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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2023

Von wegen Schrebergartenidylle!

Die Kirschen in des Mörders Garten
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Maries Kinder sind schon groß, ihr Mann ständig beim Marathontraining, und so hat sie neben ihrem Beruf genügend Zeit, ihrer Tante Linde in deren Schreibergarten am Rhein öfter zur Hand zu gehen. Außerdem ...


Maries Kinder sind schon groß, ihr Mann ständig beim Marathontraining, und so hat sie neben ihrem Beruf genügend Zeit, ihrer Tante Linde in deren Schreibergarten am Rhein öfter zur Hand zu gehen. Außerdem kann sie dort in Ruhe an ihren Metallfiguren arbeiten.
Doch Marie stolpert zunächst einmal über eine Leiche. Am nahen Rheinufer wird eine junge Frau tot aufgefunden. Anhand ihres Schals wird sie als Alina identifiziert, eine junge Frau, die ihren Großvater Jupp auch oft in den Kleingartenverein »Am Pappelwäldchen“ besucht hat. Außerdem hatte sie ihn bei der Verwaltung der Vereinskasse tatkräftig unterstützt. Ausgerechnet an Maries Feile finden sich Blutspuren der Toten, sodass Marie erst einmal zur Hauptverdächtigen wird. Das kann sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen und fängt selbst an, nachzuforschen. Dabei stößt sie auf Unregelmäßigkeiten in der Vereinskasse, aber auch diverse andere merkwürdige Geschehnisse in der vermeintlichen Schrebergartenidylle
Der Krimi ist locker rund unterhaltsam geschrieben. Allerdings zieht sich die Auflösung trotz ziemlich offensichtlicher Hinweise sehr in die Länge. Auch werden am Ende nicht alle Fragen schlüssig geklärt.

Veröffentlicht am 27.12.2022

Ärgerliches Ende

Der Strand: Vermisst
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Vermisst wird die 19-jährige Lilly Sternberg, nachdem sie zum vereinbarten Treffen mit ihrer Freundin am Strand nicht erschienen ist.
Im ersten Band der Trilogie von Karen Sander, der in dem fiktiven Ort ...

Vermisst wird die 19-jährige Lilly Sternberg, nachdem sie zum vereinbarten Treffen mit ihrer Freundin am Strand nicht erschienen ist.
Im ersten Band der Trilogie von Karen Sander, der in dem fiktiven Ort Sellnitz an der Ostsee spielt, verschwindet das gehörlose Mädchen Lilly spurlos. Die lokale Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt macht sich fieberhaft an die Ermittlungen. Doch nur Lillys Fahrrad wird gefunden.
Als Lillis Freundin einen merkwürdigen WhatsApp-Nachricht geschickt bekommt mit einer rätselhaften Zeichenfolge, die in den Sand gemalt wurden, wird die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA hinzugezogen. Doch auch Mascha Krieger ist nicht sicher, ob es sich bei den Zeichen überhaupt um eine Nachricht handelt. Und wenn ja, von wem? Von Lilly selbst, oder womöglich von einem Entführer? Zudem benimmt sich Lillys Freundin Fabienne ziemlich merkwürdig. Und Lillys Großeltern, bei denen sie nach dem rätselhaften Verschwinden ihrer Mutter aufgewachsen ist, versuchen die Ermittlungen nach ihrem Gutdünken zu bestimmen.
Die Story beginnt spannend und vielversprechend, Doch leider dreht sich dann sehr viel um die privaten Probleme der Ermittler. Sowohl Tom Engelhardt als auch Mascha Krieger haben so einiges, was sie mit sich herumschleppen. Das könnte interessant sein und den Ermittlern Ecken und Kanten verleihen, bremst hier aber die eigentliche Krimihandlung zu stark aus.
Sehr ärgerlich ist, dass das Rätsel um Lillys Verschwinden am Ende nicht aufgelöst wird, sondern im nächsten Band weitergeführt wird.
Auch wenn man gerne mehr über Mascha Krieger und Tom Engelhardt erfahren möchte und sie auch gerne in einem weiteren Fall begleiten will, hätte doch wenigstens dieser erste Fall zu Ende erzählt werden müssen. So fühlt man sich als Leser ziemlich verschaukelt!

Veröffentlicht am 22.12.2022

Teuflisch

Teufelskreuz
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Im 69-Seelendorf Ursprung tritt nach dem Ableben des alten Pfarrers ein neuer Geistlicher die Stelle des Seelsorgers an. Doch Mano Urian ist definitiv anders, als man sich den typischen Geistlichen vorstellt. ...

Im 69-Seelendorf Ursprung tritt nach dem Ableben des alten Pfarrers ein neuer Geistlicher die Stelle des Seelsorgers an. Doch Mano Urian ist definitiv anders, als man sich den typischen Geistlichen vorstellt. Jung, modern und gutaussehend, verfallen ihm nicht nur die Frauen reihenweise. Er mischt auch den Gottesdienst gehörig auf, bei ihm gibt es nur Ein-Satz-Predigten. Dafür geht er lieber ins Wirtshaus oder nimmt den Dorfbewohnern die Beichte ab. Durch seine einnehmende, aber rätselhafte Art bringt er die Dorfbewohner dazu, ihm ihre intimsten Geheimnisse zu verraten. Und seit seiner Ankunft häufen sich skurrile Unglücks- und Todesfälle, Intrigen kommen ans Licht…. Man ahnt, mit Mano Urian ist einer ins Dorf gekommen, der – eventuell in Anlehnung an Goethes Mephisto - stets das Gute will und stets das Böse schafft.
Auch wenn so manche Szene böse und amüsant erzählt wird, konnte mich ,,Teufelskreuz“ leider nicht so recht überzeugen. Die einzig interessante Figur war für mich der geheimnisvolle und charismatische Pfarrer Mano Urian. Die übrigen Dorfbewohner wirkten alle klischeehaft und satiremäßig überzogen, was zum Autor Joesi Prokopetz passt, mir persönlich aber nicht so gefallen hat. Auch die versprochene Krimispannung kam nicht auf, da es eine wirkliche Krimihandlung nicht gibt. Vielleicht liegts an der Art des Humors? Mich konnte das Buch nur leidlich unterhalten und leider nicht so recht packen.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Vorhersehbares Muster

Was ich euch verschweige
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Gerade, als DCI Jonah Sheens mit seiner kleinen Tochter gemütlich in der Sonne sitzt, fällt ihm ein blutüberströmtes Mädchen auf. Ihr Name ist Keely Lennox. Auf seine besorgten Nachfragen versichert sie, ...


Gerade, als DCI Jonah Sheens mit seiner kleinen Tochter gemütlich in der Sonne sitzt, fällt ihm ein blutüberströmtes Mädchen auf. Ihr Name ist Keely Lennox. Auf seine besorgten Nachfragen versichert sie, ihr gehe es gut, aber man solle sich Sorgen um ihre Schwester Nina machen. Alle weiteren Fragen blockt Keely ab und Sheens und sein Team sind alarmiert. Denn es ist nicht klar, ob Keely ihrer Schwester etwas angetan hat oder sie Zeugin eines Verbrechens an ihrer Schwester geworden ist. Keely besteht darauf, ihre Geschichte zu erzählen, erst dann ist sie bereit, weitere Fragen zu beantworten. Keely macht dabei einen merkwürdig abgeklärten Eindruck – und die Zeit für ihre verschwundene Schwester läuft.
,,Was ich euch verschweige“ ist nach einem ganz ähnlichen Muster aufgebaut wie andere Romane von Gytha Lodge, z.B. ,,Bis ihr sie findet“ oder ,,Wer auf dich wartet“. Keelys Erzählung wird immer wieder durch den Erzählstrang rund um Sheens Ermittlerteam unterbrochen, was zu Beginn durchaus Spannung aufbaut. Auch wird der Leser mehr und mehr verunsichert, ob man Keelys Geschichte für glaubhaft halten kann oder nicht. Doch dieses Muster wirkt irgendwann auch ziemlich ermüdend, da es beständig hin und her geht. Mich hat es ehrlich gesagt zunehmend gelangweilt. Am Ende gibt es noch eine kleine Überraschung. Allerdings konnte mich der Krimi dann auch nicht mehr packen.

Veröffentlicht am 01.06.2022

Schräge Geschichte

Bullet Train
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Im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen sitzen mehrere Killer und ein Entführungsopfer mitsamt dem Lösegeld. Die Killer sind allesamt schräge Figuren, alle mit einem anderen Auftrag, sodass sie ...

Im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen sitzen mehrere Killer und ein Entführungsopfer mitsamt dem Lösegeld. Die Killer sind allesamt schräge Figuren, alle mit einem anderen Auftrag, sodass sie sich ständig mehr oder weniger planvoll in die Quere kommen. Der Hochgeschwindigkeitszug als geschlossener Raum stellt die Basis der Handlung dar, führt aber auch zu skurrilen Zufällen. So verstirbt plötzlich das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise, der Koffer mit dem Lösegeld verschwindet, wird von jemandem versteckt, wird von einem anderen per Zufall wieder gefunden usw. Es geht eigentlich alles schief, was schiefgehen kann. Nach und nach stapeln sich die Leichen in der Zugtoilette, die Killer gehen unerwartete Allianzen ein, da sie an der Endstation von einem der gefürchtetsten Unterweltbossen erwartet werden, der die Killer offenbar geschickt gegeneinander ausgespielt hat…..
Diese Höllenfahrt hat, trotz aller Gewalt, durchaus witzige und unterhaltsame Momente, allerdings muss man sich durch so manchen seitenlangen Dialog auch mühsam durchquälen.
Wer schwarzen Humor mag, kommt sicherlich auf seine Kosten, auch am Ende kommt es noch zu überraschenden Wendungen. Aber insgesamt konnte mich das Buch leider nicht sonderlich begeistern.