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Veröffentlicht am 30.07.2022

Schokolade, Zuversicht und Menschlichkeit

Drei Tage im August
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Berlin im August 1936: Die Olympischen Spiele sind das Hauptgesprächsthema in der Stadt, doch in der Chocolaterie Sawade geht der Alltag seinen gewohnten Gang. Elfie Wagner arbeitet schon viele Jahre in ...

Berlin im August 1936: Die Olympischen Spiele sind das Hauptgesprächsthema in der Stadt, doch in der Chocolaterie Sawade geht der Alltag seinen gewohnten Gang. Elfie Wagner arbeitet schon viele Jahre in dem Laden Unter den Linden, der diverse Kreationen süßer Köstlichkeiten an seine Kunden, ja bis hin an den ehemaligen Kaiserhof, zu bringen weiß. Veränderung liegt in der Luft, das spüren alle. Um einige Bewohner zieht sich die Schlinge der Nationalsozialisten immer enger.
Anne Stern gelingt es, nur mit Worten eine unglaublich vielfältige Welt voller Pralinen, Aromen und der Sehnsucht nach kleinen Köstlichkeiten zu kreieren. Über einen Zeitraum von drei Tagen, begleiten wir verschiedene Protagonisten und Protagonistinnen in Berlin. Sie alle haben mehr oder weniger mit Veränderungen zu kämpfen. Politisch und gesellschaftlich ist es eine hochbrisante Zeit. Ich bin begeistert davon, wie es der Autorin gelungen ist, diese im Nachhinein historischen Veränderungen in eine Erzählung aus dem Alltag einzuflechten. Ein Roman, nicht nur über Schokolade, sondern über so viel mehr, über Zuversicht und Menschlichkeit.
"Für den Genuss und die Schönheit lohnt es sich, weiterzukämpfen, es sind die kleinen Lichtpunkte in diesem unsteten Dasein der Menschen."

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Lese-Highlight

Die versteckte Apotheke
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Gegenwart: Ohne ihren Ehemann reist Caroline nach London. Anlässlich ihres zehnten Hochzeitstages hatten die beiden eigentlich einen Grund zu feiern, doch es kam anders.
Um ihren Kopf frei zu bekommen ...

Gegenwart: Ohne ihren Ehemann reist Caroline nach London. Anlässlich ihres zehnten Hochzeitstages hatten die beiden eigentlich einen Grund zu feiern, doch es kam anders.
Um ihren Kopf frei zu bekommen und auch ihrer wissenschaftlichen Neugier geschuldet, schließt Caroline sich an den Ufern der Themse einer Gruppe Schatzsucher an und entdeckt im Schlamm eine kleine, alte Phiole. Die studierte Historikerin möchte sofort mehr herausfinden und begibt sich in London zwischen Archiven und unheimlichen Gassen auf historische Spurensuche.
London, Ende des 18. Jahrhunderts: Die Apothekerin Nella ist für viele Frauen zu einer Retterin in der Not geworden. Ihre offizielle Apotheke gibt es nicht mehr, stattdessen werden auf Bestellung die gewünschten Gifte hergestellt und an die Kundinnen zur weiteren Verwendung übergeben. Nella hat dabei ihre Prinzipien: Sie hilft ausschließlich Frauen, einer Frau wird kein Leid zugefügt und jede Kundin sowie deren Auftrag wird in einem Buch verewigt. Als das junge Mädchen Eliza eines Tages ihre geheime Kammer betritt, spürt Nella sofort, dass dieser Auftrag etwas verändern wird.
Dieser Roman liest sich stellenweise wie ein Krimi oder ein Thriller. Ich war von der ersten Seite an gebannt und konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Die beiden, sich jedes Kapitel abwechselnden Zeitebenen, erzeugen eine unglaubliche Spannung. Ich wollte herausfinden wieso Nella sich dazu entschlossen hat, Gifte herzustellen und damit indirekt zur Mörderin zu werden. Ihr Handlungsstrang hat mir dabei noch besser gefallen als der von Caroline in der Gegenwart.
Sarah Penner hat Vergangenheit und Gegenwart perfekt kombiniert. Die Mischung aus wissenschaftlichen Untersuchungen von Quellen in der Gegenwart und der fiktiven Geschichte rund um Nella und ihre Apotheke ist wunderbar gelungen. Ein Plädoyer für Frauen in jeder Epoche. Für mich ein Lese-Highlight!

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Eine tolle Romanbiografie

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Der neueste Band der "Ikonen ihrer Zeit" Reihe, ist Blanche Hoschede gewidmet. Die Autorin Claire Paulin begleitet die Protagonistin in diesem Roman über 70 Jahre ihres Lebens.
1876 lernt Blanche den damals ...

Der neueste Band der "Ikonen ihrer Zeit" Reihe, ist Blanche Hoschede gewidmet. Die Autorin Claire Paulin begleitet die Protagonistin in diesem Roman über 70 Jahre ihres Lebens.
1876 lernt Blanche den damals noch unbekannten Maler Monet kennen. Monet lebt einige Zeit in ihrem Elternhaus um zu Malen, Blanches Vater unterstützt den aufstrebenden Künstler. Durch Monet entdeckt Blanche die Faszination und die Freude an der Malerei, sie lernt von ihm. Als die Familie durch Spekulationen des Vaters bankrott geht, ist es Monet, der die Mutter Alice sowie die Geschwister bei sich und seiner Frau Camille aufnimmt.
Die gesamte Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es beginnt mit dem wunderschön gestalteten Cover, den Seerosen die ich sofort mit Monet verbinde. Auf einer der ersten Seiten des Buches befindet sich außerdem eine Landkarte zur besseren Orientierung, da die Familie des öfteren ihren Wohnort wechselte. Ein Personenverzeichnis rundet das Ganze ab.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert: Jugend, Liebe und Freiheit.
Eindrucksvoll wird das Leben von Blanche, ihre Hoffnungen, ihre Träume und auch die bittere Realität beschrieben. Die Darstellung des Alltags zu der damaligen Zeit hat mir sehr gefallen und mich der Protagonistin noch einmal näher gebracht.
Eine Geschichte über das Leben und das Miteinander einer 'Patchwork-Familie', die aller Widrigkeiten zum Trotz zusammen hält.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Der Mensch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Den Autor Walter Tevis habe ich zunächst mit dem weltweiten Erfolg "Das Damengambit" in Verbindung gebracht. Der Roman "Der Mann, der vom Himmel fiel", wurde von ihm bereits im Jahr 1963 veröffentlicht ...

Den Autor Walter Tevis habe ich zunächst mit dem weltweiten Erfolg "Das Damengambit" in Verbindung gebracht. Der Roman "Der Mann, der vom Himmel fiel", wurde von ihm bereits im Jahr 1963 veröffentlicht und im Jahr 1976 mit David Bowie verfilmt. Dies hier ist eine Neuübersetzung und kommt doch wie eine frische Neuerscheinung daher, so aktuell ist die Thematik.
Thomas Jerome Newton ist ein menschenähnlicher Alien, bis auf wenige äußere Merkmale ist er einem gewöhnlichen Erdbewohner zum verwechseln ähnlich. Er wurde von seinem, dem Untergang geweihten, Heimatplaneten Anthea entsandt, um die wenig verbliebenen Individuen seines Volkes zu retten. Diese Rettungsaktion verschlägt Newton nach Kentucky. Sein fortschrittliches und geradezu überleges technologisches Wissen, ermöglichen ihm die Anmeldung diverser Patente und die Gründung mehrer groser Technologie-Unternehmen. Sein Ziel ist, möglichst schnell so viel Geld wie möglich zu erwirtschaften. Trotz seiner Intelligenz und "außerirdischen" Denkweise, verfällt Newton mit den Jahren dem, was es bedeutet Mensch zu sein: Melancholie, Alkohol, Depressionen. Er hat nur zu wenigen Menschen regelmäßigen Kontakt, darunter seine Haushälterin Betty Jo.
"Der Mann, der vom Himmel fiel", wurde meiner Meinung nach zurecht wiederentdeckt und neu aufgelegt. Hätte ich nicht gewusst, dass dieser Roman ursprünglich 1963 erschienen ist, hätte ich das nicht vermutet. Obwohl der Zeitraum der Handlung die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts abdeckt und auch der Kalte Krieg und dessen Angst davor eine große Rolle spielt, ist dieser Roman aktuell wie nie. Ich bin begeistert wie detailliert der Schreibstil ist, ohne abzuschweifen wird in kurzer Zeit unglaublich viel dargestellt. Walter Tevis hat mit Newton einen Charakter geschaffen, der einen selbst hinterfragen lässt, was es bedeutet ein Mensch auf diesem Planeten zu sein.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Einfach, gesund und vor allem eines: lecker!

WW - Elli Hoop kocht - Einfache & gesunde WW Lieblingsrezepte
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Das neue WW-Kochbuch ist erschienen. Instagram-Star Elli Hopp stellt ihre Lieblingsrezepte vor.
In den Abschnitten "Fit starten", "Lecker Lunchen", "Cool dinieren" und "Hip snacken" werden 70 unglaublich ...

Das neue WW-Kochbuch ist erschienen. Instagram-Star Elli Hopp stellt ihre Lieblingsrezepte vor.
In den Abschnitten "Fit starten", "Lecker Lunchen", "Cool dinieren" und "Hip snacken" werden 70 unglaublich abwechslungsreiche Rezepte vorgestellt. Dank der Schritt-für-Schritt Anleitung sind diese alltagstauglichen Rezepte ohne Probleme nachzukochen oder nachzubacken.
Ich möchte positiv hervorheben, dass die meisten Rezepte vegetarisch sind. Nicht alle, aber hier steht eindeutig das Gemüse im Mittelpunkt. Wer hierzu Anregungen sucht, wird begeistert sein.
Meine persönlichen Highlights sind der 'Dinkel-Obst-Quark', die 'Kartoffelfrittata mit Curry und Tomaten' sowie die 'Bunten Flammkuchenhäppchen'.
Weitere Rezepte werde ich selbstverständlich ausprobieren, die tollen Fotos der Gerichte laden einen förmlich dazu ein.

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