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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2020

Abgedreht und absolut fantastisch

Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht
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Auf diesen Titel hab ich mich gefreut, seit ich es in der Vorschau des Verlages gesehen habe.
Der Titel übt einen immensen Reiz aus, mehr darüber erfahren zu wollen.

Der Autor hat einen sehr leichten, ...

Auf diesen Titel hab ich mich gefreut, seit ich es in der Vorschau des Verlages gesehen habe.
Der Titel übt einen immensen Reiz aus, mehr darüber erfahren zu wollen.

Der Autor hat einen sehr leichten, aber auch packenden Schreibstil, wodurch ich die Story in einem Zug inhaliert habe.
Aufgrund der nur 160 Seiten kann man keine tiefgründige Story erwarten. Alles passiert so verdammt schnell, dass man kaum hinterher kommt.
Auch die Hintergründe von Spiderweb werden dabei nicht außen vor gelassen. Dennoch war es recht oberflächlich und ich hätte zu gern noch mehr Details über die Hintergrundgeschichte erfahren.

Man erfährt hierbei alles aus Ethans Sicht. Diese fand ich jedoch sehr nüchtern. Da hätte ich mir einfach mehr Emotionen, mehr Intensität gewünscht.
Als er Jill alias Spiderweb kennenlernt, ändert das sein ganzes verdammtes Leben.
Es wird praktisch auf den Kopf gestellt und das nur, weil er sich verliebt.
Ein normaler Akt, aber nicht mit Jill.
Denn es endet regelrecht in Explosionen, was nicht nur für sie alles ändert.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und gut greifbar. Wenn man auch keinen rechten Bezug zu den Nebencharakteren aufbauen kann. Man erkennt jedoch wie sehr jeder gefangen ist in seinem Tun und man somit auch Mitgefühl entwickelt.

Was wir hier bekommen ist eine sehr abgedrehte Geschichte, wie ich sie noch nie zuvor gelesen habe. Ich hatte unglaublich Spaß dabei. Denn es wurde auch blutig und auch manisch.
Jill verändert sich und wird mutiger. Bei Ethan konnte ich diese Wandlung kaum beobachten. Eher hatte ich das Gefühl, er wollte ausbrechen. Er war gefangen in seinen Gefühlen zu ihr und dennoch waren seine Ängste überaus gut spürbar und absolut verständlich.

Die Geschichte erreichte eine Dimension, die mich absolut sprachlos gemacht hat. Das Ende ließ mich verdammt nochmal schlucken. Denn es ist echt heftig und gibt zu denken.
Nichtsdestotrotz zeigt uns der Autor sehr deutlich auf, dass man vorsichtig damit sein muss, in wen man sich verliebt. Denn es könnte nicht nur in einer gottverdammten Katastrophe enden. Es kann auch dein Leben, in eine völlig neue Richtung lenken.
Wer zart besaitet ist, dem empfehle ich es nur bedingt. Denn hier geht es ordentlich zu.
Doch nichts kann über die Verletzlichkeit und Traurigkeit hinwegtäuschen, die immer wieder durchschimmern. Ein Aspekt der mich wirklich mitfühlen ließ.
Diese Tragik dahinter, dieses abgedrehte ist vielleicht nicht unbedingt leicht zu verkraften und lässt die Rädchen im Kopf ordentlich ihre Arbeit verrichten.
Für zwischendurch ist eine absolute fantastische Geschichte. Leider aber auch nicht mehr.

Fazit:
Auf diesen Titel hab ich mich gefreut, seit ich es in der Vorschau des Verlages gesehen habe.
Der Titel übt einen immensen Reiz aus, mehr darüber erfahren zu wollen.
Was soll ich sagen ?
Ich bin total begeistert, denn ich hatte unglaublichen Spaß bei dieser abgedrehten, fantastischen Geschichte. Es erreicht ein Level, das die Vorstellungskraft übersteigt und ist verdammt rasant und auch etwas blutig.
Für zwischendurch absolut perfekt.
Trotz Kritik konnte mich die Story perfekt unterhalten

Veröffentlicht am 28.05.2020

Voller Manipulationen, Machtspiele und seelischer Grausamkeit

Tod eines Loverboys. Ostfrieslandkrimi
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Endlich geht es in der Reihe rund um Insa Warnders in die nächste Runde. Bereits der erste Band rund um die smarte Kommissarin hat mir unglaublich gut gefallen, so das es für mich hier kein Halten mehr ...

Endlich geht es in der Reihe rund um Insa Warnders in die nächste Runde. Bereits der erste Band rund um die smarte Kommissarin hat mir unglaublich gut gefallen, so das es für mich hier kein Halten mehr gab.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend, leicht und lässt sich einfach superschön lesen. So dauerte es auch nicht lange, bis ich vollends im Geschehen abgetaucht war.
Bereits die ersten Zeilen wurden sehr spannend gehalten und man bekam einen sehr guten Einblick in das, was hier passierte. Das fand ich wahnsinnig interessant, schade, dass dies nicht im weiteren Verlauf fortgeführt wurde. Denn das hätte diesem Verbrechen eine viel größere Brisanz und Intensität verliehen. Was man aber sehr wohl merkt, wie leicht es ist andere Menschen zu manipulieren und für eigene Zwecken auszunutzen.

Aufgrund der fehlenden Täterperspektive , betrachtet man alles aus Insas Sicht. Was keinesfalls schlecht ist. Denn ich liebe ihre Art zu ermitteln. Und noch mehr liebe ich ihre Familie, die mich regelmäßig zum schmunzeln brachten.
Der Fall selbst ist sehr beklemmend und erschreckend. Denn sie schreibt hier über eine Thematik, die wirklich schwer zu schaffen macht und definitiv nicht kalt lässt.
Sie zeigt aber auch wie sich Täter und Opfer verhalten und wie sich dies auf das Umfeld auswirkt. Wie sie dadurch plötzlich zu anderen Personen werden.
Sie werden zu Menschen, die eine 180 Grad Wendung hinlegen. Und egal wie man es dreht und wendet, es gibt immer jemanden der noch berechnender und perfider ist, als der andere.
Aus diesem Teufelskreis aus Macht und Manipulation herauszukommen ist quasi unmöglich. Was die Autorin hier sehr eindringlich und mit viel Gefühl klarmacht.
Doch wer hat tatsächlich Leonie und Jannik ermordet?
Verzweiflungstat, Rache oder Eifersucht?
Fakt ist, das Rädchen dreht sich rasant und die Verdächtigen wollen kein Ende nehmen.
Immer wieder kommen neue Entwicklungen zutage, dabei schafft es die Autorin zutiefst zu erschüttern und die wahren Ängsten aufzuzeigen.
Psychologisch gesehen, wieder sehr brillant ausgearbeitet.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, sie punkten mit Facettenreichtum und Authentizität. Obwohl man auch über die Hintergründe nicht im Unklaren gelassen wurde, waren sie mir jedoch noch etwas zu blass. Es fiel mir schwer, mich in jeden hineinzuversetzen und sein Handeln nachzuvollziehen. Doch Insa und Carsten machten das alles wieder wett.
Denn sie verstehen es das Geschehen konstant zu beleben und mich immer wieder aus der Spur zu bringen.

Auch im zwischenmenschlichen Bereich passiert eine ganze Menge. Bei Insa diesmal nicht ganz so viel, dennoch kann man ihre innere Zerrissenheit spüren und verstehen.
Die Auflösung des Falles hat mich dagegen wieder vollkommen verblüfft. Denn damit hab ich in keinster Weise gerechnet.
Die seelische Grausamkeit ist nur schwer zu tragen und manchmal sollte man sich genau überlegen, mit wem man sich einlässt.

Fazit:

Endlich geht es mit der Reihe um Insa Warnders weiter. Ich mochte den ersten Band unglaublich gern, weshalb ich mich riesig über “Tod eines Loverboys” gefreut habe.
Und dieser Fall hat es verdammt nochmal in sich.
Eine schwerwiegende und ernste Thematik, die nicht unberührt lässt und Charaktere, die eine ordentliche Wandlung hinlegen.
Voller Manipulationen, Machtspiele und seelischer Grausamkeit.
Aber Susanne Ptak versteht es auch den Leser immer wieder zum schmunzeln zu bringen, was gerade hier, das Geschehen ungemein auflockert.
Ich kann schon jetzt kaum den nächsten Band abwarten.
Unbedingt mehr von Insa und Carsten. Ein absolutes Dreamteam, dem noch einiges bevorsteht.

Veröffentlicht am 22.05.2020

Pretty Dead ist eine fesselnde Story rund um Intrigen, Manipulation und Macht

Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Der zweite Ausflug ins Reich ohne Fantasy von Stefanie Hasse und ich war immens gespannt darauf. Secret Game hat mich schon total begeistert, weshalb ich irrsinnig gespannt darauf war, wie ihr das zweite ...

Der zweite Ausflug ins Reich ohne Fantasy von Stefanie Hasse und ich war immens gespannt darauf. Secret Game hat mich schon total begeistert, weshalb ich irrsinnig gespannt darauf war, wie ihr das zweite Werk gelingen würde

Auch dieses Werk hat mich sofort in den Bann gezogen. Stefanie hat einfach einen so tollen Schreibstil, dass ich die Story sofort in mir verankert habe.
Obwohl nicht alle Charaktere sehr tiefgründig sind, hab ich sie lebhaft vor Augen gehabt und gespürt. Ihr Schmerz, ihre wachsende Angst und Verzweiflung und ihre Abhängigkeit.
Eine Abhängigkeit, die bereits in der Vergangenheit ihren Ursprung hat und die man nicht so ohne weiteres abstreifen kann und oftmals auch gar nicht möchte.
Eine gewisse Abhängigkeit gibt Halt und schützt vor Einsamkeit. Doch wieviel davon ist gesund und wie viel davon zerstört einfach zuviel in der Seele?

Im Fokus stehen eindeutig Brooke, Sarah und Chase. Dabei erfährt man auch größtenteils die Perspektiven von Brooke und Chase, was sehr gut in den Überschriften ersichtlich ist.
Brooke mochte ich besonders gern. Sie ist sanft, verletzlich und man hat einfach das Gefühl, sie beschützen zu müssen.
Wie ein Vöglein, das droht, in die Tiefe zu stürzen.
Obwohl man Sarah nur kurz kennenlernt, kann man sich sofort ein sehr gutes Bild über sie machen . Denn ihre wahre Natur, erschüttert und zieht sich wie mit Wellen nach außen.
Doch egal wer Sarah auch war, wer hatte genug Gründe sie umzubringen und ist das tatsächlich geschehen?
Ich fand es äußerst interessant und faszinierend zugleich zu sehen, wie sich die Charaktere geöffnet und weiterentwickelt haben. Dabei kamen Dinge zum Vorschein, die man so nie erwarten würde. Mit psychologischem Feingefühl setzt die Autorin da an, wo es weh tut. In ihrer Seele und ihren Geheimnissen.
Denn jeder hat eins. Zerstörerisch, unbedacht und manchmal nicht so vernichtend, wie man erwarten würde.
Doch jeder einzelne kämpft und ringt mit sich, dadurch wachsen sie einem auch ans Herz.
Ganz besonders mochte ich auch Aidan sehr gern. Ein sehr starker Charakter, der sich nicht blenden lässt.

Die Story selbst beschäftigt sich mit den Konstellationen untereinander, bei denen die Grenzen zwischen Sympathie, Abhängigkeit und Loyalität immer wieder ineinander verschwimmen. Da Sarah doch hier in gewisser Weise den Grundstein bildet, hätte ich mir da gern noch mehr Tiefe und Intensität gewünscht.
Um einfach die Brutalität und Perfidität besser spüren zu können. Sarah ist sehr wandelbar und da hätte man noch einiges mehr herausholen können.
Nichtsdestotrotz haben mich die Story und die Charaktere absolut in Atem gehalten und schlichtweg begeistert.
Intrigant, manipulativ und trotzdem sehr verletzlich und empfindsam.
Eine Liebesgeschichte, spielt hier weniger eine Rolle. Viel wichtiger kristallisiert sich heraus, wie die Charaktere zueinander stehen und was sie verbindet.
Es ist nicht nur eine Story über Neid, Missgunst und Macht.
Es ist vor allem eine Story ,die zeigt wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben und seinen eigenen Weg zu gehen. Wie wichtig es ist, sich seiner selbst bewusst zu sein und nicht zu verlieren.
Insgesamt ein tolles Werk, dass seine Flügel ausstreckt, immer verletzlicher und beklemmender wird.
Mit dem Ende hab ich definitiv nicht gerechnet. Da so die Blickwinkel nochmal komplett verschoben werden und zeigen, wie viel Schatten die Charaktere mit sich herumtragen. Mit denen sie ununterbrochen zu kämpfen haben.
In ihrer Ausarbeitung sind sie überaus authentisch und greifbar. Jede Wunde wird offengelegt, ein Umstand der sie weniger perfekt macht und mich immer wieder zum sinnieren brachte.

Für New Adult Fans ein absolutes Muss. Auch wenn mir persönlich Secret Game noch etwas besser gefallen hat.

Fazit:
Pretty Dead ist eine fesselnde Story rund um Intrigen, Manipulation und Macht.
Eine Story, die eine gewisse Beklemmung hervorbringt. Die zeigt, wie wichtig es ist zu fliegen und den Halt nicht zu verlieren.
Wie wichtig Vertrauen ist. Und wie schnell dieses erschüttert werden kann.
Eine Story, die auch zum nachdenken bringt.
Ein Muss für New Adult Fans.
Mir persönlich hat Secret Game jedoch noch einen ticken besser gefallen.

Veröffentlicht am 21.05.2020

"Gläserne Hölle ” ist ein beängstigendes Schauspiel, das direkt ans Herz und an die Nieren geht

Gläserne Hölle
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Stille. Demütigung.Grauen. Wut.
Glas.
So zerbrechlich, so bedeutsam.
Tränennasse Augen und dazwischen Entsetzen und Unglauben.
Verstehen. Aus dieser Hölle gibt es kein entkommen.
Niemals. Nicht jetzt. ...

Stille. Demütigung.Grauen. Wut.
Glas.
So zerbrechlich, so bedeutsam.
Tränennasse Augen und dazwischen Entsetzen und Unglauben.
Verstehen. Aus dieser Hölle gibt es kein entkommen.
Niemals. Nicht jetzt. Nicht morgen. Niemals.

Mein erstes Buch der Autorin und ich war einfach unglaublich gespannt darauf.
Sie schreibt sehr einnehmend, bildhaft und unheimlich fesselnd. Ich konnte es nicht einen Moment aus der Hand legen. Weil die Spannung einfach so immens hoch war.
Die Einleitung des Ganzen hätte beängstigender und grauenvoller kaum sein können.
Denn man wird sofort mit den Opfern konfrontiert, die unvorstellbares ertragen müssen.
Sie werden deutlich in den Fokus gehoben. Man erfährt mehr über sie und ihre Hintergründe. Auf diese Art bindet man sich emotional sehr stark an sie und fiebert unglaublich mit Ihnen mit.
Mir gingen diese Einzelschicksale wirklich ans Herz. Weil extrem viel Qual, Angst und Verzweiflung drinsteckt und man gerade diesen Aspekt in jeder verdammten Sekunde unglaublich intensiv erlebt.
Da ist diese Taubheit, die quälende Ohnmacht, dem Ganzen nichts entgegensetzen zu können.
Diese unheilvolle Tragik und Traurigkeit, dass dem Ganzen jegliche Hoffnung nimmt.
Doch es geht hier nicht nur um die Opfer. Denn es ist ein sehr dehnbarer Begriff.
Was macht sie zu Opfern?
Entführung, Mißhandlungen , Gewalttaten?
Das es nicht ganz so einfach ist, lernt man hier verdammt schnell.
Das hat mir hier auch besonders gut gefallen. Denn tatsächlich stellt Andrea Reinhardt eine ziemlich interessante Frage in den Raum. Die mich unentwegt beschäftigt hat.

Wir sehen nicht nur eine menschenunwürdige Situation. Um ehrlich zu sein, war es grausam, perfide und kaum mit Worten zu beschreiben.
Viel schwerer wiegt jedoch die psychologische Komponente. Wie sich das Ganze auf die Charaktere auswirkt. Nach außen und nach innen.
Und daneben haben wir auch zwei überaus sympathische Ermittler. Die alles geben, aber auch mit ihren eigenen Dämonen zurechtkommen müssen. Stück für Stück erfährt man dabei mehr aus ihrem Leben und versteht, was sie umtreibt. Die Ermittlungsarbeit hat mir dabei sehr gut gefallen. Aber sie liegt doch eher im Hintergrund, was ich hier großartig fand.
Im Laufe der Handlung rücken immer mehr Puzzleteilchen an ihren Platz und es ergibt sich ein sehr komplexer Kriminalfall, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Denn was hier zum Vorschein kommt hat mich sprachlos gemacht. Diese Brutalität und Perfidität dahinter. Dieses Kalkül, die Berechnung. Die fehlende Empathie.
Ohne Frage muss jeder mit seinem Leben zurechtkommen und das Beste daraus machen. Aber letztendlich entscheidet jeder selbst, in welche Richtung dies geht.
Und da ist leider schon meine Kritik. Denn der Täter selbst blieb für mich zu unscheinbar. Wenig greifbar. Wie ein Phantom, der im Hintergrund agiert, aber nicht zu fassen ist.
Ich hätte mir da noch mehr Details gewünscht. Denn einiges blieb für mich leider angesagt.

Dafür haben mich die anderen Charaktere absolut begeistert. Sie haben gekämpft, nie aufgegeben und sich einfach mit der Story weiterentwickelt. Sich ihren Dämonen und Ängsten gestellt und gezeigt, dass sie nicht kleinzukriegen sind.
Dabei erfährt man auch die unterschiedlichsten Perspektiven. Zumeist werden dabei die Opfer hervorgehoben. Was die Beklemmung beim Leser nur noch verstärkt.
Währenddessen lebt die Story von einigen Wendungen, die dem Ganzen eine völlig neue Dimension verleihen.
Bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar. Aber wie so oft, trügt auch hier der Schein.
Und am Ende kommen Dramatik und Tragik ins Spiel und eine Situation, die erschüttert und gleichzeitig zum nachdenken bringt.

Mir hat die Story unglaublich gut gefallen.
Denn hier wird intrigiert und manipuliert, was das Zeug hält und dazwischen diese düstere und nervenzehrende Atmosphäre.
Eine Story die nach Rache dürstet und Gerechtigkeit verlangt. Wir sehen Seelen die zersplittern und nie wieder heilen können.
Der Autorin ist hier ein sehr interessanter und unglaublich spannender Thriller gelungen.
Er hat mich beschäftigt, ging mir unter die Haut.
Mir persönlich hätte es noch etwas besser ohne Ermittler gefallen.
Denn das hätte die Intensität, diese Dramatik und Hoffnungslosigkeit noch mehr hervorgebracht.

Fazit:
"Gläserne Hölle ” ist ein beängstigendes Schauspiel, das direkt ans Herz und an die Nieren geht .
Ein großartiger Thriller, der unentwegt beschäftigt und eine sehr wichtige Frage in den Raum stellt.
Unbedingt mehr von der Autorin.

Veröffentlicht am 21.05.2020

Schonungslos, aufrüttelnd und eindringlich

Auf einer Skala von 1 bis 10
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“Auf einer Skala von 1 bis 10” ist kein leichter Roman, den man mal eben so nebenher verschlingen kann.
Es ist eine düstere, schmerzliche und doch in gewisser Weise auch eine heilende Reise zu Tamars Seele ...

“Auf einer Skala von 1 bis 10” ist kein leichter Roman, den man mal eben so nebenher verschlingen kann.
Es ist eine düstere, schmerzliche und doch in gewisser Weise auch eine heilende Reise zu Tamars Seele und ihrem Sein.
Ceylan Scott schreibt sehr eindringlich, ruhig und sanft. Aber auch sehr schonungslos über ernste Themen, wovor man lieber die Augen verschließt.
Depressionen, ist nur ein kleiner Teil dessen. Oft belächelt, nicht ernst genug genommen und genau, dass ist das Fatale daran.
Denn so leicht kann man tiefer gleiten, ohne das es unserem Umfeld bewusst ist.

In diesem Roman geht es um Tamar und ihre Geschichte. Ich durfte sie begleiten auf ihrer Reise und bin oft verzweifelt, war so hin- und hergerissen. Zwischen meinen Gefühlen und meinen Gedanken, diesem jungen Mädchen gegenüber. Tamar ist auf der einen Seite so unglaublich stark, aber auf der anderen Seite auch so gebrochen und verletzlich.
Mit sehr viel Einfühlungsvermögen zeigt uns die Autorin, was in ihrem Inneren vor sich geht. Was sie denkt und fühlt.
Wie tief die Dunkelheit reicht und worin sie mündet.
Wie tief die innere Zerrissenheit und Schuld geht und wie lange es dauert, zu sich selbst zurückzufinden.
Ein Weg der von viel Schmerz, Wut und auch Zerrissenheit begleitet wird. Und daneben lernen wir auch weitere Charaktere in Lime Grove, der Jugendpsychiatrie in der Tamar ist, kennen. Man begreift das jeder anders ist und ja vielleicht, sieht es für den Außenstehenden nicht so dramatisch aus.
Aber was wissen wir schon?
Wir können uns jedoch hlneinfühlen und vielleicht viel intensiver mit den Problemen der Jugendlichen auseinandersetzen.

Für mich war dieser Roman, sehr drückend und schwer. Gerade am Anfang war es unglaublich schwer, Zugang zu den Charakteren zu finden. Mit der Zeit gelang mir dies recht gut. Aber die Emotionen kamen leider nicht gänzlich bei mir an. Was ich schade finde. Bis zu einem gewissen Punkt ist das absolut nachvollziehbar. Denn in Tamar befindet sich ein Graben, eine Leere und Einsamkeit, die einfach nicht genug Emotionen zulässt.
Ich finde die Thematik unfassbar wichtig, denn es erzählt so viel , bringt zum nachdenken und rüttelt auf.
Leider konnte mich die Story emotional gesehen einfach nicht gänzlich erreichen.
Interessant ist hier tatsächlich, das man immer abwechselnd in “Vorher” und “Jetzt” eintaucht. Durch diese verschiedenen Zeitebenen, kommt man dem Kern der Geschichte immer näher und begreift doch, wie sehr dies etwas in Tamar verändert.
Wie sehr diese Frage von Schuld und Unschuld, sie ihrer Lebenslust beraubt hat und wie sehr sie dadurch auch gewachsen ist.
Was tatsächlich Iris’ Tod zugrunde liegt, hat mich sehr erschüttert und einfach tieftraurig zurückgelassen. Denn das ist es, was mir hier einfach noch gefehlt hat. Mehr von Iris und ihrem Leben.

Fazit:
“Auf einer Skala von 1 bis 10” ist ein sehr schonungsloser, aufrüttelnder und eindringlicher Roman über Themen, die viel öfter an die Oberfläche gelangen sollten.
Ein Roman der vor allem mit Authentizität und absolut greifbaren Charakteren punktet.
Ich fand es fast perfekt. Denn leider gab es trotz großartigem Kern, trotz allem Schwachstellen.
Mir sind Emotionen unglaublich wichtig, aber genau das kam mir hier etwas zu kurz.