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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2018

Macht Hunger auf mehr

halb zehn - das Frühstückskochbuch
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Ich liebe zwei Dinge besonders – Kochbücher und Frühstück. Deshalb war ich natürlich sehr gespannt auf dieses Buch, das beide Dinge vereint. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ...

Ich liebe zwei Dinge besonders – Kochbücher und Frühstück. Deshalb war ich natürlich sehr gespannt auf dieses Buch, das beide Dinge vereint. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist hochwertig aufgemacht, liegt gut in der Hand. Auffallend sind vor allem die schönen und großformatigen Foodfotografien, die großzügig im gesamten Buch verteilt sind und einem auf der Stelle das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Von den Kategorien her ist an jeden gedacht. Man findet Grundrezepte, Brot und Brötchen sowie weiteres Gebäck, Hefeschnecken, Muffins, Sandwiches, Toasts, Eierspeisen, Pancakes und Waffeln, Müsli, Porridge, Gerichte mit Obst, Aufstriche, Marmeladen, Soßen und Dips, Getränke und vieles mehr. Ob süß oder herzhaft, gesund oder Soulfood – hier wird jeder fündig. Ich habe schon einige Rezepte aus dem Buch nachgemacht und sie waren immer ein Genuss. Klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein berührendes und mutiges Buch

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Zunächst fällt mir die ansprechende Haptik und Optik des Buches auf, der Einband ist liebevoll und aufwendig gestaltet mit erhabenen Prägungen und einem Leinenrücken.

Die Geschichte spielt in den 70er ...

Zunächst fällt mir die ansprechende Haptik und Optik des Buches auf, der Einband ist liebevoll und aufwendig gestaltet mit erhabenen Prägungen und einem Leinenrücken.

Die Geschichte spielt in den 70er Jahren in Südafrika, zur Zeit der Apartheid, in der farbige Menschen massiv benachteiligt und unterdrückt werden und Rassentrennung sowie fehlende Grundrechte und Bildung an der Tagesordnung stehen.

Die Geschichte dreht sich um Beauty und Robin. Zwei Hauptfiguren, denen man unmittelbar sehr nah kommt, die einen mitreißen, anrühren und die man nicht so schnell vergisst. In einem Township der schwarzen Bevölkerung in Johannesburg beginnt sich ein Widerstand zu formieren, die schwarzen Schüler klagen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache an. Die schwarze Lehrerin Beauty reist daraufhin nach Soweto, um ihre Tochter, die beim Onkel lebt, nach Hause zu holen. Nomsa allerdings scheint verschwunden zu sein. Das weiße neunjährige Mädchen Robin lebt in einem Minenarbeiterstadtteil von Johannisburg und verliert ihre Eltern, die durch den Aufstand ums Leben kommen. Sie soll bei ihrer Tante aufwachsen, ist bei ihr allerdings nicht gerade willkommen. Und so kommen Robin und ihre neue Kinderfrau Beauty, die in Johannisburg ihre Tochter sucht, zusammen.

Die beiden starken Charaktere, so unterschiedlich sie auch sind, geben sich einander sehr viel und die Entwicklung der beiden ist sehr schön zu lesen. Die Geschichte ist so spannend, einfühlsam und berührend erzählt und auch den kleinen Funken Humor findet man in den Zeilen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, auch wenn es ein bisschen zu schnell zu Ende ging.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Eine berührende Familiengeschichte

All die Jahre
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Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen ...

Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen sich die Seiten auffällig gut an.

J. Courtney Sullivan ist es gelungen Personen zu erschaffen, die einem nah gegen, obwohl sie bei weitem nicht unfehlbar (und vielleicht deshalb so sympathisch) sind. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm klar, direkt und doch anschaulich. Mit Rückblenden und Erzählungen in mehreren Ebenen ist die Gliederung spannend gemacht und das Gegenteil von eintönig.

Es wird ein sehr interessantes Familiengeflecht beschrieben, in dem es um ungesagte Dinge und Geheimnisse, uneheliche Kinder, Alkoholsucht, Homosexualität geht. Die Schwestern Nora und Theresa wachsen in Irland auf und wandern in die USA aus, als es dort keine Zukunft mehr für sie gibt. Doch auch das neue Leben gestaltet sich schwierig, Pläne und Sehnsüchte bleiben unerfüllt. Fünfzig Jahre später trifft die Familie anlässlich einer Beerdigung wieder aufeinander und stellt sich endlich den Dingen, die seit der Einreise in Amerika geschehen sind.

Ein wunderbar kluges und großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Porträt einer faszinierenden Frau

Die amerikanische Prinzessin
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Der niederländischen Autorin und Historikerin Annejet van der Zijl ist ein wunderbares Porträt einer faszinierenden Frau gelungen. Bei Recherchearbeiten stieß van der Zijl auf die Amerikanerin Allene Tew, ...

Der niederländischen Autorin und Historikerin Annejet van der Zijl ist ein wunderbares Porträt einer faszinierenden Frau gelungen. Bei Recherchearbeiten stieß van der Zijl auf die Amerikanerin Allene Tew, einer Tante des Mannes der holländischen Königin Juliane und war so fasziniert von ihrem Leben, dass sie beschloss, ein Buch über Allene zu schreiben. Sehr umfangreich und gut recherchiert ist eine spannende, historisch interessant aufbereitete Geschichte einer aufregenden Frau, die sehr unterhaltsam und sicher alles andere als langweilig ist, herausgekommen.
Im 19. Jahrhundert wird Allene Tew in einfache Verhältnisse geboren. Sie heiratet ihre erste Liebe, einen Millionär, und bekommt Kinder mit ihm. Allerdings wird sie nie herzlich in der neuen Familie aufgenommen und auch ihr Mann Tod entpuppt sich als Spieler und stirbt mit 32 Jahren. Auch weitere Ehen (insgesamt 5) gestalten sich schwierig. Ehemann Nr. 4 macht sie zur „amerikanischen Prinzessin“, aber auch von seiner Familie wird sie nie angenommen – mehr noch, die reiche amerikanische Witwe wird verachtet, ihr Geld jedoch gerne angenommen. Glanz und Glamour vergehen schnell.
Berührt hat mich auch die Frage danach, wie man mit Verlusten umgeht, die im Buch mitschwingt. Die starke Hauptperson verliert trotz aller Rückschläge nie den Mut und die Lebensfreude getreu ihrem Motto „Courage all the time“.
Positiv zu erwähnen ist noch der Schreibstil der Autorin: Auf den Punkt, klug und anspruchsvoll wohnt van der Zijls Worten doch eine gewisse Leichtigkeit inne. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Eine berührende Familiengeschichte

All die Jahre
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Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen ...

Als ich das Buch in die Hand nehme, fällt mir zunächst die hochwertige Verarbeitung auf: unter dem ansprechend gestalteten Schutzumschlag kommt ein grünes Hardcover mit Prägung zum Vorschein, zudem fühlen sich die Seiten auffällig gut an.
J. Courtney Sullivan ist es gelungen Personen zu erschaffen, die einem nah gegen, obwohl sie bei weitem nicht unfehlbar (und vielleicht deshalb so sympathisch) sind. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm klar, direkt und doch anschaulich. Mit Rückblenden und Erzählungen in mehreren Ebenen ist die Gliederung spannend gemacht und das Gegenteil von eintönig.
Es wird ein sehr interessantes Familiengeflecht beschrieben, in dem es um ungesagte Dinge und Geheimnisse, uneheliche Kinder, Alkoholsucht, Homosexualität geht. Die Schwestern Nora und Theresa wachsen in Irland auf und wandern in die USA aus, als es dort keine Zukunft mehr für sie gibt. Doch auch das neue Leben gestaltet sich schwierig, Pläne und Sehnsüchte bleiben unerfüllt. Fünfzig Jahre später trifft die Familie anlässlich einer Beerdigung wieder aufeinander und stellt sich endlich den Dingen, die seit der Einreise in Amerika geschehen sind.
Ein wunderbar kluges und großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.