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Veröffentlicht am 18.08.2022

Über Geheimnisse

Soll ich es sagen?
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Das Buch „Soll ich es sagen“ von Clemens Fobian und Mirjam Zels richtet sich an Kinder ab 4 Jahren, idealerweise gemeinsam mit Eltern oder Erzieher*innen. Es behandelt das Thema „Gute Geheimnisse“ und ...

Das Buch „Soll ich es sagen“ von Clemens Fobian und Mirjam Zels richtet sich an Kinder ab 4 Jahren, idealerweise gemeinsam mit Eltern oder Erzieher*innen. Es behandelt das Thema „Gute Geheimnisse“ und „schlechte Geheimnisse“ und ist damit ein Buch, das perfekt in den Bereich Prävention im Kindesalter passt.

Sehr gelungen finde ich, dass das Buch die Geheimnisse an kleinen Alltagssituationen (Geburtstagsgeschenk, mit dem Fußball zerschossene Scheibe) thematisiert. Dadurch wird den Kindern klar, dass es eben Geheimnisse gibt, die man gerne für sich behält, aber auch solche, die einem schwer im Magen liegen. Trotzdem bleibt das Thema leicht und es fehlt der moralische Zeigefinger.

Positiv ist auch,, dass mit Fragen gearbeitet wird, so dass die Kinder zunächst selbst überlegen können, ob sie es gut finden, dass das jeweils angesprochene Geheimnis ein Geheimnis bleibt – oder ob sie der Meinung sind, es wäre doch besser darüber zu reden.

Ein Wort noch zur überaus gelungenen Diversität in diesem Buch: völlig selbstverständlich bekommt ein Junge einen Glitzerstift zum Geburtstag geschenkt, steht der Papa in der Küche und Mama in der Werkstatt und ein Junge hat zwei Väter. Nichts davon wird explizit thematisiert sondern einfach selbstverständlich dargestellt. Auch heißt unsere Hauptperson Ramin, ein Name, der in deutschen Kinderbüchern sonst eher selten zu finden ist. Eine wirklich tolle Umsetzung der Diversität in Kinderbüchern.

Insgesamt eine klare Empfehlung für alle, die mit ihren Kindern das Thema Prävention kindgerecht und schonend thematisieren wollen.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Abgründe der englischen Gesellschaft

Die Toten von Fleat House
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„Die Toten von Fleat House“ ist eines der früheren Werke von Lucinda Riley, nach ihrem Tod überarbeitet und veröffentlicht von ihrem Sohn Harry Witthaker und ihr einziger Kriminalroman.
Detective Inspector ...

„Die Toten von Fleat House“ ist eines der früheren Werke von Lucinda Riley, nach ihrem Tod überarbeitet und veröffentlicht von ihrem Sohn Harry Witthaker und ihr einziger Kriminalroman.
Detective Inspector Jazmine „Jazz“ Hunter kehrt nach einem Sabbatjahr mehr oder weniger freiwillig zurück in den Dienst bei Scotland Yard, um den verdächtigen Todesfall eines Internatsschülers des renommierten „Fleat House“ aufzuklären. Schnell wird deutlich: es handelt sich tatsächlich um Mord – und es bleibt nicht bei einem Toten. Verdächtige und mögliche Motive finden sich schnell, doch bald wird deutlich, dass die Vergangenheit ihre Kreise bis in die Gegenwart zieht.

Englische Kriminalromane haben für mich immer einen gewissen Reiz und auch dieser enttäuscht mich nicht. Wie immer ist der Schreibstil von Lucina Riley flüssig und mitreißend, daran ändert auch die Überarbeitung nichts. Beginnt der Roman noch etwas langsam, nimmt er dann schnell an Fahrt auf und es tauchen einige Verwicklungen auf. Hier ist auch einer meiner Kritikpunkte: Anfangs wirken die Personen und Ereignisse sehr undurchsichtig und es fällt schwer den Überblick zu behalten. Mit Fortschreiten der Geschichte wird dies aber deutlicher. Scheint die Lösung des Rätsels zwischendurch zum Greifen nahe, führt die Geschichte dann doch wieder auf neue Wege. Die Auflösung am Ende ist nicht unbedingt überraschend, Hinweise darauf finden sich auch vorher schon, aber sinnvoll.
Etwas ermüdend – und damit bin ich bei meinem zweiten Kritikpunkt – finde ich die zwischendurch etwas langatmigen Ausflüge in das Privatleben von Jazz. Wie oft in Krimis soll es wohl die Ermittlerin menschlicher und realitätsnäher darstellen, ich finde es aber in diesem Umfang zu viel.

Insgesamt schafft Lucinda Riley eine düstere Atmosphäre ohne dabei zu blutig und drastisch zu sein. Für Fans von englischer Krimi-Literaur ebenso wie für Lucinda Riley Fans auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Romantasy der anderen Art

Die Seelen der Nacht
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Zum Inhalt: „Die Seelen der Nacht“ ist der erste Teil einer dreibändigen Reihe um die Hexe Diana Bishop und den Vampir Matthew Clairmont. Die Hexe und Geschichtsprofessorin Diana Bishop findet in der Bodleian ...

Zum Inhalt: „Die Seelen der Nacht“ ist der erste Teil einer dreibändigen Reihe um die Hexe Diana Bishop und den Vampir Matthew Clairmont. Die Hexe und Geschichtsprofessorin Diana Bishop findet in der Bodleian Library in Oxford zufällig das verschollene und unter einem magischen Bann stehende Manuskript „Ashmole 725“. Als Folge davon wird sie von allen möglichen Kreaturen belagert und lernt den mysteriösen Vampir Matthew Clairmont kennen. Bei dem Versuch mehr über das Manuskript herauszufinden, kommen sich Matthew und Diana näher – eine verbotene Liebe, die die beiden mehr als einmal in Gefahr bringt.

Klingt die Beschreibung des Buches zunächst einmal, wie der Inhalt vieler ähnlicher Romantasy-Bücher, so finde ich „Die Seelen der Nacht“ doch außergewöhnlich. Die beteiligten Charaktere sind gut ausgestaltet und es fiel mir sehr leicht, mich in Diana und Matthew hineinzuversetzen. Die Dialoge zwischen den beiden sind mitreißend und haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht. Auch die Charakterentwicklung beider Hauptcharaktere ist gut dargestellt. Dianas Akzeptieren ihrer magischen Fähigkeiten, Matthews Übergang vom „einsamen Wolf“ hin zum Rudelführer wirken natürlich und nicht an den Haaren herbeigezogen.
Besonders gefällt mir, wie gut historische und naturwissenschaftliche Details dargestellt und recherchiert sind. Das gibt dem Roman eine Tiefe, die in vielen anderen Romanen fehlt. Relativ schnell nimmt die Geschichte an Fahrt auf, es treten viele Charaktere auf, deren Bedeutung und Motivation sich erst nach und nach erklären.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch.

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