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Veröffentlicht am 27.03.2023

Queen Consort

Königsgemahlin Camilla
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Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Am 6. Mai 2023 werden König Charles III. und Königsgemahlin Camilla in der Westminster Abbey gekrönt. Für viele Menschen sind sie ein Traumpaar auf Augenhöhe, ...

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Am 6. Mai 2023 werden König Charles III. und Königsgemahlin Camilla in der Westminster Abbey gekrönt. Für viele Menschen sind sie ein Traumpaar auf Augenhöhe, weil sie eine moderne Liebesgeschichte verbindet, die sich in guten und schlechten Zeiten bewährt hat. Aus den Massenmedien meinen wir die zwei Protagonisten zu kennen. Doch was wissen wir wirklich über sie? In ihrer Biographie "Königsgemahlin Camilla" richtet Angela Levin den Fokus auf die Queen Consort, die sich stets dezent im Hintergrund gehalten hat: :

Das Cover zeigt ein aktuelles Portrait der Queen Consort. Für mein persönliches Empfinden wirkt sie natürlich und ungekünstelt. Sie ist dezent geschminkt, verleugnet aber die sichtbaren Zeichen des Alters nicht. Die feinen Fältchen in ihrem Gesicht lassen sie authentisch, nahbar und sympathisch erscheinen. Ihre dichten, hellen Haare trägt sie offen; sie hat sich für eine stufig geschnittene, schwungvoll aus dem Gesicht geföhnte Frisur entschieden, die sie seit den späten 1970er Jahren beibehalten hat. Ihr "Markenzeichen" hat einen hohen Wiedererkennungswert; sie hat ihren eigenen Stil gefunden und ist ihm treu geblieben.

Der Titel rekurriert auf den offiziellen Titel; der Untertitel subsummiert wichtige Lebensstationen, die in dieser Biographie ausführlich geschildert werden.

Wenn man so will, hat die Queen Consort einen langen, steinigen Weg zurückgelegt, von der mit beleidigenden Spitznamen geschmähten (weil: mit einem anderen Mann verheirateten) Mätresse über eine wider Willen akzeptierte (weil: offiziell geschiedene) Lebensgefährtin bis hin zur (mit dem Titel Herzogin von Cornwall ausgezeichneten) legitim angetrauten Ehefrau von Prince Charles, seit dem 8. September 2022 König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sowie von 14 weiteren, als Commonwealth Realms bezeichneten souveränen Staaten einschließlich ihrer Territorien und abhängigen Gebiete.

Als freie Journalistin hat Angela Levin nicht nur für verschiedene renommierte Medien gearbeitet, sondern auch mehrere Bücher verfasst, die wichtigen Vertreter*innen des britischen Königshauses gewidmet sind. Ihr Anliegen ist es, den wahren Menschen hinter dem öffentlichen Image sichtbar zu machen und ins rechte Licht zu rücken. Inhaltlich hat sie Ihre einfühlsame Biographie "Königsgemahlin Camilla" in 27 Kapitel gegliedert, die wichtige Etappen im Leben der Queen Consort nachzeichnen. Zu diesem Zwecke hat sie viele Gespräche mit Menschen geführt, die sie persönlich kennen und ihr nahestehen und fundierte (subjektive) Auskünfte über ihre wesentlichen charakterlichen Eigenschaften erteilen und ihre Stärken und Schwächen benennen können.

Alles in allem hat mir meine Lektüre sehr gefallen. Abseits von Klatsch und Tratsch gibt es viel Neues zu entdecken. Die Queen Consort ist eine in sich selbst ruhende, humorvolle, optimistische, selbstbewusste starke Frau, pflichtbewusst, diskret und zuverlässig, aus gutsituierten Verhältnissen stammend, realistisch und mitten im Leben stehend, eine wichtige verlässliche Stütze für ihren Mann King Charles III, die sich mit ihrer absoluten Loyalität und ihrem unermüdlichen Einsatz für das britische Königshaus Respekt und Wertschätzung mehr als verdient hat. Ich freue mich auf die Krönung dieser großen Liebesgeschichte!

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Kampf gegen die Zeit

Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab
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Nach dem SPIEGEL-Bestseller »Das Ferienhaus« präsentiert der britische Autor C. M. Ewan sein neues Buch "Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab." Hier wird ein Vorstellungsgespräch ...

Nach dem SPIEGEL-Bestseller »Das Ferienhaus« präsentiert der britische Autor C. M. Ewan sein neues Buch "Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab." Hier wird ein Vorstellungsgespräch zum Albtraum, ein leeres Büro zum Gefängnis und ein seriöser Mann zur tödlichen Gefahr:

Kate Harding bekommt den Job ihres Lebens angeboten. Nach dem Tod ihres Mannes vor fünfzehn Monaten, ist das ihre Chance auf einen Neubeginn. Doch das vermeintliche Vorstellungsgespräch entwickelt sich zu einem Albtraum. Eingesperrt in einem Glaskastenbüro in einem leeren Bürogebäude, ist Kate allein mit ihrem Entführer. Einem gefährlichen Mann, der Informationen über ihre Vergangenheit will. Informationen, die sie ihm nicht geben kann. Doch er schreckt vor nichts zurück, um diese zu bekommen ...


Das Cover fängt die bedrohliche Atmosphäre perfekt ein. Es zeigt ein modernes Bürogebäude mit einer futuristisch anmutenden Architektur. Verglaste Fassaden sorgen für lichtdurchflutete Arbeitsplätze, die mit allem denkbaren Komfort ausgestattet worden sind. Draußen ist es dunkel; alle Mitarbeiterinnen scheinen das Bürogebäude verlassen zu haben. In einer einzigen Etage brennt Licht. Hinter der breiten Glasfront kann man die Umrisse einer Frau mit langen Haaren ausmachen; auf der Fensterscheibe ist in Druckbuchstaben das Wort "Help" geschrieben worden. Diese Botschaft ist eindeutig: Hier wird ein Mensch gegen seinen Willen gefangen gehalten; er schwebt in Lebensgefahr. Der Titel ist auf das Wesentliche reduziert; er rekurriert auf den Schauplatz des Geschehens. Der Untertitel fasst alle wesentlichen Informationen zusammen und sorgt für zusätzliches Nervenkitzeln.

C. M. Ewan hat sich für ein außergewöhnliches Setting entschieden. Das Buch spielt mitten in der britischen Metropole London, die Handlung ist extrem komprimiert; sie vollzieht sich an einem einzigen Tag. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven geschildert. Der Fokus liegt auf der Protagonistin Kate Harding, die zu einem Vorstellungsgespräch für eine hoch dotierte Position eingeladen worden ist. Ihre Eindrücke werden aus der Ich-Perspektive vermittelt, so dass man tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen kann. Aufgrund ihrer (aus ihrem geschönten Lebenslauf ersichtlichen) Lebenslügen ist sie nicht zwingend eine Protagonistin, mit der man sich selbst identifizieren kann, aber man kann für sie eine gewisse Sympathie empfinden. Dagegen bleibt Joel White, der sich im Laufe des Gesprächs von einem höflichen Interviewer zu einem eiskalten (über Leichen gehenden) Entführer wandelt, weitgehend im Dunkel; er lässt sich nicht fassen, sondern bleibt lange ein Rätsel - für Kate und alle Leser
innen.

Ehrlich gestanden, hatte ich das Gefühl, einen Film vor meinen Augen abrollen zu sehen, als ich dieses Buch aufgeschlagen und meine Lektüre begonnen habe. Mein Kopfkino ist gleich auf den ersten Seiten angesprungen - und ich habe angesichts der dramatischen Ereignisse an keiner einzigen Stelle die "Aus"-Taste drücken wollen. C. M. Ewan hat einen action- und temporeichen Krimi geschaffen, der für atemlose Spannung sorgt, mit unerwarteten Wendungen punktet und in einem blutigen Show-Down gipfelt. Angesichts dieses faszinierenden Lese-Erlebnisses kann man über leichte inhaltliche Schwächen hinwegsehen. Gefangen in einem hermetisch abgeriegelten Raum, leidet Kate unter massiven Ängsten und Panikattacken, wie alle Klaustrophobiker. Zudem muss sie um ihr Leben fürchten; Joel White hat längst seine Maske fallen lassen und seine Aggressivität und Brutalität anderen Menschen gegenüber unter Beweis gestellt. Die Zeit rennt ihr im wahrsten Sinne des Wortes davon; jede einzige Minute zählt. Betrachtet man ihre verzweifelten Fluchtversuche, agiert sie nicht immer logisch, aber man darf nicht vergessen, dass sie sich in einer absoluten Ausnahmesituation befindet. Wer psychisch und physisch unter extremen Druck gesetzt wird, verlässt sich eben nicht immer auf seinen Verstand, sondern handelt instinktiv, aus dem Bauch heraus. Insoweit kann ich die Reaktionen von Kate gut verstehen, und C. M. Ewan sollte man etwas literarische Freiheit zubilligen, wenn es um die Schilderung von dramatischen Ereignissen geht. Immerhin handelt es sich hier um literarische Fiktion - nicht um einen nüchternen Tatsachen-Roman.

Für mich war dieses Buch ein herausragendes Leseerlebnis, das mich stundenlang in Atem gehalten hat; ich möchte es allen Menschen empfehlen, die sich für action- und temporeiche, spannende Krimis begeistern, die in geschlossenen Räumen spielen.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Davor und Danach

Das College
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Wer träumt nicht von Oxford, dem Sitz einer der ältesten und berühmtesten Universitäten der Welt ? Als Tourist flaniert man durch die Stadt der träumenden Türme und staunt über die malerisch angelegten ...

Wer träumt nicht von Oxford, dem Sitz einer der ältesten und berühmtesten Universitäten der Welt ? Als Tourist flaniert man durch die Stadt der träumenden Türme und staunt über die malerisch angelegten Colleges, die man (teilweise) gegen einen geringen Obulus besichtigen darf, als Student hat man das große Los gezogen, wenn man zu den Auswählten gehört, die dort leben und arbeiten dürfen. Hier spielt das neue Buch "Das College" von Ruth Ware, deren letztes Werk "Das Chalet" die Bestseller-Listen erobert hat:

Du kennst den Mörder. Aber es ist nicht, wer du denkst. Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach ... Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens. Damals schien klar, wer April ermordete. Aber jetzt erhält Hannah eine Nachricht von einem Journalisten, der über den Fall recherchiert, und bekommt furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht? Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.

Das Cover strahlt einen gewissen morbiden Charme aus, wenn man es so frei formulieren darf. Man sieht eine aufrechte Frauengestalt auf ein imposantes Gebäude zuschreiten, das für das fiktive Pelham College in Oxford stehen könnte. Allerdings habe ich es nicht mit dem Zentrum der geistigen Elite in Großbritannien identifizieren können. Der Titel wirkt distanziert und sachlich, während der Untertitel "In der Nacht kommt der Tod" grenzenloses Grauen heraufbeschwört.

Das Geschehen wird aus der Sicht von Hannah geschildert, einem gutgläubigen, naiven jungen Mädchen, das - aus einfachen bürgerlichen Verhältnissen stammend- nach ihrem Schulabschluss für das Studium der englischen Literatur an dem elitären Pelham College in Oxford zugelassen worden ist. Man erhält einen intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Sie ist eine bodenständige, gewissenhafte Studentin, die sich selbst als Außenseiterin in einer Clique von jungen Menschen aus gutem Hause begreift, auch wenn sie alle offiziellen Voraussetzungen für das Studium in Oxford erfüllt, für ihren gewählten Studiengang brennt und die Erwartungen ihrer Dozentinnen erfüllt. Ihr Wesen kontrastiert mit ihren neuen Zimmergenossin, dem attraktiven, klugen, selbstsicheren IT-Girl April, einer in grenzenlosem Reichtum aufgewachsenen schillernden Persönlichkeit, die sich selbstbewusst über alle moralischen Grenzen hinwegsetzt, wenn sie ihren Mitmenschen bitterböse Streiche spielt. Zehn Jahre später erleben wir Hannah als Studienabbrecherin, die in ständiger Angst vor den Medien lebt und in einer Buchhandlung jobbt, in einer festen Verbindung mit einem Freund aus dem College, in Erwartung ihres ersten Babys. Als einen tiefen Schock erlebt sie die Meldung über den unerwartete Tod von John Neville, einem (extrem übergriffigen) Hausmeister des Pelham Colleges, der aufgrund ihrer Zeugenaussage zu einer langen Gefängnisstrafe wegen Mordes an April verurteilt worden ist. Hannah zweifelt an seiner Schuld, gerät in einen Gewissenskonflikt und zwingt sich, sich den traumatischen Erlebnissen im Pelham College in Oxford zu stellen, um den (angeblich gelösten) Fall neu aufrollen und bewerten zu können.

Die Perspektive wechselt in regelmäßigem Rhythmus zwischen "Davor" und "Danach"; die Zäsur zwischen dem "alten" und "neuen" Leben von Hannah bildet die brutale Ermordung von April, das sich im Laufe der Zeit von einer (arroganten) Mitbewohnerin zu einer (durchaus fordernden) Freundin entwickelt hatte.

Das Tempo ist betont langsam; Ruth Ware lässt sich viel Zeit, die besondere Atmosphäre eines englischen Colleges zu schildern, den einzelnen Protagonist
innen eine klare Kontur zu verleihen und ihre Leserinnen in eine fremde Welt eintauchen zu lassen. Ab der Mitte nimmt das literarische Werk an Fahrt auf; nach und nach gelingt es Hannah , alle losen Puzzlesteinchen zu einem ganzen Bild zusammenzusetzten und das letzte Drittel steht im Zeichen von dramatischen Ereignissen. Das Buch entfaltet eine regelrechte Sogwirkung, man kann es dank des angenehmen, flüssigen Schreibstils gar nicht mehr aus den Händen legen. Mir hat die verzweifelte Suche von Hannah nach der Wahrheit (und dem wahren Täter) sehr gefallen; ich möchte es allen Leserinnen empfehlen, die sich für fesselnde, subtile Psychothriller begeistern können.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Der Puppenmörder

Das Buch - Schreib um dein Leben!
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Dem neuen Psychothriller "Das Buch - Schreib um dein Leben!" von Patricia Walter habe ich regelrecht entgegengefiebert. In den vergangenen Jahren hat sie sich zu einer brillanten Autorin entwickelt, deren ...

Dem neuen Psychothriller "Das Buch - Schreib um dein Leben!" von Patricia Walter habe ich regelrecht entgegengefiebert. In den vergangenen Jahren hat sie sich zu einer brillanten Autorin entwickelt, deren literarische Werke nicht nur durch einen ungewöhnlichen Plot und eine packende Handlung mit actionreiche Szenen und unerwarteten Wendungen, sondern auch durch vielschichtige Charakteren überzeugen.

Das Buch ist deine einzige Chance zu überleben. Ein brutaler Serienkiller, der von der Presse der "Puppenmörder" genannt wird, entführt die junge Krimiautorin Kara Bender. Er hält sie in einem düsteren Keller gefangen und zwingt sie, ein Buch über sein Leben zu schreiben. Für Kara, die unter Klaustrophobie leidet, beginnt ein Albtraum. Doch das Buch ist ihre einzige Chance zu überleben.

Das Cover ist auf das Wesentliche reduziert. Im Fokus steht eine altmodische mechanische Schreibmaschine. Auf dem eingespannten weißen Blatt Papier ist der Untertitel des Psychothrillers zu lesen, bewusst in Großbuchstaben gesetzt, so dass die Botschaft um so eindringlicher wirkt. Der Titel rekurriert auf den Auftrag des psychopathischen Serienmörders an die entführte Krimiautorin, der Untertitel ist wie eine Ansage zu verstehen.

Für mich ist der neue Psychothriller von Patricia Walter ein mitreißender Pageturner, der alle Leserinnen von der ersten bis zur letzte Seite in Atem hält. Wie die zuvor erschienenen Bücher spielt "Das Buch - Schreib um dein Leben"" in München, alle Orte und handelnden Personen werden genau beschrieben. Mit Kara Bender hat sie eine außergewöhnliche Protagonistin geschaffen, die als erfolgreiche Schriftstellerin für Autorinnen und Leserinnen gleichermaßen faszinierend ist. Auch wenn die schwierige Ermittlungsarbeit unter Leitung der Kriminalkommissarin Nadine Herfurth nicht ausgeblendet wird, liegt der klare Schwerpunkt auf dem packenden Duell zwischen einem psychopathischen Killer, der für eine Serie von grausamen Morden verantwortlich ist, und einer unter traumatischen Erlebnissen leidenden Autorin, die über brutale Verbrechen schreibt. Hierbei verfällt sie nicht in eine extreme Schwarz-Weiß-Darstellung; die literarischen Figuren sind vielschichtig angelegte Menschen, die alle Facetten der menschlichen Seele spiegeln. Auch wenn der eiskalte Serienmörder weit davon entfernt ist, eine positiv besetzte Figur zu sein, kann man ein gewisses Verständnis für einzelne Taten aufbringen, wenn man seinen in dem Manuskript geschilderten Lebensweg verfolgt.

"Das Buch - Schreib um dein Leben" ist ein Psychothriller, der für Gänsehaut und Herzrasen sorgt . Nach einem blutigen Finale rührt Patricia Walter an ein Tabu und wartet mit einer dicken Überraschung auf, die man nicht auf dem Schirm hatte. Auch wenn ihre Entscheidung für wilde Diskussionen unter allen Leser
innen sorgen wird, sollte man ihren Mut zur bewussten Provokation bewundern. Auch ihre Danksagung fällt aus dem Rahmen des Üblichen; man kann nur den Hut ziehen vor der Kreativität von Patricia Walter. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Tee oder Kaffee?

Tea Time
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Ingrid Noll gilt als die Grande Dame des deutschen Kriminalromans, ihre literarischen Werke zeichne sich durch einen leichten, humorvollen Stil aus, sie sind nicht nur mit Preisen ausgezeichnet, sondern ...

Ingrid Noll gilt als die Grande Dame des deutschen Kriminalromans, ihre literarischen Werke zeichne sich durch einen leichten, humorvollen Stil aus, sie sind nicht nur mit Preisen ausgezeichnet, sondern auch erfolgreich verfilmt worden. Im Mittelpunkt stehen ungewöhnliche Frauengestalten, sperrige und verschroben wirkende Charaktere die hohe Kreativität beweisen, wenn es darum gilt, lästige Ehemänner und Liebhaber ins Jenseits zu befördern.

Die Freundinnen Nina und Franziska wohnen im selben Haus am Weinheimer Marktplatz. Aus einer Sektlaune heraus gründen sie mit vier anderen Frauen den Klub der Spinnerinnen – jede von ihnen hat eine spezielle Macke. Als Nina ihre Handtasche verliert, beginnt die verhängnisvolle Bekanntschaft mit Andreas Haase. Er begnügt sich nicht mit dem üblichen Finderlohn, er möchte mehr. Die Solidarität ihrer Busenfreundin ist gefragt.

Ehrlich gestanden, hat mich das außergewöhnliche Cover magisch angezogen. Denn es zeigt eine hübsche Frau mit altmodisch hochgesteckten Haaren, die vornehm an einer Tassse Tee nippt und den Betrachtern einen aufmerksamen, forschenden Blick zuwirft. Esgreift spielerisch den Titel des Romans auf, der eine amüsante Mischung auf Komödie und Krimi, voll von rabenschwarzem Humor, bietet. Vorsicht! Wer an eine Tee-Gesellschaft von schrulligen alten Damen denkt, die sich zum Klub der Spinnerinnen zusammengefunden haben, muss sich schnell eines Besseren belehren lassen. Die Protagonistinnen stehen mitten im Leben, es sind moderne junge Frauen von etwa 30 Jahren, die tagsüber ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen und in ihrer Freizeit extravagante Spleens pflegen. "Tea Time" ist kein Krimi im klassischen Sinne, er lebt von skurrilen Begebenheiten und kommt fast ohne Action und Blutvergießen aus. Eine erfrischende, unterhaltsame Lektüre!

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