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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ein tolles Kinderbuch über Freundschaft und Familie.

Die Mafflies
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Es ist zwar der zweite Band um die Mafflies, für mich jedoch der erste.
Als ich begann musste ich sofort bei dem schaumigen Abenteuer von Max und Mafflie Radieschen herzhaft lachen.
Max ist neu in Schabernack ...

Es ist zwar der zweite Band um die Mafflies, für mich jedoch der erste.
Als ich begann musste ich sofort bei dem schaumigen Abenteuer von Max und Mafflie Radieschen herzhaft lachen.
Max ist neu in Schabernack und muss entsetzt feststellen, daß er mit seiner Stiefschwester Lara am selben Tag Geburtstag hat.
Gibt es eigentlich etwas schlimmeres?
Natürlich möchte jeder von beiden allein dableiben.
Also veranstalten sie kurzerhand eine Schnitzeljagd, bei dem der Verlierer das Feld räumen muss.
Wie wird das Ganze ausgehen?
Als ich die beiden erlebte,merkt man gleich, daß sie sich nicht ausstehen können und versuchen sich gegenseitig eins auszuwischen.
Doch ist eine Schwester oder ein Bruder eigentlich wirklich so schlimm?
Neben wirklich herzhaften Abenteuern der beiden, hat es die Autorin geschafft noch einige wichtige grundsätzliche Dinge mit auf den Weg zu geben.
Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Durch die Mafflies und ihre doch sehr spassigen Aktionen wurde das Ganze sehr humorvoll und abwechslungsreich.
Hat man einen Mafflie, kommt keine Langweile mehr auf.
Das merkt man wirklich recht schnell.
Aber Mafflies lassen sich nicht kontrollieren, das führt schon mal zum ein oder anderen Fettnäpfchen.
Ich muss sagen, ich mochte Max gleich total gern. Ee wirkt einsam in seiner neuen Umgebung und man merkt sehr schnell, wie sehr er doch Berlin und seine Freunde vermisst.
Lara dagegen konnte ich keine Sympathie entgegenbringen.
Mir hat dieses Abenteuer sehr gut gefallen.
Es war abwechslungsreich, voller Humor und auch von Emotionen durchzogen.
Ich habe das Buch zusammen mit meinen Kindern gelesen.
Dadurch das die Kapitel von der Länge her normal sind, eignet es sich gut als Vorlesegeschichte.
Meine kleinste Tochter hat gebannt zugehört und war auch ganz begeistert von den tollen Illustrationen, wodurch man sich alles wirklich sehr gut vorstellen konnte.
Auch meine großen Töchter haben voller Begeisterung diese Geschichte gelesen. Sie fanden es spannend und sie haben verstanden, was diese Geschichte Ihnen mit auf den Weg geben wollte.
Den Schreibstil empfand ich als sehr fließend und locker, aber auch mitreißend.
Das Cover ist sofort ein Blickfang und macht einfach Lust auf die Geschichte.
Auch die Schriftgröße empfand ich als sehr angenehm, nicht zu groß und nicht zu klein. 

Fazit:
Ein tolles Kinderbuch über Freundschaft und Familie.
Es eignet sich sowohl als Vorlesebuch, als auch als Lesebuch für lesebegeisterte Kinder.
Humorvoll, spritzig und abwechslungsreich.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Jessica Swiecik ist hier ein enorm spannender und facettenreicher Thriller gelungen, der sich vor allem durch die Ängste des Lesers nährt.

Schattentour
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Zwei Teams betreten ein Hotel das vor 20 Jahren geschlossen wurde.
Das eine Team sind Urban Explorer, das heißt sie wollen alte Gebäude in Form von Fotos festhalten und die Vergangenheit ergründen.
Das ...

Zwei Teams betreten ein Hotel das vor 20 Jahren geschlossen wurde.
Das eine Team sind Urban Explorer, das heißt sie wollen alte Gebäude in Form von Fotos festhalten und die Vergangenheit ergründen.
Das andere Team besteht aus Geisterjägern, sie versuchen in alten Gemäuern Geistern zu finden.
Doch das Hotel was sie sich ausgesucht haben, birgt ein Geheimnis.
Ein tödliches Geheimnis…

Der Einstieg gelang mir recht gut, auch wenn ich anfangs etwas Mühe hatte, die verschiedenen Personen auseinanderzuhalten.
Nach und nach konnte ich mir jedoch ein recht gutes Bild von Ihnen machen und fand auch Zugang zu ihnen. 
Das Gemäuer jedoch hat mich sofort in den Bann geschlagen.
Man kam auch schnell hinter die Geschichte des Hotels und das hat mir doch recht viel Spannung und Nervenkitzel auf den Rest versprochen.
Ich wurde nicht enttäuscht.
Plötzlich verschwindet einer nach dem anderen und eigenartige Dinge geschehen.
In Form von Cliffhangern am Ende der Kapitel schafft es Jessica Swiecik immer wieder die Spannung anzuheizen, was mich noch tiefer ins Geschehen zog. 
Man kam sich direkt vor wie in einem Gruselschocker. Ich konnte direkt alles vor mir sehen, was vor allem den Beschreibungen und den Eindrücken sowie der eigenen Fantasie zu verdanken war.
Und ganz ehrlich, ich hab mich echt gefürchtet.
Die Angst und das Unbekannte, das hier lauerte, war allgegenwärtig.
Man wusste nicht was als nächstes kam und das hat das Grauen einfach noch geschürt.
Sind es Geister oder treibt jemand nur ein perfides Spiel.
Der Autorin ist es geschickt gelungen, alles in vollkommener Finsternis zu lassen.
Ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Verdächtigen und das hat mich doch auch selbst überrascht.
Es war als würde man sich auf eine Expedition begeben, bei der man nicht weiß, wie sie letztendlich ausgehen würde.
Der Autorin ist es geschickt gelungen einige Wendungen einzubauen, die ich so auch nicht erwartet habe und die mich doch ziemlich überrascht haben.
Dabei ist das Grauen und die namenlose Angst sowie die Verzweiflung deutlich zu spüren.
Die Story die dahintersteckt hat mich am Ende nur teilweise überrascht, da ich in etwa sowas vermutet hatte.
Ein Buch das viel über das Leben und was es mit uns macht erzählt.
Es zeigt uns sämtliche Facetten des menschlichen Grauens auf und schafft es dabei noch zu berühren.
Man kann sowohl Mitgefühl, als auch Wut entwickeln.
 Überaus gelungen.

Die Charaktere sind recht klar und authentisch gestaltet, jedoch entwickeln sie nicht allzuviel Tiefe. Mich persönlich hat das nicht allzu sehr gestört, da doch das Gemäuer im Vordergrund lag.
Dennoch erfahren wir recht viel von einigen Personen, das macht es leicht vieles besser nachzuvollziehen.

Hierbei erfahren wir recht viele Perspektiven, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt. Das hat mir recht gut gefallen, weil es das ganze noch mystischer und undurchdringlicher erscheinen ließ.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten, dennoch ist man in einem Rutsch durch, weil man sich einfach nicht von diesem Buch lösen kann.
Der Schreibstil ist fließend und stark einnehmend , dabei aber auch recht bildgewaltig und mitreißend gestaltet.
Das Cover und auch der Titel passen gut zum Buch.

Jessica Swiecik ist hier ein enorm spannender und facettenreicher Thriller gelungen, der sich vor allem durch die Ängste des Lesers ernährt.
Eine dunkle und mystische Atmosphäre und ein  Gemäuer das uns das fürchten lehrt.
Eine gelungene Mischung die mit einigen Wendungen aufwartet.
Für mich ein echtes Highlight.

Veröffentlicht am 29.08.2019

“Unter uns nur Wolken” ist ein Roman der erschüttert, bewegt und die Tränen in die Augen treibt.

Unter uns nur Wolken
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Das Autorenduo Anna Pfeffer ist überwiegend als Rose Snow bekannt, unter dem sie Romantasy Werke schreiben. Dabei wünschte ich mir so sehr, die Werke unter Anna Pfeffer, würden genauso viel Aufmerksamkeit ...

Das Autorenduo Anna Pfeffer ist überwiegend als Rose Snow bekannt, unter dem sie Romantasy Werke schreiben. Dabei wünschte ich mir so sehr, die Werke unter Anna Pfeffer, würden genauso viel Aufmerksamkeit bekommen.
Ihr neuer Roman ist nicht nur wunderschön und atmosphärisch in seiner Gestaltung. Er verfügt auch über unglaublich viel Herz.

Ein Werk der beiden Ladys und ich bin im Nu durch. Viel zu schnell, ist es vorbei.
Im neuen Roman geht es um Florian, Ani und Tom.
Dabei erfährt man die Perspektiven von letzteren beiden.
Was ihnen unheimlich viel Tiefe verschafft. Es hat keine zwei Sekunden gedauert und ich hab sie unglaublich ins Herz geschlossen.
Ani, die so viel mehr ist, als ihr bewusst ist.
Tom, der so eine schwere Last auf seinen Schultern trägt.
Florian, der so sehr zu kämpfen hat und dabei versucht sein Herz zu verschließen.
Ganz besonders Florians Schicksal hat mich ungeheuer bewegt und zum weinen gebracht.
Ein Schicksal das so unglaublich schwer und tragend ist. Das es die Wolken am Himmel wegwischt.
Eine Krankheit die oft unterschätzt wird und gerade deswegen finde ich es so wichtig darüber zu schreiben. Aufzuzeigen was es mit sich zieht und wie sich nicht nur der Erkrankte, sondern auch das Umfeld dabei verändert.
Dabei durchläuft man verschiedene Stadien, die hier sehr gut aufgezeigt werden.
Wut, Schmerz, Glück, Resignation.

In diesem Roman geht es darum. Die beiden Autorinnen zeigen mit sehr viel Feingefühl auf, was für ein schwerer Weg es ist. Für alle Beteiligten.
Wenn man Ani erlebt, hat man das Gefühl, sie wird mit einer weiteren Prüfung herausgefordert.
Sie hatte es nicht leicht. Ständig kommen von unterschiedlichen Seiten neue Einschläge und dann ist da Florian, der ihr das Leben zur Hölle macht.
Ich habe Ani unglaublich bewundert, wie sie dem ganzen standgehalten hat und nicht aufgegeben hat.
Sie ist so zerbrechlich, dass ich jeden Moment dachte, das war es jetzt.
Doch nicht Ani. Sie ist eine starke und mutige , junge Frau, die weiterkämpft, auch wenn bereits alles verloren ist.
Das schafft nicht nur mehr Hoffnung bei ihr, sondern auch bei ihrem Umfeld.
Florian hat mich regelrecht wahnsinnig gemacht mit seinen Attacken und jedes Mal treibt er es eine Stufe weiter. So sehr man ihn zum Teufel wünscht, so sehr weiß man aber, daß er sich seine eigene Beständigkeit bewahren möchte und das viel Angst in ihm verborgen liegt. Das waren Aspekte an diesem Roman, die mir wirklich ans Herz gingen.
Und doch hängt man irgendwann nur noch in der Luft und weiß nicht mehr weiter. Ich war geschockt, wie weit er mit seinem Treiben ging. Es verunsichert und macht zornig. Aber ein anderer Teil in mir konnte es verstehen und nachvollziehen.
Er ist an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem er verletzbarer kaum sein könnte. An dem ihm buchstäblich alles entgleitet , was ihn ausmacht.
Ich hab diesen Roman so wahnsinnig gern gelesen. Er hat mich von einer Gefühlswelle in die nächste katapultiert.
Es hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Der Schmerz, das Unausweichliche und die Hoffnungslosigkeit dahinter. Man sieht das fortschreiten der Krankheit und fühlt sich so machtlos.
Doch trotz allem gelingt es Freude und Glück zu empfinden. Diese kleinen Momente, die das Leben wertvoller machen. Die zeigen, du bist nicht allein.

Hier ist nicht nur ein großartiger Roman über eine sehr wichtige Thematik entstanden.
Auch die zwischenmenschlichen Aspekte haben mich berührt und ich fühlte es einfach so sehr, so intensiv und kraftvoll.
Ich hatte nicht das Gefühl, es zu lesen. Ich war ein Teil davon.
So herzzerreißend, so wunderschön und traurig zugleich.
Es hat mir das Herz jedes Mal ein bisschen mehr gebrochen. Ich hab geweint. Vor Freude, vor Trauer und am Schluss, war in mir alles wieder ganz.
Ich konnte nach vorn blicken, heilen und einfach mit einem wehmütigen Blick zurückschauen.
Ein Roman der so authentisch, wie das Leben selbst ist und gerade deswegen so emotional.
Man durchläuft Höhen und Tiefen. Empfindet tiefen und allumfassenden Schmerz, Verzweiflung, die zu einer Bürde heranwächst und alles mit sich reißt.
Ein Roman, der die alltäglichen Sorgen vergessen und erkennen lässt, um was es wirklich im Leben geht.
Hier wachsen nicht nur Menschen zusammen, sie finden auch zu sich selbst und erkennen was in Ihnen steckt. Ich konnte mich wahnsinnig gut in die Charaktere hineinversetzen, die authentischer und greifbarer kaum sein könnten. Man kann es nicht beschreiben, was es mit einem anstellt. Man muss es fühlen.
Ein Roman, der einfach auf jede Leseliste gehört.

Fazit:
“Unter uns nur Wolken” ist ein Roman der erschüttert, bewegt und die Tränen in die Augen treibt.
Ich war regelmäßig dem Abgrund nah. Weil es so tief, so gewaltig und echt war.
Es ist das Leben und deswegen hat es mich auch nicht mehr losgelassen.
Das Leben bietet mehr als persönliches Liebesleid.
Manchmal muss man nach vorn blicken und erkennen, was das Leben uns gibt. Aber auch was es in der Lage ist, uns zu nehmen.
Ein so bewegendes und wichtiges Werk, das auf jede Leseliste gehört

Veröffentlicht am 27.08.2019

Für jeden Thriller Fan ein absolutes Muss

Das Morpheus-Gen
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Bereits das “Mona – Lisa -Virus” von Tibor Rode hat mich schon unglaublich begeistert, so das ich unbedingt auch sein neues Buch lesen musste. Vom Klappentext her, hat es mein Interesse sofort entfacht. ...

Bereits das “Mona – Lisa -Virus” von Tibor Rode hat mich schon unglaublich begeistert, so das ich unbedingt auch sein neues Buch lesen musste. Vom Klappentext her, hat es mein Interesse sofort entfacht. Aber es war nichts im Gegensatz dazu, was mich im Endeffekt dann tatsächlich erwartet hat.

Sein Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und bildhaft, so das ich im Nu in einem Sog verschwand, aus dem ich nicht mehr auftauchen konnte.
Er zaubert eine sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, was das Geschehen nur noch mehr untermauert.
Im Zentrum des Ganzen steht David Berger. Ein junger aufstrebender Anwalt, der jedoch mit zunehmendem Druck immer mehr unter Beschuss gerät. Er wird zu Leistungen gezwungen, die praktisch unmöglich sind und dann fällt ihm plötzlich ein Wundermittel in die Hände. Gleichzeitig ist dies aber auch die Fahrkarte, die ihn geradewegs in eine Abwärtsspirale zieht.
Plötzlich ist er der Gejagte und die Feinde sind nicht zu unterschätzen.
Doch was erwartet David tatsächlich am Ende der Spirale?

Mich haben die Charaktere unglaublich begeistert. Allen voran David. Der mich mit seiner Wandelbarkeit ungeheuer beeindruckt hat. Ein junger Mann der harmlos erscheint, in dem aber einiges schlummert, das man nicht erwarten würde. Er wirkt manchmal etwas kopflos und impulsiv, was aber mit seiner zunehmenden Verzweiflung zusammenhängen kann.
Daneben brillieren noch weitere Charaktere, die mich zum einen wirklich überrascht und die ich zum anderen unglaublich ins Herz geschlossen habe.
Allen voran Millner, der mir wahnsinnig gut gefiel und der hier auch ein bißchen der Fels in der Brandung war.
Er wusste immer einen Weg und hat mich mit seiner Art und seinem Gerechtigkeitssinn einfach nur umgehauen. Ihm gelang es mit Leichtigkeit, mich immer wieder zum lachen zu bringen.
Nicht alle Charaktere erhalten Sympathiepunkte. Aber auch die Antaghonisten, zeigen Seiten an sich, die einfach nachvollziehbar sind.
Alles in allem authentische Charakere, die mit ordentlichen Ecken und Kanten ausgestattet sind und die vor allem lebendig und greifbar sind.

Die Handlung hat mich sofort in den Bann gezogen. Da bereits der Anfang unglaublich spannend war und die Kapitel eher kurz gehalten wurden, konnte man das Buch nicht mal eben zur Seite legen.
Egal welche Erwartungen man hat, sie werden mit einem Wischen beiseitegeschoben.
Es ist ein Thriller, der vor allem mit wissenschaftlichen als auch kriminalistischen Komponenten überzeugt und komplett in Atem hält. Dabei begeben wir uns in Gewässer, die uns allzu leicht verschlingen können.
Es ist nicht nur Davids Leben, das in den Fokus gerät. Es ist das große Ganze, die Allgemeinheit, die dazu beiträgt.
Dabei brauchte ich gerade am Anfang etwas, um überhaupt eine Übersicht zu bekommen.
Denn das Ganze ist überaus komplex aufgebaut.
Dabei taucht man in verschiedene Zeitebenen ein und auch wenn das zum besseren Verständnis beitragen sollte, so klingelten immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf.
Da sind so viele Informationen und Geheimnisse, auf die ich mir einfach keinen Reim machen konnte.
Erst nach und nach, gelang es mir, das große Ganze zu entschlüsseln, was mich vor allem unglaublich sprachlos machte und zugleich befindet man sich mit David auf einer gnadenlosen Hetzjagd.
Ich habe jede Sekunde mit David mitgefiebert, hab ihn angetrieben und hatte Angst.
Davids Emotionen kamen dabei unglaublich gut hervor. Die Verzweiflung, die Folgen des Schlafmangels kamen dabei überaus gut zum Vorschein. Was auf mich sehr beängstigend wirkte.
Denn man konnte sich nie sicher sein, was tatsächlich gerade vorfiel.
Richtig genial fand ich übrigens die Besetzung des Sandmanns. Etwas was ich sehr begrüße und das bis zum Schluss, eher im Dunkeln blieb. Er hinterlässt keine Spuren. Tötet lautlos und so nimmt man es auch als Leser wahr. Er wandelt wie ein Schatten durch die gesamte Handlung und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck.

Im letzten Drittel geriet noch einmal alles völlig außer Rand und Band.
Die Geheimnisse kamen nach und nach ans Licht und auch wenn ich einiges schon erahnt hatte, so trieb es mir am Ende doch die Luft aus den Lungen. Denn trotz allem schaffte es der Autor, Wendungen einzubauen, die ich so nicht erwartet hatte und die dem ganzen nochmal eine völlig neue Bedeutung gaben.
Dieser Thriller ist nicht nur ziemlich genial ausgearbeitet. Ich fand vor allem die Grundidee richtig faszinierend und interessant. Alleine sich das breite Spektrum vorzustellen, ist doch beklemmend und furcht einflößend.
So viele Aspekte die dabei eine Rolle spielen und an die man nicht denkt.
Der Autor hat sämtliche Facetten dessen zur Sprache gebracht und mich damit wirklich auf ganzer Ebene auf Trab gehalten.
Zudem zeigt er sehr gut auf wieviel Gier, Wahnsinn und Machthunger im menschlichen Körper steckt. Manchmal braucht es nicht viel, um dies auszulösen und zu völliger Eskalation zu treiben.

Schlussendlich ein Thriller, der mit einer ungewöhnlichen Idee heraussticht und gerade die Abgründe dahinter sehr gut aufzeigt.
Ein komplexer und wendungsreicher Thriller, der mich wieder auf ganzer Ebene begeistert und in Atem gehalten hat.
Bitte mehr davon.

Fazit:
Tibor Rode schlägt wieder zu und das so richtig.
“Das Morpheus Gen” ist ein Thriller, der unglaublich vielschichtig ist und der vor allem mit großartigen Charakteren und einer ziemlich genialen Grundidee punktet.
Eine durchweg spannende und wendungreiche Handlung, die in die schlimmsten Abgründe mündet.
Vor allem der kriminalistische, als auch der wissenschaftliche Aspekt, haben mich ungeheuer begeistert.
Für jeden Thriller Fan ein absolutes Muss.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Faszinierend, blutig und sehr mystisch

Geopfert
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Mit dem Totenerwecker hat mich der Autor absolut begeistert und auf jeder erdenklichen Ebene überrascht.
Darum war klar, das ich auch seinen neuen Thriller unbedingt lesen musste. Denn keiner schafft es ...

Mit dem Totenerwecker hat mich der Autor absolut begeistert und auf jeder erdenklichen Ebene überrascht.
Darum war klar, das ich auch seinen neuen Thriller unbedingt lesen musste. Denn keiner schafft es so perfekt , so intensiv, Horror und Thriller miteinander zu verbinden. Bevor man mit “Geopfert” beginnt, sollte man den Totenerwecker vorher gelesen haben. Da diese Story in gewisser Weise damit in Zusammenhang steht und darauf aufbaut. Um das Ganze zu verstehen, sollte man daher etwas Vorkenntnisse haben.

Das Cover finde ich absolut perfekt und ausdrucksstark, weil es die Thematik sehr gut widerspiegelt.
Wrath James White schreibt auch hier immens packend , detailliert und bildhaft. Wenn man seine Bücher beginnt, kann man nicht loslassen und erst aufhören, wenn der Schlussgong verklungen ist.
Der Einstieg in dieses Werk gelang mir total leicht. Ich wurde von einem altbekannten Sog erfasst, der nichts anderes daneben mehr existieren ließ.
Man wird von einer mystischen, gefährlichen und düsteren Atmosphäre eingefangen , das sich die Härchen auf den Armen sofort aufstellen.
Man lernt Delilah kennen und fühlt Furcht, Faszination und Magie.
Macht, Präsenz und unglaublich große Intensität.
Ein Sturm an Emotionen, der sich in einem Schlag entlädt.
Eine Mischung die sehr angsteinflößend, aber auch unglaublich anziehend und zerstörerisch ist.
Und da kommt auch meine Kritik ins Spiel, denn gerade Delilahs Präsenz und Intensität war es, die das Ganze leider für mich etwas vorhersehbar gemacht haben.
Daneben lernt man noch die Ermittler Mohammed und John kennen, die mich mit ihrer Art unglaublich begeistert und mitgerissen haben. Menschen mit Ecken und Kanten, die absolut authentisch und greifbar sind. Besonders John hat mir manchmal ein Grinsen entlockt, was ich unglaublich toll fand.
John ist jemand , den man als allererstes um Hilfe bittet, weil er einerseits eine starke Schulter zum anlehnen hat und wirklich gut austeilen kann und daneben die Gerechtigkeit, nie aus den Augen verliert. Ein Fels in der Brandung.

Die Story selbst ist sehr komplex aufgebaut und man begleitet verschiedene Handlungsstränge. Wobei diese niemals wirr oder chaotisch erscheinen. Der rote Faden ist sofort ersichtlich und ich hatte schnell die losen Fäden miteinander verbunden.
Neben sehr ausdrucksstarken und tiefgründigen Charakteren stößt man auf eine Thematik, die jenseits von Gut und Böse liegt.
Man bewegt sich auf einer Ebene, wo die Grenzen zwischen Richtig und Falsch nur allzu leicht verschwimmen.
Mich hat das enorm beschäftigt, vor allem der Umstand, was mit den kleinen Mädchen geschah. Diese Bereitwilligkeit und das Fehlen jeglicher Schuldgefühle.
Was sagt das über uns Menschen und unsere Werte aus?
Ist der Mensch tatsächlich so egoistisch, das er nur an sich selbst denkt und keinen Gedanken mehr an sein eigen Fleisch und Blut verschwendet?
Mich hat das wirklich zutiefst schockiert und wütend gemacht. Ich fühlte so unglaublich mit diesen Mädchen mit, das es mir das Herz zerrissen hat.

Und daneben stößt man noch auf blutige und bestialische Morde, die grausam, aber auch faszinierend sind. Es geht so schnell, das man kaum Zeit hat Luft zu holen.
Aufgrund dessen das sie sehr detailliert und intensiv dargestellt werden, erlebt man das Grauen und die Hoffnungslosigkeit am eigenen Leib und ist so frustriert, verängstigt und wütend , weil man keinen Ausweg findet und gnadenlos kapitulieren muss.
Wrath James White schafft es auch hier auf der psychologischen Ebene zu punkten, denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen, die sehr facettenreich und beängstigend sind.

John und Mohammed bilden die feste Komponente hier und ermitteln , was das Zeug hält und dabei kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.
Sie stoßen schnell an ihre Grenzen und suchen verzweifelt nach einer Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse.
Obwohl es wirklich vorhersehbar war,ist es zugleich unglaublich spannend und nervenzehrend.
Wie es Wrath James White gebührt lässt er das Ganze in einen explosiven und krassen Showdown münden, der zum einen sprachlos macht und zum anderen wieder neue Fragen entstehen lässt.
Ich bin so begeistert von seiner Genialität und Perfektion, das ich bereits nach dem nächsten Werk lechze. Er schreibt nicht nur brutale Horror-Thriller.
Es hat Tiefgang und erzählt sehr viel über Menschlichkeit und darüber, welche Abgründe in uns verborgen liegen.
Was enorm furchteinflößend ist und gleichzeitig immens in den Bann zieht.
Bei dieser Story fand ich vor allem die Perspektiven so unglaublich interessant und niederschmetternd.
Denn sie sind sehr unterschiedlich. Je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt, dadurch fühlt man unglaublich mit und begreift , was diese Menschen antreibt und wer sie eigentlich sind.
Wie viel Verletzlichkeit und Stärke in ihnen steckt.

Ich bin jetzt schon mega gespannt, was uns als nächstes erwarten wird.

Fazit:
Mit “Geopfert” hat Wrath James White einen Horror-Thriller geschaffen, der jenseits von Gut und Böse liegt und das nackte Grauen offenbart.
Faszinierend, blutig und sehr mystisch.
Ich liebe den Autor für seine Genialität und Perfektion.
Er schreibt nicht nur brutale Horror-Thriller.
Es hat Tiefgang und erzählt sehr viel über Menschlichkeit und darüber, welche Abgründe in uns verborgen liegen.
Was enorm furchteinflößend ist und gleichzeitig immens in den Bann zieht.
Auch wenn ich diesen Roman sehr vorhersehbar empfand, so war er doch unglaublich spannend und entwicklungsreich.
Ein Thriller bei dem einem Hören und Sehen vergeht, der zugleich sehr viel Verletzlichkeit birgt und aufzeigt , dass niemand frei von Schuld ist.
Ich brauch unbedingt mehr von ihm.
Ein Meisterwerk, durch und durch.