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Veröffentlicht am 30.04.2019

Nichts ist wie es scheint und die Wahrheit ist noch viel schlimmer , als man sich ausmalt

Feuerstunde
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“Frostflamme” der Auftakt dieser epischen Fantasy Saga war für mich damals ein wahres Meisterwerk. Jetzt ging die Reihe “Zeit der Dämonen” in die zweite Runde und “Feuerstunde “ hatte es ziemlich schwer, ...

“Frostflamme” der Auftakt dieser epischen Fantasy Saga war für mich damals ein wahres Meisterwerk. Jetzt ging die Reihe “Zeit der Dämonen” in die zweite Runde und “Feuerstunde “ hatte es ziemlich schwer, an den Erfolg von Band 1 anzuknüpfen.
Auch dieser Band ist wieder ziemlich dick. Fast 700 Seiten. Doch wenn man bedenkt wie komplex und gewaltig diese Welt ist, so ist es auch vonnöten.
Ich freute mich wirklich sehr darauf, aber der Einstieg fiel mir leider auch etwas schwer.
Dadurch das Band 1 schon etwas zurücklag, war mir nicht mehr alles so präsent.
Leider fehlte auch ein kleiner Rückblick und gleich wieder vollends einsteigen zu können.
Aus diesen Gründen dauerte es etwas , um diese großartige Welt und die unglaublich vielschichtigen Charaktere wieder greifen und verinnerlichen zu können.Der Autor hat einen sehr angenehmen und fesselnden Schreibstil, so daß ich wahrlich jede Zeile genossen habe. Die Perspektive erfolgt von einem auktorialen Erzähler, was mir besonders in dieser Welt wunderbar gefallen hat.
Das Buch selbst ist in 4 Teile gegliedert, was sich auch wunderbar mit den Geschehen deckt.
Soviel zum Aufbau.
Für mich standen ganz klar Jane, Cinzia, Noth, Astrid und Winter im Fokus. Ich mag diese Charaktere unglaublich gern. Denn jeder unterscheidet sich von den anderen. Sie sind vielschichtig, greifbar und verstehen es einfach völlig für sich einzunehmen.
Ganz besonders Noth und Winter konnte ich sehr gut spüren.
Auch die Nebencharaktere sind einfach toll ausgearbeitet und bringen so einiges an Überraschungen und Geheimnissen mit sich.
Die Handlung von “Feuerstunde “ hat es ziemlich in sich. Der Autor bringt reichlich an Erklärungen mit, was mir ein besseres Gefühl gab und vieles besser verstehen ließ. Er verliert sich leider auch oftmals etwas darin, wodurch die Spannungskurve etwas herabsinkt. Dennoch ist es trotz allem so interessant, das man das Buch nicht zur Seite legen mag.
Ein neuer Kaiser muss her und allein dieser Aspekt hat mich einiges an Nerven gekostet und auch nachdenklich gestimmt. Denn so einfach wie es klingt, gestaltet es sich natürlich nicht.
Nicht in dieser Welt.
Rivalitäten, Macht und Missgunst.
Loyalität ist ein ziemlich großer Begriff, der an der richtigen Stelle jedoch gut zum Einsatz kommt.
Ganz besonders fasziniert und begeistert bin ich noch immer von der vielschichtigen Magie und den verschiedenen Wesen.
Hier wird das noch weiter ausgebaut und ganz besonders bei Noth und Winter hatte ich kräftig zu schlucken.
Besonders die verschiedenen Snif, die in Noth wohnen, fand ich ungemein faszinierend und interessant. Man wusste nie wer gerade hervorkommt und das hat es im Endeffekt auch so gefährlich gemacht.Die Emotionen wussten nicht recht in welche Richtung sie sich bewegen sollten.
Es war emotional, an den richtigen Stellen.
Aber auch sehr actionreich und einfach gewaltig in der Ausarbeitung.
Auch wenn es für mich vereinzelt ein paar Längen gab, so empfand ich es doch als sehr interessant und vor allem wendungsreich.
Es gab einige Tiefschläge, als auch neue Erkenntnisse und Formationen , die ich so nicht erwartet hätte. Die aber dem Ganzen völlig neue Blickwinkel verschafften.
Was in dieser Welt für ziemlich großen Aufruhr sorgt und auch in gewisser Weise nachdenklich stimmt.Schlussendlich konnte der Autor hier einen neuen, facettenreichen Weg einschlagen, der zwar nicht ganz an den Erfolg von Band 1 anknüpft. Mich dennoch absolut mitreißen und überzeugen konnte.
Ein Band der vor allem mit seiner Magie und den vielschichtigen Charakteren enorm punktet.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, was er für Band 3 in petto haben wird und hoffe, das dieser wieder mit mehr Tempo einhergehen wird.

Fazit
“Zeit der Dämonen” ist eine sehr epische, faszinierende, als auch sehr interessante Welt , die hier zu neuer Form erblüht.
Mit fast 700 Seiten ein ziemlicher Klopper, dennoch nötig.
Eine einzigartige Magie, verbunden mit enorm gut ausgearbeiteten Charakteren und neuen Erkenntnissen , ergibt sich eine Band, der vor allem mit Actionelementen und Emotionen punktet.
Nichts ist wie es scheint und die Wahrheit ist noch viel schlimmer , als man sich ausmalt.
Ein würdiger Nachfolger , dem man anmerkt , das er sehr gewachsen ist. Der durch einige Längen , aber nicht ganz an den Vorgänger heranreicht.
Eine Reihe , die ich uneingeschränkt jedem ans Herz legen kann, was aber auch sehr viel Durchhaltevermögen erfordert.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, was der Autor für Band 3 in petto haben wird.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Wahnsinn, Kalkül und Abgründigkeit auf hohem Niveau

Nacht
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Die Reihe rund um Martin Servaz und Julian Hirtmann geht in die vierte Runde und ich war so gespannt, wie sie sich diesmal umkreisen würden.
Nachts tanzen die Schatten am stärksten und bringen die Dämonen ...

Die Reihe rund um Martin Servaz und Julian Hirtmann geht in die vierte Runde und ich war so gespannt, wie sie sich diesmal umkreisen würden.
Nachts tanzen die Schatten am stärksten und bringen die Dämonen aus dem Untergrund hervor.
Etwas , was die Atmosphäre von “Nacht” sehr gut umschreibt.
Düster, beklemmend und voller Gänsehaut Momente.
Bernard Minier hat eine ganz besondere Art zu schreiben.
Einnehmend, detailreich, fließend.
Man hat das Gefühl zu brennen und sich in Atemlosigkeit zu verlieren.
Hoffen, bangen und wütend zugleich zu werden.
Eine emotionale Achterbahnfahrt, die unglaublich nervenzehrend ist und so einiges abverlangt.
Als würde man rennen, aber das Ziel dennoch nie erreichen.
Es ist unheimlich und doch auch sehr tragisch und traurig zugleich.

Bernard Minier liebt es sich in Details zu verlieren. Und jetzt kommt das morbide. Auch wenn es in diesem Band immer wieder zu langatmigen Stellen kommt, so möchte man das Buch doch zu keiner Zeit zur Seite legen.
Verbrechen in den Wäldern und niemand hört das Schreien. Martin Servaz kämpft mit Hochdruck daran, Julian Hirtmann zu stellen und gleichzeitig sich selbst zu retten.
Ich fand das Katz- und Mausspiel zwischen diesen beiden Größen unglaublich spannend, aber auch sehr perfide. Aber es gab auch immer wieder Stellen, die dem ganzen etwas den Esprit und die Luft genommen haben.
Martin ist kein typischer Ermittler. Oftmals nicht mal unbedingt sympathisch und seine Persönlichkeit ist voller Abgründe und Dämonen und dennoch fühlt man sich ihm verbunden.

Obwohl die Handlungsstränge doch recht komplex und detailreich sind, so stehen Martin und Julian die ganze Zeit im Fokus.
Ich hätte mir einfach auch mehr Details mit Gustav gewünscht. Denn so ganz spüren konnte ich seine Präsenz nicht. Er war für mich wie ein Schatten der immer wieder auftauchte.
Und doch konnte man den Schmerz , den seine kleine Gestalt mit sich brachte sehr gut spüren und verinnerlichen. Seine Geschichte hat mich wirklich berührt und daneben eine andere Seite bei Martin und Julian offengelegt.
Die unterschiedlichen Charaktere, die uns im Laufe des Geschehen begegnen, sind greifbar und jederzeit spürbar. Authentisch und nachvollziehbar in ihren Gedanken und Handlungen.
Aber besonders die Nebencharaktere haben mich wirklich begeistert. Schade, daß Vincent, in diesem Band keine so große Rolle innehatte, denn ihn mag ich mit am liebsten.

Bernard Minier hat seine ganz eigene Art, Spannung zu erzeugen. Überwiegend ist sie unterschwellig spürbar und dabei können sich auch die Emotionen ganz und gar entfalten.
Tatsächlich ist die Handlung nicht einfach und ziemlich verwirrend und undurchsichtig, es gab einige schockierende Momente für mich, die mir schnell mal das Zepter aus der Hand gerissen haben.
Bewundernswert, das man hier mehr oder weniger ohne Blut- und Gewaltszenen auskommt. Dafür ist es auf der psychologischen Ebene wirklich sehr gut ausgearbeitet.
Die psychologische Gewalt geht ordentlich an die Substanz und fordert einiges ein.
Besonders bei Martin sind die Grenzen zwischen Recht und Unrecht nicht immer klar ersichtlich und bei seinem Gegenspieler hat man das Gefühl, nichts könne ihm etwas anhaben.
Ein auswegloser Kampf der sich immer wieder steigert und wiederholt.
Julian Hirtmann ist in seinem Denken und Tun immer ein Schritt voraus. Das fand ich wirklich sehr faszinierend und interessant. Denn ich hab noch immer keinen Schimmer, wie er das überhaupt macht. Erwas, was ich unglaublich respektabel empfinde. Denn er ist eine sehr vielschichtige Persönlichkeit, die ich so gern mal durchschauen würde, was aber niemals im Bereich des Möglichen liegt. Obwohl man ihn fürchtet und Beklemmung verspürt, so kommt man auch gegen seinen Charme nicht an.

Die Perspektiven sind hier ganz unterschiedlich. Je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt.
Dadurch ergründet man die unterschiedlichsten Personen und Handlungsverläufe.
Das schafft unheimlich viel Tiefe und Präsenz.
Es ist wie Musik. Zunächst leise, bis sie immer eindringlicher und lauter wird. Bis es kaum noch zum aushalten ist.
Macht und Kontrolle.
Vergangenheit wird zur Gegenwart und plötzlich liegt alles so klar auf der Hand.
Es gibt viele Geheimnisse und Gegenspieler.
Dunkelheit die, die schlimmsten Abgründe ans Licht zerrt und dabei so einiges offenbart.
Erkenntnisse, die alles in einem anderem Licht erscheinen lassen.
Ganz besonders mit den Wendungen hat mich der Autor ziemlich beeindruckt und mich erneut sprachlos gemacht.
Wut und Angst verstärkt sich und damit erhält auch Hilflosigkeit, als auch Hoffnungslosigkeit Einzug.
Letztendlich lässt er mich auch mit diesem Schlussakt verzweifelt und sprachlos zurück, so daß ich dem nächsten Band mehr als alles andere entgegenfiebere.

Fazit
Das psychologische Katz- und Mausspiel zwischen Martin Servaz und Julian Hirtmann ist zurück und bringt einige Erkenntnisse und Geheimnisse mit sich, die alles in einem anderem Licht erscheinen lassen.
Ein sehr faszinierender, als auch interessanter und spannender Band, der mich immer wieder an meiner Grenzen gebracht hat.
Wahnsinn, Kalkül und Abgründigkeit auf hohem Niveau.
Nachts treten die Schatten am stärksten hervor und beginnen ihr eigenes Spiel zu spielen.
Ein Band der mich verdammt noch mal begeistert hat, auch wenn es einige Längen gab.
Trotzdem konnte etwas in mir das Buch nicht zur Seite legen.
Ich fiebere Band 5 mehr als alles andere entgegen.
Auch diesmal wieder ein absolutes Highlight für mich. So etwas schafft nur Bernard Minier.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Interessant, dunkel und mit Angst und Schmerz behaftet

Nightmare Alley
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Auf Nightmare Alley hab ich mich sehr gefreut. Das Cover hat mich sofort angezogen, woraufhin ich erstmal die Leseprobe gelesen habe. Diese traf ebenfalls meinen Geschmack und so begann ich.

Besonders ...

Auf Nightmare Alley hab ich mich sehr gefreut. Das Cover hat mich sofort angezogen, woraufhin ich erstmal die Leseprobe gelesen habe. Diese traf ebenfalls meinen Geschmack und so begann ich.

Besonders gut hat mir das Buch ohne Schutzumschlag gefallen, ein richtig schönes grün, das mir richtig gut gefallen hat.
William Lindsay Gresham hat einen sehr fesselnden und einnehmenden Schreibstil, wodurch ich das Werk in einem Rutsch inhaliert habe. Ich fand es richtig schön zu lesen, denn es kamen fast keine Stolpersteine auf.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr düster, aber auch etwas drückend.
Es hatte etwas qualvolles und berechnendes an sich.
Hierbei handelt es sich um die Geschichte von Stanton Carlisle. Das Ganze erfahren wir aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers. Was mir wirklich gut gefallen hat. Denn wir lernen nicht nur Stanton kennen.
Denn ehrlich gesagt mochte ich Stanton gar nicht. Ich kann nicht mal sagen, warum das so war. Er hatte etwas sehr berechnendes und kaltes an sich, das mir einfach nicht gefiel.
Stanton ist jemand, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Kollateralschäden sind quasi unvermeidbar. Und ebenso ist vorprogrammiert, das seine Gier ihn tief fallen lassen wird.
Denn ewig kann er mit seinen Betrügereien nicht durchkommen.
Am Anfang ist es der Jahrmarkt, bis er meint , er könne das auch allein. Das zieht ihn immer weiter in eine Abwärtsspirale , bei der er einiges durchmacht.
Der Erfolg ist mächtig. Zu mächtig.
So mächtig , das er meint unbesiegbar zu sein.
Doch es gibt mehr Menschen wie Stan und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem er an den Falschen gerät.
Neben Stan spielt auch Molly eine sehr wichtige und tragende Rolle. Molly hat mir unheimlich gut gefallen. Sie ist sehr sanft und verletzlich und man hat das Gefühl, die Welt des Jahrmarktes würde sie verschlingen.
Molly ist einfach zu gut, zu vorhersehbar.
Ihr Hintergrund hat mich nicht kalt gelassen, weswegen ich auch so mit ihr gelitten habe.
Zu gern hätte ich sie mal ordentlich durchgeschüttelt, damit sie mal die Scheuklappen abnimmt und die Wirklichkeit sieht.
Eine Frau die einfach besseres verdient hat.

Die Handlung hat mich sofort begeistert. Den Verlauf empfand ich als sehr interessant und faszinierend.
Manipulationen, Besessenheit und Hochgefühl.
Illusionen. Zauberei.
All das findet man hier und noch viel mehr.
Es hat mich erstaunt, wie weit Stan mit seinen Betrügereien kam. Man muss ihm jedoch zugute halten, das es sehr geschickt angestellt war. Dennoch war es erstaunlich für mich, wie leicht Menschen manipuliert werden können.
Triff sie an einer verletzlichen Stelle und zack, sie fressen dir aus der Hand.
Ich empfand das als sehr beängstigend und beklemmend.
Nichtsdestotrotz haftet dem Ganzes auch etwas trauriges , verlorenes und einsames an.
Denn alle sehen Stans Hülle.
Doch wer ist Stan wirklich?
Wahres Glück das er nie erfahren wird, weswegen er mir mitunter doch etwas leidtat.
Stan geht seinen Weg geradlinig ohne Rücksicht auf Verluste. Auch sein Hintergrund konnte ihn für mich nicht sympathisch machen.
Ein Werk das von Intrigen und Gaunereien lebt.
In der damaligen Zeit hat es funktioniert und für viel Aufsehen gesorgt. Heute wäre das kaum noch möglich.
Bis auf ein paar Längen ließ es sich wirklich gut lesen. Das Ende fand ich als sehr stimmig.
Der Autor baut zwar keine allzu großen Überraschungen ein, dennoch hat es mich mitgerissen und immer weiterlesen lassen.
Die Entwicklung ist deutlich spürbar und man kommt dabei zu seinen eigenen Schlüssen.
Emotional gesehen konnten mich Molly und Zeena mitreißen, bei Stan blieb es dagegen etwas auf der Strecke, was ich doch als sehr schade empfand.
Ich hätte mir da einfach mehr Zugang gewünscht, um ihn besser verstehen und verinnerlichen zu können.
Insgesamt sind die Charaktere jedoch sehr authentisch, greifbar und mit Ecken und Kanten versehen. Etwas das ihnen sehr viel Menschlichkeit verleiht. Leider empfand ich sie aber auch als etwas flach.
Ebenso hätte es gern temporeicher sein können. Es besticht weitgehend mit unterschwelliger Spannung.
Schlussendlich zwar ein interessanter und düsterer Roman, der mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte.

Fazit:
Die Geschichte des Stanton Carlisle ist düster und unheilvoll.
Hochgefühl. Berechnung. Besessenheit.
Illusionen. Zauberei.
Eine Abwärtsspirale die sich immer weiter dreht.
Interessant, dunkel und mit Angst und Schmerz behaftet.
Mich konnte vor allem Molly begeistern.
Ein Werk das mich mitgerissen hat, aber auch kleine Schwachstellen hat.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Es hat sich so verdammt richtig, so gut, so perfekt angefühlt

Perfect Rush. Wahre Liebe
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Zu Kenzie und Hayden zurückkehren, ist wie nach Hause kommen. Es fühlt sich so verdammt richtig, so gut, so perfekt an.
Als großer Liebhaber der Rush Trilogie, hatte ich aber auch etwas Bedenken, wie das ...

Zu Kenzie und Hayden zurückkehren, ist wie nach Hause kommen. Es fühlt sich so verdammt richtig, so gut, so perfekt an.
Als großer Liebhaber der Rush Trilogie, hatte ich aber auch etwas Bedenken, wie das Finale und somit der Abschied vonstatten gehen würde.
Meine Ängste waren jedoch unbegründet, denn wie auch in ihren vorherigen Bänden setzt S.C. Stephens ihre Mittel gekonnt ein.

Ihren Schreibstil liebe ich einfach.
Leicht, lebendig und so von Emotionen durchzogen.
In diesem Band erfährt man die Perspektive von Kenzie,was sich daraus resultiert, das es vordergründig um sie geht.
Doch das heimkommen war für mich nicht ganz so leicht, wie erhofft.
Da der letzte Band schon etwas her ist, hätte ich mir gerade zu Beginn Rückblicke gewünscht. Was aber leider nicht der Fall war.
Dadurch brauchte ich etwas länger, um wieder anzukommen. Aber dann richtig.
Der Druck wächst und die Anforderungen ebenso.
Kenzie fühlt sich eingeengt, gebremst in ihrer Leidenschaft und doch kämpft sie stetig aufs Neue.
Immer das Ziel im Auge.
Doch kann sie es schaffen, hat sie die nötige Kampfbereitschaft dazu?

Auch dieser Band geizt nicht mit Dramatik und Herausforderungen. Im Blickpunkt steht keinesfalls die Beziehung zwischen Hayden und Kenzie. Was ich richtig gut fand.
Im Blickpunkt steht diesmal Cox Racing und wie Kenzie darum kämpft sich zu behaupten.
Kenzie hat nicht nur Adrenalin im Blut.
Ihre Leidenschaft für Cox Racing ist nahezu spürbar und es kostet einige Tränchen, um die Hürden zu überwinden, die sich ihr in den Weg stellen.
Ich war skeptisch. Immer wieder.
Auch wenn Kenzie manchmal etwas unüberlegt handelte, so lernte sie doch jedes einzelne Mal daraus.
In beruflichen ,wie auch in privaten Belangen.
Ihre Entwicklung, ihre Stärke hat mich wirklich überrascht. Ich hab so gelacht, geliebt und mit ihr gekämpft.
So selbstlos, so energisch und doch liebevoll. Man hat deutlich gespürt, daß sie erwachsen geworden ist und aus ihren Fehlern gelernt hat.
Ebenso kommen die zwischenmenschlichen Aspekte sehr gut zur Geltung. Man empfindet Liebe, Stolz und einfach Zugehörigkeit.
Das Herz. Es klopft vor Aufregung, vor Leidenschaft und vor Erwartung.
Eine Kritik hab ich jedoch. In diesem Band gibt es einen männlichen Neuzugang. Was ansich nicht schlecht ist. Denn er sorgt für frischen Wind und bringt alles ordentlich in Wallung.
Besonders die Rivalitäten untereinander.
Seine anfängliche Stärke fand ich sehr erfrischend. Leider war seine charakterliche Entwicklung, etwas zu verweichlicht. Mehr Biss wäre für mich um einiges glaubwürdiger gewesen

Die Handlung selbst hat mich wirklich begeistert und Lachtränen vergießen lassen.
Diesmal setzt die Autorin auf Menschlichkeit und Leidenschaft. Kenzie muss erkennen , worauf es im Leben wirklich ankommt und wofür ihr Herz schlägt.
Manchmal etwas zu herzzereißend, aber dennoch glaubwürdig. Die romantische Ader kommt immer wieder zum Vorschein und man schmilzt immer wieder dahin. Ganz besonders wenn es um Myles und Nikki geht, die hier auch einen wichtigen Part innehaben.
Die Story ist einfach so erfrischend, abwechslungsreich und voller Tempo, das der Abschied viel zu schnell erreicht war.
Es gibt nicht allzu viele Überraschungen, aber ich liebe diesen Band trotzdem sehr.
Ich hab mich so wohl gefühlt, konnte mich in die Charaktere und die Handlung hineinversetzen, es nachvollziehen und einfach genießen.

Ein finaler Band, der die Liebesgeschichte von Kenzie und Hayden, aber auch die Liebe zu Motorrädern perfekt abrundet.
Romantisch, leidenschaftlich und authentisch.
Ich liebe es .

Fazit:
Seit erster Stunde liebe ich die Rush Trilogie, leider wird mit “Perfect Rush” nun das Ende eingeläutet.
Für mich eine wahnsinnig emotionale und entwicklungsbereiche Reihe, bei der besonders die Liebe zu Motorrädern im Vordergrund steht.
Die Autorin hat fast alles richtig gemacht.
Trotz kleinerer Schwächen, konnte mich auch dieser Band absolut begeistern und mitreißen.
Es hat sich so verdammt richtig, so gut, so perfekt angefühlt.
Ich fühlte mich wohl und hab mich einfach nur hinein fallen lassen.
Ich liebe es.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Beklemmend, melancholisch und dramatisch

Die Grimm-Chroniken (Band 12): Das Mondmädchen
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“Das Mondmädchen” ist eine ganz besondere Folge.
Sie ist ruhig, trotzdem actionreich und nervenzehrend.
Aber auch unheilvoll, düster und voller Melancholie.
Seit gefühlt ewiger Zeit arbeiten wir auf ein ...

“Das Mondmädchen” ist eine ganz besondere Folge.
Sie ist ruhig, trotzdem actionreich und nervenzehrend.
Aber auch unheilvoll, düster und voller Melancholie.
Seit gefühlt ewiger Zeit arbeiten wir auf ein ganz besonderes Ereignis hin und gleichzeitig fürchten wir uns unglaublich davor.
Ich hatte Angst davor und hätte liebend gern das Buch zugeschlagen , um diesem zu entgehen.
Aber dann wäre ich ja auch nicht schlauer , oder?
Vielmehr würde es mich weiter quälen.

Wie auch in den vorherigen Bänden hat mir auch die Zusammenfassung der bisherigen Bände sehr gut gefallen. Es hat nicht nur dabei geholfen mich zu erinnern.
Nein , ich wurde wehmütig. Dachte voller Liebe an bereits dagewesenes und schwelgte in Erinnerungen.
Für mich hatte diese Folge doch einen kleinen Wermutstropfen. Es war kein Platz für Mary. Sie war da ohne Frage. Das ist sie immer. Aber nicht so wie ich es mir gewünscht, es mir ersehnt hätte.
Doch dafür traf ich Simonja wieder. Meine Augen leuchteten als ich das Mädchen mit dem roten Umhang wiedersah. Ich mag sie einfach so unheimlich gern. Sie ist für mich wie ein Licht am Himmel. Auch wenn Ihre Persönlichkeit das Gegenteil ausdrückt. Simonja hat es nicht leicht. Um ehrlich zu sein, trifft es sie in dieser Folge ziemlich hart.
Doch wie auch alle anderen, muss sie sich beugen und das Beste herausholen.
Für sich. Für ihr Umfeld. Für Engelland.
Wird sie am Ende das richtige tun?

Auch hier betreten wir wieder verschiedene Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Ember, Julia und Joe. Dabei haben mir alle drei wirklich sehr gut gefallen. Am meisten hat mir tatsächlich Julia zu denken gegeben. Ich wusste einfach nie , wie ich sie einschätzen sollte.
Ihre Rolle ist sehr facettenreich und so hat sie mich auch diesmal ziemlich überrascht.
Doch ich denke, es ist nur der Anfang und es kommt noch gewaltiges auf uns zu. Über Joe musste ich manchmal schmunzeln, weil er einfach in die seltsamsten Situationen geriet.
In Engelland dagegen steht Margerys Geburtstag bevor und darum dreht sich auch alles.
Dabei treten einige unvorhergesehene Ereignisse ein, die mich erschüttert und doch auch aufgewühlt haben. Daneben spürt man die nagende Verzweiflung und Angst sehr deutlich.
Maya Shepherd hat es aber dennoch geschafft Wendungen einzuweben, die wieder ein neues Licht auf alles werfen.
Und schlussendlich treffen wir noch auf eine neue Protagonistin. Dieser Punkt lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits war es herzzerreißend, aufwühlend und ein Stück weit traurig und auf der anderen Seite auch sehr ruhig und hat nachdenkliche Momente geschaffen. So ganz überzeugen konnte es mich noch nicht, auch wenn es wirklich toll ausgearbeitet und in Szene gesetzt ist. Denn gerade die Verwundbarkeit kommt hier sehr gut hervor.
Aber was die Autorin wirklich wieder sehr gut aufgezeigt hat, das jede Persönlichkeit zwei Seiten hat und man immer die Wahl hat , sich für die richtige Seite zu entscheiden. Aber gleichzeitig ist dies auch mit sehr vielen Herausforderungen verbunden.
Entscheidet man sich für Stärke oder Schwäche?
Ebenso hat der einnehmende und bildhafte Schreibstil der Autorin wieder dafür gesorgt, das ich es in einem Rutsch inhaliert hab.
Das Ende ist nicht ganz so gewaltig wie vermutet und somit kann ich ganz gelassen auf den nächsten Band hinfiebern.

Schlussendlich bietet auch dieser Band einige Antworten und bildet wieder neue Fragen.
Es ist emotional, tiefgreifend und abwechslungsreich in seiner Handlung.
Einzelne Stränge finden an ihren Platz und als Leser hat man kaum die Möglichkeit zu Atem zu kommen.
Ein sehr interessanter und faszinierender Band, der es in sich hat.

Fazit
Unaufhaltsam rollt uns die alles entscheidende Frage entgegen.
Düster und unheilvoll.
Beklemmend, melancholisch und dramatisch.
Maya Shepherd spielt gekonnt mit Emotionen und Märchenelementen.
Einzelne Stränge finden an ihren Platz und gleichzeitig bilden sich wieder neue lose Fäden.
Ein Band der es definitiv in sich hat und für jeden Leser etwas bereithält.
Gelungen, obwohl mir persönlich noch etwas gefehlt hat, was ich nicht genau benennen kann. Es ist ein Gefühl .Etwas das hineingehört. Ich aber nicht finde. Dennoch konnte es mich wieder mitreißen, aufwühlen und in Grübeleien versinken lassen.