabei geht es nur vordergründig um Jude und ihr Martyrium. Da draußen ist längst noch ein anderer Psychopath, der junge Frauen in seine Gewalt bringt, ermordet.
Jude und ihr neuer Partner nehmen die Fährte auf und niemand kann das Böse so gut sehen, wie Jude selbst.
Wird es ihr letztlich dabei helfen , ihn zu schnappen oder ist es ihr eigener Untergang?

Mir hat dieser Thriller wirklich enorm gut gefallen. Anne Frasier versteht es den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und immer wieder hochschellen zu lassen. Sie legt langsam Fährten und ist man erstmal auf einer rechten Spur, so tut sie das unmögliche. Sie schwenkt in eine andere Richtung und stürzt den Leser somit vollends in Verwirrung.
Dabei hatte ich oftmals tatsächlich das Gefühl, das Judes Leben enorm viel Raum einnimmt. Aber genau dieser Umstand ist auch wichtig, um sie besser verstehen und verinnerlichen zu können.
Nicht selten hatte ich Angst, sie verliert sich dabei selbst und verfällt dem Wahnsinn.
Es gab einige Szenen, die haben mir einfach nur Gänsehaut über den Rücken rieseln lassen. Ich kam kaum zum Luft holen, weil ständig neues passierte.
Und während man in die Seele und die Qualen der Ermittlerin eintaucht, folgt man auch voller Spannung den Emittlungen. Diese sind nicht weniger gut ausgearbeitet, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, daß man den Fokus etwas mehr darauf gerichtet hätte.
Ich hatte keine Ahnung wohin mich das Ganze führen würde, doch plötzlich war alles an seinem richtigen Platz.
Man sah klar und wusste plötzlich, warum es so war, wie es war.
Es war nachvollziehbar, schockierend und machte mich sprachlos.
Das Böse ist zum greifen nah und man taucht in die Abgründe ein, die tiefer kaum sein könnten.
Ein Thriller der pures Grauen auslöst und an den Rand der Belastbarkeit bringt.
Es geht um Schmerz.
Emotionalen, körperlichen. Dabei versteht es die Autorin , dies recht eindringlich zu verdeutlichen. Es zeigt auf, was man durchlebt, was es mit den Menschen macht, wie es sie verändert. Welche Qualen, welche Zerrissenheit und welche Kämpfe es bedeutet. Aber man begreift auch, wie das Umfeld damit umgeht.
Vergangenheit ist nicht länger Vergangenheit. Präsenter und greifbarer denn je. Die Grenzen verschwimmen unmerklich ineinander. Alles explodiert über einem und der Tumult bricht los.
Ein Thriller dessen Wendungen mich ganz besonders in Atem gehalten haben und dessen Abschluss wirklich sehr gut gelungen ist. Es ist zwar nicht sehr blutig, dennoch ist es psychologisch sehr gut ausgearbeitet und bringt den Leser wirklich zum zittern und mitfiebern.
Eine Thematik die nicht kaltlässt uhd deswegen auch so mitreißt. Ich bin schon sehr gespannt auf den Folgeband.

Fazit:
Anne Frasier ist zurück.
Ihr Auftakt der Jude Fontaine Reihe ist sehr komplex, nervenzehrend und abgründig.
Eine Frau die weiß, was Qualen bedeuten und ein Täter, der immernoch auf der Jagd ist.
Eine komplexe Handlung und Charaktere , die unweigerlich ans Herz wachsen.
Das Wort Schmerz bekommt eine völlig neue Bedeutung und man begreift, das die Abgründe enorm tief werden können.
Ein Thriller, bei dem auch die Ermittlungsarbeit nicht zu kurz kommt, der aber besonders durch die Wendungen beeindruckt.