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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2022

Tiefgreifend, atmosphärisch und sehr spannend

Tod in Weener. Ostfrieslandkrimi
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Ich liebe einfach die Reihe um Enno und Hedda von Thorsten Siemens, darum konnte ich mir auch ihren 14.Fall nicht entgehen lassen.
Zugegeben, der Klappentext klingt nicht besonders spektakulär, dafür ist ...

Ich liebe einfach die Reihe um Enno und Hedda von Thorsten Siemens, darum konnte ich mir auch ihren 14.Fall nicht entgehen lassen.
Zugegeben, der Klappentext klingt nicht besonders spektakulär, dafür ist die Umsetzung umso herausragender.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr fesselnd und einnehmend.
Enno und Hedda haben mich auch hier wieder absolut begeistert. Sie haben so eine tolle Dynamik, die einfach ansteckt.
Man fühlt die Lebendigkeit, ihre Leidenschaft unglaublich tief.
Während Enno eher den ruhigen und zurückhaltenden Part innehat, steckt Hedda einfach mit ihrer Lebensfreude und Offenheit an.
Hierbei erfahren wir von beiden die Perspektiven, was besonders toll ist, da der Autor immer wieder kleine Cliffhanger am Ende der Kapitel einstreut.
Die Nebencharaktere brauchen sich absolut nicht zu verstecken, denn sie punkten mit einer ungeheuren Präsenz und Intensität.
Insgesamt einfach sehr authentisch und greifbar.

Der Fall geht schon sehr spannend und vielversprechend los. Aber erst mit den beiden unkonventionellen Ermittlern bricht das Eis.
Diesmal ein besonders kniffliger Fall. Denn die Leiche ist nur der Anfang. Der Startschuss zu einer Woge an Ereignissen, die nicht nur Wahn und Obsession offenbaren, sondern in den tiefen Schlund der menschlichen Abgründe führen.
Dabei geht der Autor auch geschickt auf ernste Themen ein.
Was er sehr eindringlich und intensiv zelebriert. Ich fand das äußerst gelungen.
Weil es in meinen Augen eine sehr wichtige Thematik ist.
Er verzaubert mit der Atmosphäre Ostfrieslands. Der Wortwitz, der Humor und zugleich die tiefgründigen Dialoge sind unglaublich toll.
Zudem liebe ich einfach, wie ermittelt wird.
Man spürt das Feuer,das Adrenalin.
Dass es aus tiefster Seele kommt und man im schlimmsten Fall mit persönlichen Konflikten rechnen muss.
Der Fall erreicht eine gewisse Komplexität, was mich enorm überrascht hat.
Zudem streut er geschickt platzierte Wendungen ein, die ich so niemals erwartet habe.
Eine unglaublich tolle, aber auch beängstigende Geschichte, die so viel zwischen den Zeilen aufzeigt.
Ich bin absolut begeistert.

Fazit:
Auch mit „Tod in Weener “ konnte mich Thorsten Siemens wieder gnadenlos begeistern.
Enno und Hedda sind einfach unbeschreiblich. Ich liebe die beiden abgöttisch.
Ein sehr kniffliger Fall, der unglaublich spannend und tiefgreifend ist, dabei auch ernste Themen aufgreift.
Tiefgreifend, atmosphärisch und sehr spannend.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 03.12.2022

Perfide, skrupellos und sehr manipulativ

Die Schatten über uns
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Nachdem mich schon „Wenn Schweigen tötet“ von John Marrs absolut begeistert hat, war ich unglaublich gespannt auf „Die Schatten über uns“.
Und nach diesem Thriller ist er in der Liste meiner Lieblingsautoren ...

Nachdem mich schon „Wenn Schweigen tötet“ von John Marrs absolut begeistert hat, war ich unglaublich gespannt auf „Die Schatten über uns“.
Und nach diesem Thriller ist er in der Liste meiner Lieblingsautoren nach oben geklettert.

Sein Schreibstil ist sehr einnehmend, bildhaft und unglaublich fesselnd.
Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster.
Hierbei werden wir mit einigen Charakteren vertraut gemacht. Die Perspektiven wechseln dabei immer wieder.
Mia ist jedoch eine Persönlichkeit, die im Gedächtnis bleibt.
Nicht perfekt, sie handelt stets souverän und ist unglaublich mutig im Laufe der Handlung.
Sie handelt instinktiv und verfolgt stetig ihr Ziel, was ihr noch das Genick brechen könnte.
Auch die anderen Charaktere sind sehr interessant und vielschichtig, beeindrucken durch ihre Persönlichkeiten und die Abgründe, die sie darin verankert haben.
Insgesamt sehr authentische und greifbare Charaktere, die mich stetig mitreißen konnten.

Auch wenn es zunächst nicht den Anschein hat, erreicht diese Story eine gewisse Komplexität.
Dabei möchte ich direkt vor der Thematik warnen. Denn diese ist wirklich heftig und nicht jeder kann das so einfach wegstecken.
Im Fokus stehen verschwundene Kinder und was mit ihnen passiert ist.
Das ist eine sehr sensible Thematik, der Autor hat es jedoch mit sehr viel Einfühlsamkeit und Eindringlichkeit ausgearbeitet.
Er punktet mit sehr viel Feingefühl, aber auch mit einer gewissen Brisanz, so dass das eigentliche Grauen sehr gut vor Augen geführt wird.
Dabei sind die Verbrechen nicht das wahre Grauen.
Sondern das, was dahinter liegt.
Die Machtlosigkeit und Hilflosigkeit.
Man hat das Gefühl, in einem Käfig zu sitzen und nicht mehr rauszukommen.
Man hat das Gefühl, als würde man völlig taub werden, als würde sich die Persönlichkeit verändern.
Als würde man nicht mehr atmen können, als würde man schreien, aber niemand hört dich.
Erkennst du dich überhaupt noch wieder?
Aber wer bist du dann noch?

Der Autor gliedert diese Story in mehrere Teile, dabei entführt er uns auf verschiedene Zeitebenen und es spielt über mehrere Jahre hinweg und das ist unglaublich gut gelungen und zeigt eigentlich die wahre Tragik dahinter.
Wir stoßen auf eine Familie, deren Geheimnisse einem längst verschütteten Grab gleichen. So viel Tragik, so viel Abgründigkeit und Finesse.
Ich war erschüttert und sprachlos, bei dem, was sich mir hier offenbarte.
Geschickte Manipulationen und eine Skrupellosigkeit, die einfach nur heftig ist.
Dabei weiß man eigentlich nie, was überhaupt passiert ist und wer hinter allem steckt.
Der Autor punktet dabei mit gut platzierten Twists, die dem Ganzen eine völlig neue Dimension verleihen und dich quasi vom Himmel in die Hölle fallen lassen.
Dabei geht er auch sehr intensiv auf die psychologischen Aspekte ein und legt auch viel zwischen die Zeilen.
Er geht auch sehr eindringlich auf diverse Themen ein, die schmerzhaft und kaum ertragbar sind. Sie fügen sich wie selbstverständlich ins Geschehen ein.
Das Ende war zwar nicht ganz so spektakulär, hat mich jedoch absolut kalt erwischt.
Vom emotionalen Aspekt war es sehr heftig und hat mich wirklich an meine Grenzen getrieben.
Ein Thriller, der definitiv nachhallt und zum Nachdenken bringt.

Fazit:
Mit “ Die Schatten über uns“ liefert John Marrs einen weiteren hochkarätigen Thriller ab, der dich in all deinen Grundfesten erschüttert.
Perfide, skrupellos und sehr manipulativ.
Stoff, aus dem Alpträume geboren werden, nicht nur was die Hauptthematik angeht.
Ich bin absolut begeistert.
Ein Thriller, der definitiv nachhallt und zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 03.12.2022

Atmosphärisch, bewegend und sehr intensiv.

Carrie Soto is Back
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Seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo “ bin ich ein Fan von Taylor Jenkins Reid.
Und auf „Carrie Soto is Back“, hab ich mich so unfassbar gefreut.
Hatte ich Erwartungen?
Nein, denn jeder einzelne Roman ...

Seit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo “ bin ich ein Fan von Taylor Jenkins Reid.
Und auf „Carrie Soto is Back“, hab ich mich so unfassbar gefreut.
Hatte ich Erwartungen?
Nein, denn jeder einzelne Roman von ihr ist anders und auch dieser hat mich absolut begeistert.

Durch ihren fesselnden und bildhaften Schreibstil, hat mich dieser Roman im Nu in den Bann gelegt.
Carrie Soto hat es getan. Richtig toll, dass man dabei auch ihre Perspektive erfährt.
Carrie ist frech, laut und unglaublich stur.
Sie ist eine Legende auf dem Tennisplatz, sie weiß, was sie will und nimmt es sich ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich mochte Carrie unglaublich gern. Gerade weil sie geradeheraus und etwas hitzköpfig war. Ebenso mochte ich auch Xavier und Bo unglaublich gern.
Charaktere, die mit ihrer Authentizität und Lebendigkeit unglaublich begeistern.

Ich bin förmlich hineingefallen ins Buch und es hat keine 20 Minuten gedauert und ich hab es einfach nur geliebt.
Die Atmosphäre, die Lebendigkeit und die grenzenlose Leidenschaft Carries.
Diesmal erzählt uns die Autorin die fiktive Geschichte einer Tennisspielerin. Mit Tennis kann ich eigentlich weniger anfangen.
Aber die Autorin machte es so atmosphärisch und lebendig, dass ich wie im Sog war.
Diese Geschichte spielt von 1955 – 1995 und spiegelt quasi Carries Leben wider und gerade das hat mich ungemein begeistert.
Besonders die Hintergründe waren anfangs sehr emotional und berührend.
Es gab Momente, die haben mich vor Traurigkeit innehalten lassen.
Weil es einfach ein Punkt ist, der einen gravierenden Einschnitt in Carries Leben bedeutet. Und vielleicht hat es sie auch ein Stück weit geprägt.
Sie hat gebrannt für den Sport, ist darin aufgegangen und man hat diese Leidenschaft und das pulsierende Leben in ihr gespürt. Das war unglaublich.
Aber der Ehrgeiz ist fast manisch, ungesund.
Der Erfolg verändert Carrie.
Sie kostet von der süßesten Frucht, lässt sich nicht bremsen und plötzlich wird sie vom Leben ausgebremst.
Wow, ich muss sagen, Carries Leben ist unglaublich spannend und belebend.
Man erlebt eine Frau, die für ihren Erfolg gelebt hat, bis sie es nicht mehr konnte.
Aber Carrie will es zurück.
Doch ist das möglich?

Carries Leben ist nicht nur voller Höhen und Tiefen. Die Autorin macht außerdem sehr eindringlich klar, dass Erfolg nicht alles ist.
Das Hoffnung und Sehnsucht in dir wachsen.
Dass Liebe ein wichtiger Bestandteil in deinem Leben ist und dass es nicht immer wichtig ist zu gewinnen.
Das dich das allein nicht ausmacht.
Carrie muss vieles einstecken.
Aber schlussendlich hat sie mich gerade mit ihrer Entwicklung unglaublich beeindruckt und auch im Herzen berührt.
Einfach ein weiterer großartiger Roman von Taylor Jenkins ,der mich wahnsinnig beeindruckt hat. Besonders toll fand ich auch die Berichte der Journalisten, die sich ganz selbstverständlich eingefügt haben. Und zudem sind es meist recht kurze Kapitel ,wodurch man quasi durch das Geschehen fliegt. Ich liebe es einfach nur, auch wenn ich Evelyn Hugo noch einen Ticken besser fand.

Fazit:
Diesmal erzählt uns Taylor Jenkins Reid die Geschichte der fiktiven Tennislegende Carrie Soto.
Und wie macht diese Frau das nur?
Ich bin absolut begeistert, emotional berührt und total elektrisiert von diesen ganzen Matches.
Nicht ganz so gut wie Evelyn Hugo.
Aber trotzdem liebe ich es einfach nur,ich bin so gespannt, was sie als nächstes zu Papier bringen wird.
Atmosphärisch, bewegend und sehr intensiv.
Eine wahnsinnig schöne Geschichte, die gerade mit dem ungesagten im Herzen berührt und erkennen lässt, was wirkliche Wertschätzung bedeutet.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Subtil, perfide und manipulativ

Die Haushälterin
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Seit Jahren lese ich furchtbar gern die Bücher von Joy Fielding. Bei ihr denke ich an Drama , Tragik und Psycho Thrill.
Und deshalb war es keine Option, an „Die Haushälterin “ vorbeizugehen. Das kam einfach ...

Seit Jahren lese ich furchtbar gern die Bücher von Joy Fielding. Bei ihr denke ich an Drama , Tragik und Psycho Thrill.
Und deshalb war es keine Option, an „Die Haushälterin “ vorbeizugehen. Das kam einfach nicht infrage.
Ich hab den Klappentext nicht gelesen, wusste aber, es würde unglaublich gut werden.
Subtil, perfide und manipulativ.

Ich liebe einfach Ihren Schreibstil. Fesselnd und bildgewaltig. Dieses Buch war wie eine Droge, ich konnte mich nicht eine Sekunde davon lösen.
Die Atmosphäre ist unglaublich düster, schmerzhaft und beklemmend. Genau das, was ich mir erhofft hatte und noch mehr.
Hierbei erfahren wir Jodis Perspektive und ich liebe sie einfach nur abgöttisch.
Sie ist nicht perfekt. Sie hadert mit ihrem Leben, ist unglücklich, aber dennoch unglaublich sympathisch und fokussiert.
Ihre Geduld und Beharrlichkeit ist bewundernswert.
Trotz aller Kritik ,trotz dass alle auf sie eintreten, Jodi macht munter weiter. Hadert zwar mit ihrem Dasein, aber gibt in keiner Sekunde klein bei.
Joy Fielding hat hier eine sehr interessante Familienkonstellation erschaffen. Sympathisch ist eigentlich niemand und das macht es in meinen Augen auch so unglaublich gut.
Denn man empfindet Mitgefühl mit jedem Einzelnen. Man könnte manchmal vor Wut und Unglauben an die Decke gehen und spürt diese Kraft der Emotionen so unglaublich tief.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ob nun ein Ich- bezogener Ehemann, ein cholerischer Vater oder eine auf Geld fokussierte Schwester.
Und dann schwebt die ach so perfekte Elyse zur Tür herein. Man ist so verzaubert, gerät völlig in ihren Bann und dann zack, verpufft die Blase der Perfektion.
Wenn alles perfekt ist, sollte man immer hinterfragen.
Denn Perfektion ist nur selten erreichbar.
Und ehrlich, ich hab so mit Jodi mitgefühlt, sie förmlich angefeuert.
Sie ist so authentisch, wie nur etwas sein kann.
Joy Fielding spielt perfekt mit den psychologischen Aspekten und setzt diese gekonnt ein. Ob nun subtil oder geradeheraus, sie beherrscht ihr Fach perfekt.
Sie konnte mich mehrfach schockieren und in die Enge treiben.
Denn trotz all der Perfidität und Skrupellosigkeit, die hier herrscht,ist auch enorm viel Menschlichkeit und Empathie vorhanden.
Das wirklich schlimme ist die wahre Tragik daran. Die Sehnsucht, die Einsamkeit und Leere.
Plätze, die gefüllt werden müssen, aber oft in einem völlig falschen Kontext erscheinen.
Man trifft zur falschen Zeit falsche Entscheidungen.
Man muss nur einmal falsch abbiegen und plötzlich zieht das Grauen ins Haus ein.
Aber niemals darf man sich davon untergraben oder manipulieren lassen.
Ich bin unglaublich geflasht von der Ausarbeitung, denn diese ist absolut herausragend und unglaublich spannend.

Joy Fielding hat hier ein perfektes Psychospiel erschaffen, das mit einigen Überraschungen aufwartet und dabei extrem an die Nieren geht.
Für mich ein absolutes Highlight.

Fazit:
Endlich etwas Neues von Joy Fielding und ich bin einfach nur unglaublich begeistert.
Eine herausragende Ausarbeitung und eine Protagonistin, die emotional enorm berührt.
Psycho Thrill vom Feinsten.
Es wird manipuliert, es wird subtil und perfide agiert ,zudem punktet die Autorin mit einigen Twists, die man niemals erwarten würde.
Man sollte sich gut überlegen, wen man ins Haus lässt.
Ein absolutes Highlight. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Unglaublich schwer, tragisch und melancholisch

The Sound of my Past
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So lange hab ich auf das neue Werk von Michiru Elf hingefiebert und musste es auch, sobald es auf dem Reader war, sofort verschlingen.
Dieses Buch ist anders als ihre anderen Bücher.
Tiefgreifender, schmerzvoller ...

So lange hab ich auf das neue Werk von Michiru Elf hingefiebert und musste es auch, sobald es auf dem Reader war, sofort verschlingen.
Dieses Buch ist anders als ihre anderen Bücher.
Tiefgreifender, schmerzvoller und tragischer.
Wenn ihr mit Tod oder Verlust nicht umgehen könnt, rate ich euch von diesem Buch ab.

Ich liebe ihren Schreibstil. Eindringlich, bildhaft und unglaublich fesselnd.
Die Atmosphäre ist dabei sehr melancholisch, sanft und tieftraurig.
Mischa erzählt uns diese Geschichte aus ihrer Sicht.
Ich mochte Mischa sofort, sie hat etwas sehr zerbrechliches und sanftes an sich.
Ich hatte das Gefühl , die Welt wäre zu groß für sie. Sie wäre ihr nicht gewachsen und würde sie gnadenlos unter sich begraben.
Mischa hat ein sehr weiches Herz, neigt jedoch auch dazu, sich zu schnell und zu waghalsig in ihren Emotionen zu verlieren.
Aubin ist groß, charismatisch, aber auch sehr getrieben von seinen inneren Dämonen.
Er zerbricht vor den eigenen Augen jedes Mal ein Stückchen mehr.
Mein persönliches Highlight waren Hugo und Sonja, denn sie haben diese Welt ein bisschen weicher und leichter gemacht.
Sie haben Sonnenstrahlen erzeugt, wo sonst nur Platz für Dunkelheit, Tränen und Trauer war.

Michiru Elf gelang es spielend leicht, mich in diese atmosphärische und tieftraurige Geschichte zu ziehen, in der es mehr Dunkelheit als Licht gibt.
Die Melancholie war förmlich zu greifen, sie hat geschmerzt, aber auf eine besondere Art auch belebt.
Die Einsamkeit, die Leere, die Zerbrechlichkeit, so gut zu spüren und das ist das wahre Tragische daran.
Denn diese Welt pulsiert in all ihren Facetten und du musst irgendwie deinen Platz darin finden.
Doch was, wenn es diesen Platz nicht gibt?
Wenn es einfach nur zu laut, zu pulsierend und gewaltig ist?
Wie kannst du noch atmen, wenn du das Gefühl hast, immer mehr ein bisschen mehr zu verschwinden?
Wie sollst du diese Dunkelheit abstreifen, wenn sie doch längst ein Teil von dir ist?
Warum sollst du schreien, wenn dich doch keiner hört?

Diese Geschichte hat mir sämtliche Kraft geraubt. Sie hat mich taub gemacht.
Sie hat mich Schmerz und Qual so tief fühlen lassen?
Eine Geschichte, in der nicht die Liebe im Fokus steht. Sondern das, was deine Vergangenheit von dir übrig gelassen hat.
Liebe ein kostbares Wort und doch sagt man, es heilt alles.
Die Endorphine brodeln, pulsieren in dir.
Sie machen schwindelig, aber schaffen es nicht, die Dunkelheit völlig verschwinden zu lassen.
Die Autorin spricht hier sehr ernste und sensible Themen an. Macht mit klaren und ungeschönten Worten klar, wie tiefgreifend sie tatsächlich sind und immer gehört werden müssen.
Dabei geht es um Depressionen, Verlust und Trauer.
Michiru Elf geht sehr feinfühlig und sensibel damit um und bringt damit zum nachdenken.
Es ist kein Liebesroman. Er ist durchzogen von Trauer, Schuld und zärtlichen Worten, die dich fliegen lassen, aber niemals vergessen lassen.
So schwer, so melancholisch, so tragend.
Ein andauernder gequälter Schrei ,der aus dem tiefsten deines Seins entspringt, jedoch niemals Erlösung erhält.
Ich habe so tief gefühlt, war den Tränen nah und doch zog es mich mit einer unerbittlichen Schwere hinunter und begrub mich unter sich.
Dieser Roman ist magisch, einzigartig und einfach Emotionen pur.
Alles greift ineinander über und obwohl ich am Ende am Boden war, war ich gleichzeitig erfüllt von Wärme und Hoffnung.
Ein absolutes Highlight.

Fazit:
In ihrem neuen Roman schlägt Michiru Elf sehr ernste und wahre Worte an.
Themen, die zum Nachdenken bringen und so wichtig sind.
Unglaublich schwer, tragisch und melancholisch.
Ein Roman, der mich innerlich zerbrochen hat, aber auch Magie und so viel Hoffnung verspüren ließ.
Unbedingt lesen. Ein absolutes Highlight.