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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Coccobello!!

In der ersten Reihe sieht man Meer
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Wer die 80er als Jugendlicher erlebt hat, fühlt sich bei diesem Buch sofort zurückversetzt. Schon allein die Kapitelüberschriften, bestehend aus den Songs, die damals rauf- und runtergespielt wurden, ...


Wer die 80er als Jugendlicher erlebt hat, fühlt sich bei diesem Buch sofort zurückversetzt. Schon allein die Kapitelüberschriften, bestehend aus den Songs, die damals rauf- und runtergespielt wurden, würden jeder 80er-Party zur Ehre gereichen. Nena-Starschnitt im Kinderzimmer, Neonleggings und Stulpen, Vokuhila-Frisur, Oberlippenbart, fehlt nur noch die obligatorische Dauerwelle. Wer schämt sich nicht angesichts alter Fotos aus dieser Zeit?

Alexander Klein, moderner und erfolgreicher Werbefachmann, steckt in den letzten Urlaubsvorbereitungen. Mit Frau Mona und den zwei Kindern solls am nächsten Morgen an die Adria gehen, zusammen mit Kleins Schwester Nicole und seinen Eltern – aus Gründen der Nostalgie und des Familienzusammenlebens. Allerdings liegen Alexanders Nerven jetzt schon blank. Beim Suchen der Ausweise stößt er auf alte Familienalben, in die er sich sentimental vertieft und darüber einnickt. Er erwacht – aber als 15-jähriger pickliger Teenager in seinem Kinderzimmer. Die Reise an die Adria startet, mit Alex, seiner Schwester, den Eltern und natürlich Oma, nur sind alle 30 Jahre jünger. Vollbepackt mit Proviant gehts an den Teutonengrill. Dort trifft die Familie genau die Nachbarn, die sie schon daheim nicht ausstehen kann. Alex Familie sowie auch alle anderen Deutschen scheinen dem Klischee-Bilderbuch entstiegen zu sein und haben den Italienern gegenüber praktisch jedes gängige Vorurteil. Das alleine wäre noch nicht so wahnsinnig lustig. Der Reiz an der Geschichte ist eher Alexanders „gespaltene“ Identität, ein erwachsener Geist des 21. Jahrhunderts gefangen in einem pubertierenden Körper der 80er-Jahre. Dies wird ihm auch immer wieder mal zum Verhängnis, wenn er von facebook oder Navi spricht und ihn keiner versteht. Auch ist er der einzige, der sich an der Bezeichnung „Strandneger“ stört, was damals offensichtlich noch niemand politisch unkorrekt fand. Das Ende wartet dann noch mit einer kleinen Überraschung auf, die bestätigt, dass sich Alexanders Zeitreise doch gelohnt hat.

Obwohl diesmal kein Krimi, bleiben Klüpfel und Kobr auch hier ihrem Stil treu: witzig, teils derb, eher leichte Kost, diese aber sehr unterhaltsam verpackt. Auch Klufti hat einen kleinen Gastauftritt......... mehr wird aber nicht verraten.

Veröffentlicht am 01.01.2024

Drei Frauen – drei Generationen

Eingefroren
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Mit einer rabenschwarzen Szene beginnt der 2. Band der Skelf-Frauen, die in Edinburgh ein Bestattungsinstitut und eine Privatdetektei betreiben.
Während einer Bestattung rast ein Auto über den Friedhof ...


Mit einer rabenschwarzen Szene beginnt der 2. Band der Skelf-Frauen, die in Edinburgh ein Bestattungsinstitut und eine Privatdetektei betreiben.
Während einer Bestattung rast ein Auto über den Friedhof und landet direkt im ausgehobenen Grab. Der Fahrer des Unfallwagens ist sofort tot. Dieser Paukenschlag zu Beginn darf den Leser aber nicht zu falschen Erwartungen führen. Der Roman ist eher nachdenklich, teils melancholisch, teils philosophisch, auch mal mit schwarzem Humor gespickt, aber kein Buch der schrillen Töne.
Dorothy Skelf, die gerade die Bestattung vornimmt, ist zwar geschockt, macht sich aber beharrlich auf die Suche nach der Identität des Toten, den anscheinend niemand kennt. Jenny, die Tochter Dorothys, hat mit der Rache ihres Exmannes zu kämpfen, der zwar im Gefängnis sitzt, dann aber fliehen kann. Hannah, Jennys Tochter, hadert mit dem Selbstmord ihres alten Universitätsprofessors.
Wie im ersten Band ,,Eingeäschert“ wird auch hier aus den unterschiedlichen Perspektiven der drei Skelf-Frauen erzählt, die sich mit verschiedenen Ermittlungen befassen und versuchen, mit dem Leben klarzukommen.
Sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 25.04.2022

Jäger und Gejagter

Die andere Schwester
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John Adderley musste nach einem missglückten Undercover-Einsatz, der ihn fast das Leben gekostet hätte, untertauchen. Mithilfe einer neuen Identität als Fredrik Adamsson kehrt er in die Stadt seiner frühen ...

John Adderley musste nach einem missglückten Undercover-Einsatz, der ihn fast das Leben gekostet hätte, untertauchen. Mithilfe einer neuen Identität als Fredrik Adamsson kehrt er in die Stadt seiner frühen Kindheit, nach Karlstadt in Schweden zurück. Schon nach dem letzten Fall (,,Der andere Sohn“, Band 1) wollte John eigentlich Schweden den Rücken kehren. Doch nun hat sein Freund Trevor, der ihm bei dem Undercover-Einsatz gegen die nigerianische Mafia das Leben gerettet hat, wieder Kontakt zu ihm aufgenommen. Er ist offenbar unheilbar krank. Doch John misstraut allem und jedem, da ihn die tödliche Gefahr seines früheren Lebens jederzeit einholen kann.
Gleichzeitig ermitteln John und seine schwedischen Kollegen in dem Mord an der jungen Geschäftsfrau Stella Bjelke. Sie hatte zusammen mit ihrer Schwester Alice eine sehr erfolgreiche Dating-App kreiert. Während Alice, durch einen Unfall entstellt, das Superhirn fürs Digitale bei der App ist, genoss Stella das Leben in vollen Zügen, offenbar auch mithilfe ihrer eigenen App. Während der Ermittlungen wird einerseits das schwierige Verhältnis der beiden Schwestern deutlich, aber auch, dass beide offenbar so einiges zu verbergen hatten.
Gleichzeitig wird John von den tödlichen Feinden aus seiner Vergangenheit immer enger eingekreist, sodass er nicht nur Jäger, sondern auch Gejagter wird.
Die beiden Handlungsfäden sind geschickt miteinander verwoben und wechseln sich in zunehmender Dynamik ab, sodass die Spannung stetig steigt. Je stärker John Adderley bedrängt wird, desto mehr nehmen seine Skrupel ab, sich auch illegaler Methoden zu bedienen, was zwar nicht immer ganz realistisch wirkt, aber in jedem Fall spannend und unterhaltsam ist.

Für das bessere Verständnis von „Die andere Schwester“ sollte auch der erste Band der Reihe von Peter Mohlin und Peter Nyström gelesen worden sein. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.08.2021

Opfer jagt Täter

The Nothing Man
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«Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird.» So beginnt der Thriller ,,The Nothing Man“ und hier wird auch sofort die besondere Perspektive deutlich. ...


«Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird.» So beginnt der Thriller ,,The Nothing Man“ und hier wird auch sofort die besondere Perspektive deutlich. Eve Black überlebte als einzige den Überfall eines Serienkillers auf ihre Familie. Nach nunmehr fast 20 Jahren hat sie das Erlebte noch immer nicht verarbeitet. Aber sie ist bereit, den Täter von damals zu jagen, indem sie über ihn schreibt. Das von ihr verfasste Buch ,,The Nothing Man“ wird sofort zum Bestseller. Ein zweiter Handlungsstrang zeigt den Supermarkt-Wachmann Jim Doyle, der auf den Bestseller aufmerksam wird und ihn aus ganz persönlichen Gründen liest, denn er ist der Nothing Man. Ihn begleitet der Leser bei seiner Lektüre und erlebt hautnah mit, wie ihn die Wut packt und wie er plant, Eve Black zu töten.
Die beiden Perspektiven werden immer enger ineinander verwoben, da sich beide, Täter und Opfer, nicht nur in der Lektüre, sondern auch noch bei einer Lesung persönlich begegnen.
Durch dieses komplexe Erzählprinzip wird die Geschichte sehr spannend und schlüssig erzählt, inklusive überraschender Wendungen!

Veröffentlicht am 09.04.2024

Cold Case

Enna Andersen und das weite Land
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In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: ...

In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren verschwanden der Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke spurlos, der Fall blieb ungelöst.
Enna Andersen und ihr Team rollen den Cold Case neu auf. Schon damals war der Bruder von Tjark Feddersen verdächtig und steht auch nun wieder im Fokus der Ermittlungen. Doch dann wird der Bruder tot aufgefunden. Kann es sich um den gleichen Mörder wie damals handeln?
Ein eher ruhiger, aber spannender und unterhaltsamer Krimi, der mit einem schlüssigen Ende aufwartet.