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Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele Wendungen ....

Niemand sieht mich kommen
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Die Geschichte:
Manchmal kommt es eben wirklich hart im Leben, das muss in diesem Thriller vor allem der Psychiater Eric Parrish feststellen. Als Abteilungsleiter in der Klinik trägt er große Verantwortung ...

Die Geschichte:
Manchmal kommt es eben wirklich hart im Leben, das muss in diesem Thriller vor allem der Psychiater Eric Parrish feststellen. Als Abteilungsleiter in der Klinik trägt er große Verantwortung – nicht nur für seine Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter. Eine Studentin übertreibt es etwas mit ihrer Bewunderung, was schließlich in der Anschuldigung endet, dass Eric sie sexuell belästigt hätte.
Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem er sich gerade herumplagen muss: seine Ex-Frau hat einen neuen Partner und will Eric den Kontakt zu seiner geliebten 7-jährigen Tochter Hannah erschweren.
Als er von seiner Kollegin Laurie gebeten wird, sich um eine krebskranke Frau und deren depressiven Enkel Max zu kümmern, zögert Eric keinen Moment. Nichtsahnend, dass damit Ereignisse ihren Lauf nehmen, die alles zerstören, was er sich so mühsam aufgebaut hat …

Meine Meinung:
Am Ende dieses Thrillers bin ich irgendwie recht unschlüssig, was ich davon halten soll. Das Buch ist alles andere als schlecht, aber es gab eben auch einige Sachen, die mir nicht so gefallen haben.
So zum Beispiel die sehr ausführlichen Dialoge, nicht nur zwischen Eric und seinem Patienten Max, sondern im Allgemeinen … an manchen Stellen wurde ich da beim Lesen schon etwas ungeduldig.

Sehr gut haben mir dagegen die immer wieder eingestreuten Kapitel gefallen, in denen ein Soziopath aus seinem Leben berichtet. Das lockerte die Story etwas auf. Man bekommt das Gefühl, schon sehr früh zu wissen, was hinter der Sache steckt. Doch weit gefehlt: die Autorin hat noch viele Wendungen in der Hinterhand, die vor allem am Ende mehr Action in die ansonsten eher ruhige Geschichte bringen. Für mich war es fast eine Wendung zu viel oder man hätte die Spannungselemente vielleicht besser gleichmäßiger verteilen sollen.
Grundsätzlich war das Ganze aber gut ausgedacht und das Buch konnte mich schon fesseln, denn schließlich will man wissen, ob man mit seinen Vermutungen am Ende Recht behält.

So richtig mitfiebern konnte ich mit Eric aber nicht immer, denn er legte ein Verhalten an den Tag, das mir selbst absolut fremd und nicht nachvollziehbar war. Das machte ihn zu einem Charakter, der mir nicht uneingeschränkt sympathisch war. Lieber war mir dagegen sein Anwalt Paul, der immer sehr humorvoll auftritt und für ein bisschen Abwechslung sorgt. Außerdem habe ich die krebskranke Oma und Tochter Hannah sofort ins Leserherz geschlossen, auch sie bilden einen Lichtblick in diesem Thriller.
Die Autorin hat auch für die Nebenrollen gut ausgearbeitete Figuren erdacht, durch die die Geschichte realistisch und lebendig wird. Wir erfahren viel aus dem Klinikalltag von Eric und das kam mir ziemlich glaubwürdig vor.

Der Thriller ist eigentlich eher ein Psychothriller, denn es geht weitgehend unblutig zu. Die Bedrohung und Spannung ergibt sich vielmehr aus den Erlebnissen, die Eric verkraften muss. Man bekommt als Leser einen Einblick in Situationen, in denen man niemals selbst stecken möchte.

Fazit:
Ein gut durchdachter Thriller, der mit vielen Überraschungen bis zum Schluss spannend bleibt. Manchmal gab es allerdings ein paar Längen und das Verhalten von Eric konnte ich oft nicht nachvollziehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Försterin Julia auf dem Holzweg?

Teufelstritt
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Die Geschichte:
Julia Sommer lebt getrennt von ihrem Ex-Mann mit ihrer Oma Martha und ihrem Sohn Florian in einem alten Forsthaus. Besondere Erinnerungen verbinden sie mit diesem Ort, denn sie hat dort ...

Die Geschichte:
Julia Sommer lebt getrennt von ihrem Ex-Mann mit ihrer Oma Martha und ihrem Sohn Florian in einem alten Forsthaus. Besondere Erinnerungen verbinden sie mit diesem Ort, denn sie hat dort einen Teil ihrer Kindheit verbracht. Leider wurde die schöne Zeit damals durch einen tödlichen Autounfall ihrer Eltern jäh beendet und sie wuchs bei ihrer Oma auf.
Jetzt ist sie in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und arbeitet als Försterin für Waldbesitzer Ludwig Voss. Doch ihr Verhältnis zu ihm ist nicht ungetrübt, denn er ist ein machthungriger Mensch, der kaum Grenzen kennt. Trotzdem trifft es Julia hart, als sie eines Morgens Ludwigs Leiche im Wald findet.
Doch damit fangen Julias Probleme erst an, denn die Dorfbewohner halten sie für die Mörderin. Kann sie ihre Unschuld beweisen und den wahren Täter finden?

Meine Meinung:
Es handelt sich bei diesem Buch ja um einen Debütroman und ich habe vor jedem Autor großen Respekt, der es geschafft hat, sein erstes “Baby” zu veröffentlichen. Von Erstlingswerken erwarte ich auch nicht unbedingt Perfektion, so ist auch hier noch einige Luft nach oben für künftige Teile der Reihe, deren Anfang dieser Krimi darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar, sie beschreibt sehr ausführlich die Arbeit einer Försterin und damit den Alltag von Julia. Auch ihre Schauplätze gestaltet sie realistisch und gut vorstellbar.

Was mir allerdings nicht so sehr gefallen hat, das war leider die Hauptfigur Julia: ich wurde mit ihr bis zum Ende nicht wirklich warm. Sie wirkte auf mich oft unfreundlich, ungeduldig, voreingenommen und auch ihre Handlungen überzeugten mich nicht. An vielen Stellen hätte ich sie am liebsten schütteln mögen, um sie zur Vernunft zu bringen. Das alles sorgte dafür, dass ich sie nicht sympathisch finden konnte, was leider für eine Reihe keine gute Voraussetzung ist. Auch die Verhaltensweisen einiger anderer Charaktere waren für mich oft nicht nachvollziehbar.
Am liebsten mochte ich Tom, den Sohn des Opfers: ein ruhiger, liebenswerter Mann, der sehr geheimnisvoll wirkt.

Die Story ist recht vielschichtig, stellenweise auch spannend und das Ende hat mich durchaus überrascht. Allerdings finde ich, dass Julia nicht wirklich viel zur Aufklärung beigetragen hat, die eigentlichen Ermittlungen liegen schon deutlich in den Händen der Polizei, die in Gestalt von Kommissarin Baumgartner und Kollege Winkler sehr präsent ist. Die Försterin ist viel mehr auf der Suche nach Antworten auf Geheimnisse ihrer eigenen Familiengeschichte – und außerdem jagt sie einen Wilderer.
Am Schluss nimmt die Geschichte noch an Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich fast und im Gegensatz zum restlichen Buch werden die letzten Seiten wie im Zeitraffer abgehandelt. Mir fehlten noch ein paar Details, die diverse Umstände plausibel erklären und Antwort geben könnten auf einige Fragen, die man sich beim Lesen gestellt hat.

Fazit:
Ein solides Krimidebüt, bei dem ich mich leider nicht so ganz mit der Hauptfigur anfreunden konnte. Trotzdem gut durchdacht und geschrieben: eine eher unblutige Geschichte mit vielen Facetten!

3,5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eher ruhig diesmal ...

Verheißung, Der Grenzenlose
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Die Reihe um Carl Mørck, Assad und Rose gehört für mich zu meinen Lieblingsbüchern, denn nicht nur der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist einfach toll, sondern vor allem auch die vielschichtigen Charaktere, ...

Die Reihe um Carl Mørck, Assad und Rose gehört für mich zu meinen Lieblingsbüchern, denn nicht nur der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist einfach toll, sondern vor allem auch die vielschichtigen Charaktere, die er sich hier ausgedacht hat.
Hauptfigur Carl Mørck ist ein etwas missmutiger Kerl, der oft unzufrieden ist mit seinem Privat- und Berufsleben. Trotzdem lässt er sich nicht gehen, sondern macht tapfer weiter und sorgt sich zum Beispiel rührend um seinen leider querschnittsgelähmten Kollegen Hardy.
Assad und Rose, die im Sonderdezernat Q inzwischen auch noch von Gordon unterstützt werden, sind die stets fleißigen Helfer von Carl. Ohne deren Motivation würde er wohl öfters lieber die Füße hochlegen und rauchen anstatt die alten Fälle zu lösen. Beide Figuren bergen allerdings anscheinend große Geheimnisse, die neben der Lösung der Fälle auch immer wieder eine Rolle spielen.

Im sechsten Teil der Reihe geht es um einen 17 Jahre zurückliegenden Verkehrsunfall mit Fahrerflucht, bei dem eine junge Frau in einen Baum geschleudert wurde und dort verstarb. Der Polizist, der damals die Leiche entdeckte, hat bis zu seinem aufsehenerregenden Selbstmord obsessiv an der Aufklärung des Verbrechens gearbeitet. Er konnte einfach nicht locker lassen, hat dadurch Familie und Freunde verloren und praktisch nur noch für die Nachforschungen gelebt, denn er glaubte niemals an einen tragischen Unfall.
Kurz vor seinem Tod kontaktiert er Carl und so landen die Akten schließlich in den Räumen des Sonderdezernats Q.

Mit wenig Begeisterung macht sich Carl daran, den alten Spuren nachzugehen, die sie bald zu einem Mann führen, der eine Art Sekte gegründet hat.

Die Grundlagen dieser Sekte, also ihre Glaubenssätze, Rituale, etc. machen einen Großteil des Buches aus. Das wurde mir an manchen Stellen etwas zu viel.
Außerdem erfährt man schon bald, wer höchstwahrscheinlich hinter dem Verbrechen steckt, was etwas auf Kosten der Spannung geht.
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass dieser Teil der Reihe etwas ruhiger, gemächlicher und weniger actionreich als die Vorgänger war.
Es wird zwar niemals langweilig, aber ein bisschen zieht sich die Story stellenweise schon hin.
Durch den ironisch-humorvollen Schreibstil wird das zwar gut ausgeglichen, aber so richtig überraschend-spannend wird es erst zum Ende hin.

Für diejenigen, die die Reihe noch nicht kennen: bitte am besten von Anfang an lesen, denn es gibt einige fortlaufende Handlungsstränge, die man nur versteht, wenn man die Vorgeschichte kennt. Allerdings ist der Anteil dieser Nebenhandlungen so gering, dass man das Buch natürlich auch gern alleine lesen kann.
Über Assad und Rose hätte ich gerne noch mehr erfahren, aber am Ende hatte ich eher das Gefühl, noch mehr offene Fragen und ungelöste Geheimnisse vor mir zu haben.

Bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf die Fortsetzung und freue mich schon drauf!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Auftakt!

Codename Tesseract
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Die Geschichte:
Der Auftragskiller “Tesseract”, der sich selbst Victor nennt, hat den Auftrag, in Paris eine Zielperson zu eliminieren und einen USB-Stick an sich zu bringen.
Der Job ist fast lächerlich ...

Die Geschichte:
Der Auftragskiller “Tesseract”, der sich selbst Victor nennt, hat den Auftrag, in Paris eine Zielperson zu eliminieren und einen USB-Stick an sich zu bringen.
Der Job ist fast lächerlich einfach für Victor, doch als er zurück in sein Hotel kommt, erwartet ihn dort ein ganzes Killerkommando und er wird selbst zum Gejagten. Er lässt den Termin zur Übergabe seiner Beute platzen, da er vermutet, dass sein Auftraggeber hinter der Säuberungsaktion stecken könnte.
Mit dieser Entscheidung macht sich Victor endgültig zur lebenden Zielscheibe, denn viele einflussreiche Parteien sind hinter den Daten auf dem Stick her, eine atemlose Hetzjagd beginnt …

Meine Meinung:
Zwischendurch lese ich ja sehr gerne actionreiche Agenten- und Killerstories und so habe ich mich schon sehr auf den Beginn dieser bald sechsbändigen Reihe gefreut.
Im Großen und Ganzen wurde ich auch nicht enttäuscht, denn der einzige Kritikpunkt bezieht sich auf einige Passagen, die man gerne etwas hätte kürzen können. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch, ausführlich und für meinen Geschmack an manchen Stellen einfach ein klein wenig zu detailreich.
Eine Kampfszene, die sich über mehrere Seiten erstreckt, habe ich beispielsweise großzügig quergelesen, aber viele Thrillerfans werden sicher große Freude daran haben. Alles wirkt wie ein spannender Actionfilm mit zahlreichen Verfolgungsjagden, Schießereien, Explosionen, Nahkämpfen, Hinterhalten und am Schluss der großen Abrechnung mit dem ebenbürtigen Endgegner. Dabei fließt natürlich auch reichlich Blut, aber alles noch im erträglichen Rahmen.

Mir gefiel besonders die Entwicklung von Victor vom strikten Einzelgänger zu einem Kerl, der langsam sein Herz öffnet und Gefühle zulässt. Das lässt ihn im Lauf der Geschichte immer sympathischer werden – ungeachtet dessen, dass er sein Geld mit der Ermordung anderer Menschen verdient. Richtig viel erfahren wir im ersten Band auch noch nicht über ihn, aber der zweite Teil liegt ja schon bereit.

Die Story ist sehr komplex, nicht zuletzt durch die vielen Parteien, die in das Geschehen involviert sind. Man kann der Geschichte trotzdem immer prima folgen und verliert nie den Überblick, wenngleich Victor praktisch kreuz und quer um den Globus reist.
Das Ende lässt einigen Raum für Spekulationen und so freue ich mich umso mehr auf den nächsten Teil.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, denn es bietet fesselnde Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite. Und wer – ebenso wie ich – auf unnötige Bettszenen verzichten kann, der wird hier auch nicht enttäuscht, denn der Autor verzichtet gänzlich darauf, solche Nebenhandlungen einzubringen.

Fazit:
Eine spannende Katz- und Mausjagd rund um die Welt mit einer sympathischen Hauptfigur und jeder Menge Action!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Schatten der Vergangenheit ...

Shiver
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Abby Chastain steht kurz vor ihrem 35. Geburtstag, der für sie leider kein Termin zum Feiern ist. Vor genau 20 Jahren musste sie mit ansehen, wie sich ihre Mutter in einer Nervenheilanstalt aus dem Fenster ...

Abby Chastain steht kurz vor ihrem 35. Geburtstag, der für sie leider kein Termin zum Feiern ist. Vor genau 20 Jahren musste sie mit ansehen, wie sich ihre Mutter in einer Nervenheilanstalt aus dem Fenster zu Tode stürzte. Auch sie hatte an diesem Tag Geburtstag.
Während Abby noch in Selbstmitleid verharrt, geschehen in ihrer Nähe furchtbare Morde. Das zweite Verbrechen hat einen direkten Zusammenhang mit ihr und bald wird klar, dass der Killer sie irgendwie im Visier hat ...

Abby war für mich jetzt nicht die sympathischste Figur in der Geschichte, aber so insgesamt konnte ich mich mit ihr schon anfreunden. Manchmal erschien mir ihr Verhalten allerdings etwas abwegig und irgendwie unglaubwürdig.
Ansonsten spielte hauptsächlich der ermittelnde Polizist Montoya noch eine große Rolle. Eine kleine Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren fand ich hier ganz gut integriert und sogar recht erfreulich.

Was die Story betrifft: es entwickelt sich alles eher gemächlich. Die Morde sind mäßig brutal, die Autorin geht nicht unnötig ins (blutige) Detail. Als sich dann die Hintergründe langsam herauskristallisieren, wurde es etwas kompliziert: viele Namen und Beziehungen, denen man wohl beim Lesen besser folgen kann als mit einem Hörbuch.
Das Motiv und einige Aspekte der Taten waren jetzt nicht unbedingt innovativ, aber insgesamt ganz gut durchdacht und stellenweise auch spannend.