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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

Für jeden Topf einen Deckel

Der erste Satz
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Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein ...

Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein wunderbares und inhaltlich sehr vielfältiges Werk geschaffen und eine interessante Idee verwirklicht.


Der Spielraum zwischen den verschiedenen Geschichten könnte nicht größer sein. Die eine hört sich an wie ein Märchen, die nächste wie ein vergangenes Liebesdrama und die dritte wie eine Ode an das Leben. Eines vereint sie alle, hinter jeder steht eine Bedeutung, die es zu ergründen gilt.


Und auch sprachlich hat mich dieses Buch glücklich gemacht. Zum einen hört sich nicht jede Geschichte gleich an, sondern sprachlich sind deutlich Abstufung zu erkennen, zum anderen hat die Autorin wunderbar farbige (Sinn)Bilder und Metaphern entwickelt, die mich gedanklich immer auf eine kurze Reise mitgenommen haben.


Die Geschichten haben viele verschiedene Gefühle in mir angesprochen, von Trauer,Freude, Mitgefühl und Leere über Jauchzen und Liebe war alles dabei.


Ein Buch bei dem für jeden eine Geschichte enthalten ist. Wie ein Deckel passen zum Topf sind so viele Situation hier lebendig dargestellt, dass jeder Mensch sich in mehr als einer Situation wieder finden wird.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Tödliche Liebe

Libori-Lüge
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Ein Kommissar dessen Privatleben vollständig in Trümmern liegt und eine aufgespießte Frauenleiche die viele unbequeme Fragen aufwirft, so startet der Kriminalroman "Libori-Lüge". Eine Geschichte entpuppt ...

Ein Kommissar dessen Privatleben vollständig in Trümmern liegt und eine aufgespießte Frauenleiche die viele unbequeme Fragen aufwirft, so startet der Kriminalroman "Libori-Lüge". Eine Geschichte entpuppt sich, in der ganz viel Drama, Liebe aber auch Humor eine Rolle spielen und an der am Ende die Abgründe der menschlichen Psyche deutlich werden.


Ein durch und durch guter Krimi in dem sich nicht alles nur um die Ermittlungen dreht, sondern auch die Hauptakteure und ihr Privatleben nicht zu kurz kommen.

Ludgera Vogt erzählt auf eine herzerwärmende Art und Weise von Tiefschlägen im Leben und dem wieder nach vorne schauen.

Sehr gut gefällt mir die wie zufällig gewählte Einbindung von intimen Fakten und Situationen der Hauptcharaktere in die Gesamthandlung. Anders als in anderen Krimis führen diese Situationen nicht nur zum näheren Kennenlernen der Charaktere, sondern den Leser auch ermittlungstechnisch zu neuen Erkenntnissen, ausgezeichnete Idee.

Der Schreibstil war ausgewählt und mit einer humorvollen Note versetzt, wobei die Autorin es trotzdem schafft mit Ernsthaftigkeit hinter die Fassade der handelnden Menschen zu schauen und deren Gefühlsleben mit klaren Worten zu erfassen.


Für Gänsehaut sorgte bei mir die unbekannte Erzählstimme, die sich durch das ganze Buch zieht und am Ende ein erschreckendes Innenbild des Täters vor dem Auge des Lesers entstehen lässt.

Trotz dieser Spur des Täters tappte ich erstaunlich lange im Dunkeln, was die Auflösung anging. Durch die gute Verschleierung des Täters stieg die Spannung teilweise ins Unermessliche und ich persönlich bin mir sicher das ist kein Buch, das man lange liegen lässt wenn man es erst einmal begonnen hat.


Ein wahrlich guter Krimi, den ich nur weiter empfehlen kann aber vorsicht mit Gänsehautgarantie.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Philosophieren über alles

Über die Erhabenheit toter Katzen und das Umwerben trauriger Mädchen
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Jan der 14-oder-so ist philosophiert gerne über das Leben. Auf dem alten Dachboden seines Onkels hatt er eine alte Kamera gefunden mit der er die Gegend durchstreift und tote Katzen fotografiert. Und dann ...

Jan der 14-oder-so ist philosophiert gerne über das Leben. Auf dem alten Dachboden seines Onkels hatt er eine alte Kamera gefunden mit der er die Gegend durchstreift und tote Katzen fotografiert. Und dann ist da auch noch Claudia das Mädchen aus der Schule.


Ein Buch das erfrischend anders ist (und ein bisschen seltsam) und aus allem was ich bis dato gelesen habe herausfällt.
Im Laden bei meiner Entdeckung reichte schon allein die mal-ganz-andere Schrift und das absolut wunderschöne und faszinierende Cover um mich in den Bann des Buches zu ziehen.


Beim Lesen stellte ich dann fest meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, das Buch bedient sich einem ganz speziellen ausgefeilten Schreibstil, teils sehr pragmatisch, teils wirklich wie ich mir einen philosophierenden Jungen ausmale.

Mein Exemplar ist mit Klebezetteln regelrecht tapeziert, da so viele Stellen zum grübeln und tief-einatmen-und-dann-Lächeln einladen.

Jan denkt über mutige Tage, das komische Grammophon und seine Nachbarin nach oder darüber das Lieben die mutigste Sache der Welt ist und alle Menschen sich auf unterschiedliche Arten lieben.


Für jeden der das Außergewöhnliche sucht und genug hat von Kitsch und Gloria, für den ist dieses Buch genau das richtige.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein Tag, ein Buch

Im Durcheinanderland der Liebe
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Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen ...

Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen und ganz viel Komik.
Mich persönliches hat dieses Buch sehr berührt, die Art und Weise Dinge und Handlungen zu betrachten und das Talent des Autors diese authentisch wiederzugeben.
Für jeden Leser, der auch bereit ist unsere heutige westliche Lebensweise einmal von einem anderen Standpunkt zu sehen und vielleicht auch ein kleines Stückchen zu hinterfragen, für den ist das genau das richtige Buch.
Die Seitenanzahl ist mit etwas über 200 überschaulich und in die Geschichte ist man schnell komplett eingetaucht.
Daumen hoch für dieses Buch und die Beschreibung eines Lebens.

Veröffentlicht am 20.09.2023

Bebilderter Denkanstoß

Momo
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Michael Endes Geschichte über die Zeit und das kleine Mädchen Momo ist weltweit bekannt und auch ich bin damit aufgewachsen. Umso gespannter war ich auf dieses Projekt anlässlich des 50. Jubiläums von ...

Michael Endes Geschichte über die Zeit und das kleine Mädchen Momo ist weltweit bekannt und auch ich bin damit aufgewachsen. Umso gespannter war ich auf dieses Projekt anlässlich des 50. Jubiläums von Momo. Dabei handelt es sich um ein Bilderbuch mit Auszügen des Originalwerkes, ausgewählt von Uwe-Michael Gutzschhahn und liebevoll bebildert von Simona Ceccarelli.
Inhaltlich dreht sich das Buch um die große Kunst des wirklich Zuhören-Können und die eigene Entschleunigung.
Diese Motive sind sicher gerade in einer immer schneller werdenden Welt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen relevant als Denkanstoß.

Die inhaltliche Gestaltung hat mir gut gefallen, besonders der Fokus auf Momo, aber auch das Beppo der Straßenfeger und seine Geschichte miterzählt wurde, die ich als Kind in ihrer Vielschichtigkeit besonders geliebt habe. Außerdem würde ich den Text als leicht verständlich bewerten. Leser die allerdings die gesamte Momo-Geschichte erwarten, sollten sich darauf einstellen, das dem nicht so ist.

Die Illustrationen von Simona Ceccarelli habe ich als stimmungsvoll und warm erlebt. Sie sprechen neben dem Text eine eigene zauberhafte Sprache und bringen fantasievolle Facetten ins Bewusstsein des Lesers. Was könnte passender für eine Wiederaufnahme aus der Feder Michael Endes sein?

Als ungewöhnlich habe ich die teilweise Aufteilung der Seiten in verschiedene Bildsegmente erlebt, ähnlich einer Graphic Novel.

In meinen Augen eignet sich dieses Buch wunderbar zum Verschenken, sowohl für Alt und Jung oder als kleine Erinnerung an sich selbst.

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