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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2022

Tragend, beklemmend und zugleich auch beeindruckend

DRECK - Vergrabene Geheimnisse
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Ich glaub, es gab noch nie ein Buch, das mich so dermaßen herausgefordert und an die Grenzen getrieben hat, wie es bei „Dreck“ von A.S. King der Fall war.
Für meine Verhältnisse hab ich auch sehr lange ...

Ich glaub, es gab noch nie ein Buch, das mich so dermaßen herausgefordert und an die Grenzen getrieben hat, wie es bei „Dreck“ von A.S. King der Fall war.
Für meine Verhältnisse hab ich auch sehr lange dafür gebraucht.
Einfach weil dieses Buch unglaublich schwer zu lesen ist.
Was aber nicht mal an dem Schreibstil liegt, denn dieser ist durchaus fesselnd und einnehmend.
Vielmehr liegt es daran, dass diese Story extrem unbequem und gerade in seiner Ausarbeitung oft nichtssagend und sehr detailliert ist.
Man fragt sich, warum einem das eigentlich erzählt wird.
Da es völlig zusammenhanglos und einfach unbedeutend erscheint.
Erst rückblickend ergeben diese detaillierten Momente wirklich Sinn, was es umso schwerer und beklemmender macht.
Denn womit man hier konfrontiert wird, ist definitiv nicht leicht zu verdauen und immer wieder, hat es mich innehalten und darüber nachdenken lassen.
Ganz besonders toll sind die Namen. Denn es gibt eigentlich fast keine, nimmt man Gottfried und Marla mal aus.
Stattdessen heißen sie Waskannichfürsietun?, Freak, der Schaufler oder Zirkusdirektorin. Und das hat die Autorin wirklich großartig gemacht.
Denn Namen sind nicht wichtig.
Aber die Persönlichkeiten dahinter so viel mehr. Alle begleiten wir auf ihrem Weg. Und sie hätten kaum weniger miteinander zutun haben können.
Und doch kreuzt sich ihr Weg irgendwann.
Vollkommen unterschiedliche Charaktere, die jeder ihr Päckchen zu tragen haben.
Sie müssen mit der Welt klarkommen, ihren Platz finden und zudem mit sich selbst ins Reine kommen.
Aber darüber hinaus wird man hier mit so vielen wichtigen Dingen konfrontiert.
Z.b. Rassismus ,Missgunst oder das man einfach nicht genug ist.
Aber wer entscheidet das?
Wer entscheidet, dass du weniger Wert bist und wer räumt Ihnen dieses Recht ein?
Es geht um Familie, um Missverständnisse und Geheimnisse, die kaum schrecklicher sein könnten.
A.S. King erzählt eine Geschichte voller Tragik und Unverstandenheit.
Voller Recht und Unrecht.
Man taucht in diese Story ein und fragt sich, wo man hier gelandet ist.
Nach und nach zeichnet sich viel Schreckliches ab, was man im Vorfeld nie für möglich gehalten hätte.
Mich persönlich hat Freak am meisten beeindruckt, weil sie mit ihrer Großherzigkeit wirklich berührt und einen Moment innehalten lässt.
Es gab Momente, da hat mich diese Story wirklich gefordert, weil ich wollte, dass man endlich mal zum Punkt kommt.
Es war stellenweise etwas langatmig, was mich ab und an etwas gestört hat.
Dafür machen es die letzten Seiten wieder wett.
Die Autorin hat es tatsächlich geschafft, mich mit den Wendungen sprachlos zu machen und zu schockieren.
Denn damit hab ich nie im Leben gerechnet.
Denn es ergibt der Geschichte auch eine völlig neue Bedeutung und konnte mich aufgrund dessen auch überzeugen.
Es ist unglaublich wie schleichend ,aber wirkungsvoll die Entwicklung vonstatten geht.
Insgesamt ein sehr vielschichtiges Werk voller Wahrheiten und Geheimnissen ,die dich mitten in den Abgrund treiben.
Ich hätte mir jedoch oft mehr Tempo und einfach noch mehr Intensität und Emotionen gewünscht.

Fazit:
Dreck“ von A.S. King ist ohne Zweifel ein sehr herausragendes Werk, das vor allem mit den Themen und der Symbolik dahinter ungemein beeindrucken konnte.
Trotzdem war es eine schwere Geburt für mich. Es war oft langatmig und schwammig.
Da wäre mehr Tempo, Intensität und Emotionen unglaublich gut gewesen.
Insgesamt keine leichte Kost, da man sich nur allzu leicht damit identifizieren kann.
Tragend, beklemmend und zugleich auch beeindruckend, wie eindrucksvoll die einzelnen Schichten freigelegt werden.
Man muss hier jedoch sehr viel Geduld mitbringen.
Ein Buch das definitiv zum nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 24.01.2022

So surreal, so crazy und so verflucht genial

Das letzte Haus in der Needless Street
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Das letzte Haus in der Needless Street “ von Catriona Ward, ist ein Buch das mich gleich auf mehreren Ebenen absolut überraschen und gleichzeitig überwältigen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ...

Das letzte Haus in der Needless Street “ von Catriona Ward, ist ein Buch das mich gleich auf mehreren Ebenen absolut überraschen und gleichzeitig überwältigen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend, aber auch etwas ruhig und dadurch auch prägnant.
Am Anfang hatte ich keine Vorstellung davon, was mich hier erwarten könnte. Fand es allerdings sehr crazy und seltsam, dass ich unter anderem eine Katze kennenlerne.
Dadurch merkt man aber recht schnell ,dass diese Story so viel mehr zu bieten hat, als man zunächst annimmt.
Die Charaktere wirken direkt seltsam, verrückt und gleichzeitig gebrochen. Man spürt einfach, dass da ganz gewaltig etwas nicht stimmt
Man weiß nur nicht ob dies tragende oder psychopathische Aspekte in sich trägt.
Ich kann auch nicht sagen, dass ich sie sofort mochte.
Denn besonders der emotionale Aspekt blieb mir lange verwehrt.
Aber gleichzeitig konnte ich auch nicht von Ihnen loskommen. Es ist total verrückt, was einem hier passiert, wie man mitten in eine Welt hineingerät, die völlig anders und neu ist.
Dabei aber auch viel Grauen, Schmerz und viel Wut zu bieten hat.
Olivia, Lauren und Ted haben mich wirklich unglaublich fasziniert, weil sie sich immer wieder von einer neuen Seite präsentiert haben und man als Leser immer wieder das Gefühl hat, immer wieder von vorn anfangen zu müssen, um sie zu verstehen.
Dee blieb mir dagegen seltsam blass. Ich bekam sie nicht richtig zu greifen. Sie erhält auch längst nicht so viel Beachtung wie die anderen Charaktere. Trotz allem konnte ich dennoch ihr Wesen, ihre innere Spaltung in mich aufnehmen. Und das hat die Autorin verdammt gut zelebriert.
Der Einstieg in die Story fiel mir gar nicht mal so leicht. Teils war es etwas langatmig und anstrengend zu lesen.
Aber hier lohnt es sich dranzubleiben, auch wenn es zunächst gar nicht danach aussieht.
Catriona Ward hat hier auf mehreren Ebenen eine komplexe und überaus tragende Story entworfen, die man so niemals erwarten würde und die quasi alles von dir mitnimmt.
Es ist total surreal und seltsam, weil so vieles zunächst verquer und zusammenhanglos erscheint.
Erst im Rückblick ergibt es Sinn und man denkt, wie verdammt nochmal das alles passieren konnte.
Es ist schockierend, erschütternd und brutal.
Die menschlichen Abgründe kennen kein Erbarmen und führen dich mitten in die Hölle hinein.
Die Autorin fokussiert sich auf die psychologischen Aspekte und das macht sie so gekonnt und verflucht genial.
Die Thematik ist definitiv kein leichter Stoff und man hat ordentlich zu knabbern. Aber gleichzeitig hat es mich sehr fasziniert und nicht losgelassen.
Wie schafft man es völlig gebrochen zu überleben?
Hier erfährt man es und darüber hinaus noch so viel mehr.
Die Wendungen wurden so perfekt und unerwartet zelebriert, dass ich einfach nur völlig sprachlos war.
Die losen Fäden wurden so gekonnt miteinander verknüpft, dass schlussendlich alles aufgelöst wurde.
Am Ende fühlte ich einfach so viel Traurigkeit und Leere in mir, weil alles erzählt wurde.
Es aber so viel mehr offenbart hat, als ich erwartet habe.
Ein Tipp für jeden ,der psychologisch gut durchdachte Storys mag und sich gern in den Tiefen der menschlichen Seele verliert.

Fazit:
Das letzte Haus in der Needless Street “ von Catriona Ward ,hat mich zunächst alles andere als begeistert.
Es war so surreal, anders und einfach total crazy.
Und dann ist der Knoten geplatzt und ich konnte nicht glauben, in welcher Hölle ich mich plötzlich befunden habe.
Catriona Ward begibt sich mit ihrem Roman in die Tiefen der menschlichen Seele und das auf sehr komplexe und zutiefst verstörende Art und Weise.
Keine einfache Thematik, die man so einfach weggesteckt.
Aber so faszinierend, interessant und absolut gekonnt in seiner Ausarbeitung.
Aufgrund der wirklich vielseitigen Wendungen, hat mich diese Story nicht nur überzeugt und schockiert. Sie hat es geschafft, mich völlig zu überwältigen und mein Blickwinkel zu erweitern.
Definitiv zu Recht in der Must Read Kategorie des Festa Verlages.

Veröffentlicht am 24.01.2022

Tragend, voller Geheimnisse und Wahrheiten, die besser begraben bleiben

Der Herzgräber
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Durch die Trailer von „Der Herzgräber“ von Jen Williams, hatte ich eine sehr klare Vorstellung von diesem Thriller.
Brutal, bestialisch und zutiefst abgründig.
Und hab mich deshalb auch unglaublich darauf ...

Durch die Trailer von „Der Herzgräber“ von Jen Williams, hatte ich eine sehr klare Vorstellung von diesem Thriller.
Brutal, bestialisch und zutiefst abgründig.
Und hab mich deshalb auch unglaublich darauf gefreut.
Die Ernüchterung kam auf dem Fuße.
Denn das, was ich mir vorgestellt habe, bekam ich in keinster Weise.
Aber, dieser Thriller hat mich auf einer anderen Ebene. Auf einer psychologisch gut durchdachten Ebene absolut begeistert.
Den Anfang fand ich zwar nicht schlecht, er hat mich aber auch nicht vor Spannung und nervenaufreibenden Momenten nur so vibrieren lassen.
Vielmehr war es eine Einleitung, die auch ein paar Längen barg.
Der Knalleffekt kam definitiv.
Aber zunächst fand ich den Schreibstil absolut toll. Leicht verständlich und definitiv fesselnd.
Die Atmosphäre war sehr düster und unheilvoll. Man wusste, da ist etwas dunkles und etwas stimmt ganz und gar nicht.
Die Charaktere fand ich wirklich gut ausgearbeitet.
Michael und Heather beherrschen das Geschehen, wobei man von beiden die Perspektiven erfährt.
Es verrät sehr viel über ihre Person und ihren Charakter.
Michael hat mich sofort gefesselt.
Trotz seiner Taten, habe ich das Weiche und Unschuldige gesehen und nicht das, was er war.
Ich wusste, da ist einfach noch mehr.
Zu Heather fand ich erst allmählich Zugang. Emotional gesehen, hat mir oft etwas gefehlt, dafür hat mich ihre Persönlichkeit sehr gefesselt.
Sie hat eine unglaubliche Stärke und Wut in sich, aber gleichzeitig auch sehr viel Verletzlichkeit und Unschuld.
Auch die Nebencharaktere punkten auf ihre Art und Weise. Auch wenn ich nicht jeden mochte und die meisten schnell durchschaut habe.
Die Story selbst ist sehr energiegeladen und nervenaufreibend. Die Spannung ist dabei eher unterschwellig spürbar.
Die Morde sind zwar wichtig, spielen hier aber eher eine untergeordnete Rolle und spielen eher nebenbei.
Vielmehr geht es hier um Vergangenheit und Gegenwart.
Um etwas sehr Dunkles und Mächtiges.
Um Wahrheit und Obsession.
Als ich das erstmal verstanden habe, kam ich nicht mehr weg davon.
Besonders der psychologische Aspekt ist wirklich gut ausgearbeitet.
Man wird gelenkt von Trauer, Wut und Wahn.
Angst ist nicht temporär vorhanden, dafür ist der Schmerz umso mehr zu spüren und allgegenwärtig.
Die Grundidee hat mir richtig gut gefallen.
Denn sie ist extrem verstörend und unmenschlich.
Man wandelt dabei auf zwei Zeitebenen. Mich hat besonders die Vergangenheit nicht losgelassen. Weil ich sie unglaublich interessant, aber auch sehr viel emotionaler empfand. Michael hätte noch ein bisschen mehr Tiefe und Intensität vertragen können.
Aber ich mochte seine Figur unglaublich gern.
Denn man erkennt schnell, wer hier wirklich das Zepter in der Hand hält.
Wie perfide manipuliert wird und wie das einfach alles verändert hat.
Der Autorin gelingt es gekonnt einige Wendungen einzubauen, die ich so nicht erwartet hätte. Auch wenn manches recht offensichtlich war.
Das Ende kam mir persönlich etwas zu schnell. Und war meines Erachtens etwas zu schnell vorbei. Da hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
Insgesamt ein sehr gut durchdachter Psychothriller, der mir ob kleiner Schwächen wirklich gut gefallen hat.

Fazit:
Der Herzgräber“ von Jen Williams ist ein psychologisch, gut durchdachter und sehr komplexer Psychothriller, der mich nach anfänglichen Schwierigkeiten wirklich begeistern konnte.
Mystisch, düster und voller dunkler Abgründe.
Tragend, voller Geheimnisse und Wahrheiten, die besser begraben bleiben.
Brutal und bestialisch auf jeden Fall, aber eher auf der psychologischen Ebene, denn das ist wirklich eine heftige Hausnummer.
Wer auf Psychothrill steht, sollte es sich nicht entgehen lassen.
Ob es realistisch ist, mag dahingestellt sein und immer eine Sache der eigenen Sichtweise.
Mich konnte es definitiv begeistern.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Oft ist die Wahrheit noch viel grausamer und verstörender, als man es sich vorstellen kann

Perfect Day
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Was macht einen perfekten Tag aus?
Ein besonderer Moment oder eine Erkenntnis?
Oder vielleicht ein Gespräch?
Vielleicht wird uns aber auch erst später bewusst, was diesen Tag so perfekt gemacht hat. Aber ...

Was macht einen perfekten Tag aus?
Ein besonderer Moment oder eine Erkenntnis?
Oder vielleicht ein Gespräch?
Vielleicht wird uns aber auch erst später bewusst, was diesen Tag so perfekt gemacht hat. Aber vielleicht war er auch gar nicht so perfekt.
Es ist immer eine Sache der Perspektive.
Nach „Martha schläft“ musste ich unbedingt auch den Thriller von Romy Hausmann lesen.
Nicht ganz so gut wie ihr Vorgänger, aber definitiv lesenswert. Gott, ich habe noch nie so häufig Verdächtige von der Liste gestrichen und wieder zurückgeholt, wie es hier der Fall war.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre düster, gehaltvoll und schmerzhaft.
Im Fokus steht hier Ann.
Bei Ann hatte ich immer das Gefühl, sie nicht zu kennen. Kaum kam ich mit ihr ins Reine, wurde wieder alles umgeworfen.
Ann hat definitiv kein leichtes Los. Man spürt richtiggehend wie es in ihr arbeitet. Wie Angst, Verzweiflung und Wut um die Vorherrschaft ringen. Ihre Gebrochenheit, ihre Andersartigkeit, alles da.
Und trotzdem ist da noch etwas anderes in ihr. Das brennt, arbeitet und die unterschiedlichsten Gefühle und Gedanken auslöst.
Obwohl man merkt, wie stark und mutig sie doch ist, hat man Angst, sie schafft es nicht.
Daneben treten noch weitere Charaktere zutage, die in ihrer Art sehr vielschichtig und authentisch sind.
Diese Schicksale haben mich wirklich beschäftigt und nachdenklich gemacht.
Denn alles gibt es hier, perfekt gehört nicht dazu.
Vielleicht ist das, auch das Besondere daran.
Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir gar nicht mal so leicht.
Es war leicht verständlich, Spannung blieb jedoch erstmal aus.
Viel spannender fand ich dagegen die Perspektiven. Dadurch tritt auch eine große Komplexität hervor, der man erstmal Herr werden muss.
Diese Story befasst sich mit dem Schleifenmörder. Ann ist seine Tochter und ermittelt auf eigene Faust.
Ist er der Mörder ,oder doch nicht?
Diese Frage steht konstant im Fokus, wodurch sich enorm viele Spannungselemente bilden.
Als Leser, glaubt man natürlich an die Unschuld, zumal sich genug Verdächtige um einen scharen.
Denn irgendwie hat jeder ein Problem.
Und genau dieses Verwirrspiel setzt Romy Hausmann gekonnt ein und mit sehr hohem Tempo fort.
Dabei fokussiert sie sich sehr stark auf die psychologischen Aspekte.
Was zusätzlich sehr viel Emotionen und Herausforderungen entstehen lässt.
Egal wie oft ich meine Verdächtigenliste umgeschmissen habe, auf den wahren Täter bin ich nie gekommen.
Puh. Es ist wirklich schwierig.
Nach einer kleinen Durststrecke hat mir dieser Thriller unglaublich gut gefallen. Er hat mich fertig gemacht, ich kam einfach nicht weg davon. Ich wollte unbedingt wissen, wer dahinter steckt.
Zufälle können unverhofft und manchmal schön sein. Hier wirkt es manchmal etwas konstruiert. Was im Endeffekt aber kein Problem darstellt, da mich diese Story ununterbrochen herausgefordert hat.
Romy Hausmann ist sehr feinfühlig und eindringlich mit sensiblen Themen umgegangen. Was bewundernswert ist. Da es teilweise schon recht heftig und grenzwertig ist. Besonders als Mutter muss man ordentlich schlucken, kann sich aber gleichzeitig wunderbar hineinfühlen und es auch nachvollziehen.
Besonders durch diese Einzelschicksale erhält die Story enorm viel Auftrieb ,hat mich aber auch extrem fertig gemacht.
Die Auflösung dagegen hat mich wirklich überrascht, ich hab sie nicht kommen sehen.
Sie war da und dann komm damit zurecht.
Das wirkte wie eine kalte Dusche auf mich. Von den Emotionen die in mir tobten, möchte ich gar nicht erst anfangen.
Denn dahinter steckt auch so viel Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit, dass man fast wie gelähmt ist und es erstmal verarbeiten muss. Man fällt sprichwörtlich ins Bodenlose.
Eine Handlung, die mir sehr unter die Haut ging, meinen Blickwinkel erweiterte und gezeigt hat, dass nicht alles ist, wie es scheint.
Oft ist die Wahrheit noch viel grausamer und verstörender, als man es sich vorstellen kann.
Romy Hausmann beschäftigt sich hier mit Trauer, Akzeptanz, aber auch mit Hoffnung, Heilung und Wut.
Ein Thriller ,der definitiv anders war, als ich es erwartet hätte.

Fazit:
Mit „Perfect Day“ liefert Romy Hausmann einen weiteren Thriller ab, der es definitiv in sich hat.
Sehr komplex, sehr wendungsreich und mit wirklich heftigen Themen behaftet.
Nach einer kurzen Durststrecke ging es rasant und wendungsreich ab und es konnte mich wirklich begeistern.
Die Auflösung kam überraschend, wirkte aber gleichzeitig wie eine kalte Dusche, weil es so viel mehr verkörpert hat.
Fakt ist, dieser Thriller hat mich wirklich fertig gemacht,war mir persönlich aber auch etwas zu komplex.
Eine klare Leseempfehlung, weil er mich ununterbrochen gefordert, emotional berührt und nicht losgelassen hat.

Veröffentlicht am 13.01.2022

Süß, erfrischend, anders

Still With You
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Ein neues Buch von Morgane Moncomble ist definitiv ein Grund für mich es zu lesen.
Da ich schon von „Bad at Love“ und „Back to us“ wahnsinnig begeistert war.
Ich muss aber auch sagen, dass sich „Still ...

Ein neues Buch von Morgane Moncomble ist definitiv ein Grund für mich es zu lesen.
Da ich schon von „Bad at Love“ und „Back to us“ wahnsinnig begeistert war.
Ich muss aber auch sagen, dass sich „Still with you“ nicht nur von der Optik her von den beiden anderen Büchern unterscheidet.
Auch die Themen sind anders und ich denke, eher die jüngere Generation kann sich am ehesten damit identifizieren und auseinandersetzen.
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm, leicht und fesselnd.
Die Atmosphäre ist leicht brennend und melancholisch angehaucht, was sehr zu dieser sensiblen Thematik passt.
Im Fokus stehen hierbei Lara und Casey.
Lara bekommt dabei besonders Aufmerksamkeit, als es bei Casey der Fall ist, auch wenn man von beiden die Perspektiven erfährt.
Lara ist sehr sensibel und nimmt sich schnell alles zu Herzen und dadurch entstehen schnell emotionale und dramatische Konflikte.
Ein Puffer diesbezüglich ist kaum vorhanden. Weshalb für Lara die Welt plötzlich einsam und düster, verlassen und verloren ist.
Das besondere an ihr. Lara ist ein Zwilling. Doch ihre Schwester kapselt sich nach einer Reise völlig von ihr ab. Lara fällt es schwer damit umzugehen.
Halt findet sie bei Casey.
Der sich ebenfalls in einer Krise befindet.
Für beide stellt es einen gewaltigen Umbruch dar, der sie nicht nur emotional näher zusammenrücken lässt.
Die beiden wirkten auf mich überaus authentisch und greifbar. Ebenso gelang es mir, mich Ihnen emotional zu nähern. Auch wenn es mir noch ein klein bisschen zu wenig war.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht.
Morgane Moncomble gelang es, mich mit der Thematik absolut zu fesseln.
Es war erfrischend, es war anders und hat mich dadurch wirklich mitgerissen.
Aber nicht nur der Zirkus tritt hier in den Fokus.
Es geht vor allem um Träume und Selbstfindung.
Um Akzeptanz und Neuanfang.
Wie es oft der Fall ist ,gibt es auch hier ein großes Defizit was fehlende Kommunikation angeht. Dadurch wird die ganze Story viel dramatischer, als sie sein müsste.
Ich konnte Laras innere Zerrissenheit wirklich gut nachvollziehen, dass sie sich emotional verletzt fühlte. Sei es vom nahen Umfeld oder ihrer wichtigsten Person in ihrem Leben.
Ihre Zweifel und Ängste waren enorm gut zu spüren.
Allerdings muss ich sagen, dass mir die Auflösung etwas zu konstruiert wirkte. Da hätte man auch deutlich andere ,emotionalere und tiefgreifendere Wege beschreiten können.
Dadurch das man sich zu sehr auf Lara konzentriert, kommt Casey deutlich zu kurz, was wirklich schade ist.
Insgesamt ein sehr emotionales und dramatisches Werk, das mich wirklich gut unterhalten konnte, mich aber nicht komplett umhauen konnte.

Fazit:
Still with you“ wirkt schon optisch sehr sanft und feinfühlig.
Das wirkt sich auch auf die Story aus.
Eine Story, die mit einer erfrischenden Grundidee punktet, aber hinter den Kulissen große Dramatik und emotionale Konflikte zu Tage fördert.
Es geht um Träume und Selbstfindung.
Um Akzeptanz und Neuanfang.
Ein Werk, das mich enorm gut unterhalten hat, aber nicht gänzlich umhauen konnte.
Dafür hat noch etwas mehr Tiefe und Emotionalität gefehlt.