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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

vom Feinsten

Das eiserne Haus
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Das neue Buch von John Hart gehört mal wieder in die Ober-Liga der guten Thriller. Dies liegt vor allem an dem ausgefeilten, hochwertigen Schreibstil, der daraus nicht einfach einen Blockbuster macht, ...

Das neue Buch von John Hart gehört mal wieder in die Ober-Liga der guten Thriller. Dies liegt vor allem an dem ausgefeilten, hochwertigen Schreibstil, der daraus nicht einfach einen Blockbuster macht, sondern der gute Literartur aus der Masse des Einheitsbreis heraushebt. Aber trotz der hervorraagenden Sprache ist es keineswegs ein schwieriger Lesestoff. Der Roman lässt sich einfach so weglesen, nein, man muss ihn eigentlich möglichst schnell durchackern, da er von der ersten Seite an sehr spannend und mit explosiver Handlung ist. Der Leichendurchschnitt ist relativ hoch, wobei die blutigen Szenen sich eigentlich im Rahmen halten. Der Grundtenor des Buches ist einfach hart und schonungslos. Das harte Schicksal der zwei Brüder - Grausamkeiten der anderen Kinder vom Feinsten - setzt sich auch 20 Jahre später fort. Nur kann diesmal zumindest Michael kräftig zurückschlagen. Die Gegenwart und vor allem die Vergangenheit haben jede Menge Überraschungen für die Brüder auf Lager und diese Wendungen machen auch dem Leser Spaß, da er immer wieder Überraschungseffekte hat. Die Gefühle der Protagonisten werden eindringlich und plausibel geschildert. Ich fand allerdings Michael nicht ganz so sympathisch wie die Helden der Vorgängerbücher des Autors. Michael tut zwar viel für seine liebsten Mitmenschen (Bruder, Freundin, väterlicher Arbeitgeber) aber seine Morde vollzieht er vollkommen gefühlskalt und ohne Reue. Dem möchte ich wirklich nicht im Wege stehen, da wird er ziemlich unfreundlich.

Der Showdown lässt an Spannung und Raffinesse nichts zu wünschen übrig. War sehr zufrieden. Ein toller Roman der die volle Punktzahl verdient.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klasse

Böse Dinge geschehen
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Dieser Erstling ist wirklich eine ganz feine und meisterlich erzählte Krimigeschichte. Hier ist wirklich nichts wie es scheint. Harry Dolan versteht es, seinen Plot so geschickt auszufeilen und spielt ...

Dieser Erstling ist wirklich eine ganz feine und meisterlich erzählte Krimigeschichte. Hier ist wirklich nichts wie es scheint. Harry Dolan versteht es, seinen Plot so geschickt auszufeilen und spielt dabei mit dem Leser ein kniffeliges Versteckspiel. Wer ist hier wer? Wer hat wen und warum überhaupt ermordet? Auch wenn man von Anfang an das Gefühl hat, dass David Loogan der Gute in dieser Geschichte ist, wird man auf so manche falsche Fährte gelockt und auch David wird von allen möglichen Seiten beleuchtet und erscheint zeitweise auch mal in nicht so strahlendem Licht. Der Krimi ist so tricky, dass man ihn in Kurzform gar nicht richtig widergeben kann. Aber am Ende gibt es mehr als nur einen Mörder und jede Menge tote Menschen, die auf allerlei verschiedene Möglichkeiten zu Tode kamen - und keiner wirklich freiwillig. Die Spannung ist wirklich von der ersten Seite an hoch und steigert sich bis zum Finale hin leise aber stetig. Die letzten paar Seiten sind etwas "schillernd" und nicht ganz ernst gemeint, zeigen aber, dass der Autor sehr facettenreich erzählen kann.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Roman vor allem von seiner tollen wörtlichen Rede lebt. Die Gespräche sind glaubhaft und klug, funkeln vor Tiefe und Raffinesse. Eine angenehme Prise Sarkasmus und Humor und ein wirklich ganz zarter Hauch von Zuneigung zwischen Elisabeth und David untermauern dieses wirklich tollen Roman und machen ihn zu einem echten Lesehighligth. Ich hoffe sehr dringend auf ein zweites Buch dieses Autors und vermisse David und Elisabeth jetzt schon. Und ebenso hoffe ich, dass der Roman viele weitere Leser findet und sie ähnlich zufrieden das Buch nach der letzten Seite schließen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

super

Ich will dich nicht töten
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Nachdem der 16-jährige Soziopath John Cleaver in den ersten beiden Teilen schon zwei Dämonen getötet hat, erwartet er die Ankunft eines weiteren Dämons, der sich selbst "Niemand" nennt. Der lässt nicht ...

Nachdem der 16-jährige Soziopath John Cleaver in den ersten beiden Teilen schon zwei Dämonen getötet hat, erwartet er die Ankunft eines weiteren Dämons, der sich selbst "Niemand" nennt. Der lässt nicht lange auf sich warten und taucht als der "Handlanger" in der Stadt auf, ein Serienkiller, der seinen Opfern die Hände und die Zunge abschneidet und sie auf zwei Stäbe gespiesst zurücklässt. Zeitgleich begehen immer wieder Mädchen Selbstmord, scheinbar ganz ohne Grund.



John kämpft weiterhin mit seinem Drang zu töten und bricht immer wieder seine Regeln. Trotzdem schafft er es zum ersten mal eine Beziehung mit einem anderen Menschen einzugehen - ausgerechnet mit der hübschen und beliebten Marci. Obwohl sie bald seine Faszination vom Tod erkennt, bleibt sie bei ihm und hilft ihm bei seiner Suche nach dem Handlanger.



"Ich will dich nicht töten" ist mindestens genau so fesselnd wie die ersten beiden Teile. Es ist spannend Johns Entwicklung zu verfolgen und es fällt einem beängstigend leicht, sich in seine Lage zu versetzen, trotz seiner sozialen Störungen. Ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen und spreche eine unbedingte Kaufempfehlung aus. Schade dass dies der letzte Teil von John Cleaver sein soll. Da bin ich ja mal gespannt, was Dan Wells als nächstes einfällt.

Veröffentlicht am 29.10.2023

tolles Buch

Psyche und Eros
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"Psyche und Eros" ist ein wirklich rundrum gelungenes Wohlfühlbuch. Die Autorin Luna McNamara war mit bis dato unbekannt. Ich habe auch wenig gelesen von diesen Romanen, die in der griechischen Mythenwelt ...

"Psyche und Eros" ist ein wirklich rundrum gelungenes Wohlfühlbuch. Die Autorin Luna McNamara war mit bis dato unbekannt. Ich habe auch wenig gelesen von diesen Romanen, die in der griechischen Mythenwelt spielen. Und so wirkliches Grundwissen über die beiden Hauptakteure hatte ich nicht.

Was für ein wunderbares Cover. Farblich ein Knaller und durch die Symbole auch sehr passen.
Ein sehr angenehmer Erzählstil hat mich sofort gefangen genommen. So bin ich gut in der Geschichte angekommen, die für mich als Fantasyfan sehr ansprechend war. Ich kann mit Flüchen, Göttern und Halbgöttern gut was anfangen.
Erfreulich stark ist Psyche als menschliche junge Frau, die von Anfang an weiß was sie will und keine Furcht hat sich zu wehren, auch wenn Götter im Spiel sind. Außerdem mochte ich die kämpferische Art von ihr.
Eros wurde mir erst im Laufe der Geschichte sympathisch aber ich finde es ja immer gut, wenn eine Figur eine Entwicklung macht, der ich folgen kann.

Der Story ist natürlich durch die alten Sagen ein gewisser Rahmen vorgegeben. Umso erfreulicher, wie geschickt die Autorin sich darin bewegt und den phantasischen Figuren Leben einhaucht.

Veröffentlicht am 08.12.2021

Die Ullsteinfrauen

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, ...

Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, die junge zweite Frau von Franz Ullstein. Die Geschichte hat also viele reale Personen und einen historischen Hintergrund. Geschickt wird aber auch ein fiktiver Handlungsstrang einer kleinen Mitarbeiterin erzählt und ihres Liebsten, einem angehenden Fotograf, die ebenfalls im Verlagshaus arbeiten und weitere Facetten in der Buch- und Zeitungsherstellung bieten.

Das Buch liest sich hervorragend und unterhaltsam. Mir hat besonders gefallen, dass man wirklich Sachen erfährt, die ich so nicht wusste. Das Schicksal der realen Personen wird glaubhaft geschildert aber richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Leute und wie sie ihr Leben mutig und klug meistern.

Fazit: Eine Autorin, die zu erzählen versteht und die ich mir merken werde.